Zunächst wollte ich dem sehr viel kleineren Jungen überhaupt kein Gewicht meinerseits aufhalsen, doch zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass er gar nicht so instabil war wie er wirkte und schließlich erlaubte ich es mir doch mich etwas auf ihn zu lehnen und mir so das stehen einfacher zu gestalten. Der Blutverlust, die Schmerzen und mein leerer Magen machten es mir schwer mich aufrecht zu halten, aber wenn die Chance bestand hier herauszukommen, dann würde ich sie auch nutzen. Wenn ich nur meine Waffen wieder hätte... Das wünschte ich mir umso mehr, als Jinx ihre Pistole gegen den Kopf des jungen Helden drückte und dabei wieder breit Grinste, nachdem sie einen Monolog gehalten hatte, der mich ehrlich gesagt im Moment kaum weniger interessieren hätte können. Und deine Anweisungen wären? Wäre die Gefahr, dass sie abdrückte nicht gar so hoch gewesen, hätte ich es vielleicht riskiert mich gegen sie zu werfen, um den jungen Helden zu schützen, doch er stand zwischen uns und ich hatte ja schon erfahren wie lose ihr Finger am Abzug war.

Ich bin schon fast vierzehn!, erwiderte ich fröhlich, es war wirklich erstaunlich, wie genau Blue Jinx mein Alter erraten hatte, obwohl sie mich nur durch die Maske hindurch gehört hatte, vielleicht sollte ich wieder mit dem Stimmenmodul herumspielen, aber bisher hatte ich kein ordentliches gefunden, das meine Stimme auch realistisch veränderte und nicht einfach zu einem billigen Halloween-Trick machte. Dabei war Halloween großartig! Ich erstarrte allerdings, als ich die Waffe an meiner Schläfe spürte. Nicht jetzt. Ich versuchte flach durchzuatmen, während mein Spidey-Sense ein schrilles Klingeln in meinen Ohren auslöste, aber ich musste ruhig bleiben, denn es war anders als in der Turnhalle, ich hatte hier die Kontrolle, nichts würde mir passieren. Muss ich verstehen, wer diese "sie" ist?, fragte ich dann allerdings mehr als nur verwirrt nach, während ich mich am Kopf kratzte, das Gewicht von dem Agenten mühelos auf meiner Schulter balancierend, Welches Hauptquartier? Ich bin hier durch irgendeinen Tunnel hergekommen... Ich sah von Blue Jinx einfach zu dem Agenten, um ihm leicht vorwarnend zu sagen, Sie sollten sich lieber gut festhalten, Sir.

Ich verdrehte meine Augen und schob den Jungen in Richtung Ausgang. Ein wenig schneller schoss ich scharfe Worte ab und drängte die beiden Richtung ausgang. Mein Finger juckte schon, ich wollte nur all zu gerne Abdrücken, aber ich hielt mich zurück. Es war auch gut, dass der Muskelprotz sich zurück hielt. So wurde ich nicht unnötig getriggert. Wenn ihr durch die Tür seid, lauft ihr und dreht euch nicht noch einmal um. sagte ich ernst mit aufblitzenden Augen und öffnete die Sicherheitstür.

Ich konnte dem jungen Helden seine Frage gerade nicht beantworten, da ich befürchtete Jinx mit dem Namen der von ihr gesuchten heldin nur wieder zu triggern, allerdings zog ich bei seinen Worten an mich eine Augenbraue hoch, ehe ich stumm nickte, es war ja nicht so als hätte ich groß eine andere Wahl, wenn ich nicht alleine umfallen wollte, das schwere Hungergefühl in meinem leeren Magen sorgte dafür, dass ich mich dauerhaft schwindlig fühlte und ich konnte mein angeschossenes Bein kaum wirklich belasten. Oh ja, laufen, eine hervorragende Idee. Wenn nur nicht jemand mein Bein angeschossen hätte!

Ich denke, das wird kein Problem sein., antwortete ich frech und musterte dann kurz das Nicken des Agenten, bevor ich auch schon meinen Arm fester um ihn schlang und dann aus meinem anderen Handgelenk ein Spinnennetz aus der sich öffnenden Sicherheitstür hinausschoss, um dann noch einmal symbolisch mit der nun mit Netz verbundenen Hand Blue Jinx zu salutieren. Ich mochte ihre Motive nicht verstehen, aber sie hatte zumindest hier meinen Job deutlich einfacher gemacht. Danke für die Zusammenarbeit!, bedankte ich mich also noch immer im Witz, während ich nun Schwung nahm und den Agenten mit mir in die Lüfte schwang, an meinem Spinnennetz verbunden. Das nächste Mal aber gerne ohne Waffen. Ich grinste Blue Jinx noch ein letztes Mal frech zu, während ich ihr scherzhaft zuzwinkerte, und dann aber auch schon mit dem nächsten Schwung aus ihrem Blickfeld verschwand. An meinen Netzen schwang ich uns also nach draußen und auch gleich weiter in die Kolonie hinein, um möglichst viel Abstand zwischen uns und diesen seltsamen Ort zu bekommen.

tbc: Das Zentrum » Inneres Zentrum

Der Junge sagte noch unnötige Dinge und salutierte erneut. Hinter den beiden verschloss ich wieder die Sicherheitstür. Dann lief ich gerade aus. Ich war erschöpft. Also ging ich zum Wachposten, in dem eine Liege war, auf die ich mich drauf legte. Kurz darauf war ich auch schon eingeschlafen.

