Unsicher und relativ verloren sah ich mich um. Trotz voriger, guter Infirmatuonsbeschaffung war es. Or schwer gefallen, hier her zu finden. Was vielleicht auch an meiner Aufregung lag. Ich war auf der Suche nach @Red Riding Hood, dem Kopf der Heldenorganisation. Ihm wollte ich mein Anliegen vortragen, mich Mission COURAGE anzuschließen. Ich wollte etwas bewirken.
Meine Hände waren schwitzig und ich knetete sie unablässig. Was, wenn du zu schwach dafür bist? Oder deine Fähigkeiten nicht ausreichen? Du hast doch nicht mal deine eigene Fähigkeit im Griff. Ich nutzte den kurzen, ruhigen Moment, ich sollte hier warten, um durchzuatmen und mir noch einmal vor Augen zu führen, warum ich das alles hier überhaupt tat. Wozu es eigentlich diente. Und ein Teil von mir wusste genau, dass ich es nicht nur für andere, sondern auch für mich tat. Ich möchte die Welt verbessern. Der RESISTANCE nicht mehr so ratlos gegenüber stehen. Ich möchte etwas Gutes tun und anderen helfen, wenn ich helfen kann.

Ich versank in Gedanken, während ich versuchte, mir selbst Mut zu machen und dem Impuls zu widerstehen, gleich wieder davon zu laufen. Ich hatte den Weg aus guten Gründen auf mich genommen und wollte keinen Rückzieher machen, auch wenn ich bereits jetzt Angst hatte. Ob ich mich je im Angesicht der Gefahr meiner Angst stellen und mutig sein konnte? Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, aber es gab jetzt kein Zurück mehr. Komm schon, Geli. Sei nicht so feige. Du kannst alles erreichen! Leicht zuckte ich zusammen, doch ein wenig aus meinen Gedanken gerissen, und blickte auf, nur um tatsächlich den Kopf der Heldenorganisation, Red Riding Hood, direkt zu erkennen. Jetzt gab es wirklich kein Zurück mehr!
Er setzte seine Kapuze ab, und offensichtlich war ihm mein Name bereits bekannt. Zwar fragte ich mich unmittelbar, woher, aber in seiner Position musste er sicherlich sehr viel im Blick behalten. "R-richtig", antwortete ich sogleich, während ich mich innerlich dann fragte, warum ich eigentlich jedes Mal stottern musste, wenn ich nervös war. Wenig später kam ich seiner Aufforderung nach und setzte mich auf den Stuhl neben ihm, auf den er gedeutet hatte. "Vielen D-dank für Ihre Zeit!", war das erste, was ich los wurde, er war sicher ziemlich beschäftigt.

Entschuldigend lächelte ich ihn an, nachdem ich mich schließlich gesetzt hatte. "Entschuldige. Eine alte Angewohnheit", antwortete ich ehrlich und kratzte mich leicht im Nacken. Damals hatten mir meine Eltern die Höflichkeit als erstes eingebläut, doch durch meine Zeit auf der Straße hatten sich diese Angewohnheiten wieder fast verloren. Aber nur fast. Personen, mit denen ich noch gar nicht zu tun hatte, siezte ich in der Regel daher aus Höflichkeit erst einmal.
Ein leichtes Nicken kam von mir, doch ich war zugegeben ein wenig zu nervös, um eine richtige Antwort auf seine sarkastische Bemerkung zu geben. Auch wenn er wirklich offen wirkte, so war ich dennoch so verdammt nervös wie vor dem Date mit Ant oder vor dem Termin mit dem Plattenverlag. Das war noch immer ein Überbleibsel meines noch immer ramponierten Selbstbewusstseins, das ich mit Ants Hilfe nur langsam wieder zurück gewinnen konnte. Noch immer knetete ich leicht meine Hände und verfluchte mich dafür, dass ich im Umgang mit anderen noch immer so fantastisch kompliziert war, statt einfach direkt auf den Punkt zu kommen. Irgendwie fiel es mir noch immer recht schwer.
Nach seiner Frage wirkte sein Lächeln beinahe, als habe er schon eine Ahnung, doch ich tat es als Einbildung ab. "A-also... ich... ähm... i-ich", setzte ich stammelnd an. Verdammt nochmal! Reiß dich zusammen und komm zum Punkt, schalt ich mich innerlich und senkte den Blick. Kurz schloss ich die Augen und atmete tief durch, ehe ich den Blick wieder hob. "Ich möchte mich Mission COURAGE anschließen", antwortete ich kurz darauf. Meine Stimme und mein Blick waren nun fester und ich war mir der Entscheidung, die ich getroffen hatte, absolut sicher, auch wenn ich Angst hatte.

