In diesem Apartment lebten die Belware Brüder für eine recht lange Zeit nur zu zweit mit ihren drei Hunden, während Gilbert als verschwunden galt stand die Wohnung leer und verstaubte, doch da er nun wieder zurück ist sind die Belwares und ihre Hunde zurück. Das Apartment hat vier Zimmer, Plus Bad und Küche. Zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein sehr großer Trainingsraum. Die Wohnung wirkt allgemein sehr modern und beinahe übermäßig sauber und ordentlich, das einzige was da hervorsticht sind der Trainingsraum und die Hundebetten, decken und Spielzeuge, die überall herumliegen.
Die drei Hunde, die hier Leben heißen Blackie (Dachshund), Berlitz (Deutscher Schäferhund) und Aster (Golden Retriever), sie sind alle drei Rüden und sehr liebevoll, allerdings auch sehr beschützerisch, also Vorsicht!

Gilbert rekelte sich auf dem Sofa, Blackie auf seiner Brust döste dort glücklich, und ich hatte etwas mit Berlitz gespielt, Aster lag auf einem der Betten und beobachtete zufrieden das Geschehen. Die Hunde hatten sich über Gilberts Anblick so sehr gefreut, dass sie ihn, obwohl unsere Mutter dabei gewesen war, gleich umgerissen hatten, da sie zugleich in seine Arme wollten. Nun hatten sie sich wieder etwas beruhigt, aber sie behielten sowohl ihn, als auch mich momentan stehts irgendwie im Blick, als hätten sie Angst, dass wir sie wieder verließen. Nie wieder, das schwor ich mir. Ich hob Berlitz auf meine Arme und er wedelte glücklich, während ich ihn zum Sofa trug und zu meinem Bruder hinab sah. Skye kommt gleich zum Training, du solltest dich bereit machen. "Scht, meine Großartigkeit hat Blackie einschlafen lassen." Und sie wird ihn auch gleich wieder aufwecken, du kannst du keine zwei Minuten still liegen bleiben. "Du traust mir zu wenig zu." Und du dir zu viel.

input_value Baileys Appartment

Sport, nun, ich würde lügen, dass ich besonders begeistert war davon, aber es war für Gilbert, also würde ich natürlich kommen, absolut stylisch aber funktionell gekleidet wie immer. Denn ja, ich besaß Sportklamotten, vielleicht nicht unbedingt zum Sport machen selbst, aber sie sahen auch einfach nur gut an mir aus. Außerdem freute ich mich wirklich bereits auf die neue, alte Wohnung, ich hatte sie einfach vermisst. Vor allem jetzt, wo Gilbert wieder da war, fühlte es sich endlich richtig an hierher zurückzukehren. Die Hunde waren auch wieder hier, irgendwie war alles wie früher, zumindest überkam mich so dieses Gefühl, als ich die Tür aufsperrte, und erst einmal rief, Wer möchte sein allerliebstes Schwesterherz begrüßen? Die Zwischenzeit hatte ich genutzt, um Connor ein früher "Geburtstags"geschenk zukommen zu lassen.

Skyes Anwesenheit wurde natürlich zu allererst von den Hunden bemerkt, noch ehe sie den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte. Sie erkannten sofort ihren geruch und schlugen deshalb natürlich nicht an, aber Aster sprang sofort auf, Blackie kletterte von Gilbert herunter und Berlitz wollte runtergelassen werden, was ich natürlich auch sofort tat. Die drei wuselten in einem Knäul aus Fell und feuchten Hundeschnauzen auf Skye zu und drängten sich um sie. jeder wollte an ihr schnuppern und gestreichelt werden. "Die Hunde natürlich." Gilbert richtete sich auf und erhob sich dann. Mittlerweile konnte er wieder halbwegs ohne Probleme stehen und gehen, aber die Muskeln in seinen Beinen hatten durch das viele Ruhen deutlich abgenommen, daran wollten wir ja auch heute unter anderem arbeiten. Hey Skye. Nun gingen also auch Gilbert und ich sie begrüßen, wenn auch durch die Hunde noch kein durchkommen war. Ich ließ ihnen etwas die Freude und ließ dann einen Pfiff hören, auf welchen hin die drei sich sofort folgsam in einer Reihe aufstellten und hinsetzten. So ists brav.