Der kleine Held hatte am Ende tatsächlich kein Problem damit mich mit sich zu nehmen, stattdessen spann er sein Netz und weg ging es, ich musste mich nur auch selbst an ihm festhalten, wobei sein Griff um mich auch sehr fest wirkte und mir das Problem ersparte meinen gebrochenen Arm zu sehr zu benutzen.
(Das Zentrum » Inneres Zentrum)

-> aktuelle zeit

Ich war mal wieder durchs Hauptquartier gelaufen, als ich beschloss trainieren zu gehen. Nun hatte ich ein Bild von meiner Schwester dabei.


=> Meta Fähigkeiten Trainingshalle Villian HQ

Ritsu folgte mir auf dem Fuße, ganz eindeutig sehr müde, aber es war zweifelsohne sinnvoller, wenn er mit mir kam, als ihn zu bitten mitzuhelfen Mnemosyne zu den Zellen zu bringen. Auf dem Weg hatte ich irgendwann wieder instinktiv nach Ritsus Hand gegriffen und stand nun vor dem Panel, welches mein Vater gemeint hatte. Das ist natürlich nur eine temporäre Lösung, wenn er auf Dauer hier bleiben soll werden wir eine Zelle neu gestalten müssen. Ich aktivierte das Panel und navigierte es völlig ohne Probleme, obwohl ich noch nie auf dieser Art von Gerät gearbeitet hatte, aber meine Mutter war nicht umsonst Skye Parker und ich hatte mich auch nicht umsonst mit sämtlichen Dingen RESITANCE beschäftigt. Ich programmierte eine Zelle so um, dass sie nur von mir oder Deceit geöffnet werden konnte und sorgte dafür, dass es unmöglich war in die Zelle hinein oder auch aus ihr hinaus zu sehen. Dazu noch eine zusätzliche Abdichtung gegen Geräusche und einige weitere Modifikationen, um die Zelle so mnemosynesicher zu machen wie nur möglich.

cf: Büro des Anführers

Ohne zu zögern hatte ich die Hand von LoGen entgegen genommen, denn es gab mir auch etwas, auf das ich mich konzentrieren konnte, in dem ganzen Stress, der mich einholte, während wir auf dem Weg zu den Zellen waren. Es war dunkel hier unten und auch ziemlich gruselig, aber so leicht ließ ich mich nicht einschüchtern, ich wusste ja, alle die hier waren, waren aus guten Gründen weggesperrt, meistens weil sie sich gegen die RESISTANCE gestellt hatten, auf eine Art und Weise oder eine andere. Ich nickte zustimmend, während ich mir LoGen's Programmspezifikationen ansah, von denen ich nicht allzu viel verstand, aber Abdichtungen und Absicherungen waren sicher nie schlecht. Besser auch eine Verdunkelung für die gesamte Zelle, damit er nicht einfach so nach draußen sehen kann., schlug ich auch vor, als ich strategisch alle Möglichkeiten durchging, denn wer wusste schon, ob es hier in der RESISTANCE dann nicht auch am Ende doch Mitglieder gab, die ihm gegenüber loyaler als LoGen, dem neuen Anführer, sein würden. Dann sah ich mich nervös um, denn Deceit müsste wohl bald mit genau diesem ehemaligen Anführer daherkommen, zumindest solange unser Plan reibungslos funktionierte. Ich wusste, dass Nervosität nicht viel brachte, aber trotzdem pumpte mein Herz beinahe neurotisch in meiner Brust.

Ich war schweißgebadet, als ich endlich Mnemosyne hinunter in den Keller unseres Hauptquartieres gebracht hatte, teils zum Glück mit Hilfe der Aufzüge, und zerrte den schlafenden Körper keuchend über den kalten Boden vor und über den Zellen, bis ich endlich, endlich bei meinem Sohn und Ritsu angekommen war. Angewidert ließ ich Mnemosyne völlig auf den Boden plumpsen und lehnte mich, gar nicht mehr so sauber und korrekt, an die nächste Wand um zu verschnaufen. Ich fühlte mich als könnte ich für eine Woche schlafen, was natürlich Unsinn war, denn die beste Schlafmenge für eine erwachsene Person waren sieben bis acht Stunden pro Nacht. LoGen, hilf mir mit Mnemosyne. Ich musste gar nicht nachfragen ob LoGen alles richtig gemacht hatte, die Wahrscheinlichkeit sagte es mir schon. Nach einer kleinen Verschnaufpause nahm ich mir unseren schlafenden Ex-Anführer und zerrte ihn die letzten Meter in die Zelle in der er vorerst bleiben sollte. Dann ging ich wieder hinaus, wartete auf LoGen und zog ein Fläschchen Desinfektionsmittel aus einer Tasche, mit der ich mir die Hände und dann auch die von LoGen desinfizierte. Es war nicht unbedingt nötig das zu tun, aber ich wollte sicher gehen und es tat auch einfach gut. Ich wischte mit widerwillig den Schweiß von der Stirn und wandte mich den beiden Jungen zu, wobei ich mich unangenehm stark konzentrieren musste um sie scharf zu sehen. Erschöpfung. Na großartig. Es gibt noch viel zu tun, ehe wir die Übernahme offiziell machen können.

