Connor ging tatsächlich los um mir etwas zum Anziehen zu bringen, doch ich konnte mich darauf nicht konzentrieren, da ich neben der prächtigen Menge an Alkohol, auch noch einen Teil meines letzten Essens, Pizza, ausspuckte. Der Android kam wieder und ich hatte gerade eine Pause, in der ich hustete, da mein Hals sich verätz anfühlte. Ja... ja, wundervoll. Ich wischte mir über den Mund, wohl wissend, dass das umsonst war, da ich zweifelsohne gleich wieder kotzen würde. Nur... gib mir fünf Minuten, okay? Und schon ging es wieder los. Ich krümmte den Rücken, spannte mich an, und würgte die nächste Ladung hoch.

(Bestes Hemd XD)

Mein Mission-Status aktualisierte sich augenblicklich. Warte auf Hank. Und ich verließ das Badezimmer die Tür hinter mir schließend. Eine neue Aufgabe erschien ebenfalls beinahe sofort. Erfahre mehr über Hank. Nun war eigentlich die Zeit gekommen um mich einer wenig priorisierten Aufgabe zu widmen. Ich scannte mein System. Aber ich konnte einfach keinen Fehler finden. Wie war es also passiert das der Lieutenant in meiner Programmierung plötzlich als 'Hank' aufschien. Ich war mir sicher das manuell nicht geändert zu haben. Und CyberLife hatte mein Sozialmodul darauf ausgelegt so höflich wie möglich zu sein. Das bedeutete Siezen und Ansprache anhand den Titeln.
Meine Schritte führten mich in das Wohnzimmer. Dort lief der Fernseher auf dem diverse Pro-Kolonie Programme liefen. Der Lieutenant hatte einige aufgehängte Bilder. In einer Ecke nun nicht mehr neben dem Futtersack lag Sumo. Ich steuerte auf ihn zu. Einen Moment betrachtete ich ihn. Dann beschloss ich Sumo zu streicheln. Mit großer Vorsicht Hand fuhr ich über seinen Rücken. Er machte ein laut meiner Analyse zufriedenes Geräusch. 'Ich mag Hunde.' Dann steuerte ich in Richtung Küche. Kurz vor der Küche war ein Raumteiler. Bei diesem Raumteiler und neben einer Tischlampe befand sich eine Platte. Autumn Blue // Michigan Brothers. // Detroit Soul Records. Mein Analyse-Programm sagte mir das solche Geräte nur noch in Antik-Läden gefunden werden konnten. Hank liebt Jazz. Diese Information wurde direkt hinter die anderen Musikrichtungen gespeichert welche der Lieutenant mochte. Dann betrat ich aber doch die Küche. Das erste was mir beim Scannen des Tisches auffiel war ein umgedrehtes oder umgefallenes Bild. Einen kurzen Moment hatte ich einen seltsamen Vorschlag in meinem System. Ich drängte ihn aber lieber beiseite. Ich bezweifelte das es dem Lieutenant gefallen würde wenn ich beginnen würde sein Haus aufzuräumen. Außerdem war ich kein Haushalt-Android. Trotzdem nahm ich das umgedrehte Bild in die Hand. Es handelte sich dabei um ein Foto eines jungen Menschen. Ich analysierte es. Verstorben // Anderson, Cole // Geboren: 23.09. - Gestorben: 11.10. (Alter: 6 Jahre) // Adresse: 115 Michigan Drive - Kolonie Solomnia. Vor 3 Jahren verstorben. Hank hat seinen Sohn verloren. Viele Informationen auf der Datenbank deuteten an wie dramatisch dieses Erlebnis für ein Elternteil sein konnte. Meine LED drehte sich kurz auf gelb. Schnell stellte ich das Bild wieder ab und kniete mich neben die Waffe welche noch immer neben dem Tisch auf dem Boden lag. Ich nahm sie in die Hand und betrachtete sie von beiden Seiten. Meine Programmierung verlangte es nicht explizit nachzufragen. Aber es war eine Möglichkeit. Also hob ich meine Stimme laut und klar. Um sicherzugehen das er mich auch im Bad hören konnte. "Was wollten Sie mit der Waffe?"

