,,Entschuldigt. Ich weiß das jedoch wollte nur nicht unhöflich erscheinen und euren Gast vor den Kopf stoßen", entschuldigte ich mich sofort gespielt reumütig als Elena das Thema ansprach und ich dachte schon das es darauf hinauslaufen würde das wir nur einen von beiden bekämen. Zu meinem Glück jedoch bot sie Charlie ebenfalls an mit zu kommen und diese nahm das Angebot auch an. Jackpot. Ich bin unterwegs Jungs und ich bringe Spielzeuge mit. Ich unterdrückte ein dieses Grinsen, beließ es einfach bei einem Lächeln und stellte mich dann so das die beiden vor mir aussteigen mussten. Meine Finger kribbelten schon vor Vorfreude auf alles was folgte, so das ich sogar die nervige Fahrstuhlmusik die zu ertönen begann als er losfuhr ausblenden konnte. Auch war ich gespannt was meine beiden Kollegen da oben schon angerichtet hatten.

Beinahe entkrampft und gelockert hob ich meine freie Pranke und wischte mir mit ihr unter der Nase über die Barthaare entlang. Meine Mundwinkel zogen sich wie von selbst nach oben und formten sich zu einem blutrünstigen Grinsen. In meinen Augen zeigte sich sogar in der Kamera ein bedrohliches Funkeln. Ich hoffe Mystique beeilt sich. Ich drückte auf den Auslöser der Kamera-App. Dann zog ich meinen Arm zurück und zog mein Intercom näher an mein funktionierendes Auge heran. Das Foto wirkte anständig auf mich und ich stellte zufrieden fest, dass man deutlich erkennen konnte, wo wir uns befanden – ‚Solomnia Records‘ – trotz Vanir in diesem schrecklich lächerlichen Kostüm. Dieses Mal hatte ich anders als bei dem alt-japanischen Event keinen Stress und überlegte daher kurz für meine Nachricht. Ich tippte dann mit meinen breiten Fingern auf den verflucht schmalen virtuellen Tasten etwas unbeholfen auf meinem Bildschirm herum. Ich formulierte eine Nachricht an Blue Jinx und sandte das Foto direkt dazu in unsere Chat-Gruppe.
Ich steckte mein Intercom wieder zurück in meine Innentasche von meiner Brusttasche. Dann hob ich meinen Kopf und musterte unser pinkes Häschen für ein paar Sekunden. Ich seufzte schließlich. Meinen rechten Fuß hob ich dann hoch und stützte diesen an dem Stuhl unten ab. „Du hast wirklich mit der Kalkleiste gesprochen? Vanir, du Luder.“ Ein leises Lachen schüttelte meine Brust und ich lehnte mich ein Stück vor, um meinen rechten Arm auf meinem rechten Schenkel abzustützen.
„Wenn ich sein fester Freund wäre, würde ich dich mit bloßen Händen erwürgen.“ Ich blinzelte selbst verwirrt, als ich bei diesem Satz ich ohne Absicht kurz an Ezra denken musste, bevor mein Gesicht kurz grimmig wurde. Ich hatte eventuell kein Interesse an einem Menschen als festen Partner, allerdings hatte ich doch das Gefühl, dass ich niemanden an Ezra heranlassen wollte. Mein Swapper. Mein Mensch.
