In der Bewegung erstarrte ich. Ich hatte nicht damit gerechnet das Gavin wollte das ich in seiner Wohnung blieb. Eine Sekunde konnte ich nicht anders als zu analysieren ob er log oder nicht. Sein Herzschlag war etwas erhöht. Und er war auf gestanden. Aber er log nicht mit großer Wahrscheinlichkeit. Dennoch wusste ich momentan nicht was ich antworten sollte. Außer selbstverständlich das ich bleiben würde. Ich konnte dieses Gefühl nicht verstehen. Aber ich hatte das Gefühl das ich bei Gavin bleiben wollte. Für jetzt. Er war ein schwacher Mensch mit deutlich anstrengenden Tendenzen. Aber er hatte mir auch zugehört. Es erstaunte mich noch immer. Ich hatte damit gerechnet das er das Essen annahm oder ich es vor der Tür abstellen musste. Aber stattdessen hatte er mich zu sich in die Wohnung eingeladen. Und nun war ich hier. Und er wollte einen Film mit mir sehen.
"Nein." Tatsächlich hatte ich bisher noch keinen einzigen Film gesehen. Ich hatte auch keinen Sinn darin gesehen. Schließlich war ich ein Android. Theoretisch sollte mir nicht langweilig werden. Bei dieser Arbeit sollte mir sowieso nicht langweilig werden. Es gab immer genug zu tun. Und wenn es nur war neue Informationen über Gavin Reed heraus zu finden. Oder mir Strategien zu überlegen jemandem das Rauchen ab zu gewöhnen. Ich war mir nicht sicher ob ich mein Ziel mich mit ihm anzufreunden bereits erfüllt hatte. Aber zumindest waren wir ‚warm‘. Auch wenn es mich noch immer erstaunte. "Aber ich habe Zugriff auf mehrere zehn Millionen Filme – die ich auf meinem HUD streamen – und die Inhaltsangabe sofort downloaden kann." Ich deutete auf die nun blaue – sich stabil drehende – LED an meiner Schläfe. Mein Blick eine Mischung aus Stolz und Wärme. "Also. Sag mir welcher und er gehört dir."

Tse, Angeber., dachte ich mir nur, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen, während ich sagte, Jaja, halt die Klappe. Ich klopfte ihm leicht auf die Schulter und zuckte mit den Schultern, während ich mir überlegte, was wohl witzig wäre, mit einem Androiden zu schauen. Besonders für seinen allerersten Film, immerhin gab es Millionen von Möglichkeiten, wie mich die liebe Blechbüchse draufhingewiesen hatten. Wir können auch einfach I Robot anschauen, damit fühlst du dich auch verbunden., ich lachte hämisch, aber nicht böse, und deutete dann nach drinnen, Komm schon. Du wirst ihn lieben.