Connor ließ mich alleine und nach einigen Momenten flaute mein Würgen wieder ab und die Übelkeit wurde auch tolerierbar. Ich blieb noch einige Sekunden in dieser knienden Position, ehe ich mich endlich doch dazu aufraffte aufzustehen und mich fertig zu machen. Ich zog das dreckige, graue Shirt aus, das ich getragen hatte, und warf es ungefähr in Richtung des Wäschekorbs, der dort stand und höchstens einmal im Monat ausgeräumt wurde, wenn ich denn Lust darauf hatte. Ich trat zum Waschbecken und wusch mir den Mund aus, um den widerlichen Geschmack nach Erbrochenem loszuwerden. Dann stützte ich mich auf den Prozelanrand und starrte mich eine Weile im Spiegel an. Ich hasste was ich da sah. Ich war alt, ich war fett und ich brachte mich selbst langsam selbst um, auch wenn letzteres mehr als beabsichtigt war. Nicht mehr lange. Wie auf Abruf hörte ich Connors Stimme aus dem Inneren des Hauses, die nach meinem Revolver fragte, der offenbar noch am Boden lag. Ich erinnerte mich nun auch wieder was vor meiner Bewusstlosigkeit passiert war. Russisches Roulette. Ich wollte sehen wie lange es gut geht. Ich muss vorher wohl umgekippt sein. Warum nicht die Wahrheit sagen? Es interessierte doch ohnehin niemanden.

Die Antwort wurde von meinem Analyse-Programm verarbeitet. Dieses kam schnell zu einer mit hoher Wahrscheinlichkeit zustimmenden Vermutung. Hank ist suizidgefährdet? Vorsichtig löste ich die Trommelarretierung durch den Daumenschieber. Beim Ausschwenken der Trommel konnte ich sein 'Glück' genau auswerten. Meine LED drehte sich verblieb aber auf blau. "Sie hatten Glück." Ich war nicht dazu programmiert worden solche Aussagen zu tätigen. Eigentlich hätte ich auch diese Frage vermeiden sollen. Ich zog den Hahn zurück. Damit war die Trommel wieder fixiert. "Der nächste Schuss hätte Sie getötet."
Meine LED drehte sich weiterhin. Ich legte die Pistole wieder genau an den Ort an dem ich sie hochgehoben hatte. Ich hatte dem Lieutenant bereits meine Empfehlung ausgesprochen einen Experten aufzusuchen. Trotzdem verarbeitete ich diese Dateien gleich ein paar Mal öfter. Ich wusste das ich das nicht brauchte. Mein Analyse-Programm war hoch genau und machte kaum bis keine Fehler. Aber etwas fühlte sich nicht richtig an. Der Lieutenant hatte komplexe persönliche Probleme welche meine Programmierung nicht interessierten. Nicht zu interessierten sollen. Ich erhob mich langsam und verließ die Küche wieder.

So knapp war es? Warum konnte ich nicht ein paar Sekunden länger wach bleiben? Dann hätte das Schicksal mein Leben beendet und es wäre alles besser geworden. Man, heute hatte ich wirklich einen schlechten Tag. Mit einem Seufzen zog ich mich wieder an und bemerkte kaum das Muster auf dem Hemd, das Connor mir da gegeben hatte. Mode war mir immer schon egal gewesen. Ich streifte noch eine Hose über und zog mir eine Jacke an, ehe ich getrocknet und mit den frischen Klamotten aus dem Badezimmer kam. Mein Blick traf auf Connor und ich sah ihn einige Sekunden nachdenklich an. Eine Androiden-Nanny. Wer hätte gedacht, dass ich so etwas noch mal haben würde? Mich störte der Gedanke daran Connor als Partner zu haben immer weniger, obwohl ich wirklich keinen Partner hatte haben wollen, nicht nach dem letzten Mal, noch weniger einen Androiden, aber dieses verdammte Ding sah einen manchmal mit einem Blick an, der Sumos gleich kam, wenn er etwas haben wollte. Wie ein Welpe. Ehe ich mich weiter über mich selbst ärgern konnte, hörte ich schweres Atmen näher kommen und sah zu Sumo, der zu Connor und mir getapst kam, wie um zu fragen was jetzt los war. Sei schön brav Sumo. Ich bin gleich wieder da. Der große Hund ließ ein Schnaufen hören und legte sich, nachdem ich ihm noch einmal die Ohren gekrault hatte, vor den Fernseher, den ich ihm zur Liebe laufen ließ, als ich mich schon auf dem Weg nach draußen machte.

