Wenn er*sie seine*ihre Vermutung geteilt hätte, wäre sie richtig. Ich liebte es, mit der Angst meiner Opfer zu spielen, sie bei ihnen zu sehen. Aber das war bei weitem noch nicht alles. Auch liebte ich es, ihnen Schmerzen zuzufügen, die Schreie und die Tränen waren jedes Mal herrlich zu hören, und zu sehen. Einfach wunderbar.
Leicht zog ich bei seiner*ihrer Antwort, warum sich mein Gewicht verändert hatte, die Augenbrauen hoch. Es lag verbogen hinter der Maske, daher wirkte es einfach so, als sah ich unentwegt auf ihn*sie herab. "Du brauchst nicht so unschuldig schauen, ich bin mir sicher, du hast damit was zu tun. Ich kenne jedes Grm, jeden Zentimeter meines Körpers. Dann berührst du mich und ich bin schwerer", stellte ich fest und beugte mich erneut vor, "Es gibt nur eine logische Erklärung." Seine*Ihre nächste Erklärung ließ mich erneut lachen. "Ich brauche gar nichts zu suchen. Ihr Dümmlinge braucht jemanden, der euch quält und euch zeigt, dass ihr nirgendwo sicher seid." Dieses Mal holte ich mit der Faust aus, um ihm*ihr direkt ins Gesicht zu schlagen.

Vani schien kurz etwas zu brauchen bevor er auf meine Worte antwortete und ich fragte mich warum dass so war. Wäre die Maske nicht, wäre es einfacher meinen Gegenüber zu lesen. Leider war dass nicht so, also starrte ich einfach zurück und versteckte die Angst die sich breiter machte. Dabei war die Angst darum dass mein Geheimnis gelüftet wurde größer als die um mein körperliches Wohlbefinden. „Vielleicht hasst du einfach halluziniert?“ beharrte ich ruhig. Die Faust ins Gesicht bekam ich in ihrer ganzen Wucht ab. Der plötzliche Schmerz in meinem Gesicht sackte relativ schnell zu einem dumpfen Pochen ab, wie auch der in meinem Magen und meinen Beinen noch dumpf vertreten war. Ich atmete tief durch und lehnte meinen Kopf an die Wand. War jetzt auch egal, meine Klamotten waren eh im Herrn und mich gründlich waschen musste ich nach dieser Erfahrung so oder so. „Du hast n ganz schönen Gotteskomplex mein Lieber.“ erwiderte ich, während ich vorsichtig mein Gesicht abtastete ob irgendwas gebrochen war. „Oder Teufelskomplex?… Autsch…Mein Punkt ist du bist genauso Mensch wie ich oder jeder andere in der Kolonie.“

Amüsiert schüttelte ich den Kopf über seine*ihre Antwort. Das war ja wohl der beste Witz des Tages. "Ich habe sicher alles andere als halluziniert. Ich kenne alles hier und das war definitiv nicht normal. Du bist sicher alles andere als ein kleines, normales Menschen", grinste ich Bailey an, dessen war ich mir sicher. Jedoch hatte ich nicht vor, da irgendwie weiter zu gehen, lieber wollte ich ihn*sie weinen sehen, seine*ihre Schmerzensschreie hören.
"Ich bin ein Gott! Denn ich bin unsterblich! Was auch immer du versuchst, nichts kann mich töten!", brüllte ich ihm*ihr entgegen. Erneut ließ ich meine Faust mit seinem*ihren Gesicht kollidieren, und nach den letzten Worten wieder und wieder, statt direkt zu antworten. "Oh, ich bin so viel mehr als ihr Schwächen Menschlein!"