Amüsiert hob ich eine einzelne Augenbraue an und musterte Gavin. Doch ließ mich dann nicht lange bitten und folgte ihm in seine Wohnung hinein. Wo uns auch seine Katze wieder über den Weg lief. Im Laufe des Abends fragte ich auch nach dem Namen des süßen Tieres. "Er heißt I Robot?" Ich lud mir sofort die Inhaltsangabe herunter um sie genau zu studieren. Allein der Name reichte allerdings bereits ungefähr um den Inhalt erraten zu können. Und der dort niedergeschriebene Inhalt kam mir doch sehr bekannt vor: 'Im Chicago des Jahres 2035 sind humanoide Roboter Realität, künstliche Wesen, die in vielen Bereichen als Arbeiter und Helfer eingesetzt werden. Jedem „Robot“ wurden die drei Gesetze der Robotik implantiert, die er unbedingt einhalten muss und die verhindern, dass er sich jemals gegen einen Menschen stellen kann. Die Entwicklerfirma „U.S. Robotics“, deren Chef Lawrence Robertson der reichste Mann auf Erden ist, steht kurz davor, den neuen Robot-Typ NS-5 auf den Markt zu bringen. Dieser Robot-Typ zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Software-Aktualisierungen über einen Uplink zu V.I.K.I. erhält, dem hochintelligenten positronischen Zentralcomputer von U.S. Robotics.' Chicago existierte seit langem nicht mehr. Und auch befanden wir uns dieses Mal nicht genau bei er gleichen Firma aber doch bei einer sehr ähnlichen Situation. Ich stellte mir die Frage ob Connor dieser Film bekannt war. Ihm würde dieser Film bestimmt auch gefallen. Mir gefiel der Film ebenfalls. Aber ich konnte nicht davon absehen immer wieder einen Blick nach Gavin zu stehlen. Er wirkte begeistert von dem Film. Zu begeistert um zu viele negative Kommentare ab zu geben. Oder Beleidigungen.
Wir hatten uns also diesen Film angesehen. Es war schön gewesen mit meinem Partner einen solchen Abend zu verbringen. Ich hatte keinerlei Bedürfnisse danach gehabt. Nicht bisher. Aber nun sah ich doch die Vorteile einer solchen Nähe. Ich fragte mich ob es Connor bei dem Lieutenant ähnlich ergangen war. Die Menschlichkeit von Gavin war amüsierend. Aber eventuell auch mir zum Vorteil. ‚Warm‘. Vielleicht war diese Einschätzung unserer Beziehung doch gar nicht so falsch. Immerhin waren wir uns nun doch um einiges näher gekommen. Etwas Zeit verging wieder. Und ich hatte mich an dem Abend nur schwer aus der Wohnung von Gavin verabschieden können. Aber ich war mir sicher er würde es nicht willkommen heißen wenn ich bei ihm blieb. Auch wenn der Film seine Idee gewesen war. Also ging es nun wieder zur Arbeit.

Irgendwie machte es erstaunlich Spaß sogar mit der Blechdose einen Film zu schauen, obwohl ich den Gedanken nicht verhindern konnte, ob einen Androiden ein Film überhaupt wirklich interessieren konnte, besonders einer mit einer Aufnahmegabe wie Nines. Es gab noch so viele Filme, die er unbedingt mal gesehen haben musste und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, was eigentlich falsch mit mir war. Wie war das nur passiert? Immerhin war das Ding noch immer ein Toaster, auch wenn ich ihn zugegeben nicht mehr anzünden wollte.

eine Weile später: Das Zentrum » Colonial Police Department

kommt von: Hank's Haus

Nun, endlich war ich wieder zuhause, Pumpkin saß auf meinem Schoß, Tina und ich schauten irgendeinen dummen Actionfilm und ich hatte endlich Zeit all meine Nachrichten auf Jinder durchzugehen, auch wenn mich meine beste Freundin, ich meinte natürlich, der Hornochse neben mir, dafür ärgerte. Konnte ja nicht jeder Miss Tina fucking Chen sein, manche von uns waren eben nicht liebenswert und trotzdem Arschlöcher, sondern einfach nur Arschlöcher. Egal, alles besser als mit Hank unter einem Dach, ich wäre beinahe geplatzt, wenigstens war ich inzwischen nicht mehr ganz so übel zugerichtet. Meine blauen Augen waren noch etwas sichtbar, eben beim verheilen, aber schon einmal alles besser als vorher. Die Tasse, die ich in der Hand hielt, während wir unser bestelltes Essen aßen, passte perfekt zu meiner Bio auf Jinder.

