Ich hörte Arthur wieder zu und speicherte mir seine Worte ab. Zum Glück ging wirklich alles gut aus und es gab ein Happy End, kurz blinkte meine LED sogar blau auf, ehe die sich auf ein stetes gelb einpendelte. Ralph mag dieses Ende, er will Arthur danken, dass er ihn diese Geschichte erzählt hat.

Ja, nein- ich will es auch, Freunde sein, meine ich., sagte ich schließlich und lächelte zufrieden, sehr zufrieden sogar, denn wie könnte ich es nicht? Ich saß auf dem Schoß einer schönen Frau, die sogar an mich glaubte, nachdem sie die Wahrheit über mich gehört hatte. Richtige Freunde also, okay, das würde bestimmt toll werden. Anthony und Gilbert waren auch immer meine Freunde gewesen, aber bei ihnen war es mehr als das, die beiden waren meine Brüder. Gelion war noch recht neu für mich, aber auch er wirkte sehr freundlich, wir würden noch sehen. Auf eine neue Freundschaft!

Ich hatte wirklich überhaupt kein Problem damit, dass sich Joker an mich lehnte, aus welchen Gründen auch immer, aber der Alkohol machte es auch so, dass ich gar nicht so viel darüber philosophieren konnte. Außerdem ließ der Alkohol, und ja, nur der Alkohol, meine Wangen leicht erröten, während zwei neugierige Hände meinen Körper erkundeten. Nun, alle Anzeichen war hier und ich ließ mich einfach darauf ein, egal was für eine blöde Idee das am nächsten Tag vielleicht war. Ich lehnte mich also ein kleines Stück nach vorne, unsere Gesichter waren kaum ein paar Millimeter auseinander, während ich seinen Blick mit meinem einfangen versuchte, damit ich auch sicher sein konnte, das wir dasselbe dachten.

Ich lachte als sie das Angebot zurück gab. Trotz dem was sie sagte schien sie doch recht entspannt hier zu sein, zumindest jetzt noch. Aber die Grenzen anderer Personen auszutesten war etwas was ich nicht tat. „Na dann, aber so leicht nervst du mich schon nicht.“ grinste ich und trank noch etwas während ich über eine Antwort nachdachte. „Hmm... Intollernaz.“ antwortete ich lachend. „Aber im ernst. Was mich sehr auf die Palme bringt sind Menschen die etwas nicht mögen nur weil sie es nicht verstehen. Und ich hasse Streit, weswegen ich versuch dem aus dem Weg zu gehen.“ erklärte ich dann weiter und zuckte die Schultern. Ich tollerierte wirklich viel aber ich war mit sicherheit keine Fußmatte.

Es war von Anfang an klar gewesen, dass Gavin meinen Avancen so gar nicht abgeneigt war, doch nun befand ich seinen Blick als endgültigen Startschuss um die Spannung zwischen uns zum Überladen zu bringen. Ich brachte eine meiner Hände hoch und legte sie in den Nacken meines Gegenübers, ehe ich ihm nochmal in die Augen sah und ihn dann ohne weiter Zeit zu verlieren küsste.

Auf unsere Freundschaft. Ich hob mein Glas und ließ es geschickt wieder mit Skyes zusammentreffen, ehe ich lächelnd einen Schluck Champagner nahm. Ich muss ehrlich sagen, dass mich deine Frage etwas überrascht hat, meine Liebe, aber ich bin froh, dass wir das geklärt haben.

Ralph hat außer mit Blythe noch nie wirklich mit einem Menschen gesprochen, er ist froh, dass Arthur nicht gemein zu ihm ist. Nun zierte sogar ein Lächeln meine Lippen. Meine Laune konnte wirklich schwanken wie das Wetter in den Bergen, gerade war sie gut, doch wer wusste schon was im nächsten Moment passieren würde?

Jeder ein Bier in einer Hand und meine andere um Gilberts Arm gelegt, machten wir uns auf den Weg durch die Menge. Gilbert schien zu wissen wohin wir mussten, während ich ihm nur nachlief. Ich hatte keine Ahnung wie wir Skye hier finden sollten, besonders als wir die VIP Booths ansteuerten, von denen unsere Wahlschwester sicher keine besaß. Als wir allerdings am Absperrband angekommen waren, konnte auch ich die blonde Frau sehen, wie sie gemütlich auf dem Schoss einer älteren dame mit leicht lila Haaren saß. "Hey Schwesterchen!" Gilbert hob seinen Dreizack und winkte Skye damit zu.

