Bevor wir den Teil erreichten, konnte ich schon Stimmen und Musik hören, hier und dort. Aufmerksam sah ich mich um und war ein wenig überrascht über das, was ich hier sehen konnte. Es war mir gar nicht bekannt gewesen, dass es hier so einen Ort gab, sogar eine kleine Krankenstation. Allerdings wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als zwei kleine Mädchen auf uns zurannten. Automatisch ging ich in die Knie, um auf der gleichen Höhe mit den beiden zu sein und lächelte ein wenig verlegen. An diese Bekanntheit würde ich mich erst noch gewöhnen müssen. Ich beobachtete mit einem Lächeln, wie sich die Haare von einer der beiden pink färbten, und die andere zu schweben begann. "Genau die bin ich, freut mich, euch zu sehen", lächelte ich die Beiden an, "ihr zwei seid toll." Vermutlich würde ich persönlich noch Zeit brauchen, offener mit meiner Fähigkeit umzugehen, immerhin hatte ich sie jahrelang versteckt. Langsam erhob ich mich, als Red Riding Hood den Beiden durch die Haare wuschelte. Sein Kommentar zu dem Video ließ mich nur noch ein wenig verlegener werden als ohnehin schon. Ein Hauch Röte legte sich nun doch auf meine Wangen. "Ähm... d-danke...", brachte ich heraus.
Danach hörte ich ihm wieder aufmerksam zu und sah mich noch einmal um. "Wow, das... das ist... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... beeindruckend", gestand ich dann, hier waren wie ich sehen konnte tatsächlich Personen aus fast allen Altersklassen zu finden, "ich wünschte, ich hätte früher von den Safe Rooms gewusst." Von diesen war ich ehrlich beeindruckt. Und hätte ich früher davon gewusst, hätte ich mir wohl eine lange, harte und angsterfüllte Zeit auf der Straße sparen können. Allerdings versuchte ich, mir vor Augen zu halten, dass ich sonst womöglich nie Ant begegnet wäre.

Ich war es nicht gewohnt, dass andere sich so sehr freuten, mich zu sehen, abgesehen von Ant und Skye. Lächelnd wank ich zurück und wandte mich danach wieder Red Riding Hood zu. "Dann schaue ich gerne öfters mal vorbei, sofern Zeit und Umstände passen", antwortete ich. Natürlich würde ich nicht so unsensibel sein und irgendwen hierher führen, sollte mich jemand verfolgen, der absolut nicht hierher finden sollte.
Langsam nickte ich, das war verständlich, immerhin sollte die Regierung nicht zu den Safe Rooms gelangen. Oder auch die RESISTANCE. "Schon gut, es lässt sich sowieso nicht ändern. Allerdings wäre es bei weitem einfacher gewesen, ich hab bis vor einiger Zeit noch auf der Straße gelebt", gab ich ehrlich zu. Ein Lächeln flog über meine Lippen und ich nickte. Das stimmte. Vielleicht würde ich gar nicht hier stehen, wenn alles anders gelaufen wäre. Vielleicht hätte ich wirklich nie Ant und Skye kennen gelernt.
"Bisher habe ich keine Fragen, Anregungen oder Wünsche. Sollte etwas sein, kann ich mich sicher bei Dir melden?", antwortete ich mit einer Gegenfrage und sah zu ihm.