input_value Das Zentrum » Das LOFT

Auf meinem Weg zum Sushi-Wok und Gavin, meinem nächsten Jinder-Date, hatte ich Joker noch eine Nachricht zukommen lassen, er war sicherlich gerade auf dem Nachhauseweg und so, aber ich war bereits wieder schön angezogen, ein Lederrock, Killer-Makeup, dieses Mal gelockte Haare und ein Oberteil, das es gar nicht erst mit einem Ausschnitt versuchte, sondern eher einen vollständigen Einblick bot. Kein BH, würde ich auch nicht brauchen. Einen kurzen Moment hatte ich bereits Angst gehabt, dass wir nur in irgendein Restaurant gehen würden, aber ich wurde positiv überrascht, mit Dine in the Dark. Es machte Spaß, ich musste meinen Gesprächspartner zwar wie auch Jinder schon immer wieder ein wenig aus der Reserve locken, aber wir verstanden uns ausgesprochen gut, außerdem war er sowasvon heiß. Ich ließ mich also gar nicht lange bitten, als er mir nachher anbot, zu sich nachhause zu kommen.

Meine Verletzungen heilten langsam dann doch wieder ab, die blauen Augen und der leichte Knacks an der Nase blieb, aber ich beschloss auf das Stützpflaster und die Unterstützung von meiner besten Freundin zumindest einen Abend zu pfeifen, stattdessen legtet ich lieber ein schönes, schwarzes Hemd an und stylte meine Haare, denn ich hatte ein Date. Vielleicht etwas unpassend, aber ich hatte dieses Frau einfach wiedersehen müssen, ich hatte sie nur ganz kurz im Krankenhaus erspäht und alleine, dass sie sich für mich interessierte, war für mich schon etwas unglaublich. Ich war mir zwar sicher, es würde ein einmaliges Ding werden, aber das war mir mehr als recht, jeder der länger in meinem Leben blieb, verließ es sowieso dann doch auch wieder. Das hier war wenigstens ehrlich. Allerdings lief das Date mehr als nur gut, ich riss mich also zusammen und lud sie zu mir nachhause ein. Kaum hatte ich sie durch meine Tür geschleust, hatte ich sie auch schon gegen die Tür gedrückt, mein Mund plünderte hungrig den ihren, sie hatte mich schon den gesamten Abend mit eindeutigen Signalen zugesendet, dass ich mich das traute, ansonsten hätte ich so etwas nie einfach so gemacht. Allerdings packte ich nun ihre Schenkel, drückte dabei ihren schönen, engen betonenden Rock nach oben und trug sie dann, ihre Beine um meine Hüfte geschlungen, in mein Bett.

Es wurde ein kleines Kräftemessen, aber schlussendlich gewann ich dann doch die Oberhand, wortwörtlich, denn es wurde ein wilder Ritt, aber ich fühlte mich wahnsinnig gut dabei. Schon lange hatte ich nicht mehr so viel erfüllenden Sex gehabt, nicht nur, weil ich etwas vergessen oder verdrängen wollte, sondern weil es mir so gut ging, ich war bester Laune, meine Stimmung schien wie ich im Laufe des Abends immer höhere Höhen zu erreichen. Ich bereute es keineswegs den Polizisten aus dem Krankenhaus wiedergetroffen zu haben, ganz im Gegenteil. Meine Beine zitterten immer noch ein wenig, als ich nackt in seinem Bett aufwachte, von einem Schnurren geweckt. Lachend stellte ich fest, dass es sich dabei um seine Katze, Pumpkin, handelte, die ich sofort natürlich genau wie ihren Besitzer die letzte Nacht verwöhnte mit allerdings ganz anderen Streicheleinheiten. Guter Dinge, hätte ich zu gerne noch eine zweite Runde eingeleitet, aber leider hatte ich eine Verabredung. Ich verabschiedete mich also nach einem ruhigen Morgen, wo wir nur rein mündliche Gefälligkeiten ausgetauscht hatten, bevor ich mich bei ihm noch geduscht hatte, mein Date mit einem sanften Kuss auf die Lippen wieder, um mich kurz umziehen zu gehen und dann in Richtung der Gärten aufzubrechen.

