Etwas Seltsames war mir an der älteren Dame aufgefallen, aber ich konnte meinen Finger nicht auf etwas Spezielles legen. Es irritierte mich, da es eigentlich nicht sonderlich schwer für mich war herauszufinden, was jemand Anderes im Schilde führte und ich runzelte schwer meine Stirn. Jedoch ließ ich mich dennoch von Mystique um die nächste Ecke führen und folgte ihr einfach in großen Schritten. Kurz linste ich allerdings hinter meiner Sonnenbrille aus dem Augenwinkel nach hinten. Die spricht wieder mit der braunhaarigen CEO.
Entnervt wandte ich mich mit meinem gesamten Körper um zu den anderen beiden Bösewichten. Ich musterte die Tarnung von Mystique und dann erneut das mehr als lächerliche Kostüm von Vanir. „Ich bin mir unsicher, ob ich das hier als ‚Tarnung‘ bezeichnen würde. Das ist meiner Meinung nach eher Krebs für mein letztes funktionierendes Auge.“ Wenigstens konnten wir uns hier wieder ordentlich unterhalten und die Spannung fiel etwas von meinen breiten Schultern – selbst wenn mein eigenes Auge darunter leiden musste. Mit meiner rechten Pranke wischte ich mir quer über mein Gesicht.
„Ich breche dir gleich etwas Anderes.“ Mein Auge hinter der Sonnenbrille fixierte unseren Stellvertretenden Anführer, allerdings sollte er Bescheid wissen, dass ich diese Drohung nicht Ernst nahm. Ich nickte stattdessen gleich wieder ruhiger. Meinen ungeduldigen Unterton konnte ich allerdings eher nicht beherrschen. Er reflektierte zu stark in meiner Stimme wider. „Wird auch Zeit.“
‚Wertloses Menschlein‘ Ich fletschte meine Zähne und grinste dann abwertend. „Pft pah. Menschen.“ Meine Fäuste ballten sich ohne mein Zutun zusammen. Ich brauchte dringend wieder eine neue Dosis. Allerdings mussten wir uns zuerst noch besprechen, ansonsten hatten wir keine gute Koordination und ich wollte das Spektakel von der Karneval-Explosion nicht wie Bear am eigenen Leibe erleben, weshalb ich stumm den beiden anderen Bösewichten zunickte. „Mystique hat die besten Chancen die Geschäftsführerin in eine Falle zu locken. In eine Falle in der wir beide bereits auf sie warten können.“ Ich grunzte der Dame in unserer Runde zu – vor ihrer Fähigkeit zeigte ich deutliche Anerkennung. Dennoch musste ich noch immer an die Dame in etwa meinem Alter denken, die sich gerade mit unserem Ziel unterhielt. „Sie ist aktuell aber noch in Begleitung von dieser Dame. Wir sollten dafür einplanen, das wir die uns auch gleich abgreifen und mit ihr einfangen.“
Ich drehte mich, dass mein funktionierendes Auge unsere Verwandlungskünstlerin fixieren konnte. „Könntest du ihr vorspielen, dass es einen Vorfall gibt und sie sich dringend mit dir in die Chef-Etage begeben muss? Hm. Und wenn das die andere Dame nicht los wird, werden wir beide gefangen nehmen müssen.“

@Mystique @Vanir (@Libra - Als Info)

Ich kicherte leise und kindlich und verdeckte damit gekonnt meine Irritation darüber, dass ich die Zukunft nicht lenken konnte wie ich wollte, egal wie sehr ich mich auch durch die verschiedenen Stränge kämpfte. Nach und nach bekam ich Kopfschmerzen davon und ich rieb mir über die Schläfe. Aber es muss doch einen Weg geben. Ich erinnere mich, er ist aber auch prächtig. Als der Aufzug nun wieder vor uns hielt gibg ich dieses Mal hinein und versuchte das schmerzhafte Pochen in meinem Hinterkopf zu ignorieren, dass jedes Mal unerträglicher wurde wenn ich wieder in die Zukunft sah.