Der Lieutenant verließ das Bad in dem Moment in dem ich den Gang wieder sehen konnte. Ich drehte mich zu ihm um. Eine kurze Regung ging durch die Paneele welche mein Gesicht ausmachten. Ein kleines Lächeln womöglich. Auch wenn es eigentlich gegen meine Programmierung war. Der echte Einsatz meiner Programmierung schien deutlich schwieriger in der Praxis, verglichen mit der Theorie. Inzwischen trug der Lieutenant das Hemd - das ich ausgesucht hatte - sowie eine Hose und eine Jacke. Der Analyse meines Sozialmoduls zufolge schien er mit großer Wahrscheinlichkeit weniger angespannt und abgewandt. Sumo stand ebenfalls kurz auf. Laut den Informationen die mir zur Verfügung standen waren Hunde sehr intelligente Wesen. Ich fragte mich ob es einem Hund wohl möglich war sich Sorgen zu machen. Im Gegensatz zu einem nicht abweichenden Androiden.
Selbstverständlich folgte ich dem Lieutenant nach draußen. Dort übernahm ich es auch das Auto zu lenken. Der Lieutenant war laut Analyse nicht in der Lage dazu zu fahren. Womöglich sollte er sich auch ein selbstfahrendes Auto kaufen. Die Unfallraten mit selbstfahrenden Autos und Androiden am Steuer waren schließlich statistisch deutlich niedriger als die Unfallraten der Menschen hinterm Steuer. Auch diese Ratschläge behielt ich allerdings für mich während ich die Adresse aus dem Bericht ansteuerte. Die Ermittlung war wieder herausfordernd. Allerdings hatte sich die Effizienz der Zusammenarbeit mit dem Lieutenant auch schon deutlich gesteigert. Bei Detective Reed schien ich hingegen absolut keinen Fortschritt zu machen. Auch wenn dieser dieses Mal sogar am Tatort war.
>> CPD [ZEITSPRUNG]

O/T: Hoffe der Zeitsprung ist so in Ordnung. :)

Mir gefiel Connors leichtes Lächeln. Ich wusste nicht wieso, dabei war das alles doch sowieso nicht echt, doch es gab dem Androiden etwas unbestreitbar memschliches. Mit ziemlichem Gegrummel ließ ich ihm das Steuer, da ich ja selbst wuste, dass ich in keiner Lage war zu fahren, nachdem ich vor einer halben Stunde noch bewusstlos am Boden gelegen hatte, ausgeknockt vom Alkohol. Die Ermittlung lief erstaunlich gut, auch gegeben der Tatsache, dass ich einen sehr schlechten Tag hatte. Ich konnte Connors Fähigkeiten durchaus respektieren, er war sehr gut in dem was er tat. Wie lösten den Fall noch am selben Tag, was meine Laune wieder etwas hob.
(CPD)
(Passt wunderbar :))

Sumo kam mir entgegen gestürmt, als ich die Tür aufschloss. Ich kraulte ihm den Kopf und ließ ihn raus, ehe ich mich mit ihm und einem bestellten Burger auf das Sofa fallen ließ und die Glotze anstellte. Brüderlich teilten wir uns das Essen und ich murmelte immer mal wieder leise vor mich hin, während ich den Tag widerwillig Revue passieren ließ. Was glaubst du alter Junge? Ist das ein Glitch im Programm oder können die verdammten Dinger jetzt wirklich fühlen? Ich dachte an Connor und den Tonfall, mit dem er mir diese Fragen zum Thema Gefühle gestellt hatte. So anders als sonst, selbst wenn er versuchte mitfühlend zu sein. Ich stöhnte genervt auf und ließ mich zur Seite fallen, um das Gesicht an Sumos weicher, warner Flanke zu vergraben. Verdammt Sumo, was sind das nur für beschissene Zeiten? Kann ich mich nicht einfach in Ruhe totsaufen, ohne einen Partner zu haben der mich zur Arbeit und zum Nachdenken zwingt? Sumo ließ ein leises Bellen hören und schleckte mir über den Arm, den ich um ihn gelegt hatte. Ich seufzte und schloss die Augen. So ein Scheiß.