Ich schüttelte den Kopf und damit den Gedanken ab. Sofort zog sich mein linker Mundwinkel wieder in die Höhe und schenkte mir ein schiefes Grinsen. Das Thema von Red Riding Hood wollte ich nicht völlig fallen lassen, besonders weil ich beschloss, dass wir wohl noch etwas Zeit zum Plaudern hatten. Meine Schultern zeigten allerdings wieder deutliche Anspannung, ich bereitete mich bereits darauf vor, dass jede Sekunde sich diese Tür öffnete. „Psycho-Terror schön und gut.“ Es war nicht unbedingt meine Sache, denn meine Aktionen hatten immer etwas mehr größeren Umfang, wenn, dann musste ich der gesamten Kolonie den Mittelfinger zeigen, aber selbstverständlich war uns die Mission COURAGE immer im Weg. „Aber er ist noch immer ein Metamensch. Eines Tages wird er seine Naivität einsehen müssen.“ Ich überlegte kurz und sah unser Pinkchen danach fragend an. „Kannst du dir vorstellen, wenn wir einen solchen Heiler auf der Seite der RESISTANCE hätten?“
Ich hoffe Mystique beeilt sich. Dieser Gedanke musste mir gleich zum zweiten Mal kommen. Ich knurrte ungeduldig und trommelte mit den Fingern meiner Pranke auf meinem Oberschenkel herum. „Dann warten wir eben auf die beiden Damen.“ Ich sah zu der Tür, in der Hoffnung, dass sie sich sofort öffnen würde. „Wie es der kleinen Brünetten wohl gefallen wird, dass jemand Neues auf ihrem Chef-Sitz hockt?“ ‚Was ist denn hier passiert?‘ ‚Kommen Sie schnell, Sie müssen unbedingt sehen, was erst in ihrem Büro passiert ist.‘ Ich konnte es mir bereits bildlich vorstellen und fletschte meine Zähne bei der Vorstellung von diesem ganzen Spaß. Unsere Falle war offen und bereit zu zuschnappen und ich kannte keine Gnade mehr.

@Vanir (@Mystique - Als Info)

Der "kleine" Notfall stellte sich als etwas mehr heraus als gehofft, denn als wir aus dem Aufzug kamen lagen zwei verletzte Leute vom Sicherheitspersonal am Boden, zu denen Elena sofort lief. Ich kenne diese Zukunft. Ich versuchte dem Strang zu folgen was als nächstes passieren würde, oder auch nur mich zu erinnern, doch mein Kopf war zu voll mit Erinnerungen und Möglichkeiten und der Versuch in die Zukunft zu sehen ließ wieder heißen Schmerz durch meinen Kopf schiefen, an welchen ich mir auch instinktiv faste. Heute ist kein guter Tag fürs Hellsehen. Wir sollten jemanden rufen, denkst du nicht, Liebes? Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.

Wie erwartet waren Bull und Vanir schon vor uns hier gewesen, hatten sie ja auch keinen Zwischenstop einlegen müssen mit dem Aufzug, denn man sah schon das die Security ausgeschaltet worden war. Mir war auch sofort klar wer das gewesen war denn es gab nur einen der mit roher Kraft so etwas tun konnte und das war Bull. Elena fuhr mich an warum ich sowas als "kleinen Notfall" bezeichnet hatte und innerlich verdrehte ich die Augen. ,,Man hatte mich nur informiert das hier etwas passiert war und das ich dir bescheid sagen sollte", redete ich mich heraus und sah mich gespielt geschockt um. Das Charlie jemanden rufen wollte gefiel mir gar nicht. Es musste also schnell ein Einfall her. ,,Ich bin sicher das sie schon Verstärkung gerufen hatten. Ich denke eher das wir uns einen sicheren Platz hier suchen sollten", meinte ich daher. Kurz tat ich so als müsste ich nachdenken bevor ich es so aussehen ließ als hätte ich einen Einfall gehabt. ,,Wie wäre es mit deinem Büro? Dort können wir uns verstecken bis die Lage sich aufgeklärt hat. Hier wären wir nur allen im Weg wenn die Verstärkung auftaucht. Und außerdem würde ich mich in einem abschließbaren Raum sicherer fühlen als hier auf dem Flur." Gespielt ängstlich sah ich mich um und griff mir die beiden dann kurzerhand um sie in Richtung des Büros zu ziehen. Ich fackelte da einfach nicht lange schon allein weil ich endlich mit dieser Scharade aufhören wollte. Am Büro öffnete ich schnell die Tür und schob sie in dieses und erst als wir dort waren ließ ich die ängstliche Maske fallen. ,,Ups mir scheint als wäre schon jemand hier", sagte ich diesmal ganz offensichtlich gespielt und statt der Stimme von Melanie ertönte jetzt wieder die die Vanir und Bull heute schon von mir kannten. Ich sah dann auch wie die beiden Dort standen beziehungsweise saßen und da mein Intercom gerade einen Ton von sich gegeben hatte runzelte ich die Stirn. ,,Sagt bloß ihr zwei macht hier ein Fotoshooting. Und das auch noch ganz ohne mich. Wie könnt ihr nur? Mein armes Herz." Theatralisch legte ich eine Hand auf mein Herz und hielt mir die andere an die hielt ich mir an die Stirn während ich wieder mein vorheriges Aussehen annahm und unsere beiden Geiseln dann fies angrinste.