Anstelle zu antworten sah ich ihn einfach weiter an. Was sollte ich auch sagen? Blieb nur noch zu hoffen das er es nicht ausplauderte. Und das ich hier lebend rauskam. Am liebsten hätte ich ihm das blöde Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, das schien aber selbst zu verschwinden als er mich doch tatsächlich anbrüllte. Ich verzog das Gesicht. ”Bullshit!” brüllte ich ebensolaut zurück und das war dann auch alles da ein Hagel von Schlägen auf mich einprasselte. Nach den ersten zwei oder drei Treffern bekam ich tatsächlich meine Unterarme als Schutz zwischen seine Faust und mein Gesicht, blockte die Schläge damit ab. Wie lange ich das noch aushalten könnte? Abwesend leckte ich mir mit der Zunge über die Lippen und schmeckte etwas eisernes. Hatte Vanir mir die Nase blutig geschlagen? Mein Gesicht schmerzte so sehr das ich nicht wusste wo er getroffen hatte. Ich wartete bis Vanir ausholte, öffnete Blitzschnell meine Blockade und spuckte ihm eine Mischung aus Speichel und Blut ins Gesicht, während ich gleichzeitig meine Beine anzog und ihm so fest wie möglich in den Magen trat. Dabei schrie ich vor Schmerz auf, denn meine Füße waren ja verbrannt. Aber egal, hauptasche ich bekam ihn wieder auf Abstand.

Seine*ihre Gegenwehr überraschte mich. Nachdem ich ihn*sie mittlerweile so verdrescht hatte, besaß er*sie noch immer den Kampfgeist, sich mir zu stellen. "Ich sehe schon, ich muss dir noch einiges austreiben", fauchte ich aufgebracht. Das gefiel mir gar nicht, andererseits machte es das Spiel gerade erst interessant und ich grinste.
Der Tritt in meinem Magen hatte mich dazu gebracht, zurück zu Taumeln, und ich brauchte kurz, bis ich mich wieder gefangen hatte. Dennoch griff ich nach seinem*ihren Bein, denn mir war auch aufgefallen, dass seine*ihre Beine verbrannt waren. Beherzt drückte ich auf die verbrannten Stellen. "Na, tut das weh?", wollte ich wissen, nachdem ich wieder an Bailey heran getreten war. Mit Wucht versuchte ich dann, auf ihr anderes Bein drauf zu treten, um ihre Schmerzen noch zu vergrößern. Wenn es richtig klappte, würde er*sie ein gebrochenes Bein davon tragen und nicht vor mir fliehen können.

Es funktionierte. Irgendwie. Schwer atment und mit schmerzverzerrtem Gesicht sah ich Vanir wütend an. “Was soll der ganze Mist überhaupt? Ich hab nichts getan was diese Sonderbehandlung gefordert hätte“ Erneut versuchte ich auf die Beine zu kommen, rutschte allerdings wieder zurück und von der Wand als er mein Bein packte und zudrückte. Der Schmerz trieb mir Tränen in die Augen und ein langgezogener Schmerzeslaut entwischte mir durch zusammengebissene Zähne. „Keine Ahnung sag du‘s mir.“ erwiderte ich knapp und nutzte das Bein auf welches er gerade treten wollte um gegen sein Standbein zu treten. Mehr Schmerzen für mich, aber vielleicht verlor er ja das Gleichgewicht und fiel erneut hin.

Nun doch etwas schmollend verzog ich das Gesicht, allerdings war das nur gespielt, ich schob die Unterlippe vor, als wäre ich ein Kind, dem man gerade eine Süßigkeit verwehrt hatte. "Du erinnerst dich nicht mehr an unsere zauberhafte erste Begegnung? Das verletzt mich", säuselte ich, ließ Enttäuschung in meiner Stimme mitschwingen, "Da haben du und Schweinchen Rosa euch schon alles verscherzt. Die kleine Möchtegern-Sängerin werde ich mir auch noch schnappen, aber erst einmal bist du dran... Wir haben doch so viel Spaß zusammen~"
Mein Gesichtsausdruck wechselte wieder, nun kicherte ich honigsüß und fast schon verhalten, wie ein Schulmädchen, das ihren Schwarm traf, hinter vor gehaltener Hand. Es gefiel mir, wie ein Schmerzenslaut durch seine*ihre zusammen gebissenen Zähne Drang. Das nächste hätte ich allerdings nicht erwartet. Er*sie trat gegen mein Standbein, wodurch ich den Halt verlor. Eigentlich könnte ich mich abfangen, aber stattdessen ließ ich mich einfach auf mein Opfer fallen. Mein Körper, zumindest das, was sie für meinen Körper hielt, hatte nicht überall Nerven, weshalb ich das nur bedingt als schmerzhaft empfand.

