Froh darüber weiterhin ein wenig gesellschaft zu haben nickte ich ihr zu und gab mein bestes ihr zu folgen. “Baily. Freut mich.” stellte ich mich Blythe vor. Sie schien einen Schluck größer als ich zu sein, etwas was die Heels heute aber etwas ausglichen. Aber auch so hatte ich keine große Mühe zu folgen. An der Bar bestellte ich nir einen Cider und sah Blythe dann an. “Ist komisch. Ich frag mich warum man einfach einschläft und dann hier aufwacht.” überlegte ich laut in der Hoffnung ein Gespräch anzufangen.

Menschen sind immer böse zu Ralph. Meine LED drehte sich für eine Umdrehung von rot auf gelb, ich dachte über das Angebot des jungen Manns nach. Während meine LED zurück auf rot sprang nickte ich zögernd, auch wenn ich Angst vor diesem Menschen hatte wollte ich doch noch weniger alleine sein, wenn ich auf weitere traf.

Bailey., ich wiederholte den Namen und nickte, während ich mich an die Bar lehnte und dort ein Bier und einen Shot Vodka bestellte. Ich wandte mich dann Bailey wieder zu, als ich hörte, was sie sagte, denn das traf es eigentlich ziemlich ins Schwarze, was ich mir davor gerade gedacht hatte. Weißt du, genau das ist mir passiert., meinte ich leicht ungläubig und schüttelte verwirrt den Kopf, Ich war eigentlich der festen Überzeugung, ich bin komplett fertig eingeschlafen, aber irgendwie...

Ich nickte dem Bartender dankend zu als wir unsere Getränke bekamen und setzte mich auf einen der Barhocker. Blythe schien mir noch etwas unsicher was sie von allem hier halten sollte. Aufmerksam hörte ich ihr zu. Schien also nicht nur mir so zu gehen. “Warst du denn sonst so schonmal im Pandemonium?” fragte ich sie. Ich war nur daran vorbei gelaufen und hatte Geschichten von Kollegen gehört.

Ja., erwiderte ich, bevor mir einfiel, dass ich vermutlich erläutern sollte, Aber nicht freiwillig, ich war einmal hier, weil irgendsoein Bösewicht einen riesigen Ärger gemacht hatte, aber bestimmt nicht in diesem Stockwerk. Ich grinste leicht schief, ich war wirklich nicht so gut mit Smalltalk, aber von meinen Missionen als Held konnte ich wenigstens halbwegs interessant erzählen. Ich nahm den Barhocker direkt neben Bailey, während ich die Frage erwiderte, Und selber?

Interessiert sah ich Blythe an. Ein Bösewich? War sie etwa eine der Helden? Also auch ein Metamensch? Als sie die Frage erwiderte schüttelte ich den Kopf. “Nope, ich bin bisher nur daran vorbei gelaufen. Oder hab Geschichten gehört.” erzählte ich. Dann lehnte ich mich aber etwas vor und sah sie gespannt an. “Du hast gesagt das du wegen einem Bösewicht warst. Gehörst du zu den Helden?”

Geschichten gibt es ja genug., meinte ich grinsend, während ich den Shot Vodka anhob, in Baileys Richtung protestete und ihn dann in einer schnellen Handbewegung hinunterstürzte. Den bitteren Geschmack überdeckte ich gleich mit einem großen Schluck hier, während ich das Shotglas wieder auf die Bar stellte. Ich wandte dann wieder meinen Blick zu meiner wohl momentanen Begleitung, nicht dass ich etwas dagegen hatte, besonders weil ich offenbar alleine hierher gekommen war. Oh, ja aber als Freelancer, mich kann jeder anstellen, nicht nur über die Organisation., erklärte ich, Schon seit 14 Jahren, ich habe also einiges zu erzählen.

Ich grinste, Geschichten gab es wirklich genug. Als Blythe dann bestätigte das sie in der Tat eine Heldin war sah grinste ich noch breiter. „Das ist cool.“ meinte ich und trank einen Schluck vom Cider. Helden hatte ich schon als Kind toll gefunden und fand sie jetzt immernoch toll. Das was die machten war gute Arbeit. Leider waren meine eigenen Fähigkeiten für solche Arbeit komplett nutzlos. „Was kannst du denn so erzählen?“ fragte ich dann weiter nach.