Dankbar nickte ich lächelnd. "Sehr gut zu wissen, daß merke ich mir", antwortete ich dann. Wenn ich allein schon dadurch, dass ich vorbei kam, jemandem eine Freude machen konnte, dann würde ich das durchaus gerne tun.
"Leider nein. Aber das heißt nicht, dass wir wenigstens ein paar helfen können", antwortete ich dann. Denn ich musste auch im Kopf behalten, dass man nicht alle retten konnte, auch wenn man ein Held war. Es war leider die traurige Wahrheit, doch es würde mich nicht daran hindern, mein Bestes zu geben.
Als er zu seiner Antwort, dass er immer zur freien Verfügung stehe, etwas hinzufügte, gleich zwei Mal, musste ich leicht grinsen, doch ich hörte bis zum Ende zu. "Verstehe. Danke noch einmal... Auch wenn es vielleicht nicht notwendig ist", grinste ich kurz, "Das wünsche ich dir auch." Und damit war er bereits wieder verschwunden.
Ich blieb tatsächlich noch ein wenig. Bis ich mit einem Blick auf mein Intercom fest stellte, dass es höchste Eisenbahn war. Unterwegs schrieb ich noch schnell Skye eine Nachricht, dass ich unterwegs war und machte mich auf den Weg.

=> Das City Café Pub

cont'd: Wohngebiete der Charaktere » Motelzimmer 136 (Black Thorn)

Eigentlich hätte mich bei meiner heutigen Mission ein Held aus der Organisation unterstützen sollen, aber er war einfach gar nicht aufgetaucht. Namen hatte ich natürlich keinen bekommen, ich war weder Teil der Organisation noch hatte ich ein recht dazu, aber ich war doch etwas ungehalten. Ein deutlicher Schnitt unter meinem Auge blutete noch unangenehm in meine Gesichtsmaske hinein, die ich trug, aber ich ließ es mir nicht anmerken, auch nicht das leichte Humpeln, das sich sonst gezeigt hätte, denn ich hatte mit einer ziemlichen Wucht einen Kick ausgeführt und mein Körper konnte zwar alle Bewegungen nachahmen, aber ich war weder übernatürlich stark noch stabil, auch wenn ich für einen normalen Menschen natürlich noch immer sehr stark war. Schnee klebte noch an meiner dunklen Kleidung, während ich mich von der Verhörräumen in die Safe Rooms schleppte, allerdings unter kerzengerade Körperhaltung und ohne auch nur einen schiefen Atemzug, ich hatte mehr als genug Übung darin taff zu sein.

Da ich gerade nicht viel zu tun hatte streifte ich durch die Gemeinschaftsräume und verteilte etwas Sonnenschein auf die Gesichter der Metas hier. Draußen war es kalt und schneite, aber hier drinnen sorgte ich für Wärme und Sonne. Wie Mamá immer sagte "Wenn du nichts zu tun hast, such dir etwas um nützlich zu sein.", also tat ich das jetzt auch.
Ich hatte mich für den heutigen Tag an Julieta gehängt, wenn wir hier waren blieb ich nur äußerst ungerne alleine. Ich wusste was viele der Leute hier von mir hielten und ich fühlte mich einfach sicherer, wenn ich damit nicht alleine sein musste. Ich folgte meiner Schwester also auf dem Fuße, die Schultern zu den Ohren hochgezogen und den Blick gesenkt. Kurz hielt ich an einem Holztisch stehen und klopfte erst fünf Mal darauf, ehe ich auch auf meinen Kopf klopfte. Klopf, klopf, klopf, klopf, klopf, klopf auf Holz.
Ich hatte gerade eine Fuhre Pandebono aus dem Rohr geholt und wollte sie verteilen solange sie noch warm waren. Die weichen Brötchen mit Käsegeschmack waren immer ein günstiger kleiner Snack. Ich drehte mich zu Bruno um und schob ihm, nachdem er mit Klopfen fertig war, ein Pandebono zwischen die Finger. Als ich mich wieder umdrehte sah ich eine große Frau (Black Thorn) mit asiatischen Zügen herein kommen. Sie trug eine Maske über dem unteren Teil ihres Gesichts und ich sah einen Schnitt unter ihren schwarzen Augen. ich eilte sofort auf sie zu, ein Pandebono bereits in der Hand. Oh Peque, du siehst angeschlagen aus. Lass mich dir helfen, sí?
Ich hatte nicht wirklich Hunger, aber wenn Julieta dir etwas zu Essen gab, dann warst du gut beraten, wenn du es auch annahmst. Ich nahm also einen Bissen von dem Brötchen und wuselte ihr nach, als sie auf eine sehr viel größere und sehr muskulöse Frau losging und ihr gleich ihre Hilfe anbot. Ich wollte mich ihr nicht unbedingt nähern, aber ich wollte bei meiner Schwester bleiben. Die Frau kam mir schwach bekannt vor, ich war mir ziemlich sicher, dass sie eine Heldin war, aber das war schwer zu erkennen mit der Maske in ihrem Gesicht.