Lachend ließ ich mich von den Hunden begrüßen, ich kannte sie bestens, ich wurde auch nicht eingeschüchtert davon, ich liebte sie über alles, während ich sie jeden einzeln begrüßte und dann ausgiebig streichelte. Ich hatte sie schon ein wenig vermisst, das unangenehme, denn wie hätte es sonst sein sollen, Gespräch mit der werten Frau Mama war das definitiv wert gewesen sie wiederzubekommen. Gilbert richtete sich auf, während Anthony auch gleich die Hunde dann wieder zurückpfiff, damit wir auch Platz hatten uns zu begrüßen. Ich nahm zuerst Gilbert in den Arm, ein sanftes Lächeln im Gesicht, es war einfach so schön ihn hier zu sehen, in dieser Wohnung, als wäre man in die Vergangenheit zurücktransportiert worden, Hey Brüderchen. Ich ließ ihn dann auch schon wieder los, um mich auch Anthony in die Arme zu werfen, Hi Bruderherz. Bereit für Sport, Kids? Ich sagte es ungefähr so, wie ich mir jemanden mit achtzig vorstellte, der versuchte bei den Kindern cool zu sein, es klappte einfach nicht, weshalb ich dann auch schon grinste, halb schmerzerfüllt und halb sehr, sehr belustigt. Der Tag, an dem ich mit Gilbert auch nur ansatzweise am selben Level gemeinsam trainieren würde, wer hätte damit jemals gerechnet?

"Hey Schwesterchen." Gilbert grinste und schloss Skye natürlich sofort in die Arme, als sie zu ihm kam und ich tat selbstverständlich das selbe auch mit ihr. Es tat gut wieder zu dritt zu sein, nicht nur zu zweit, vor allem gemeinsam hier in dieser doch so vertrauten Wohnung, in der nun auch endlich genug Platz für mehr als zwei Leute war. Du wirkst ja richtig motiviert. Ich drehte mich um und ging voran zum Trainingsraum. Ist ja unheimlich. Gilbert lachte auf seine übliche Art und hängte sich bei Skye ein, um sie mitzuziehen, die Hunde folgten uns Rutewedelnd bis zur Tür, doch blieben dort dann stehen, sie durften den Trainingsraum nicht betreten, aus Sicherheitsgründen. "Bestimmt weil sie glaubt jetzt endlich mit mir auf einem Level zu sein, aber das ist gar nicht möglich, bei meiner Großartigkeit, kesesese~"

Zugegeben, eigentlich war es ziemlich schön, vor allem in diesem Moment, einfach nur wir drei Geschwister zu sein. Das letzte Mal direkt nach Gilberts Ankunft war auch einfach deutlich besser gewesen, nachdem wir rein familiär gewesen waren, so wie jetzt. Ich lachte und folgte Anthony dann Gilbert an meinem Arm zum Trainingsraum, einen Raum, den ich höchstens im absoluten Notfall auch nur betreten hatte, am liebsten würde ich ja mit den Hunden draußen bleiben. Stattdessen grinste ich Gilbert allerdings an. Pft, Angst beim Liegestütze machen geschlagen zu werden?, fragte ich Gilbert nur frech, denn natürlich war ich für ihn da, aber Humor war ja bekanntlich die beste Medizin. Ich hatte sehr, sehr lange keine Liegestütze überhaupt mal gemacht, das letzte Mal mit Yuuki, wenn ich mich richtig erinnerte, den hatte Gilbert ja nie kennengelernt. Inzwischen tat es überhaupt nicht mehr weh an ihn zu denken.

Ich verdrehte nur leicht die Augen über Gilberts Großspurigkeit, lächelte aber trotzdem sanft. Immer noch tat es so wohl einfach nur seine Stimme zu hören, ihn sehen und berühren zu können, einfach seine Anwesenheit zu spüren. "Also drei schaffe ich noch immer locker, womit das auch geschafft sein sollte." Gilbert streckte Skye kindisch die Zunge heraus und ich drehte mich zu den beiden um, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Gut, genug geblödelt, wir fangen jetzt an. Bevor ihr euch mit eurer niedlichen Anzahl an Liegestützen übertrumpfen werdet, müsst ihr euch aufwärmen, also rauf auf die Heimtrainer, ich habe euch schon das richtige Programm eingestellt, ihr werdet strampeln bis ich euch sage, dass ihr aufhören könnt.

Wo ist Ant, ich sehe hier nur den Sklaventreiber., beschwerte ich mich melodramatisch, als sich Anthony zu uns umdrehte, Arme auf dem Rücken und mit einem Vorschlag, der meiner Meinung nach gar nichts gutes bedeuten konnte. Ausdauertraining, schlimmer gings gar nicht, vor allem zum aufwärmen, er war schon so anstrengend damals bei unserer Joggingtour durch den Garten gewesen. Aber, es war für Gilbert, ich würde das auch durchziehen, wenn ich mir mal etwas eingebildet hatte, dann war das auch fix für mich. Ich streckte ihm trotzdem schnell die Zunge heraus, immerhin hatte er dasselbe auch bei mir getan, bevor ich mich mit einem unglücklichen Gesicht auf den Heimtrainer verzog. Ich setzte mich schon einmal, immerhin das konnte ich, bevor ich Gilbert ansah und mit den Augenbrauen wackelte. Niemand ist schlechter als ich, aber wenn du mir schon Konkurrenz machen musst, dann bitte ordentlich, Gil.