Vanir war uns auch gefolgt und verpestete unsere Sicht weiter mit dieser Abscheulichkeit von "Tarnung". Bull hatte wenn man mich fragte wirklich recht mit seiner Bezeichnung des Ganzen, das war wirklich einfach Krebs für die Augen. Zum Glück kamen wir aber recht schnell wieder auf das eigentliche Thema, wenn auch vorher noch mit einer nicht ernst gemeinte Drohung von Bull gegen unseren Stellvertreter.
,,Mmh die CEO und die ältere Dame wären denke ich ein guter Anfang. Letztere sieht so aus als wäre sie relativ wohlhabend und so jemanden erwischt man doch gerne noch", grinste ich. Bull machte auch gleich einen Vorschlag und ich grinste schief. So wie man die CEO aus den Nachrichten kannte würde sie sich sofort auf den Weg machen wenn es einen Notfall geben würde. Also bot sich dieses Szenario doch sehr gut an. ,,Aber sicher. Ich nehme einfach das Aussehen irgend einer Mitarbeiterin an und ihr zwei nehmt einen anderen Aufzug um nach oben zu kommen" , meinte ich. Ich überlegte ein wenig und sah mich etwas um nach einer Dame die als Mitarbeiterin zu erkennen war und die ähnlich gekleidet war wie ich. Zu unserem Glück fand ich auch schnell jemanden der nicht weit von uns entfernt war und schwupps hatte ich kurze schwarze Haare, ein paar Sommersprossen mit einer kleinen Stupsnase und braunen Augen. ,,Wir sehen uns dann oben Bull und ....Pinky", meinte ich und ging dann los. Schnell und unauffällig ging ich auch an meiner "Doppelgängerin" vorbei um aufzuschnappen wie ihre Stimme klang damit mich diese nicht verriet und lief dann zum Aufzug in dem unsere Zielperson gerade getreten war. ,,Halt! Warten sie!", rief ich gespielt flehend damit sie mir die Türen aufhielten.

Unsere Tarnungskünstlerin verwandelte sich erneut vor unseren Augen und ich behielt jede einzelne ihrer Veränderungen genau im Auge. Ich musterte ihren neuen Körper. Schwarze Haare, braune Augen, eher klein und mit einigen Sommersprossen. Nicht gerade das, was ich unter einem Bösewicht verstand, weshalb ich kurz einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen hochzog. „Plötzlich siehst du richtig brav aus, Mystique.“ Meine Schultern bebten, als ich leise lachte. Ich sah mich kurz um, niemand beachtete uns direkt, und nickte ihr dann zu. „Pass auf dich auf.“ Ich sah zur Seite zu dem Aufzug. Die Tür hatte sich geöffnet und die beiden Damen betraten diesen just in dieser Sekunde. „Etwas ist mit ihrer Begleitung nicht ganz richtig. Da stört mich etwas.“ Allerdings hatte ich keine Zeit unserer Frau in der Runde noch mehr Worte mitzugeben. Stattdessen musste ich zu sehen, wie sie als Mitarbeiterin ‚verkleidet‘ zu den anderen beiden Frauen noch in den Aufzug gelangte. Ich blinzelte ihr noch kurz nach, bis sich die Aufzugstüren erneut geschlossen hatten.
Ich schnaubte frustriert. „Selbst das wäre ihr Leben nicht wert. Ein Mensch bleibt ein Mensch.“ Dann staubte ich mit einer meiner Pranken meine linke und dann meine rechte Schulter etwas ab, denn das Wort ‚Mensch‘ allein war für mich mehr als nur widerwertig. Was Ezra wohl gerade anstellt? Ich grinste fies in mich hinein, als ich an das dachte, was ich meinem Kitten letzte Nacht alles angetan hatte. Manche sind vielleicht sogar ganz gute Spielzeuge. Ein schweres Gefühl legte sich allerdings nun auf meine Brust, doch ich ignorierte es für jetzt, denn ich musste mich konzentrieren.
„Verschwenden wir keine Zeit.“ Ich schluckte jedes andere Gefühl nach unten und sah dann zu unserem Stellvertretenden Anführer. Ich setzte mich gemeinsam mit diesem auch in Bewegung. Er tänzelte wie ein wirrer Geisteskranker durch die Menge und ich teilte dieselbe Menge beinahe mit meinem sturen direkten Gang. Mit schweren Schritten betrat ich den Fahrstuhl. In diesem stellte ich mich ganz an die Wand, um möglichst viel Platz für Vanir zu lassen. „Unsere letzte gemeinsame Aktion ist schon zu lange her.“ Ich lehnte mich vor und drückte dann den Knopf für die oberste Etage. Der Fahrstuhl würde uns nach oben bringen, dort konnten wir ein paar der dort stationierten Sicherheitskräfte aus dem Weg räumen und in einen der Büro-Räume gelangen, das war der Plan, den ich beschloss, dass ich verfolgen würde. Ich musterte das Kostüm von Vanir aus meinem einen funktionierenden Augenwinkel und beschloss, dass es nur halb so dämlich aussehen würde, wenn er dann mit seinen Puppen begann. Meine Brust hob und senkte sich heftig als ich immer ungeduldiger atmete. Ich hatte Blut geleckt und wollte mehr davon.
„In der Chef-Etage gibt es sicherlich ein paar Sicherheitskräfte.“ Ich ballte eine meiner Pranken zur Faust und schlug damit in die Handfläche der anderen. „Nicht mehr lange.“

