Man bemerkte jetzt recht schnell an Eras fast schon kindlicher Freude, dass sie noch ziemlich jung war. Dennoch war es schön, wie sie sich trotz allem freute. Die Kolonie konnte hart sein, sehr hart. Hoffentlich behält sie sich diese Freude auch später. Jedoch konzentrierte ich mich dann wieder auf Charlie, als diese uns erreicht hatte und mich nach Era begrüßte. Die Küsschen erwiderte ich, wie sie, in der Luft neben ihren Wangen. "Es ist mir auch eine Freude", entgegnete ich mit einem breiten Lächeln. Eras Frage ließ sie mich allerdings auch fragend ansehen.

Nach unserer Begrüßung faltete ich entspannt die Hände vor dem Körper und lächelte die beiden Frauen gut gelaunt an. Es ist alles prächtig, alle sind wohlauf, das Leben könnte nicht schöner sein. Wie sieht es bei euch aus? Übrigens, Elena, ich hoffe ich bekomme eine Führung? Das ist alles ja so spannend. Ich zwinkerte Elena schellmisch zu, doch meinte es nicht eben als Lüge, ich war ja auch gekommen um mit hier alles anzusehen, dafür war der Tag der offenen Tür ja auch da.

Natürlich hörte ich ihr aufmerksam zu und freute mich sehr, dass es allen gut ging, wie Charlie uns beantwortete. Leicht kratzte ich mich am Kopf. "Naja, ich hab ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl hab, eine Freundin von mir gerade hängen zu lassen...", gestand ich dann. Damit meinte ich eigentlich Raven und das Waisenhaus, ich war derzeit nicht sonderlich oft dort gewesen, oder eher lange, eben weil das Event direkt nach dem Konzert gekommen war. Jedoch konnte ich es schlecht hier in Anwesenheit von Elena erwähnen. Aber sonst geht es mir auch gut, es ist alles so unglaublich! Ich bin einfach froh", fügte ich hinzu und lächelte sie an.

Aufmerksam hörte ich zu und freute mich wirklich, dass es Charlie, und wohl auch ihren Liebsten, gut zu gehen schien. Era antwortete bereits wenig später auch auf Charlies Rückfrage. Allerdings fragte ich mich, wen genau sie meinte und legte leicht den Kopf schief, hielt mich jedoch zurück, zu fragen, denn so genau ging das mich nichts an. Ob sie Raven meinte, mit der ich zuerst Kontakt gehabt hatte, nachdem Christian von uns gegangen war? Wenig später fügte sie jedoch hinzu, dass sie sich sehr freute, was mich lächeln ließ. Nachdem sie also geantwortet hatte, wartete ich, bevor ich zu antworten begann. Charlie bat auch um eine Führung, die ich ihr sogar persönlich geben würde. "Mir geht es auch gut, es war nur etwas viel in der letzten Zeit", gestand ich und kratzte mich leicht am Kopf, "aber sonst alles gut, wir sind alle zufrieden. Und die Führung bekommst du natürlich, die sollst du persönlich von mir bekommen." Kurz darauf lächelte ich sie an.

Ich lauschte Eras Worten und nickte dann wissend, es gab für mich keinen Zweifel wen sie meinen konnte und vermutlich war ihr schlechtes Gewissen auch gar nicht so weit hergeholt, das Waisenhaus war viel Arbeit und Raven nicht eben der müttlerliche Typ. Hmm, vielleicht solltest du dann mit dieser Freundin reden, nein? Ich lächelte Era an und war zufrieden über ihre sonstige Antwort und ebenso über die von Elena, denn Stress war ja leider vorherzusehen gewesen, aber immerhin ging es ihr gut und sie sagte einer Führung zu. Ah, fantastisch, vielen Dank, Liebes. Ich faltete die Hände vor der Brust und sah die beiden anderen Frauen gütig und wohl gelaunt an.

Ertappt kratzte ich mich am Kopf, das war eine wirklich gute Idee, das hatte ich eigentlich bereits vor dem Event tun wollen. Allerdings war alles etwas blöd aufgelaufen und es tat mir echt leid. Hoffentlich entscheidet sich Raven nicht doch eines Tages, das zu lassen. Leicht schüttelte ich den Kopf, sie war zuverlässig und würde mir schon vorher was sagen, sollte sie sich je dazu entscheiden. Jetzt war auch nicht der richtige Zeitpunkt, sich das Hirn zu zermatern, denn ich konnte die Zeit auch nicht zurück drehen. "Dann werde ich das machen, so bald ich zurück bin", lächelte ich Charlie dankbar an.

Nun, auch wenn ich nicht viel wusste, so konnte ich Charlie vollkommen recht geben. Kommunikation war auch in einer Freundschaft mehr als wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Ein Gespräch würde da helfen, davon war ich ebenfalls überzeugt. "Da gibt es nichts zu danken, eigentlich bin ich diejenige, die dir danken sollte", antwortete ich ehrlich. Wir hatten Charlie wirklich viel zu verdanken, und das war mir auch vollkommen bewusst. Zudem störte es mich auch nicht, das offen zuzugeben. Gute Beziehungen wären in der Kolonie ein Muss. "Wir können mit der Führung natürlich starten, sobald du möchtest", schlug ich dann vor, meine Anwesenheit war hier nicht zwingend notwendig. Era hatte sich, wenn ich mich recht erinnerte, sowieso noch umziehen wollen.

