"Daaaann male ich dir noch gaaaaaaaaaaaaaanz viele weitere! Nur für dich, Daddy Patton", versprach ich dann kurz darauf. Dass ich eigentlich keinen Fremden trauen sollte, war mir nicht richtig beigebracht worden, daher sah ich das auch nicht gerade als ein großes, zu beseitigendes Problem an.
"Ich freue mich schon", gab ich dann zurück. Oh, wie oft hatte ich in den letzten Wochen von einem eigenen Bett geträumt? Woe oft hatte ich mir das her gewünscht? Und jetzt würde ich endlich ein Zuhause kriegen!

Du bist ja soo süß. Okay, wenn wir alle einverstanden sind, dann gehen wir jetzt gleich los. Ich hob Birdie ohne viel nachzudenken auf meine Arme und marschierte dann ausgreifenden Schrittes los.
(Metrosystem)

Ich grinste erfreut und schlang meine Arme um seinen Hals, als er mich hoch hob. Dass ich alles andere als angenehm roch, hatte ich wieder völlig vergessen. "Und du wie ein richtiger Daddy", grinste ich einfach zurück.

=> Metrosystem

Ich musste nicht lange suchen, als ich ankam, denn sofort wurde ich in den Besprechungsraum gelotst, wo sich der Junge befand. Er war nicht mehr unbedingt ganz so jung, aber offensichtlich noch nicht Volljährig und wirklich schön angezogen. Ich schloss die Tür hinter mir und lächelte den schwarzhaarigen Jungen strahlend an. Mir fiel sofort auf wie ähnlich er doch Dantalion sah, ich hatte den jungen Bösewicht schon länger nicht gesehen, doch bevor Dr. Resilient gestorben war hatte ich gezwungenermaßen immer wieder Zeit mit ihm verbracht. Obwohl "gezwungenermaßen" falsch war, ich hatte das gerne getan, er konnte sehr nett sein wenn er wollte und er kannte sich wirklich gut mit Mode aus. Allerdings hatte Dantalion nie einen Bruder erwähnt, also konnte das hier auch kaum ein Verwandter von ihm sein. Heeey Kiddo, ich bin Patton, wer bist du denn?

Jemand schloss die Tür hinter sich und für einen kurzen Moment erstarrte ich und meine Augen wurden leer, beinahe gleichgültig, bevor sich in wenigen Sekunden alles wieder normalisierte. Ich erinnerte mich, wo ich war und das es hier keine normalen Menschen gab, nur Metamenschen wie mich. Wer bist du?, fragte ich sofort, allerdings wurde mir die Frage auch gleich beantwortet, während ich den Mann vor mir musterte. Er trug einen braunen Pullover, um den Hals einen Schal mit Schottenmuster. Außerdem trug er eine Brille mit recht dickem, schwarzen Rand. Er sah nicht gefährlich aus, aber als Metamensch konnte man sich nie sicher sein. Ich bin Dreamcatcher, gesuchtester Mann von der Regierung., stellte ich mich schön angeberisch vor und kicherte, während ich mein Arme verschränkte, Warum bist du hier? Ich gähnte, der Mann war einiges größer als ich, aber das störte mich gar nicht, denn die meisten waren das. Allerdings musterte ich ihn weiterhin sehr aufmerksam, als ob ich sein Motiv herausfinden wollte.

Na, na, angeben ist nicht sehr nett Kiddo. Ich schüttelte leicht tadelnd den Kopf und lächelte dann wieder. Dreamcatcher also? Was für ein schöner Name. Ich nahm mir einen der Stühle und setzte mich verkehrt darauf, um die Arme auf der Lehne abzustützen und Dreamcatcher mit schief gelegtem Kopf anzusehen. Weil ich gebeten wurde mit dir zu reden, darum bin ich hier, und weil ich sich kennenlernen wollte. Magst du Schokolade? Ich zog aus einer Tasche eine Tafel, brach mir selbst eine Rippe ab und hielt dem Jungen den Rest lächelnd hin. Ich liebe Schokolade und Kuchen und Bonbons. Logan meckert immer, dass ich zu viel Süßkram esse. Ich steckte mir ein Stück Schokolade in den Mund und zerbiss es selig.

Der Satz zeigte tatsächlich Auswirkungen auf mich, denn wenn ich eine Sache liebte, dann war es das gelobt zu werden, ich wirkte also beinahe enttäuscht, bevor mein Blick plötzlich wieder aufleuchtete, als er meinen Namen lobte. Er ist so schön, damit er zu mir passt., sagte ich und grinste, bevor ich etwas skeptisch die Schokolade musterte, ich hatte schon Lust darauf, aber ich wartete, bis er selbst davon aß. Wie eine Katze schlich ich mich an ihn heran und brach mir dann vorsichtig eine Rippe ab, die ich beinahe sofort verschlang. Süße Sachen sind okay., sagte ich in der Untertreibung des Jahrhunderts, aber ich wollte es nicht so recht zugeben, dass ich sie eigentlich sehr mochte, denn so war ich nun einmal. Wer ist Logan?