Hier drinnen war es ziemlich warm, mein Schnee war bereits vollkommen geschmolzen, als zwei deutlich kleinere Personen auf mich zukamen, die ich allerdings erkannte, denn jeder hier kannte sie wohl. Zwei Drittel der Madrigal Drillinge, die as Projekt "Safe Rooms" überhaupt erst leiteten. Ich zog meine Mütze von meinem Kopf, was meine schönen dunklen Haare überhaupt erst richtig mir über die Schultern fallen ließ, sie rahmten mein Gesicht ein und ließen es etwas weicher wirken als sonst, etwas das ich bei Missionen nicht gerade gebrauchen konnte. Ich hatte sie schon überlegt abzuschneiden, aber irgendwie... hing ich zu sehr an ihnen. Es ist nichts., entgegnete ich schnell, etwas zu schnell vermutlich, aber ich machte mir mehr Gedanken, ob sie meinen Gang nicht doch bemerkt hatte, als über den offensichtlicheren Kratzer unter meinem Auge. Dennoch zog ich meine Maske von meinem Gesicht, und nahm das Brot entgegen, denn ich hatte doch ziemlichen Hunger, wie ein Magenknurren auch gleich verriet. Mein Blick wurde sofort genervt, warum musste mich jetzt mein Körper wieder verraten? Uh, Madrigal, richtig?, fragte ich dann etwas unsicher nach, noch bevor ich einen Bissen von dem Brot nahm, man konnte jetzt den ganzen Kratzer sehen, der von unter meinem Auge, über meine gesamte Wange lief, aber ich zuckte nicht einmal mit der Augenbraue, obwohl Blut daraus hinauslief.

Jetzt wo sie ihre Maske abnahm erkannte ich die Frau auch endlich, Black Thorn, eine Heldin, die nicht ganz zur Organisation gehörte. Ich war niemand der schnell urteilte, auch wenn ich über ihren Versuch das ganze abzuwigeln ungehalten den Kopf schüttelte. Du bist verletzt, das ist nicht nichts. Dann aber wurde mein Gesichtsausdruck wieder weicher und ich nickte auf ihre Frage hin. Immerhin nahm sie einen Bissen und schnell würden ihre Verletzungen geheilt sein, auch die, die sie vielleicht verbarg. Richtig, ich bin Julieta und das ist Bruno.
Als Julieta meinen Namen nannte warf ich lieber schnell eine Hand voll Salz hinter mich, nicht, dass dieser ihr noch schlechtes Glück brachte. Dann musterte ich die Heldin vor uns erst endlich richtig, was nun auch ging, da sie ihre Mütze und ihre Maske jetzt abnahm. Black Thorn war eine durchaus hübsche Frau mit langem, dunklen Haar, auch wenn sie deutlich nicht viel Wert darauf legte das hervor zu heben. Der Schnitt unter ihrem Auge sah wirklich übel aus, aber auch wenn sie darauf nkcht wirklich reagierte würde Julietas Essen das schnell repariert haben.