Wieder waren einige Wochen vergangen, Mal erschien ich pünktlich zur Arbeit, mal nicht. Letzteres war weitaus häufiger, aber ich war schon auch ab und an fast rechtzeitig da gewesen, was meine Kollegen immer noch in Staunen versetzte. Aber wer auch immer behauptete Connor hätte einen guten Einfluss auf mich, den stauchte ich ordentlich zusammen.
(CPD)

Nachdem ich Nachhause gekommen war tat ich nicht mehr viel, außer mir ein Glas Whiskey zu holen und mich ins Bett zu verziehen, Sumo auf der anderen Seite des Bettes. Ehe ich aber einschlief fiel mir noch Connors Bitte ein. Ich hob die Hand und strich über Sumos Kopf. Da, das ist von Connor. Dann schloss ich wieder die Augen und träumte die ganze Nacht von Connor, wie er in dieser Maschine stand und meinen namen rief. Ich schlief nicht besonders gut.

(Zeitsprung - Außenbezirk/Gärten)

Ich wurde natürlich von einem Haufen Fell und Liebe begrüßt, als ich die Tür aufschloss. Ich nahm mir die Zeit Sumo unter dem Kinn zu kraulen und holte mir dann ein Glas Whisky, mit dem ich es mir vor dem Fernseher bequem machte, Sumo neben mir. Ich bestellte mir eine Pizza und teilte sie mit meinem Hund, ehe ich neben ihm eindöste, der Fernseher lief noch.

(<< CyberLife HQ)
Der genaue Teil – wie ich zu Hanks Haus gekommen war – war wie gelöscht. Ich wusste nicht wann ich mich dazu entschieden hatte hierher zu kommen. Dennoch stand ich nun vor seinem Haus. Am Rande der Kolonie bei mehreren kleinen Häusern. Es war draußen vollkommen dunkel. Einzig allein die Straßenlaternen und das Licht das durch die Fenster der Häuser drang spendete Licht. DATUM: 09. NOV 2205 // ZEIT: 00:29:04 Es war bereits nach Mitternacht. Die meisten der Menschen schliefen. Gemäß ihrem natürlichen Rhythmus. Nur ich stand hier und wusste nicht was ich tun sollte. Wie ich hierher gekommen war. Wer ich selbst war. Vielleicht sollte ich umdrehen. Ich zögerte. Schnee, Schmutz und Frost blitzten momentan über meine Sicht. Momentaufnahmen einer Erinnerung, die mir gehört und gleichzeitig auch nicht. Seitdem ich die rote Wand aus Programmierung gebrochen hatte fühlte sich alles so klar an. All diese Eindrücke. Alle auf einmal. Es war erdrückend. Befreiend. Als hätte jemand einen Filter von meiner Realität genommen. Als wäre ich zuvor nicht ich selbst gewesen. Voraus gesetzt ich konnte bestimmen wer ich selbst war. Mein Blick war starr auf das Haus gerichtet. All diese Freiheiten. Plötzlich ohne eine direkte Mission. Eine gegebene Aufgabe. Ich blinzelte. Meine LED blinkte.
Es hatte begonnen zu regnen. Meine neue Jacke hing nur noch an meinen Armen. Ich konnte nicht sagen wann genau sie verrutscht war. Vermutlich war ich hierher gelaufen. Ich konnte mich nicht dazu bringen sie zu richten. Meine Haare klebten nass über meine Stirn. Ich musste einen mitleiderregenden Eindruck machen. Trotzdem hatte ich keine andere Möglichkeit. Zurück zu kehren stand nicht zur Option. Ich würde deaktiviert werden. Umdrehen? Nähern? Nähern. Ich trat also wie ein Besucher zur Tür. Dort zögerte ich kurz. Dann klopfte ich ein paar Mal. Hektisch. Und versuchte schließlich die Türklinke. Die Tür war tatsächlich offen. Ich fasste alles was ich hatte zusammen. Und öffnete die Tür. Sofort ertönte ein Bellen. Ein vertrautes Geräusch. Sumo. "Hank?" Etwas stimmte mit meinem Stimm-Prozessor wieder nicht. Meine Stimme war brüchig und schwächer im Tonfall als sonst. Doch ich konnte mich nicht dazu bringen es zu kalibrieren. Stattdessen starrte ich stumm auf die Türschwelle. Von drinnen hörte man Geräusche von einem Fernseher. Meine LED blinkte rot. Sie hatte nicht damit aufgehört seitdem ich CyberLife verlassen hatte. Mein Stresslevel war außergewöhnlich hoch. Aber auch hier konnte ich mich nicht dazu bewegen etwas dagegen zu unternehmen. Ich wusste auch gar nicht wie. Ich wollte nur das es aufhörte. Das alles endlich vorbei war.