Kurz grinste ich ebenfalls und schüttelte leicht den Kopf. "Entweder das, oder von der Erziehung meiner Eltern ist noch ein kleiner Rest hängen geblieben", wirzelte ich kurz, war aber danach wieder ernst und vollkommen bei der Sache.
Aufmerksam hörte ich zu, bemerkte auch seinen Stolz, als er davon sprach, dass sie gemeinsam die Welt veränderten. Erneut musste ich kurz lächeln. "Ich weiß, dass Das nicht gerade der beste Job ist... Zumindest kann ich es mir vorstellen. Ich weiß auch nicht, ob ich wirklich viel dazu beitragen kann, diese Welt zu ändern", antwortete ich ehrlich, "Aber nach dem Chaos auf dem Weihnachtsmarkt, den einer der RESISTANCE verursacht hat, weiß ich, dass es Zeit wird, die Augen aufzumachen. Ich möchte ebenfalls diese Welt zum Guten hin verbessern."
Leicht schüttelte ich den Kopf. Ich quatschte ihn hier voll mit irgendwas, wobei es eine kurze Antwort auch getan hätte. " Sorry... La-lange Rede, kurzer Sinn... Ich bleibe dabei. Und eine Besichtigung schlage ich sicher nicht aus. "

Mir entging es in meiner Aufregung, wie sein Bein zu zittern begann. Dieser Kerl vom Weihnachtsmarkt war echt gruselig gewesen, er hatte es geschafft, mich innerhalb der ersten Sekunden mehrmals aufs Übelste zu beleidigen. Und das ganze Chaos nahm ich ihm immer noch übel. Allerdings war er nicht gerade einer der Personen, denen ich nachts im Dunkeln begegnen wollte. Ich war mir sicher, wäre seine Begleitung nicht gewesen, wäre diese Begegnung für Bailey und mich komplett anders ausgegangen.
Als er mich schließlich willkommen hieß, wallte Stolz in mir auf und ich freute mich sehr, nun ein Teil von Mission COURAGE zu sein, auch wenn ich noch ein kleines bisschen Angst davor hatte, was mich wohl alles erwarten würde. Aufmerksam hörte ich zu, das mit der eher lockeren Rangordnung klang sehr gut, und als er mir erzählte, dass sie jedem einen Platz je nach Fähigkeiten zuordneten, klang auch sehr gut und nahm mir bereits ein wenig Angst vor dem, was nun vor mir lag. Das ließ mich dann überlegen, was ich angesichts meiner Fähigkeiten tun konnte, denn im Kampf bewandert war ich nicht wirklich. Im Bezug auf meine Fähigkeit sind wohl verdeckte Aufgaben gut... sowas wie Spionage oder sowas... Auch ich stand auf, als er sich erhob und etwas an seinem Intercom erledigte. "Alles klar", antwortete ich dann. Meine Nervosität nahm mittlerweile auch immer mehr ab. "Im Bezug auf meine Fähigkeit... wäre vielleicht etwas in Richtung Spionage von Vorteil. Ich kann mich ungesehen fortbewegen, wenn es sein muss", eröffnete ich dann meinen Gedankengang von eben, bezüglich der Aufgaben.