Etwas irritiert sah ich Julieta, wie sie sich nun bei mir vorgestellt hatte, an, ich hatte generell ein bisschen Probleme damit bemuttert zu werden, wahrscheinlich weil meine eigene Mutter es nie getan hatte, es fühlte sich fremd an, seltsam. Allerdings kostete ich nun endlich das Brot, das wirklich, wirklich gut war, ich konnte nicht verhindern, dass sogar in meinen tiefschwarzen Augen kurz ein Licht aufleuchtete, während sich der Schnitt bereits zurückzog, wie ich erstaunt feststellen musste, denn ich spürte, wie sich die leicht offenhängende Haut wieder straffte und auch mein Unterschenkel aufhörte zu schmerzen. Blythe., stellte ich mich ebenfalls vor, nachdem ich etwas awkward die Hand gehoben hatte, um Bruno zuzuwinken, der bisher nicht viel gesagt hatte. Moment, war das gerade Salz? Danke.

Ich beobachtete sehr zufrieden wie meine Fähigkeit Blythes Wunden heilte und ihr das Pandebono selbst auch noch gut zu schmecken schien. Ich lächelte warm und legte dann eine Hand auf Brunos Arm, es war mir immer wichtig ihn in unmittelbarer nähe zu wissen. Warum setzt du dich nicht noch etwas hin Blythe? Willst du zum Essen bleiben? Ich wollte bald mit dem kochen beginnen.
Als Blythe mich nun auch ansah zuckte ich leicht zusammen und war sehr froh um Julietas warme Hand auf meinem Unterarm, denn das war überaus beruhigend. Zögernd hob ich auch eine Hand und winkte zu Blythe zurück, ein scheues, kleines Lächeln auf den Lippen.

Eigentlich wollte ich mich am liebsten gleich wieder verabschieden, aber andererseits war es nicht gerade so, als ob sonst irgendwo eine warme Mahlzeit auf mich warten würde und ich hatte schon ziemlichen Hunger. Ich musterte Julieta, bevor ich etwas unbeholfen dann nickte, um zu sagen, Klingt gut. Es hörte sich auch wirklich gut an, auch wenn mir das Verhalten von Bruno ein wenig Sorgen machte. Es fiel mir oft schwer die richtige Balance zu finden, ich wusste ich konnte ganz schön gruselig wirken, aber vielleicht war hinsetzen gar keine so schlechte Idee, dann überragte ich sie alle zumindest nicht mehr so. Ich setzte mich also auf den nächsten Stuhl und versuchte mich dann an einem leichten Lächeln, um das von Bruno zu erwidern, das vermutlich auch wieder etwas awkward wirkte.

Wunderbar, dann gehe ich jetzt kochen. Ich würde nicht weit weg sein, immer noch in hörweite, aber ich sah fragend meinen Bruder an. Ich musste nichts sagen, er würde meine stumme Frage auch so verstehen.
Natürlich wusste ich was Julieta von mir wollte, sie wollte wissen ob ich alleine zurecht kam. Ich war kein Baby, ich war ein erwachsener Mann, ich konnte ein paar Minuten alleine sein. Mit einer unbekannten Heldin. Ich überlegte einen Moment wirklich ob ich nicht mit meiner Schwester mitgehen sollte, doch nickte Julieta dann leicht zu. Geh nur Juli.
Ich lächelte erleichtert und gab Bruno einen Kuss auf die raue Wange. Es war gut für ihn auch mit anderen zu reden, neue Personen kennenzulernen, ich wollte ihn nur nicht überfordern. Ich ließ meinen Drilling los und brach in die nahe Küche auf, wo ich einen Topf auf den Herd stellte und meine Zutaten zusammensammelte.
Ich blieb nun also alleine in Blythes Gegenwart zurück, die sich jetzt hingesetzt hatte und so nicht mehr gar so riesig wirkte. Eigentlich war ich ja gar nicht ganz alleine, ein kleiner grauer Kopf schob sich aus dem Kragen meiner Ruana und sah sich neugierig um. Dann kletterte eine Ratte mit grauem Fell und schwarzen Flecken hervor, lief über meinen Arm und machte einen Satz auf den Tisch an dem Blythe saß. Alejandro, du kleiner Unruhestifter, komm wieder her. Ich hatte erschrocken versucht nach der Ratte zu greifen, aber da saß sie schon vor Blythe auf dem Tisch und musterte sie aufmerksam.