Erleichtert lächelte ich, ehe ich mich wieder meinem Arm widmete. Wie zu erwarten war das Material innen durch den Rost schon angegriffen und die Bewegungen wurden dadurch mitunter eckig. Das bedeutete, dass ich an Geld kommen musste, um mir neues und besseres Material leisten zu können, sonst würde mein Körper nicht mehr lange durchhalten. Allerdings hatte ich dank Bailey nun vorerst eine Bleibe gefunden und das würde den Prozess ein wenig verlangsamen, da ich nicht mehr der Witterung ausgesetzt war. Nachdem ich die Gelenke an meinen Armen durchgegangen war, kamen die Gelenke in meinen Beinen dran. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Bailey etwas zeichnete, und war froh, dass sich wirklich nichts an seiner*ihrer Kreativität geändert hatte. Dann endlich war ich fertig und verschloss alles wieder, räumte das Werkzeug wie besprochen weg. Natürlich war noch nicht alles perfekt und noch immer eckig, aber es war ein wenig besser, was meine Bewegungen betraf. "Was ich noch sagen wollte... ich kann mich handwerklich auch gerne hier nützlich machen oder auch ein bisschen was dafür tun, dass ich hier schon wohnen darf", bot ich schließlich an.

Während Orianna sich reparierte zeichnete ich sie weiter. Einige Bewegungen und auch einen einblick in das Innere ihrer Gelenke. Groß mir was dabei denken tat ich nicht. Es war einfach interessant. Als sie fertig mit dem Wekzeug war sah ich auf und sah ihr beim einpacken zu. Ihre Bewegungen waren noch nicht ganz so flüssig, aber flüssiger als zuvor. Auf ihr Angebot hin nickte ich. “Danke, ich komm darauf zurück.” momentan brauchte nichts repariert werden, aber das sie sich nützlich machen wollte fand ich doch gut. Ich klappte mein Skizzenbuch zu und sah meine Alte Freundin dann doch etwas nachdenklich an. “Kann ich dich was fragen? Wie hat es sich angefühlt den eigenen Körper stück für stück mit Mechanik zu ersetzen?...Du musst natürlich nicht antworten wenn du nicht willst.”

Dankbar lächelte ich Bailey an. Er*sie tat bereits so viel für mich, da wollte ich noch etwas zurück geben und mich auch irgendwie an irgendwas beteiligen, sodass er*sie auch etwas davon hätte. Allerdings überraschte mich Baileys Frage ein wenig. Es blieb einen Moment still zwischen uns, ehe ich zu einer Antwort kam. "Um ehrlich zu sein, ist es schwer zu beschreiben", antwortete ich dann ehrlich, "Ich hatte unglaubliche Angst. Ich habe sie auch jetzt noch, aber... Es war fraglich, ob das alles überhaupt klappt. Und es war ein merkwürdiges Gefühl. Es gab Momente, da hatte ich das Gefühl, alles tut mir weh. Manchmal fühle ich noch immer eine Art Echo der Schmerzen von damals, bevor alles fertig war. Aber ich vermisse meinen alten Körper... Hätte es einen anderen Weg gegeben, hätte ich nicht diesen hier gewählt."

Aufmerksam hörte ich ihr zu. „Oh scheiße.“ murmelte ich als sie geendet hatte. Das klang wirklich alles andere als schön. Betreten schaute ich zu Boden. Halb bereuend das ich gefragt hatte. Für einen Moment herrschte wieder Stille. Dann sah ich wieder zu Orianna. “Es tut mir so leid das du durch sowas durch musstest...Und Danke das du geantwortet hast.“ Ob das die richtigen Worte für die Situation waren wusste ich nicht genau.

Leicht rieb ich mir über den Nacken, während einen Moment Stille herrschte. Es musste Bailey eigentlich nicht leid tun, es war mein eigener Fehler gewesen, ich war einfach zu leichtsinnig an alles heran gegangen und hatte letztendlich dafür bezahlen müssen. "Schon okay. Also beides. Ich meine, es war eigentlich meine Schuld. Ich war auf einem meiner Streifzüge und nicht vorsichtig genug. Ein Unfall hat das alles verursacht", gestand ich ihm*ihr dann. Wirklich viel gelernt hatte ich daraus aber eigentlich nicht, denn leichtsinnig war ich noch immer ziemlich.

Ich nickte bei ihren Worten und fuhr mir duch die Haare. Auch wenn ich keine Schuld trug in dem was ihr passiert war, sie tat mir trotzdem leid. Das ihr ganzes Leben was sie damals aufgebaut hatte jetzt einfach nicht mehr existent war. Es war schwer sich vorzustellen, aber technisch gesehen könnte soetwas auch mir passieren. Sollte mein dasein als Meta jemals an Licht kommen. “Okay. Anderes Thema. Wollen wir heute noch was zusammen machen?” Ich fand es doch ein wenig fies einfach so das Thema zu wechseln, vor allem weil ich es ja angesprochen hatte. Aber lieber das als jetzt Löcher in die Luft zu starren und seinen eigenen potenziellen Untergang zu fürchten.