Ich zog in Skyes Richtung amüsiert eine Augenbraue hoch und schüttelte nur den Kopf, Gilbert platzierte sein Hinterteil wesentlich motivierter als Skye auf dem zweiten Heimtrainer, allerdings tat mein Bruder die meisten Dinge voller Motivation, das fiel ihm also leicht. Er trat auch schon rasch in die Pedale und grinste Skye an. "Ich mache alles ordentlich und großartig, Schwesterchen." Nachdem ich sicher gestellt hatte, dass die beiden auch wirklich taten was ich wollte, ging ich die Gewichte und die Kraftstation herrichten.

Natürlich folgte ich Gilberts Beispiel und machte mit, ich versuchte ungefähr gleich viel wie er zu machen oder zumindest gleich schnell zu treten, immerhin wollte ich ihn auch motivieren. Ich grinste noch kurz Gilbert an, aber lange würde ich es vermutlich nicht mehr, ich war allerdings wirklich brav für meine Verhältnisse, ich hatte mir fest vorgenommen für Gilbert alles zu geben, was ich hatte. Wo ist eigentlich Gelion?, fragte ich schließlich nebenbei, als sich Anthony gerade zum gehen wandte, vermutlich um das nächste Foltergerät herzurichten.

Gilbert sah sich kurz um, ob ich auch ja außer Hörweite war, was der Fall war, und wandte sich dann grinsend Skye zu. Er strampelte fleißig, doch man merkte deutlich wie sehr er aus der Übung war, bereits jetzt konnte man leichte Anstrengung in seinem Gesicht erkennen. "Keine Ahnung, gerade, dass er nicht auch beim Training an Ants Arsch klebt."

Eigentlich hatte ich mit einer einfachen Antwort gerechnet, aber das weckte nun doch mein Interesse. Zugegeben, Gelion war ganz schön anhänglich gewesen, als wir zu dritt aus gewesen waren, aber ich hatte das eher darauf geschoben, dass er eifersüchtig oder etwas unsicher war, beides Dinge, die definitiv nicht in meinem Wörterbuch standen aber gut, ich wurde auch meistens nicht rot und stotterte verlegen, wenn mir jemand ein Kompliment machte. Er klebt an seinem Arsch?, fragte ich nach, schon etwas außer Atem aber ich bemühte mich, wirklich, Das erinnert mich, er hat mir letztens geschrieben, ganz schräge Sache, und wollte plötzlich auch trainieren, ich glaube, weil er erfahren hat, dass Ant dir einen Trainingsplan macht. Ich schüttelte den Kopf, das war wirklich seltsam gewesen, aber gut, wenigstens hatte ich Anthony ihn da abnehmen können, der arme kümmerte sich sowieso schon viel zu viel um alles. Ich wollte nicht, dass mein großer Bruder sich überlastete, keiner von beiden.

Gilbert grinste und lachte dann leise, allerdings brachte er auch nicht mehr zu stande, denn langsam ging ihm schon die Puste aus, es würde noch einiges an Training brauchen um ihn wieder auf den selben Stand wie vor seinem Verschinden zu bekommen, doch ich war gewillt ihn bis dahin bei jedem Schritt zu unterstützen. "Ansich kann ich das ja verstehen, der Knackarsch liegt in der Familie, aber ein Mann muss doch auch mal atmen können. Mich würde es nicht wundern, wenn er deswegen auch trainieren will, ich glaube er ist ganz schön eifersüchtig, im Moment vor allem auf mich. Ist er sonst auch so anhänglich gewesen?

Moment, er ist eifersüchtig auf dich?, presste ich nach einem sehr tiefen Atemzug heraus, meine Stirn nun komplett gerunzelt, ich strampelte brav weiter aber verdammt, meine Füße gaben gleich nach, zumindest fühlte es sich so an, aber ich machte weiter, auch wenn ich halb am sterben war. Er war schon recht anhänglich, vor allem beim Ausgehen, er wollte Ant kaum loslassen, klar, er ist heiß, aber du weißt ja, Eifersucht ist so gar nicht mein Ding. Ich konnte nichts daran finden, ich selber wurde nicht eifersüchtig und meiner Meinung nach gab es auch niemanden, der ein Recht darauf hatte wegen mir eifersüchtig zu sein. Ich war eine freie Frau, nicht nur das, ich zwang schließlich niemanden dazu auf mich abzufahren. Aber auf dich? Ernsthaft?