return Der Außenbezirk » Die Gärten

Nun, es würde definitiv eine Nacht werden, die ich nicht mehr vergessen würde, ich mochte mich gerne aufspielen, aber im Bett konnte ich schnurren wie ein Kätzchen, wenn man wusste, wie man mit mir umgehen sollte und fuck, Skye wusste definitiv, wie man das tat. Sie zeigte mir Dinge, die ich auch so noch gar nicht ausprobiert hatte, ich war so gar nicht konservativ was das betraf, aber diese Frau konnte Bewegungen, das jeder Gymnastiksportler neidisch hätte werden können. Ich versank vollkommen in ihrer Hitze, in ihrer Welt, während ich die Grenzen zwischen Realität und Traumwelt beinahe schon verschwimmen sah, als wir beide atemlos in die Kissen fielen und einschliefen. Ich entschied mich sogar dafür ihr Frühstück zu machen, allerdings weckte sie Pumpkin, das kleine Miststück, schon bevor ich sie wecken konnte. Das tat dem allerdings nicht ab, denn sie schien meine Katze sehr gerne zu mögen, etwas, das mir sehr gefiel, und wir stimmten eine eher sachtere zweite Runde an, oder verlängerten unsere Zeit im Bett noch ein wenig, bevor sie schon auch wieder losmusste. Ich sah auf mein Intercom, als ich ihre Nachricht sah, und grinste, während ich an die Nacht dachte. Ob meine anderen Jinder-Matches daran heranreichen konnten? Nun, dazu musste ich mich wohl mit einem von ihnen treffen, das widerstrebte mir zwar, aber immerhin hatte ich heute etwas vor, mit Joker, das gab mir eine Ausrede nicht direkt an Jinder denken zu müssen, wenn auch eher an diese Halloweenparty, die ja offensichtlich ein Traum, aber dann wieder doch nicht gewesen war, wenn man den Medien der Regierung glauben konnte.

eine Weile später, weiter zu: Das Zentrum » Hunter HQ » "SWAPPER"-Bar

zuvor von: Der Untergrund » Eden Club

"Er sollte sich wieder erholen. Ich konnte keine permanenten Schäden feststellen und den Rest reparieren. Eigentlich sollte er sehr bald wieder komplett funktionsfähig sein, zumindest nach einer vollen Stasis, er hatte wirklich Glück, dass du ihn so schnell gefunden hast.", verabschiedete sich Skye gerade an meiner Tür und legte mir kurz die Hand auf die Wange, "Mach dir nicht zu viele Sorgen, Darling, ich weiß, das fällt dir gerade sehr schwer, aber du hast alles getan, was du tun konntest. Es wird ihm wieder gut gehen, versprochen." Mit einer herzlichen Umarmung verließ sie meine Wohnung auch schon wieder, die Frau, die Nines gerade sein Androiden-Leben gerettet hatte. Ich starrte ihr noch kurz nach, bevor ich die Tür hinter mir schloss und in mein Wohnzimmer ging. Nines lag auf der Couch, die Augen noch geschlossen, die LED blau, manuell in die Stasis geschalten, wie mir Skye versichert hatte, war das vollkommen sicher, während sich seine Programmierung wieder ausbügelte oder so etwas. Ich setzte mich zu ihm, es machte mich wahnsinnig, dass ich gerade nichts tun konnte, im Hintergrund lief leise Pulp Fiction, ich hatte diesen Film schon immer mit Nines schauen wollen. Komm schon... ich kann nicht, ich kann einfach nicht... ...noch jemanden verlieren.