Meine Finger flogen förmlich über das Panel, wenigstens diese Sache hier wollte ich gut machen, wenn ich schon sonst so restlos versagt hatte. Ich sah auf und lächelte Ritsu an, ehe ich nickte. Gute Idee, das mache ich. Und schon war auch dieses Feature dabei. Ich war gerade fertig, als ich keuchen und schnaufen hörte und Logan Mnemosyne heranschleppte. So wenig lustig die Sache auch eigentlich war, so konnte ich doch ein leises, verstecktes Kichern nicht vermeiden, als ich sah wie sehr mein Vater sich körperlich anstrengte. Das tat er sonst nie, er war ein ansoluter Kopfmensch. Ich ließ Ritsus Hand etwas unwillig aber doch sofort los, als meine Hilfe gefordert war, und tat mein Bestes meinem Vater etwas von der Kast abzunehmen, auch wenn ich kaum eine große Hilfe sein konnte. Endlich war es geschafft und als ich hörte wie hinter mir die Zellentür zufiel und das Schloss zuschnappte atmete ich zum ersten Mal seit Beginn dieser Sache wieder auf. Puh, endlich. Ich ließ mir nur zu gerne die Hände desinfizieren, hatte dann aber doch etwas gegen die Idee meines Vaters gleich weiter zu machen. Logan? Ich glaube eine kleine Pause wäre gut. Was meinst du was für Sorgen sich Dad andernfalls macht? Ganz abgesehen von den Vorwürfen von Papa.

Unser ehemaliger Anführer wurde noch in die Zelle vor uns gebracht, die LoGen gerade programmiert hatte, ich hatte gar keine Zeit dümmlich zu grinsen auf die fehlende Stärke von dem Berater hin, nicht dass ich selber besser wäre, ich brauchte nur an die Leiter denken, die mir Raven damals in die Hand gedrückt hatte, wodurch ich beinahe umgekippt wäre. Ich schüttelte auch sofort vehement den Kopf, als LoGen auch schon dagegen sprach, direkt seine Übernahme offiziell zu machen. Es sollte eine offizielle Versammlung sein, ein Meeting. Vanir, Bull und Mystique sind erst vor kurzem von ihrem Anschlag auf Solomnia Records zurückgekommen. Der Zeitpunkt wäre ungünstig., sprach ich vollkommen überzeugt, Und LoGen sollte Zeit haben sich darauf vorzubereiten. Bis dahin, werden die Medien schon davon Wind bekommen haben, ein guter Anstoß für ein Meeting, ganz von selbst. Wie ich es gar nicht hätte erahnen können, war eine Pause auch dringend notwendig gewesen, besonders als ich erfuhr, dass das Waisenhaus kurz davor stand aufgelöst zu werden. Mit dem fehlenden Interesse von Raven und Eraser Head's Plänen, die ich nicht gerade gutheißen konnte, wurde ich in eine Welt geworfen, für die ich noch gar nicht so recht wusste, ob ich bereit war.

tbc: Wohngebiete der Charaktere » Das Waisenhaus

Es gefiel mir gar nicht, aber LoGen hatte durchaus recht. Ich wollte weitermachen und unsere Arbeit zu Ende bringen, unseren Plan fertig ausführen, aber ich merkte wie mein Körper protestierte und das nicht zulassen wollte und Ritsu hatte durchaus auch einen Punkt, offiziell konnten wir noch nichts machen. Ich seufzte genervt und nickte dann. In Ordnung, wir gehen zunächst Nachhause. Das taten wir auch, doch nicht für besonders lange, denn der Stromausfall in der Kolonie bedurfte sofortiger Aufmerksamkeit.
(Der Untergrund » Villains HQ » Besprechungsräume)

Ich nickte zustimmend und lächelnd auf Ritsus Worte hin, die mich nur noch mehr unterstützten und auch erleichterten, denn ich wollte mich gerade einfach nur verkriechen und ein paar Stunden heulen, auch wenn ich das nicht zeigte. Heute war furchtbar gewesen und ich brauchte einfach dringend Zeit für mich. So ging es also Nachhause, doch sowie ich Ritsus Nachricht erhalten hatte, wenige Minuten nach einem Kolonieweitem Stromausfall, war ich schon wieder aus dem Haus, völlig egal was mein Vater, der sowieso beschäftigt war, auch dazu sagen mochte.
(Wohngebiete der Charaktere » Das Waisenhaus)