Ist gut. Ich lächelte weiterhin, allerdings dämpfte sich das wieder, als ich sah wie Ritsu auf meine Frage reagierte. Ich legte ihm eine Hand auf den Arm und drückte ihn etwas. Auch kein Problem, ich werde dich über Raven kontaktieren, okay? Sie hat ein Intercom und meine Väter haben ihre Nummer.

Ich weiß., sagte ich vielleicht ein bisschen zu schnell, immerhin war mir sehr wohl bewusst, dass Patton damals seine Nummer Raven gegeben hatte, sie hatte auch die Nummer wegen Logan für Era, wenn ich das richtig verstanden hatte, aber verwendet hatte ich das Intercom von Raven noch nie, ich hatte auch nie einen Grund dazu gehabt. Kurz zog sich etwas in meiner Brust zusammen, doch ich versuchte das Gefühl so schnell wie möglich wieder zu verbannen. Na kommt, frag schon. Kommst du auch irgendwann wieder ins Waisenhaus? Zumindest ungefähr hatte ich geschafft meine Frage zu stellen, ob er mich wieder besuchen kommen würde.

Ich lächelte und wartete dann geduldig, dass Ritsu weiter sprach, denn mir schien als hätte er noch etwas zu sagen. Ich sollte recht behalten und ich griff gleich wieder nach Ritsus Hand, um diese zu drücken. Ja natürlich, ganz bald, versprochen. Ich glaube ich habe auch noch nicht alles vom Haus gesehen, oder? Und außerdem will ich dich bald wieder sehen.

Etwas erstaunt sah ich auf unsere Hände, bevor ich schließlich nickte und ganz lässig meinte, Ja, cool. Nach außen zeigte ich es vielleicht nicht, aber mein Herz machte gerade richtige Luftsprünge, ich war einfach so froh jemanden gefunden zu haben, mit dem ich einfach reden konnte. Mit LoGen war es so viel einfacher, besonders wenn wir zu zweit waren, eigentlich wollte ich am liebsten losgehen und mir einfach ein Intercom klauen, damit ich stundenlang wachbleiben konnte, um ihm zu schreiben, aber ich wollte dabei wirklich nicht erwischt werden und ich war einfach nur mehr müde. Ich blinzelte langsam, bevor ich dann zögerlich einen Arm offenhielt für noch eine Umarmung.

Erfreut nahm ich die angebotene Umarmung natürlich sofort an und schmiegte mich an Ritsu, die Arme um seinen Körper geschlungen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Pass gut auf dich auf, okay?

Kurz spannte ich mich an, obwohl ich meine Arme noch immer fest um LoGen gelegt hatte, denn ich wusste einfach nicht, was ich antworten sollte auf so etwas. Ich verspürte diesen großen Drang ihn zu beschützen und auf ihn aufzupassen, das war etwas, das noch sehr neu für mich war. Du auch., murmelte ich schließlich leise, aber ich ließ ihn noch nicht los, sondern lehnte kurz meinen Kopf an den seinen, ich bekam nicht oft solchen Körperkontakt, noch weniger mit jemandem, der mich dafür nicht verurteilen würde, ich wollte es genießen.

Ich nickte als Antwort nur, machte aber auch keine Anstalten mich fort zu bewegen, zu angenehm war es in Ritsus Armen, sein Kopf an meinem, seine Wärme auf meiner Haut. Ich liebte freundliche Berührungen und Ritsu kam mir jetzt schon so vertraut war, dass es mir beinahe irrsinnig vorkam, doch ich konnte nicht anders empfinden. Ich schloss die Augen und ließ mich einen Moment einfach fallen. Ritsu war mein erster eigener Freund, den ich mir gemacht hatte, und ich hoffte sehr er würde es auch weiterhin bleiben.

Schließlich löste ich mich dann doch von LoGen, auch wenn ich es lieber nicht getan hatte, aber wenn ich noch länger wartete, würde ich eher hier auf der Stelle einschlafen als es noch zurück ins Waisenhaus schaffen und hier würde sicher niemand nach mir suchen. Ich nickte LoGen noch einmal beinahe schüchtern zu, bevor ich mich abwandte, um zu gehen. Man bemerkte an meinen schlurfenden Schritten wie müde ich war. Ich hatte heute einen Freund geschlossen, irgendwie, ich wusste selber nicht ganz, wie das passiert war.

ich ließ Ritsu selbst auch etwas zögerlich los, lächelte ihn dann aber wieder an und blieb noch etwas an Ort und Stelle stehen, um dem anderen Meta hinterher zu winken, als er langsam davon ging. Ich hoffe er kommt sicher Nachhause. Er ist so müde, nicht, dass er umfällt und auf der Stelle einschläft. Aber ich konnte nicht auf ihn aufpassen und meinen Vater nicht in Sorge versetzen, das ging einfach nicht, und immerhin war Ritsu schon 17 und konnte auf sich selbst aufpassen.

Kurz sah ich noch einmal über meine Schulter, auch wenn ich versuchte möglichst unauffällig zu sein, und sah wie mir LoGen noch hinterhersah und - winkte, etwas das mich doch schnell verlegen meinen Kopf wieder nach vorne schnellen ließ. Ich war eifersüchtig auf ihn, natürlich war ich das, genauso wie auf Ally, die ein normales Kind sein konnte, er hatte Eltern, mehrere sogar, er hatte jemanden, der sich Sorgen machte und auf ihn aufpasste. Ich vermisste meinen Bruder, sehr sogar. Trotzdem, ich wollte das beschützen, was er hatte, und wenn ich dafür einstecken musste, dann würde es eben so sein, niemand würde ihn anfassen, wenn er das nicht wollte, egal was ich dafür tun musste. Entschlossen starrte ich nach vorne, während ich schnell in einer Seitengasse verschwand, ich kannte mich hier inzwischen recht gut aus, wo ich hingehen musste, damit niemand mich sah, ich kam zurecht. Alleine, wie auch sonst.

tbc: Wohngebiete der Charaktere » Das Waisenhaus

Schließlich entschwand Ritsu meinem Blick und ich wandte mich um. Nun beeilte ich mich doch in die ungefähre Sicherheit des Hauptquartieres zurück zu kehren, alleine war mir das dann doch recht unangenehm so schutzlos zu sein, ich war das einfach nicht gewohnt.
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