Ich war so auf die Sicherheitsleute fixiert, dass ich gar nicht bemerkte, wie Charlie, von schweren Kopfschmerzen erfasst, sich an diesen fasste. Von Frank kam nur ein schmerzerfülltes Stöhnen, jedoch riss mich Charlies Stimme aus der Starre. Wie Melanie sich gerechtfertigt hatte, war mir vollkommen entgangen. "Das wäre das Beste. Zudem müssen ihre Wunden versorgt werden", entgegnete ich, allerdings schien Melanie große Angst zu haben. Das konnte ich verstehen, und es erinnerte mich daran, dass die Übeltäter vielleicht noch hier waren. Eigentlich war der Gedanke gar nicht so schlecht, dass wir uns in meinem Büro verstecken konnten, denn das war wirklich abschließbar, und sie hatte auch recht, dass wir nur im Weg stehen würden. Überrascht blinzelte ich jedoch, als sie unsere Hände ergriff und uns einfach mit sich zog, in Richtung meines Büros.
Verwirrt stolperte ich hinter ihr her, doch als wir dieses erreichten, fuhr mir der nächste Schrecken in die Glieder. Der große, finstere Mann (Bull), der zuvor schon bei den Fahrstühlen gestanden hatte, und den Charlie angesprochen hatte. Auch der pinke Hase war dabei, vor ihm auf meinem Tisch marschierte eine Puppe auf und ab, die ich sofort erkannte. Nicht, weil ich schon einmal mit Vanir zu tun gehabt hatte, sondern weil diese mehr als bekannt waren. Mein Gesicht wurde blass, ja sogar kreidebleich. Auf einmal veränderte sich Melanies Stimme, und schon bald trat sie auf die beiden zu, als würde sie diese beiden kennen. Sie sprach von einem Fotoshooting, ehe sich wenig später auch ihr komplettes Aussehen veränderte. Reflexartig wich ich einige Schritte zurück, denn trotz des lächerlichen Kostüms, in dem ich den maskierten Dämon vermutete, bedeuteten diese drei nichts gutes. Mein Blick flog zur Tür, auf der Suche nach einem Fluchtweg, und auch, wenn mich alles dazu drängte, wegzulaufen, doch ich wusste nicht, wie schnell Charlie sein würde, daher riss ich mich zusammen. Vielleicht kamen wir irgendwie anders hier raus. Irgendwie musste es gehen.
Das fiese Grinsen von derjenigen, die vorhin Melanie nach geahnt hatte, ließ mich schlucken, und trotz meiner zitternden Hände und Knie straffte ich meinen Rücken. Ich rieb die Hände, um das Zittern zu verbergen und holte tief Luft, obwohl ich das Gefühl hatte, kaum atmen zu können, vor Angst. Das hier würde für uns nicht gerade gut ausgehen, dessen war ich mir absolut sicher. Eigentlich wollte ich gar nicht daran denken, wie das hier für uns enden könnte... Und was uns bevor stand. Zudem war es meine Schuld, dass Charlie nun ebenfalls in diese Falle gelaufen war. Voller Angst sah ich zu ihr, doch sie wusste vermutlich genauso wenig wie ich, wie wir aus diesem Mist hier raus kamen. "Warum seid ihr hier? Was soll das hier?", brachte ich hervor, gab mir Mühe, meine Stimme fest und sicher klingen zu lassen, doch das Zittern in dieser konnte ich nicht ganz verbergen. Zudem war ganz klar, dass diese beiden meine Sicherheitsleute so zusammen geschlagen hatten.