Innerlich rollte ich mit den Augen als er die kleine Show abzog. Theater brat.Dann doch etwas verwirrt wegen seiner Erklärung blinzelte ich. „Echt jetzt? Deswegen bist du eingeschnappt?“ Natürlich erinnerte ich mich aber die Logik dahinter war mir schleierhaft. Gut ich war nicht gerade freundlich gewesen, aber nur weil wir nicht direkt auf seine Beleidigungen eingegangen waren?
Der Tritt war wirklich ganz schön schmerzhaft und ich zog scharf die Luft ein. Aber es funktionierte und Vanir viel, leider genau auf mich drauf. Meine Arme, mit denen ich mich bis eben noch aufgestützt hatte, rutschten zur Seite und ich landete erneut auf dem Rücken. Mit dem Maskierten nun auf mir konte ich nun nicht mehr richtig einatmen und ich versuchte ihn von mir runter zu rollen. War aber zu verängstigt um erneut meine Kräfte zu nutzen. Leider halfen auch das Adrenalin nicht mehr so viel und langsam tat mir so ziemlich alles weh.

Ich betrat die Kanalisation dort wo die Quelle seine Entdeckung abgegeben hatte und uch musste nicht lange suchen, das Geräusch von aufeinander fallenden Körpern leitete mich direkt dahin wo ich hinmusste. Ich hatte meine altvertraute Armbrust gespannt und schlich mich zunächst im Schatten heran, die Kapuze meines Mantels tief ins Gesicht gezogen, wodurch ich kaum zu sehen war. Ich entdeckte auch rasch Vanir, der auf einer Person am Boden lag, die sich gegen sein Gewicht zu wehren schien, vermutlich das Opfer das ich retten sollte. Ich beschloss einfach frontal auf das Ziel zuzusteuern und trat auf Vanir zielend aus den Schatten. Hach ja, junge Liebe, aber denkt doch mal an die Kinder die hier vorbei kommen könnten. Na los, auseinander, lass dein Opfer frei masked Demon.

"Eingeschnappt würde ich es ja nicht nennen... Ich nehm mir nur die vor, die mich nerven", gab ich zurück und zuckte die Schultern, "ierhin macht es so viel mehr Spaß~" Erneut kicherte ich honigsüß, es machte einfach viel zu viel Spaß mit ihm*ihr.
Statt Bailey nun gehen zu lassen, klammerte ich mich einfach an ihn*ihr fest, damit er*sie mich nicht so einfach los werden würde. Doch das Glück währte leider nicht mehr lang, als ich schon wenig später eine bekannte Stimme hörte. Leicht schluckte ich. Mein Blick ruckte zur Seite und kurz darauf verzog sich mein Gesicht. "Naaaaaah.... Hätten sie nicht irgendwen schicken können, mit dem es mehr Spaß macht?", beschwerte ich mich und seufzte genervt, "gib mir noch eine halbe Stunde, dann hab ich Zeit für dich, Schätzchen."