Ich leerte mein Glas Champagner und lächelte Charlie dann ganz eingenommen an, ich konnte einfach gar nicht anders, als sie anzusehen. Wieso kam die Frage überraschend?, fragte ich, Ich bin auch froh, dass wir das geklärt- Viel weiter kam ich allerdings nicht, als ich plötzlich eine bekannte Stimme hörte. Meine Augen weiteten sich einen Moment geschockt, bevor eine Entspannung über mich viel, die wirklich unerklärlich war, immerhin war in meiner Realität Gilbert verschwunden... tot, aber im Moment spielte das gerade keine Rolle. Ant? Gil!, überglücklich winkte ich ihnen zurück, bevor ich mich an Charlie wandte, Entschuldige mich, das sind meine Brüder.

Nun, weil... Ich konnte mich auch nicht viel weiter erklären, denn zwei sehr hübsche junge Männer kamen in unsere nähe und einer, der mit den weißen Haaren, ein Albino, rief nach Skye, auch wenn er ihren Namen nicht sagte, es war offensichtlich, auch weil sie darauf reagierte. Offenbar waren das ihre Brüder von denen sie erzählt hatte. Oder war es nicht eigentlich nur noch einer gewesen? Nun, das war ja jetzt gleich, zwei waren da und Skye wollte natürlich zu ihnen. Selbstverständlich Liebes, geh nur zu ihnen, ich werde den ganzen Abend hier sein, wenn du zurück kommen willst. Bring dann auch gerne deine Brüder mit, ich würde sie nur zu gerne kennenlernen. ich entließ Skye aus meiner sichernden Umarmung und lächelte sie erst auffordernd an, ehe ich auch den Brüdern, denn das waren sie offensichtlich, ein Lächeln schenkte.

Ich hoffte, dass ich Arthur das auch wirklich glauben konnte und lächelte noch ein bisschen breiter als der junge Mann nach Blythe fragte. Blythe ist Ralphs Familie, Blythe beschützt Ralph und hat ihn lieb. Ralph hat Blythe auch lieb, sie ist... er weiß gar nicht wie man sowas bezeichnet. Meine LED blinkte kurz rot, denn ich wusste wirklich nicht als was ich Blythes und meine Beziehung bezeichnen sollte um es zu erklären, sie war meine Familie, aber weiter wusste ich nicht.

"Komm in meine Arme Schwesterherz! Oder zumindest in einen, Ant will den anderen schon den ganzen Abend nicht loslassen!" Ich wurde leicht rot, doch bei dem Licht sah man das ja nicht, schloss meine Hand aber noch fester, wie einen Schraubstock, um Gilberts Arm. nein, ich wollte ihn nicht loslassen, irgendetwas sagte mir, dass das wichtig war und ich wollte es ja auch gar nicht. Die ältere Dame sagte etewas zu Skye und ließ sie dann los, ehe sie uns freundlich anlächelte, ein Lächeln das ehrlich wirkte, aber ich kannte sie ja nicht, das konnte also viel bedeuten.

Angenehme, eindeutig männliche Hände legten sich in meinen Nacken und wir hielten intensiven Blickkontakt, bevor ich zuerst warme Lippen und dann ein leichtes Kitzeln durch seinen getrimmten Bart spürte und meine Augen zugleiten ließ. Ich erwiderte den Kuss sofort, meine Hände in den Kragen des Kittels gekrallt, und was sollte ich sagen, es fühlte sich einfach verdammt gut an. Joker war mir nicht unsympathisch gewesen, ganz im Gegenteil, trotz des etwas ausgefallenen Namens, aber darüber machte ich mir jetzt definitiv keine Gedanken mehr. Ich fühlte mich ein bisschen wieder wie ein Teenager, dabei war ich 36, alles andere als das. Trotzdem, ich spürte die Auswirkungen die sowohl der Alkohol als auch die körperliche Anziehung gegenüber dem anderen Mann auf mich hatte.