Ich brauchte meine Zukunftssicht nicht um zu erahnen, dass es eine schlechte Idee war Melanie zu folgen statt Hilfe zu rufen, doch ich hatte nicht viel Chance etwas dagegen zu tun, da standen wir bereits in Elenas Büro, wie ich befürchtet hatte vor der Abteilung der RESISTANCE, die mir davor schon aufgefallen war. Fuck. Während ich innerlich so fluchte wie ich es nie nach außen hin tun würde strafte ich meine Schultern und verschränkte die Hände vor meinem Körper, sie waren mir ohnehin zu nichts nutze, das wusste ich zu gut, nicht einmal gegen Mystique, welche ihre Form von zuvor wieder angenommen hatte und die uns als Melanie in die Falle gelockt hatte, oder Vanir ohne seine Puppen hatte ich körperlich eine Chance, von Bull natürlich ganz zu schweigen. Mein Kopf pochte weiterhin schmerzhaft, doch solange ich meine Fähigkeitnicht einsetzte war der Schmerz nich zu ignorieren. Das ist kaum das was ich mir vom heutigen Tage erhofft hatte. Bleib ruhig, nicht nur für dich, auch für Elena. Mein Gesichtsausdruck war ernst, doch ich erlaubte mir nicht Angst darauf zu zeigen, glücklicherweise hatte ich viele Jahre lang Übung darin erlangt meine wahren Gefühle zu verstecken, immerhin war das nun zu irgendetwas von nutzen.

Ich hatte das geschehen beobachtet und mir wurde langweilig. Hier gabs ja eh nichts für mich zu tun. Also beschloss ich vor das Gebäude zu gehen. Jedoch wollte ich nicht gehen ohne ein Zeichen zu hinter lassen. Also sprayte ich mit Sprühdosen einen Spruch auf den Boden , so groß wie es nur ging. Als ich fertig war, wollte mich jemand fest halten, doch ich schlug die Person ko und verschwand.
=> Dead Laughs Unterschlupf

Ein weiteres leises Lachen erschütterte meinen Brustkorb. Ich hob amüsiert meine durch die Augenklappe etwas verdeckte Augenbraue. Dann zog ich meine Mundwinkel nun zu einem breiten höhnischen Grinsen nach oben. Red Riding Hood also? Sieh einer an. Ich klopfte Vanir auf die linken Schulter mit meiner großen Pranke, die beinahe den Chef-Stuhl berührte, auf dem er saß. „Den Perversen hast du jetzt dazu gedichtet, mein Lieber.“ Ich schnaubte und schüttelte dann den Kopf. Meinen Blick behielt ich auf die Tür fixiert, während ich mir in diesem Moment wünschte, erhöhte Sinne zu haben. Sind sie bald hier? „Das hört sich fast schon an, als ob es dir am Meisten Spaß macht ihn im Speziellen zu quälen.“ Ich bildete mir ein jetzt doch ein paar Schritte zu hören. Ich ließ mein Grinsen erneut etwas breiter werden. „Vielleicht macht ihr eine Paar-Therapie, das würde sicher helfen. Ha!“
Mein Blick bemerkte die sich öffnende Tür. Dahinter betraten drei Personen den Raum, was ein zufriedenes Gefühl in mir auslöste – unsere gewünschten Opfer. „Mystique!“ Ich hob zur Begrüßung entschuldigend eine Hand und nickte dann zu Vanir hinüber. Langsam zog ich meinen Fuß von der Seite des Stuhles und richtete mich auf, ohne dabei Vanir zu verdecken. Ich wollte ihnen die beste Aussicht auf unseren noch pinkgekleideten Stellvertretenden Anführer geben. „Aber Willkommen in unserem Reich.“
Können wir doch jeder Zeit. Lächeln für die Kamera!“ Ich zog erneut mein Intercom aus meiner inneren Anzugtasche und wählte die Kamera-App aus. Mein Grinsen war noch breiter geworden, wie ich feststellte als ich mich selbst dort sah, es war noch blutrünstiger und beinahe noch ungeduldiger – dieses Mal allerdings mit Vorfreude. In meinem Augen glitzerte gefährliche Bedrohung. Ich positionierte meine Kamera über meine rechte Schulter um alle im Bild zu haben und drückte dann ab für ein freundliches Bild mit unseren Geiseln.