Es musste ihm*ihr eigentlich wirklich nicht leid tun, doch es freute mich sehr, dass Bailey trotz alle dem, was sich verändert hatte, nicht einfach nur eine Maschine in mir sah, wie es die anderen Menschen zuvor getan hatten. Hier war ich mehr als das, ich durfte fühlen und war nicht einfach ein Fußabtreter. Dankbar lächelte ich ihn*sie an. Bisher hatte ich immer Angst gehabt, dass unsere Freundschaft nun der Vergangenheit angehörte und er*sie nach dem Kontaktabbruch nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, doch das Gegenteil war zum Glück der Fall. Baileys Themenwechsel kam mir gerade recht, über die Vergangenheit sprach ich nicht gern, doch bei Fragen war ich bereit, Rede und Antwort zu stehen. //Systemcheck wird ausgeführt. Alle Kapazitäten im Optimalzustand. Drei Stunden verbleiben. Materialcheck notwendig.// "Sehr gerne, es würde mich freuen. Ich hätte noch drei Stunden Zeit, ehe meine nächste Schlafphase beginnt."

Ich lächelte, froh darüber das sie darauf einging und das wir doch endlich wieder was zusammen machen konnten. Wenn auch erst einmal nur für drei Stunden.”Cool. Willst du irgendwas bestimmtes machen? Ich bin offen für alles.” Ich nahm stark an das sie nicht raus wollte, aber in meiner Wohnung kontem an auch einiges anstellen.

Es war fast wie früher, wenn wir darüber sprachen, was wir unternehmen würden, auch wenn sich so viel geändert hatte. Ich war noch immer froh, dass Bailey und ich immer noch Freunde waren. "Um ehrlich zu sein weiß ich es nicht", gab ich zu und kratzte mich leicht am Kopf, "hast du denn einen Lienlingsort, an den du gern gehst?"

Ich musste doch etwas grinsen. Das erinnerte mich an früher. “Ein Lieblingsplatz? Nein glaube ich nicht.” so viel außer Arbeit und ab und zu mal unterwegs sein tat ich wirklich nicht. Ergo hatte ich keinen wirklichen Lieblingsplatz. Aber die Frage brachte auch alte Erinnerungen wieder. “Wir ware früher ziemlich oft in den Gärten und in der Mall unterwegs. Weißt du noch?” Ich schmunzelte.

Langsam nickte ich, doch als Bailey dann die Gärten und die Mall ansprach, legte sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Natürlich konnte ich mich erinnern. Es waren genau solche Erinnerungen wie die mit ihm*ihr, die mich durch die schwere Zeit getragen hatten, als ich krank gewesen war.
Damals hatte ich die Mall meist gemieden, als ich ein Kind war, waren wir sehr arm gewesen. Doch mit Bailey war ich immer wieder gern dorthin gegangen, ich war immer gern in seiner*ihrer Nähe gewesen. "Und wie ich mich erinnere. Ich würde es nie vergessen, es war immer schön", meinte ich dann ehrlich, "Vielleicht können wir dann in den Gärten ein wenig spazieren gehen?"

Ich lächelte. Sie erinnerte sich noch, das war schön. Was ich früher auch sehr mochte war wenn wir einfach jeder unserem Handwerk nachgegangen waren und einfach gequatscht hatten. „Ein Spaziergang klingt super.“ stimmte ich zu und machte mich wieder auf den Weg in den Flur um mir Jacke und Schuhe anzuziehen.

Wir hatten echt viel zusammen unternommen, als wir gemeinsam die Schule besucht hatten, und manchmal wünschte ich mich in der Zeit genau dahin zurück. Ich stand schließlich auf und folgte Bailey in den Flur. "Die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit haben mir ziemlich geholfen, als ich krank war", eröffnete ich dann meinen Gedankengang von eben, während er*sie sich Schuhe und Jacke anzog.

Ich sah auf als sie meinte die Eriniierungen hätten ihr durch die schwere Zeit geholfen und ich lächelte warm. “Das ist... schön? Also nicht das due eine schwere Zeit hattest, aber das sie dir geholfen haben.” meinte ich und schnappte mir noch mein Intercom, Portemonnaie und Haustürschlüssel. “Also dann wollen wir?”

"Keine Sorge, ich hab dich richtig verstanden", antwortete ich Bailey und lächelte ihn*sie an. Schon bald hatte Bailey wohl alles Nötige bei sich, und es konnte los gehen. "Wir können gleich los. Allerdings lasse ich dir den Vortritt", antwortete ich sogleich und lächelte ihn*sie an.