@Vanir (@Mystique - Als Info)

Ehrlicherweise froh über die Ablenkung sah auch ich der heraneilenden Frau entgegen, die mir als Melanie vorgestellt wurde und mit welcher meine Begleitung auch sofort ein kleines Gespräch anfing. Freut mich sehr dich kennenzulernen, Liebes. Ich lächelte die jüngere Frau freundlich an und ließ für den Moment die Zukunft Zukunft sein, meine Kopfschmerzen waren so schon kaum zu ertragen.

Meine Tarnung schien zu funktionieren da die liebreizende CEO sofort die Aufzugtüren aufhielt und ich lief nochmal schneller. Als ich ankam tat ich so als wäre ich etwas außer Atem und stützte mich kurz auf meinen Knien ab bevor ich ein dankbares Lächeln aufsetzte wie es wohl in dieser Situation normal gewesen wäre. ,,Guten Tag Mrs. Gotobed. Ich freue mich sie kennen zu lernen", lächelte ich auch wenn das alles halt nur Fake war. Innerlich freute ich mich schon darauf das ich mir diesem freundlichen Mist aufhören konnte. Ich sah dann zu Elena und nickte ihr leicht zu. ,,Ja es ist ein anstrengender Tag. Leider muss ich auch einmal stören. Es gibt in der Chefetage einen gibt es einen Notfall, zwar nur einen kleinen aber man es wird darum gebeten das du dazu kommst und dich einmal schnell darum kümmerst. Es sollte auch nicht lange dauern und so nicht lange von dem abhalten was du gerade machen wolltest", sprach ich dann den Grund an warum ich angeblich so zu ihnen gerannt war. Dann sah ich zu Charlie und schenkte auch ihr ein überzeugendes Lächeln. ,,Wenn es für Elena und sie in Ordnung ist können sie also gerne mitkommen." Ich hoffte das sie mitkam denn dann hätten wir gleich zwei Geiseln und es bestand nicht die Chance das Charlie irgendjemanden frühzeitig informierte weil Elena nicht wieder aufgetaucht war.