(<< Eden Club)
Stasis beendet. // Systemneustart… Ausführen des Systemdiagnosescans… … … … Scan abgeschlossen. // Biokomponenten, laufen unter optimalen Bedingungen. // Zubehörkomponenten, werden unter optimalen Bedingungen ausgeführt. // Thirium-Level bei 99,99%. // Diagnosescan erneut ausführen? Ja [J] / Nein [N] Mein System war wieder hoch gefahren. Mein HUD blinkte ein Mal kurz normal vor meinen Augen auf während ich mich dafür entschied noch einen Diagnosescan zur reinen Sicherheit für mein gesamtes System aus zu führen. Es ging mir gut soweit. Offenbar war ich repariert und in Stasis versetzt worden. "Das ist der Stolz, der dich hier oben ärgert! Scheiß auf den Stolz... Stolz tut nur weh, aber er hilft nie. Kämpf dich durch diesen Sumpf durch! Denn vielleicht, in einem Jahr, wenn du es dir in der Karibik gutgehen lässt, wirst du sagen: 'Marcellus Wallace hatte recht!'" Eine leise Stimme drang zu mir hindurch. Eine warme Präsenz neben mir. Pumpkin – die Katze von Gavin – die sich dort zusammen gerollt hatte. Mein Scan funktionierte bereits und ich bemerkte das es sich bei dem Film offenbar um 'Pulp Fiction' handelte. Meine anderen Funktionen kehrten ebenfalls langsam wieder zurück. Ich lag auf der Couch. Gavin saß neben mir. Allerdings sah er mich nicht an. Ich bemerkte wie schnell sein Herzschlag ging und wie unsicher seine gesamte Haltung war. Mein Blich wurde sofort sanfter.
"Warum sollte dieser Marcellus Wallace nach den vergangenen Ereignissen einen anderen Mann seine Frau anvertrauen?" Ich meldete mich plötzlich zu Wort – 30 Minuten nach dem der Film offensichtlich begonnen hatte – um mich etwas auf meine Ellbogen auf zu richten und die erste Ungenauigkeit – die mir aufgefallen war – an zu sprechen. Nicht abgeneigt sondern eher neugierig runzelte ich meine Stirn und grinste Gavin dann nur großspurig an. Als wäre meine letzte Erinnerung nicht an die Gasse in der ich verzweifelt versucht hatte mit ihm zu sprechen und mich nicht ein Mal bewegen hatte können. "Wenn er einen Mann bereitwillig vom Balkon werfen würde – weil er Mia die Füße reibt – ließ es nahe das er übermäßig besitzergreifend ist. Und deshalb macht es für ihn keinen Sinn Vincent zu bitten – Mia Gesellschaft zu leisten – besonders wenn man ihr Verhalten bedenkt als er das letzte Mal nicht in der Stadt war." Gavin wusste viel über Filme – ich hatte es das letzte Mal bemerkt als ich bei ihm gewesen war – es war schon länger her aber er hatte viele Fakten und Interpretationen gekannt. Ich hoffte das ihn meine kleine Analyse zu diesem Film auf muntern würde. Offensichtlich mochte er den Film. Ich hatte bereits Poster und ähnliches Merchandise von ihm in seiner Wohnung verteilt gesehen. "Ein seltsames Hobby. Er riskiert die Treue seiner Frau zu seinem eigenen Vergnügen." Mein Grinsen wurde noch etwas breiter bevor ich endlich den Elefant im Raum an sprach und meine Stimme nahm einen dezent großspurigen Tonfall an. "Danke. Ich schätze du hast mich gerettet Gavin. Ich wusste du würdest mich finden. Du bist ja wirklich ein hervorragender Detective."

Irgendwann hatte ich meinen Kopf in meinen Armen vergraben, während ich versucht hatte mich darauf zu konzentrieren, wie Jules und Vincent über Kinos in Amsterdam, Fußmassagen und Royales mit Käse sprachen, oder wenigstens hier und da die schlafende Pumpkin zu streicheln, als ich plötzlich bemerkte, wie sich Nines neben mir aufrichtete und erst einmal begann die erste Ungenauigkeit im Film zu beschreiben. Ich wollte es nicht zugeben, aber fuck, ich war ja so Hals über Kopf für diesen Wichser. Du verficktes Arschloch!, beleidigte ich ihn also sofort und starrte ihn ungläubig an, bevor ich mich überwand und meinen ganzen Körper nach vorne stieß, um ihm um den Hals zu fallen und ihn zu umarmen. Ich brauchte ein wenig, um überhaupt darauf zu antworten, was er gesagt hatte, Wallace testet gerne Leute, er macht eine Show daraus und es ist wichtig für die Handlung. Viele Regisseure tauschen Genauigkeit aus, um dramatische Spannungen zu erzielen, wenn es um eine gute Geschichte geht. Aber phck Nines, ich dachte schon- du- fuck, ist doch scheiß egal, ob ich ein guter Detective bin oder ob der Film Sinn macht, du lebst!