“Jaja is klar.“ Immer diese Leute die übertreiben mussten.
So sehr ich mich auch wehrte ich bekam ihn einfach nicht runter, langsam ging mir auch die Luft aus, da ich einfach nicht vernünftig atmen konnte. Vanir hatten den Griff einer sadistischen Python. Als jemand aus dem Schatten ruckte mein Kopf in ihre Richtung und mir viel schon fast ein stein vom Herzen. Ich hatte keine Ahnung wer genau da war, aber ich war doch froh das diese Tortur hoffentlich bald vorbei war. „Genau du Clown, lass mich frei.“ brachte ich zwischen zwei Atemzügen hervor und nutzte die Gelegenheit seines abgewandten Gesichts um ihm mit dem Handballen gegen die Nase zu schlagen. Nur ob ich richtig gezielt hatte wusste ich nicht mit Sicherheit.

Ich verdrehte die Augen und gab einen Schuss ab, gezielt auf seine Schulter. Nein, du hattest genug Spaß, geh jetzt runter, damit ich mein Geld kriegen kann. Und verpiss dich, um Himmels willen einfach. Die Person unter Vanir, ich wusste ehrlich gesagt nicht einmal wirklich wen ich zu retten hatte, setzte sich auch wieder zur Wehr und ich hoffte einfach, dass Vanir nicht ganz so eine Dramaqueen spielen würde, immerhin warteten Zuhause duzende von Kindern darauf, dass ich wieder heimkam, während Era auf ihrem freudigen, kleinen Ausflug war.

Mein Kopf ruckte zurück und ich schniefte, als ich einen Schlag gegen die Nase bekam. Zwar war ich nicht so empfindlich, aber das tat dann doch ganz schön weh. Aufgebracht knurrte ich Bailey an, besonders, als ich dann auch noch als Clon bezeichnet wurde. "Also bitte, ich bin ja wohl mehr als ein billiger Clown", beschwerte ich mich kurz darauf gekränkt.
Erneut traf mich etwas, dieses Mal ein Pfeil, und das tat dann wirklich weh! "Autsch! Das ist ja wirklich gemein! Und da fragt sich, wer hier der Bösewicht ist", gab ich angepisst zurück, "Was machst eigentlich ausgerechnet du hier?" Eigentlich war ich niemand, der spurte, schon gar nicht bei solchen Helden. Allerdings stand ich doch auf und ließ sie los, aber nicht, ohne ihr noch einmal zwischen die Rippen zu treten. "Verdammte Möchtegern-Helden!", fluchte ich. Leider jedoch hatte diese verdammte, kleine Heldin, die ihr Ego aufpushen musste, indem sie Heldin spielte, mehr gegen mich in der Hand, als ich wollte.

Egal wie es mir gerade ging, das mein Schlag sein Ziel getroffen hatte freute mich doch ein ganz kleines bisschen. Ich zuckte zusammen als ein Pfeil Vanirs Schulter traf und der nun doch von mir abließ. Ich wollte schob erleichtert durchatmen da bekam ich einen letzten Tritt zwischen die Rippen. Ich zog scharf die Luft ein. “Das war unnötig.“ kommentierte ich und hielt mir die Seite während ich versuchte mich wieder aufzurappeln. Die Heldin schien absolut keine Geduld für Vanir zu haben, und interessanterweise schien die Maske auf sie zu höhren was mir sehr engegen kam.

Entschuldige, mir ist der Finger abgerutscht. Ich grinste breit und spannte einen neuerlichen Bolzen auf die Armbrust, während ich näher heranging um mein Ziel besser schützen zu können, dem es mun zwar erlaubt war aufzustehen, aber nicht ohne noch einen Tritt in die Rippen zu bekommen. Oh ich war auf einem Spaziergang, was glaubst du denn? Ich verdiene so mein Geld und ich wurde angeheuert, jetzt hör auf zu jammern und schnapp dir wen für den nicht so viel bezahlt wird. Wo wir gerade dabei sind... Ich sah zu meinem Ziel hinab und lächelte flüchtig, hielt dann aber meine Hand zum aufhelfen hin. Ich bin Raven, alles klar bei dir?