Das erleichterte mich noch mehr und ich atmete leicht auf. Das bedeutete also nicht, von Null auf hundert zu gehen und gleich loslegen zu müssen. Es bedeutete also, dass es gar kein riesen Fulltime-Job war, wie man erwartete. Es war daneben allerdings einleuchtend, dass man auch nicht immer die Missionen bekommen konnte, die einem lieb waren.
"Ich verstehe, dass man nicht immer die Missionen kriegen kann. Aber das hört sich wirklich gut an", gab ich zurück und lächelte leicht. Der Job eines Helden war hart, was aber nicht bedeutete, dass man für die anderen dennoch ein Mensch mit Stärken und Schwächen war. Ich hatte es mir ein wenig anders vorgestellt, und war nur positiv beeindruckt.
Ich sah dorthin, wo er hin deutete. Das war irgendwie richtig cool. Aufmerksam hörte ich zu und nickte immer wieder, während er sprach, um zu zeigen, dass ich ihm aufmerksam zuhörte. Ein Grinsen huschte über meine Lippen, nachdem er so frech gegrinst hatte. Bisher war ich froh, noch nicht viele Meetings gehabt zu haben, diese fand ich auch nicht sonderlich interessant. Meine Stimmung lockerte sich immer mehr und ich entspannte mich schließlich, meine Nervosität fiel ab.
Die Tür öffnete automatisch, genau so stellte ich mir ein Cooles Hauptquartier vor. Ein wenig schüchtern lächelte ich in Richtung der anderen, auch der Heldin mit den türkisen Haaren, ehe ich ihm wieder ganz folgte. "Verstehe, danke", antwortete ich, dass ich her kommen konnte, würde ich im Hinterkopf behalten, "Ich habe keine Fragen, wir können gerne weiter."

Als sie sich umdrehte und mir fröhlich entgegen wank, hob ich die Hand und winkte ordentlich zurück, erwiderte ihr Lächeln. Nachdem sie sich wieder der Mikrowelle zugewandt und Red Riding Hood schließlich weiter ging, folgte ich diesem sogleich wieder. Staunend sah ich mich auf dem Weg um, der an allen Seiten aus Glas bestand, wie ein kleines Kind, das gerade etwas ganz Neues für sich entdeckte. Das war irgendwie verdammt cool und sowas hatte ich noch nie bei einem Gebäude gesehen. Es ließ sich ins obere Stockwerk, aber auch nach unten sehen und man könnte fast meinen, wenn man es nicht besser wusste, man würde in der Luft schweben. Als Kind hätte ich das bestimmt gedacht und geglaubt, alle hier wären Magier.
Gemeinsam verließen wir wenig später bereits wieder den Fahrstuhl, der Raum, der sich uns bot, war komplett weiß. Was mir gefiel, ich mochte weiß einfach, was eigentlich auch nicht schwer zu erkennen war, wenn ich, sollte ich meine Verkleidung mal abgelegt haben. Die dicke Tresortür sah ernst aus, doch Red Riding Hood erklärte mir gleich, was dahinter lag, und dass ich diese nicht jetzt sehen musste. War mir auch nur recht, Verhörräume sahen nicht einmal in meiner Vorstellung gut aus. "Verstehe. Ich hab auch nicht gerade das Bedürfnis, diese jetzt zu sehen", gestand ich ihm ehrlich und kratzte mich leicht im Nacken. Dass das alles nicht so einfach war, konnte ich auch gut verstehen. Leicht senkte ich den Blick, der baldige Themenwechsel war mir nur recht. "Jetzt bin ich gespannt", antwortete ich dann wenig später und setzte mich ebenfalls wieder in Bewegung, um ihm zu folgen.

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Nachdem ich als erste hier gewesen war, hatte ich mich direkt mit Red Riding Hood zusammengesprochen, den ich noch kurz erwischt hatte, bevor er sich selbst auf den Weg gemacht hatte. Er war, wie die meisten Helden momentan, damit beschäftigt die Spur des stellvertretenden Anführers der RESISTANCE, Vanir, zu finden im Auftrag durch die Regierung höchstpersönlich. Ich war zusammen mit Raven eingeteilt worden, was für ein Zufall, nachdem ich doch von ihr geträumt? hatte. Aber auch noch mit einem anderen Helden, den oder die ich allerdings noch nicht kannte, wahrscheinlich waren wir zusammen eingeteilt worden, weil Raven und ich doch ziemlich erfahren waren. Offenbar gab es eine Gruppe Metamenschen, die an der High School momentan Randale machte und ausgeschalten werden musste, um die Sicherheit der Schüler zu garantieren. Ich ließ mich trotz Tatendrang erstmal an einem der großen Stühle nieder und wartete auf die anderen beiden. Ich trug einen längeren grauen Mantel mit einem weißen chinesischen Drachen darauf, einen schwarzen Rollkragenpullover, der ein Stück über meinen hohen weiten Hose endete, und sehr stabile Stiefel. Meine Haare hatte ich zu einem sehr hohen Pferdeschwanz nach oben gebunden, damit sie nicht im Weg umgingen. Waffen hatte ich keine dabei, wozu auch, ich hatte schließlich meine Fäuste.