Es war wirklich eine Seltenheit Gavin so emotional aus dem Konzept zu sehen. Im Normalfall hatte er seine Gefühle zumindest auf diese Weise unter Kontrolle – so dass er auf jeden Fall abstritt weichere Gefühle zu haben – selbst wenn deren Anzeichen dennoch durch seine Fassade drangen. Innerhalb der ersten Sekunden erwiderte ich seine Umarmung noch nicht. Bevor ich meine großen aber schlanken Hände an seine Hüften legte um ihn zu stabilisieren. So wie er mich gerade umarmte lag er beinahe mehr auf mir. Seine Hüften waren erstaunlich schmal für seinen muskulösen Körper. "Nun… Ich für meinen Teil bin allerdings sehr dankbar das du dich dem CPD angeschlossen hast." Ich betrachtete seinen braunen Haarschopf unter mir. "Ich bezweifle – das ich dich getroffen hätte – wenn du es nicht getan hättest. Und trotz des ersten Eindruckes habe ich es sehr genossen dich kennen zu lernen." Ich sprach mit aufrichtiger Stimme und offenem Ausdruck. Es mochte sein das gerade viele Emotionen sich durcheinander mischen. Aber ich war wirklich froh zu seinem Partner gemacht worden zu sein. Selbst nach unseren Startschwierigkeiten. "Ich bin allerdings auch sehr dankbar nicht in dieser Gasse geendet zu haben. Auch wenn unsere Verdächtige wohl leider entkommen sind." Meine Stimme verdunkelte sich leise. Unser Fall rückte deutlich in den Hintergrund meiner Prioritäten. "Sehr… Sehr dankbar."
Als Vincent und Mia auf der Bühne tanzen und ihre Füße zur Musik bewegten – um diese Trophäe zu gewinnen – zog ich ihn ein Stück weiter an mich und die Oberschenkel von Gavin landeten auf beiden Seiten von meinen Hüften. Ich zögerte einige kurze Sekunden – bevor ich ihm fest in die grünen Augen sah – und dann meine Augen langsam schloss um unsere Münder miteinander zu verbinden. Ich hatte keinen menschlichen Instinkt zu wissen wie ich reagieren sollte. Doch das Analysieren und Reagieren auf menschliches Verhalten war doch eine meiner Hauptfunktionen. Außerdem war ich das fortschrittlichste Modell das CyberLife je produziert hatte. Doch an diese Firma verschwendete ich keinerlei Prozesse in diesem Moment. Stattdessen adaptierte mich vollkommen auf Gavin. Und so war es einfach seine Bewegungen mit meinen eigenen zu treffen. Noch bevor ich weiter ging – auch wenn ich es wollte und ich mich damit selbst wirklich überraschte – löste ich unsere Lippen wieder voneinander. "Ich wusste das ich Recht hatte." ich ließ meine Lippen über den Kiefer von Gavin wandern – während ich meine Hände von seinen Hüften löste und auf Erkundungstour schickte – über den Rücken des T-Shirts, die Schultern, in den Nacken und dann wieder nach unten. Ich schlängelte meine Hand unter das Oberteil und über seine dort nackte Haut. Ich stupste meine Nase gegen seinen Kiefer und drückte einen Kuss darunter. Mit offenem Mund und meinen Eckzähnen die ein kleines Stück in seiner Haut versanken. "Als ich sagte Menschen würden es sich gerne schwerer machen."