Als ich meinen Arm wieder zurück zog, um das Intercom wegzustecken, zögerte ich eine Sekunde und nickte dann. Es wird Zeit. Zuerst legte ich einen meiner Arme unter Hemd und Anzugsjacke frei und griff dann in meine Innentasche. Ich zog dort eine grüne Phiole heraus und setzte diese an meinen Unterarm. Mein Armimplantat öffnete sich. Mit einer schnellen Handbewegung ersetzte ich eine aktuelle verbrauchte Phiole mit der Neuen. Mein Armimplantat verschloss sich. Grüner Dampf schimmerte durch die metallenen Paneele, wie ich zufrieden betrachtete. Ich rollte mit meinen breiten Schultern. Viel besser. „Jetzt bin ich vollkommen für euch bereit, Ladies. Guckt doch nicht grimmig. Vorher mit einem Lächeln wart ihr deutlich hübscher.“
Ich lachte höhnisch und nickte unserem pinken Häschen zu. Es wurde Zeit, dass wir unsere Präsenz bekannt machten und die CEO samt Begleitung als unsere Geiseln erklärten. Über den Laptop von dem Boss dieses Gebäude musste das sicher möglich sein, ich kannte mich bei Technik nicht völlig immer aus, aber unsere CEO tat das sicherlich. „Machen wir doch gleich eine Ansage durch das gesamte Gebäude.“ Mein Blick fixierte nun die braunhaarige Frau und ich musterte sie ein einziges Mal von oben bis unten. Von ihren braunen Haaren bis nach unten zu ihren in hohen weiß-beigen Schuhen steckenden Füßen. „Los, Frau. Stell die Übertragung an, sonst breche ich dir jeden Finger einzeln. Wenn ich du wäre, würde ich schnell tippen.“ Ich drehte mich noch ein Mal zu unserem Stellvertreter und nickte ihm zu. „Los geht’s, Pinky. Groß reden ist dein Job.“

@Vanir @Mystique @Elena Shearwood @Libra

Nun, ich konnte Charlie absolut zustimmen, das war alles andere als das, was ich mir von wem Tag erhofft hatte. "Kann ich nur zustimmen", murmelte ich leise. Das ist alles meine Schuld. Wenn ich besser aufgepasst hätte... Nur meinetwegen ist Charlie hier, ich hab sie in das ganze Schlamassel mit rein gezogen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich verzog das Gesicht nicht, als Bull ein Foto schoss, auf dsem wir alle drauf waren. Sein Grinsen war eindeutig blutrünstig und seine Augen strahlten förmlich die Gefahr aus, die von ihm ausging. Schwer schluckte ich, in meinen Augen hingegen glänzte die Angst. Dennoch gab ich mir alle Mühe, mich halbwegs unter Kontrolle zu halten, denn meine Angst würde ihnen sicher nur noch sehr viel mehr gefallen. Ich warf Charlie einen entschuldigenden Blick zu, auch wenn es weitaus mehr als das brauchte, um diesen Mist hier wieder gut zu machen. Wenn wir hier überhaupt lebend raus kamen, wer wusste schon, was die drei noch mit uns vor hatten.
"Das hier ist nicht euer Spielplatz", antwortete ich Vanir todesmutig. Mit einem erschrockenen Aufschrei duckte ich mich jedoch weg, als Vanir auf einmal eine Puppe nach mir warf, die etwas entfernt explodierte, mit einem lauten Knall, auch wenn es nur eine leichte Explosion war, sobald diese die Wand getroffen hatte. Schon bald wandte sich Bull wieder an uns, sein Lachen klang höhnisch. Unter anderen Umständen hätte ich seine Aussage sicher als charmant empfunden, aber sie war alles andere als so gemeint. Ich presste die Lippen zusammen, in mir kochte ein unangenehmes Gemisch aus Wut und Angst. Ich war wütend, weil die RESISTANCE mir diesen bedeutenden Tag versauen musste, aber allen voran alle in Gefahr brachte, die sich heute hier befanden. Und gleichzeitig hatte ich Angst vor dem, was uns nun bevorstand.