Sachte Fahrstuhl-Musik drang an meine Ohren und ich vermutete, dass es sich bei dem Lied, das dort gespielt wurde, um ein hauseigenes Sternchen handeln musste. Ich hatte der Dame zuvor gesagt, dass ich ein Fan von ‚Harmony‘ war und auch wenn sie wirklich ausgezeichnet sang und auch ein Metamensch war – sie war dennoch einer der Helden und das ließ mich missgestimmt meine Nase hoch ziehen. Ich fühlte immer dieses schwere genervte Gefühl in meinem Kopf, wie eine Art Migräne, wenn ich daran dachte, dass manche Metamenschen dachten, wir konnten in Eintracht mit den Menschen leben. Menschen sollten uns dienen, ihren Schaden wiedergutmachen, den sie angerichtet hatten, das war meine Meinung zu diesem Thema. Und die Metamenschen, die ihren Weg verloren hatten, denen würden wir den Weg zurück zeigen, wenn unsere Pläne erst richtig in Schwung kamen, ich grinste jähzornig bei diesen Gedanken in meinen Bart hinein. Wäre nur unser unfähiger Anführer nicht. Ich hatte dennoch die Sinnesempfindung, dass ich etwas auf Vanir bezogen vergessen hatte.
‚RED RIDING HOOD – LÜGNER ODER SCHWURBLER?‘ Den Artikel in der Regenbogenpresse der Kolonie kam mir nun wieder in den Sinn. Ich hatte ihn amüsiert gelesen und die Anschuldigungen gegen einen der Anführer der Mission COURAGE, die sich die Menschen ausdachten. Das Naivchen war einer dieser dummen Metamenschen, die sich für die Regierung zur Hure machen ließen, meine richtige Aufmerksamkeit hatte der Artikel erst erhalten nachdem ich das Wort ‚Vanir‘ gelesen hatte. Dadurch hatte sich mein zorniges Zähneknirschen nach der Rettung Silverheads tatsächlich etwas beruhigen lassen.
„Überlass das ruhig mir, Bohnenstange.“ Ich knurrte hungrig und grinste Vanir dann breit an, meine Mundwinkel beide tief wie in meine Wangen geschnitten. „Sonst musst du dich am Ende von Red Riding Hood verarzten lassen. Da hätte die Regenbogenpresse dann richtig was zu Drucken.“ ‚Eine anonyme Quelle bestätigt uns außerdem, Red Riding Hood habe von einem Gespräch mit Bösewicht und stellvertretendem Anführer der RESISTANCE Vanir gesprochen. Der Inhalt des Gespräches war der Person allerdings leider unbekannt und steht zur Spekulation frei. Ist der Mission COURAGE überhaupt noch zu trauen?‘ Wieder 'mal typisch. „Hast du das spektakuläre Gerücht in die Wege geleitet oder verheimlichst du am Ende deine geheime Romanze vor uns allen?“
Mein Intercom meldete sich mit einer Nachricht, deren Nachrichtenton sofort an meine Ohren drang, allerdings hatte ich gerade anderes im Sinn, als sich die Fahrstuhl-Türen in der Chef-Etage öffneten. Ich fletschte meine Zähne und trat dann hinter unserem pinken Häschen der Stunde hervor. Die erste Sicherheitskraft bekam meine Faust direkt ins Gesicht und sackte gegen mich zu Boden. Ich holte allerdings mir direkt die Füße meines unglücklichen ersten Opfers und nutzte seinen Körper wie einen Morgenstern. Ich stemmte meine Muskeln gegen dessen Körpergewicht und schleuderte ihn gegen die nächsten drei Kräfte. Mit großen Schritten hastete ich vorwärts, nur um dann gleich den nächsten mir entgegenkommenden unglücklichen Menschen mit voller Wucht gegen die nächste Wand zu klatschen. Ekelhaftes Knarzen und Knacken hallte in meinen Ohren wider und meine Schultern begannen regelrecht zu zittern. Ich konnte gar nicht aufhören völlig entgeistert zu lachen.
Mit schweren Schritten stapfte ich schließlich Vanir voraus durch den Gang. Ich hörte hinter mir nur noch Schmerzenslaute und Stöhnen. Etwas nasses Blut tropfte von meinen Fäusten auf den Boden hinab. Mit einem ausholenden Tritt öffnete ich die Tür zum Büro der CEO. Dann drehte ich mich wieder zu Vanir um, ein manisches Grinsen auf meinen Lippen gefangen. „Wie wäre ein Erinnerungsstück?“ Ich hatte noch vor Blue Jinx in der Führungsgruppe zu antworten, wie ich mich erinnerte. Mit großen Schritten steuerte ich also auf den Chef-Sessel zu und deutete Vanir dann, dass er sich setzen sollte. Ich fischte mit einer meiner Pranken mein Intercom dann aus der Hose und hielt die Selfie-Kamera hoch, um mit ausgestrecktem Arm ein Foto zu schießen.

@Vanir

Ich zog dezent eine Augenbraue hoch, als Melanie eine Einladung aussprach, die eigentlich alleine Elena vorbehalten sein sollte, wie ich annahm, lächekte aber weiterhin und sah die Chefin von Solomnia Records fragend an, nachdem ich mich an ihre Meinung halten wollte. Doch als Elena, nach ein wenig Kritik Melanie gegenüber, die meine Annahme bestätigte, zustimmte mich mitzunehmen, nickte ich bestätigen und lehnte mich leicht an die nächste Aufzugwand. Ich komme sehr gerne mit euch mit, das klingt überaus spannend. Zudem hoffte ich sehr, dass es dort oben ruhiger als unten sein würde, nachdem die Gäste dort nicht hindurften, was meinen Kopfschmerzen sicherlich helfen würde.