Ich notierte wie Dreamcatcher auf meine Worte reagierte und begann mir langsam ein Bild von ihm zu machen, während ich ohn weiterhin anlächelte, als wäre er das schönste auf der ganzen Welt. Nicht wahr? Sie sind toll. Warst du schon mal im City Café Pub? Da gibt es die besten Torten in der ganzen Kolonie. Bei der Frage nach Logan sah ich beinahe nachdenklich drein und überlegte. Wenn ich dir das verraten soll, musst du mir aber auch was von dir erzählen.

Patton lächelte mich weiterhin an, er wirkte weder besonders intelligent auf mich oder aufmerksam, aber ich blieb weiterhin vorsichtig. Trotzdem, ich konnte es gar nicht verhindern, als mich ein wenig zu entspannen, auch wenn meine innere Psyche sehr dagegen protestierte, ich war noch immer ein Kind. Das City Café Pub, vielleicht hatte ich davon gehört, aber bis auf meinen großen Bruder, konnte ich mich kaum noch an die Zeit bevor ich entführt worden war erinnern und dann... dann hatte ich mein Leben eingesperrt verbracht, die letzten Monate hatte ich auf der Straße verbracht, die Torten konnte ich mir sicherlich nicht leisten. Nein, war ich nicht., antwortete ich einfach und zuckte mit den Schultern, um meine kurze Abgelenktheit zu überspielen, bevor sich meine Augen verengten, Hm... okay, du zuerst. Ich grinste frech.

Du musst da unbedingt einmal hin. Hey, was hältst du davon, wenn ich dich auf ein Stück Torte dort einlade? Ich war von Natur aus eben ein sehr freundlicher Mensch und jetzt drehte ich das noch etwas mehr auf, denn ich wollte, dass Dreamcatcher sich nicht unwohl fühlte und immerhin war ich auch hier um die Situation zu klären, dass ein Kind im Hauptquartier aufgetaucht war. Bösewichte konnten zwar viel, doch bei Kindern waren die meisten hilflos. In Ordnung, ich verlasse mich auf dich. Also gut, halte mich nicht für verrückt, wenn ich dir das jetzt erkläre, ich lüge dich nämlich nicht an. Wir sind eigentlich zu sechst, sechs Personen... in einem Körper, diesem hier. Neben mir und Logan gibt es noch Roman, Virgil, Remus und Janus. Zusammen sind wir Deceit, so lautet unser Bösewicht-Name. War nicht meine Idee, Janus hat darauf bestanden, ich wäre ja eher für Rainbow oder Stardust oder Puppy gewesen. Ich bemerkte, dass ich eine Nachricht bekam, doch nun hatte ich anderes zu tun als sie zu lesen.

Okay, aber was willst du dafür?, fragte ich sehr direkt nach, ich nahm mir kein Blatt vor den Mund, während ich dann gespannt zuhörte, was Patton zu erzählen hatte, es waren also mehrere von ihnen, in einem Körper. Ich fragte mich, ob das Erlebnis, wenn jemand anderer noch den eigenen Körper kontrollierte, so war wie meine letzten Jahre, die ich in meinem Körper verbracht hatte, er war beinahe wie eine leere Hülle gewesen, ich hatte kaum etwas gespürt oder mitbekommen. Whatever, es gibt seltsameres in dieser Kolonie, wenigstens bist du nie alleine., sagte ich schließlich, aber man merkte deutlich, dass ich es eigentlich viel positiver meinte, als ich es sagte. Ich hielt ihn wirklich nicht für verrückt oder seltsam, ganz im Gegenteil, ich wusste nicht warum, aber es war so, als würde ich immer etwas fröhlicher werden, je länger ich Zeit mit ihm verbrachte. Es war seltsam, aber ich wehrte mich nicht dagegen, vielleicht war es auch die Art, wie er mit mir sprach, so viel anders als mein... als er. Ich kicherte leise über die Namensideen, ich fand Stardust eigentlich ziemlich toll. Also, was willst du wissen?

Was ich dafür will? Ich legte den Kopf schief und sah Dreamcatcher fragend an. Na deine Gesellschaft. Ich nickte dann allerdings bekräftigend auf die sehr passende Aussage des Jungen vor mir hin, denn ich hatte auch nie verstanden warum uns jemand seltsam finden oder uns gar nicht glauben sollte, wir konnten immerhin nichts dafür, dass wir waren wie wir waren. Sicher, es war nicht eben gewöhnlich, aber man gewöhnte sich daran, dafür waren wir auch der beste Beweis. Man musste eben mit dem leben was man bekam und Dreamcatcher hatte vollkommen recht, keiner von uns war je wirklich alleine. Hmm, fangen wir einmal damit an warum du hier im Hauptquartier der RESTISTANCE bist.