Um das Kinn etwas vor zu strecken, als ich bemerkte, wie er mich musterte, nahm ich all meinen Mut zusammen. Du bist CEO, Elena. Reiß dich zusammen. Behalt deine Würde. Seine Drohung ließ mich schlucken, denn ich musste kein Detektiv sein, um zu wissen, dass er das ernst meinte. Einen Moment stand ich wie eingefroren da. Etwas in mir wollte sich nicht dem Willen der RESISTANCE beugen, doch vielleicht konnte ich uns so ein bisschen Zeit verschaffen. Vielleicht würde sich uns noch eine Gelegenheit bieten, zu entkommen. Ich trat zu dem Laptop und begann zu tippen. Zum ersten Mal war ich wieder froh, mal so etwas Banales wie das Zehn-Finger-System gelernt zu haben. "Wenn ich tue, was ihr wollt, lasst wenigstens Charlie aus dem Spiel!", flehte ich, in der Hoffnung, dass die ältere Dame vielleicht heil aus der Sache raus kommen würde. "Die Übertragung startet jetzt." Damit bestätigte ich mit Enter den Start und richtete die Webcam des Laptops so aus, dass die drei Bösewichte zu sehen waren.

Unsere Gäste erkannten wohl auch endlich das es ein Fehler gewesen war so leicht gläubig gewesen zu sein. Der Schock und die Angst die man besonders bei Elena wahrnehmen konnte war einfach herrlich. Charlie schien sich ein bisschen besser im Griff zu haben aber vielleicht ließ sich das ja auch noch ändern lassen. Bull war der erste der mich begrüßte bevor er mit einer kleinen entschuldigenden Geste zu Vanir nickte, was Erklärung genug war. Dieser freute sich darüber das ich die beiden Damen mitgebracht hatte und ich grinste einfach nur während ich lässig abwinkte. ,,Oh das war doch eine meiner leichtesten Übungen. Die liebe Elena war ganz erpicht darauf zu helfen als sie von einem Notfall hörte und hat der lieben Melanie auch verziehen das sie Charlie unerlaubt eingeladen hat", meinte ich grinsend wobei ich zum Ende so tat als wäre ich gerührt das sie "Melanie" das verziehen hatte. Auf meine Frage mit dem Foto wurde gemeint das wir ja noch eines mit unseren Geiseln machen konnten und Bull setzte das auch sofort in die Tat um. Ich setzte also ein schiefes Grinsen auf während meine Augen gefährlich funkelten und stützte eine Hand dabei lässig in die Hüfte. Das würde sicher ein schönes Bild auch wenn es bedauerlich war das Vanir noch dieses hässliche Kostüm an hatte. Ich war froh wenn er das irgendwann in nächster Zeit mal ausziehen würde.
Elena und Charlie sagten beide das sie sich den Tag anders vorgestellt hatten was mich wie wohl auch die anderen beiden sehr amüsierte. Vanir spielte bedauern vor während ich zu Elena ging und ihr einen Arm umlegte als wären wir alte Freundinnen. ,,Aber aber meine Liebe dabei sind wir doch so aufmerksam und haben euch sogar zu unserer kleinen Runde hier eingeladen", sagte ich gespielt seufzend. Als Vanir das hier als unseren Spielplatz bezeichnete wurde sie so todesmutig sich gegen diese Bezeichnung. Grinsend zog ich sie mit dem Arm um ihre Schultern Dichter zu mir bis ich ihr mit diesem leicht die Luft abdrückte. ,,Oh Süße wenn wir es wollen ist es genau das ein Spielplatz für uns und ihr seid die Spielzeuge", sprach ich völlig gelassen und hielt den Druck noch etwas aufrecht bevor ich los ließ, nebenbei hatte ich mit der anderen Hand eine kurze Nachricht in unsere Gruppe getippt und dann mein Intercom wieder weg gesteckt. In dieser Zeit hatte Bull sich eine neue Dosis gesetzt und schien jetzt vollkommen bereit zu sein und das versprach viel Spaß.