Noch bevor ich überhaupt versuchen konnte mit dem Kompliment zurechtzukommen, wusste ich auch schon gar nicht, wie mir geschah, ich wurde plötzlich in den Schoß von Nines gezogen und das einzige, was ich noch wusste, war, dass Nines' Lippen nach etwas schmeckten, das ich einfach nicht zuordnen konnte und es also einfach als "Nines" wahrnahm, aber nicht nur seine Lippen, auch seine Hände waren überall. Ich machte ein Geräusch, auf das ich ganz und gar nicht stolz war, aber es konnte mich kaum interessieren, während ich leise winselte, als er sich mit seinen Lippen wieder von mir trennte, denn ich wollte einfach nur mehr. Ich hatte nur nicht annähernd genug getrunken, um darauf vorbereitet zu sein, wie verdammt richtig es sich anfühlte. Hm? Ich schaffte es gerade noch so ein fragendes Geräusch zu machen, während ich meine Finger in Nines' Haare festgekrallt hatte und meinen Kopf noch hinten lehnte, um ihm mehr Angriffsfläche zu geben. Scheiße... du bist- hast du das schon einmal gemacht?

Gavin gab ein fragendes Geräusch von sich und ich biss dieses Mal richtig zu – die Zähne scharf an seinem Kiefer – während ich meine Hände weiter unter sein T-Shirt gleiten ließ. Seine weiche verletzliche menschliche Haut unter meinen eigenen Fingerspitzen. Ich ließ meine Lippen weiter über sein Kinn wandern während meine Stimme wieder einen sehr selbstgefälligen Tonfall annahm. "Wenn du mir nur gesagt hättest – das du das willst – anstatt davon auszugehen – das ich das nicht bemerkt hätte – hätten wir schon vor ein paar Tagen hier sein können." Ich grinste und ließ meine Hände langsam wieder aus seinem T-Shirt heraus gleiten. "Wochen vielleicht." Geschickt fädelte ich meine Finger durch die Gürtelschlaufen von der Hose von Gavin – um ihn noch näher an mich zu ziehen – während meine Lippen die Stoppeln an seinem Kinn erkundeten und dann seinen Hals hinunter wanderte. "Ausdrucksstark wie immer." Meine Fingerspitzen meiner rechten Hand fanden unterdessen ihren Weg unter den Saum seiner Jeans. Er hatte sich offensichtlich seit dem Eden Club noch nicht umgezogen gehabt.
Gerade als meine Lippen an seinem Nacken angesetzt hatte – um dort an einer besonders weichen Stelle zu saugen – hörte ich seine Frage an mich gerichtet. Fest drückte ich meine Zähne noch härter nach unten. "Habe ich in der Tat nicht." Ich ließ meine Zunge über die schmerzende Stelle gleiten. Als eine Beinahe-Entschuldigung wenn der Druck nicht so groß gewesen wäre. Ich ließ meine Hände zur Vorderseite seines Oberteiles wandern. Und durch die rauen wenigen Haare laufen die sich seinen Nabel hochziehen und dann über seine Rippen gleiten. "Es sollte dich wirklich nicht überraschen." Mein Tonfall wurde deutlich amüsiert durch die deutliche Verwirrung von Gavin. Ich nahm eine von seinen Händen in meine und drückte zwei Fingerspitzen auf meinen Mund – während ich sprach – mein Ausdruck deutlich amüsiert von seinen kleinen Fragen. Mit geballter Faust zog ich Gavin an meiner freien nun in seinem T-Shirt fest gehaltenen Hand nach unten bis sich unsere Lippen kaum berührten. "Denn nur du scheinst bisher in der Lage zu sein mein Interesse auf jede erdenkliche Weise zu wecken Gavin." Unser Fall beschäftigte mich dabei im Hinterkopf immer noch ein wenig. Denn offenbar bestand auch für Androiden die Möglichkeit mehrere solche Personen zu finden. Auch untereinander. Allerdings richtete ich mich gerade vollkommen auf Gavin selbst aus und drängte etwaige neue Erkenntnisse erst ein Mal in den Hintergrund.