Ich kam am Gebäude an. Schnellen Schrittes trat ich ein und sah mich um. Es war alles gut geschmückt und sah schön aus. Ich nickte den Anwesenden zu und begab mich auf den Weg zur offenen Bühne, da ich Elena versprochen hatte heute ein paar Songs zu singen. Also schickte ich Elena eine Nachricht per Intercom, dass ich nun da war.

Ich nickte wohlwollend auf Eras Worte hin und lächelte sie an. Das ist bestimmt eine gute Idee. Und dafür musste ich gar nicht mal in die Zukunft sehen um das zu wissen. Kommunikation war das A und O einer Beziehung, egal welcher Art sie auch war. Elena bot mir indirekt an mich sofort herum zu führen und das nahm ich natürlich gerne sofort an. Wie wäre es dann mit jetzt gleich? Era, Liebes, ich bin sicher du musst dich noch vorbereiten, nicht wahr? Wir sehen uns später wieder, in Ordnung?

Sofort lächelte ich sie an und nickte, Charlie hatte recht, ich musste mich noch vorbereiten und dass Elena sie herum führen würde, war passend. "Natürlich! Wir sehen uns ja später sicher noch!" Jedoch ließ ich es mir nicht nehmen, kurz den Schritt zu Charlie zu machen und die ältere Dame einfach zu umarmen, wenn auch nur kurz. "Also bis daaaann", verabschiedete ich mich, ehe ich mich auf den Weg zu den Toiletten machte, um mir dort schnell andere Sachen anzuziehen. Sobald das getan war, begab ich mich ebenfalls zur offenen Bühne, bei der ich ein mir bereits bekanntes Gesicht sah. "Noch ein Gesicht, das ich kenne! Hey! Schön, dich zu sehen!"

Era war sofort mit Charlies Vorschlag einverstanden, was mir absolut recht war. Offensichtlich ließ sie es nicht nehmen, sich noch von Charlie erstmal zu verabschieden und sie auch noch zu umarmen, ehe sie kurz darauf fort ging, um sich vorzubereiten. Dabei bemerkte ich, dass auf meinem Intercom eine neue Nachricht einging, doch ich warf keinen Blick drauf, immerhin wäre es Charlie gegenüber unhöflich. Stattdessen lächelte ich sie sogleich an. "Dann fangen wir gleich mal mit der Führung an", hatte ich mich damit wieder an Charlie gewandt, doch kurz darauf meldete sich Alexa vom Empfang. "Entschuldigung. Ich habe hier noch Ihren Besucherausweis, Ms. Gotobed, richtig?", warf sie damit ein und hielt diesen ihr hin. Etwas verlegen kratzte ich mich am Kopf, ehe ich Alexa dankbar zunickte. "Danke Alexa. Das hab ich jetzt fast selbst vergessen..." Sobald sie ihren Besucherausweis entgegen genommen hätte, konnte die Führung starten.

Ich drückte Era lächelnd zurück und sah ihr kurz nach, ehe ich mich wieder voll Elena zuwandte. Ich ließ mich von der jüngeren Frau gerne mitziehen und kicherte dann leise, als mir noch mein Besucherausweis überreicht wurde. Und ich hab mich schon gewundert warum mich niemand aufgehalten hat. Danke sehr, Liebes. Ich nahm meinen Besucherausweis entgegen und befestigte ihn an meiner Kleidung, dass man ihn auch jederzeit sehen konnte. Dann wollen wir mal, nicht wahr?

Alexa lächelte sie an. "Niemand entgeht meiner Aufmerksamkeit", scherzte sie kurz darauf und lachte leise, ehe sie sich wieder an ihren Platz begab, nachdem ich ihr dankbar zugenickt hatte. Nachdem Charlie ihren Besucherausweis ordentlich an ihrer Kleidung befestigt hatte und sich wieder an mich wandte, nickte ich ihr lächelnd zu. "Richtig, dann fangen wir gleich mal an. Den Empfangsbereich hast du ja nun schon gesehen, daher fangen wir gleich mal bei den Aufzügen an", gab ich zurück und setzte mich in Bewegung, um sie zu den Aufzügen zu führen.

In der Tat, er gefällt mir auch schon sehr gut. Schmunzelnd folgte ich Elena durch den Eingangsbereich zu den besagten Aufzügen, die wir auch sehr schnell erreicht hatten.

Ich traf ein und entdeckte eine junge Frau (Harmony), welche ich freundlich grüßte. Vorsichtig sah ich mich um. Noch war nicht all zu viel los. Die junge Frau schien auf dem Weg irgendwo hin zu sein, also kümmerte ich mich nicht weiter um sie. Gerade genoss ich dass doch recht nette Ambiente. Dies tat mal wieder sehr gut, zwischen meiner ganzen Arbeit.