Wirklich? Danke., meinte ich und lächelte sie dankbar an, immerhin hatte viele Helden Fans, andererseits waren Metamenschen noch immer alles andere als gut behandelt. Vor allem, wenn sie ihre Kräfte auch einsetzten, egal ob im Dienste der Regierung oder nicht, auch wenn ich mich natürlich immer freute, wenn ich etwas veränderte, trotz meiner nicht ganz so umgänglichen Art. Hm... du kennst doch die große Bibliothek im Bildungszentrum, oder?

Nachdem ich mir ein Bier an der Bar geholt hatte, hatte ich mich wieder in die Menge gleiten lassen, auch wenn ich etwas am Rand geblieben war, einfach nur, um nicht in den riesigen Tanzkreis zu gelangen, denn ich hatte keinen Bock darauf, einfach plötzlich aus dem nichts begrapscht zu werden, zumindest war ich dafür eindeutig nicht alkoholisiert genug und ich wollte jetzt wirklich nicht unbedingt jemandem die Nase brechen im Club, besonders nicht als Polizist, Dienst oder kein Dienst. Außerdem war meine Stimmung erstaunlicherweise gar nicht so schlecht, als ob das hier meine Traumwelt oder so wäre. Apropos Traumwelt, ich wurde auch direkt angesprochen, von jemandem in einem Rollstuhl, zuerst hatte ich mit einem aggressiven Kommentar gerechnet, oder etwas abfälliges, ehrlich, ich war es gewohnt, aber tatsächlich... flirtete der Typ mit mir? Er hatte kurz geschorenes, braunes Haar und ein wenig Bart, dazu noch grüne Augen und war eindeutig als Professor X verkleidet, ich hatte nicht umsonst eine Comic-Sammlung daheim. Scheiße, er sah wirklich nicht schlecht aus, einen Kommentar dieser Sorte konnte ich mir also schon einmal abschminken. Fuck it, ganz ehrlich, scheiß drauf, du wärst sonst heute alleine bei deiner verdammten Katze geblieben. Das ist allerdings sehr gewagt von dir anzunehmen, dass ich jemals im Himmel war., meinte ich und versuchte mein bestes nicht allzu grimmig zu schauen, auch wenn Tina mir mal gesagt hatte, das machte meinen Charme auch irgendwie aus, Muss ich Angst haben, dass Gedankenkontrolle im Spiel ist, Professor, oder halte ich dich einfach so für verdammt gutaussehend? Dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen, ich beugte mich also ein Stück herunter, nicht allerdings weil ich befand, ich könnte mich so besser mit ihm unterhalten, irgendwie verstand ich ihn trotz der Hintergrundgeräusche ausgezeichnet, sondern vorallem, weil man dadurch meine Muskeln noch ein Stück besser sehen konnte.

Ich lächelte freundlich als sie sich bedanke und nickte um meine Aussage zu bestätigen. Als Kind hatte ich immer wieder von Metamenschen Helden gehört und gelesen. Interessiert legte ich den Kopf schief und hörte zu als sie erzählte. „Ja die kenn ich.“ bestätigte ihre Frage.

Ich wurde vom SWAT-Team der Polizei angestellt., begann ich also zu erzählen, Im Inneren befand sich ein Mitglied der RESISTANCE mit Geiseln, er hatte Eiskräfte, wenn ich mich richtig erinnere. An dem Tag war noch so viel anderes Zeug passiert, dass es sich schon ewig her anfühlte, aber diese Geschichte war einfach zu gut, um sie nicht zu erzählen. Davon abgesehen, dass es einer der epischeren Einsätze gewesen war, wo ich nicht einfach nur Obdachlosen half, auch wenn das genauso einen platz hatte. Trotzdem, die Leute hörten meistens lieber die actionreichen Sachen. Ich wurde langsam an einem Seil durch die Decke gelassen und hab mich einfach auf ihn fallenlassen, sobald er in Position war. Meinem Bein war kaum noch zu helfen, aber ich konnte die Geiseln retten und ihn festnehmen, auch wenn er mich mit seinem Eis am Arm schwer verletzt hatte. Es ist nicht immer so glamourös, wie viele denken, man begibt sich doch oft in Lebensgefahr, aber ich war froh, dass niemand außer mir ernsthaft verletzt wurde.