,,Oh ja. Und da unsere gute Elena hier ja so mutig ist würde sie sicher gerne den Anfang machen und den Leuten zeigen wie viel Spaß man mit uns haben kann", grinste ich als es darum ging unsere Anwesenheit hier bekannt zu machen. Die vorherige kleine Explosion hatte ich einfach so hin genommen wenn man viel mit Vanir und auch Darkness zu tun hatte dann gewöhnte man sich wirklich an solche Sachen, also war es kein Wunder das so etwas mir kaum noch eine Reaktion abgewann. Bull sprach eine sehr feine Drohung aus was mich freudig die Hände zusammen schlagen ließ. ,,Oh dann aber bitte Fingerglied für Fingerglied. Da haben wir mehr von", schlug ich vor. Allerdings entschied sie sich zu tun was wir von ihr wollten und begann zu tippen. Jedoch war sie so verrückt noch eine Forderung zu stellen. Gespielt seufzend ging ich zu ihr und griff mir ihr Kinn. ,,Du bist nicht in der Position um Forderungen zu stellen also kenne deinen Platz kleiner Mensch", knurrte ich warnend.
Vanir ergriff dann auch wieder das Wort und mit einem abfälligen Schnauben ließ ich ihr Kinn wieder los und grinste ihn an. ,,Natürlich seh ich besser aus als die beiden. Zu gütig das du das erwähnst mein Lieber", schmunzelte ich und warf ihm gespielt liebevoll eine Kusshand zu bevor ich wieder ernst wurde. ,,Ich schwöre jedoch wenn du nicht irgendwann während der Übertragung das Kostüm ausziehst helfe ich nach."

Ein Selfi wurde geschossen, Bull injizierte sich Drogen und Vanir in seinem Hasenkostüm wirkte weitaus furchteinflößender als es eigentlich möglich hätte sein sollten. Vor seiner Puppe duckte ich mich und zuckte ob der Explosion zusammen, während ich für die anderen wirlklich bemüht war keine aufregende Regung übrig zu haben. Ich blieb stehen wo ich war und beobachtete besorgt das Geschehen, besonders als Elena gezwungen wurde einen Lifestream zu starten, unter Androhung gebrochener Finger und direkter Gewaltanwendung bon Mystique. Nun, es ist wohl kaum schwer besser als andere auszusehen, wenn man seine Form ändern kann, nein? Dass Elena versuchte die Bösewichte dazu zu überreden mich in Ruhe zu lassen war lieb von ihr, doch es war keine gute Idee hier Forderungen zu stellen, vor allem nicht bei solchen Dingen. Je eher die Außenwelt weiß was passiert, desto eher wissen die Helden, oder meinetwegen auch die Regierung, bescheid und desto eher kommt Hilfe. Hoffe ich. Ich hoffte eigentlich auch darauf etwas den Fokus von Elena zu nehmen, ich war alles andere als eine heldenhafte Person, ich hatte in meinem Leben nie auch nur einen Finger rühren müssen um zu bekommen was ich wollte, auch wenn ich dafür zuerst viele nicht so schöne Umwege hatte gehen müssen, doch ich war die ältere von uns und auch wenn ich wirklich auf keinen Fall sterben wollte, so wollte ich auch Elena nicht antun alles Leid zu ertragen, welches uns zweifelsohne noch bevorstand. Also ließ ich nun wieder meine Stimme verlauten und schaffte es meine Lippen in einem zuckersüßen Lächeln hochzuziehen, welches allerdings, anders als ich es sonst schaffte, nicht meine Augen erreichte, welche weiterhin aufmerksam und besorgt blieben.