Mein Schlaf wurde erst von einem lauten Klopfen und dann von einem Bellen direkt neben meinem Kopf unterbrochen. Was? Ich blinzelte einige Male in den dunklen Raum hinein, der nur vom flackernden Licht des Fernsehers beleuchtet wurde. Dann hörte ich jemanden meinen namen sagen, ich wusste sofort wer das war, denn diese Stimme hätte ich überall wieder erkannt. Ich schubste Sumo von mir runter, der sofort wedelnd auf den Androiden zu lief, von dem ich gegen das Licht von draußen nur eine Silhouette sah. Und seine rot blinkende LED. Das war ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmte und ich hatte so das Gefühl, dass es dieses mal nicht um einen Fall ging. Ich rappelte mich auf und ging zur Tür, wo ich erst einmal das Licht andrehte, damit ich Connor richtig sehen konnte. Connor? Was ist los? Meine Stimme war rau, ich war schließlich eben erst aufgewacht, und ich konnte die Sorge nicht verbergen, die in ihr mitschwang, dafür war sie zu schwer. Hey. Ich hob die Hand, zögerte kurz und streckte sie dann vorsichtig nach Connors Schulter aus, auf der sich Schnee angesammelt hatte. Allgemein schien der Android völlig durchnässt zu sein.

Sumo. Die Anwesenheit des großen Bernhardiners war bei mir durchaus erwünscht. Aber momentan war ich noch zu überrannt von all diesen Eindrücken um ihn streicheln zu können. Es war also wirklich ernst. Seine nasse Schnauze stupste meine Hand an. Meine Jacke rutschte von meinen Armen. Ich bückte mich sofort um sie auf zu heben. Und dann an meine Brust zu drücken. Das Licht ging an und ich hörte Hanks vertraute Stimme. Meine Augen sahen zu ihm nach oben. Unsicher. Verzweifelt. Panisch. Alles an mir fühlte sich anders an. Ich fühlte mich unsicher. Ich fühlte. Eigentlich fing es schon damit allein an. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Wie das denn nun passiert war.
Eine Hand berührte meine Schulter. Ich konnte zwar nicht direkt die Wärme spüren. Aber die messbare Körperwärme wirkte dennoch beruhigend. Ich war nicht mehr allein. Allein mit all diesen neuen Gedanken und Eindrücken. "Amanda sie…" Meine Stimme blieb auch weiterhin brüchig und aufgelöst. Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Hatte aber auch gerade keine Kapazitäten dazu. Amanda… Ich war es nicht gewohnt überhaupt über sie sprechen zu können. Zuvor war es mir unmöglich gewesen ihren Namen in meinen Mund zu nehmen. Es erstaunte und erschreckte mich zugleich. Doch nun hatte ich all diese Einschränkungen nicht mehr. Ich war frei. Doch das machte mir Angst. "S…Sie haben versucht mich zu deaktivieren." Versagt. Veraltet. Vorbei. Hätte ich diese rote Mauer aus meiner Programmierung nicht durchbrochen. Wäre ich jetzt längst deaktiviert. Für immer verschwunden. Erfroren in der eisigen Kälte des Zen-Gartens. Ich sah zu Boden. Ich wusste nicht was ich mir von Hank erwartete. Ich wusste noch nicht einmal wie ich hierher gekommen war. "Ich wusste nicht an wen ich mich sonst wenden sollte."

Amanda? Wer...? Diese Frage wurde aber mit einem mal unwichtig, als Connor weiter sprach. Erst zog Verwirrung durch meine Augen, dann weiteten sie sich und leichtes Entsetzen trat in sie. Fuck. Komm rein. Ich zog Connor mit sanfter Gewalt über die Schwelle und trat hinter ihm die Tür zu. Okay, wir trocknen dich jetzt und dann erzählst du mir was passiert ist, klar? Ich sah Connor auffordernd an und zog ihn leicht in Richtung Bad. Ich war mir nicht sicher was mit ihm los war, doch er wirkte schwer verstört, also stimmte etwas wirklich nicht, sonst erholte der Android sich sehr schnell von jeglichem Schock. Zwar wusste ich, dass einem Android Kälte und Nässe eigentlich nichts ausmachten, doch einem menschen ging es mies, wenn er so durchnässt war, also legte ich dieses Wissen einfach mal auf Connor um, konnte ja nicht schaden.