Da könnte einem Red Riding Hood beinahe Leid tun. Wenn er es nicht verdient hätte. Meine Drogen hatten eine beruhigende Wirkung auf mich, zumindest für den Moment, in dem ich die anderen beiden Bösewichte machen ließ und grinste. Ich war noch etwas in Gedanken bei unserem Gespräch zuvor, doch ich hing nicht weiter dort fest. Bei den Explosionen zuckte ich nicht mit der Wimper, sondern beobachtete stattdessen die Reaktion unserer beiden Opfer. Wie ernst auch immer sie ihre Blicke halten wollen – wie taff sie sich zeigten – dennoch konnten sie ihre natürlichen Reflexe nicht verwehren. Ich ließ meine Schultern rollen. Dann trat ich einige Schritte zur Seite und lehnte mich neben unseren Opfern locker gegen die Wand des schönen Büroraumes.
„Die Kolonie soll es hören!“ Ich stimmte unserem Stellvertretenden Anführer vollkommen zu. „Die reichen Menschen sitzen oben und scheffeln Geld! Während die unterdrückten Metamenschen sich um die Brotkrumen streiten müssen.“ Mein Grinsen von zuvor war von meinem Gesicht gefegt worden und mein Blick wurde hart. Ich fixierte Elena, die sich gerade endlich dazu bewegte, unseren Forderungen nachzukommen. „An wen erinnert mich das?“
Ein deutlich blutrünstiger Ausdruck begann mein Gesicht zu verformen und ich sah zu Mystique. Sie hatte gute Ideen, wie ich fand, immer brutal und unerlässlich grausam. Mein Blick schwenkte wieder zu Elena hinüber und ich fühlte mich auf eine perfide Art amüsiert von dieser Situation. „Eigentlich hat unsere liebe Dame hier vollkommen Recht. Das hier ist kein Spiel. Das ist Ernst.“ Ich musterte ihre flink tippenden Finger und schnalzte dann mit der Zunge. „Ich würde also aufpassen, wenn ich du wäre.“ Ich fixierte Elena mit meinem einen noch funktionierenden Auge. „Nicht, dass noch etwas ernsthaftes geschieht…“
Zufrieden grunzte ich, ich hatte keine Eile, wir hatten noch jede Zeit der Welt. Meiner Meinung nach wäre es am Besten unser Amüsement mit unseren Opfern auch direkt nach der Ankündigung im Livestream auszustrahlen. Die Bewohner der Kolonie sollten sehen, was passierte, wenn man sich der RESISTANCE entgegen stellte. Es wurde Zeit wieder Angst in die Venen der normalen Menschen zu pumpen, die sich sicher fühlten, auf ihren hohen Posten und guten Ämtern. Die Regierung mochte direkt nicht einfach anzugreifen sein, aber allein der Gedanke daran, ihnen Angst einzujagen, befriedigte mich bereits unglaublich. Das Blut pumpte in meinen Adern und ich sah erwartungsvoll zu unserem pinken Häschen. Das zieht er hoffentlich schon noch aus!?

@Vanir @Mystique @Elena Shearwood @Libra

Sofort begann ich, lauthals zu lachen, als Mystique erzählte, wie leicht es gewesen war, Miss "Ich-muss-einen-auf-Heldin-tun" und die alte Gotobed, für die ich noch einen besseren, abfälligen Spitznamen suchte, in die Falle zu locken. "So herrlich naiv in einer Welt wie unserer... dann war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgendwas passiert... vielleicht lernt Miss Naivität sich, dass sie besser vorsichtig und nicht freundlich zu allen sein sollte", entgegnete ich und grinste breit unter dem Hasenkostüm, ehe mein Lachen nur noch stärker und beinahe psychopathisch wirkte. Es tat einfach gut, so süß, wie naiv sie war. Das erinnerte mich beinahe an meinen kleinen Engel, aber sie hatte wenigstens noch die Ausrede, dass sie ein kleines Kind war.
Zufrieden grinste ich, als Bull von meinem Vorschlag, es noch in einem Livestream ins Internet zu posten, damit wirklich alle davon erfahren würden, was wir hier vor hatten, und was wir hier gerade machten. Alle würden sehen, dass sie uns nicht unterschätzen durften. Sie waren niemals sicher - damit würden wir sie alle daran erinnern. Der Heldenmut der CEO kam mir gerade recht, denn dann konnten wir ihr mit guter Begründung etwas zu Leide tun... aber andererseits waren wir die Letzten, die einen Grund dafür brauchten. Dennoch herrlich, wir würden ihr beibringen, wo ihr Platz war, und dass sie uns sicher nichts zu sagen hatte. Die restliche Kommunikation ignorierte ich erst einmal vollkommen, unsere beiden Geiseln waren bei Bull und Mystique gut aufgehoben. Für mich hatte erst einmal einzig und allein unser Live-Stream Bedeutung.
Ohne weiter über das Hasenkostüm nachzudenken, setzte ich mich in Bewegung und stellte mich vor die Kamera, nachdem Miss "Möchtegern-Held-Menschlein" die Durchsage mit laufender Kamera und den Live-Stream für das Internet gestartet hatte, vor die Kamera. "Schatziiii? Schaust du auch zu~?", säuselte ich in die Kamera, mit hoher Stimme, und Red Riding Hood würde totsicher wissen, dass ich ihn damit meinte, "ich hoffe, du hast unser tolles Selfie bekommen~" Dann allerdings räupserte ich mich, ehe ich leise kicherte und dann wieder direkt in die Kammera sah. "Die RESISTANCE ist zurück!", verkündete ich laut, mit tiefer Stimme, eine meiner Puppen kletterte auf meiner Schulter. "Wir haben Solomnia Records eingenommen, das Gebäude gehört jetzt uns. Das hier soll euch daran erinnern, dass wir niemals schlafen, das Böse schläft nie. Wir können euch wie ein Zahnstocher zerbrechen, wenn wir es wollen. Ihr gehört uns. Und auch eure tolle Mission COURAGE kann nichts gegen uns ausrichten. Metas wie wir werden diese Welt regieren, ihr zögert euren Untergang nur hinaus. Wir wissen alle, dass ihr uns eines Tages dienen werdet." Meine Stimme war dunkel, tief und voller Kraft. Sie klang gedämpft durch den Hasenkopf gedämpft, aber die Bedrohung schwang in jeder Silbe mit, die ich aussprach. "Und wir haben hier auch gleich zwei Beispiele, damit ihr seht, was mit denen passiert, die sich mit uns anlegen!"

Unwillkürlich versteifte ich mich, als Mystique mir so nahe kam, mir sogar einen Arm um die Schultern legte. Es machte mich wütend, dass sie und Vanir mich als so naiv beschimpften. Diese Firma war mein Leben, auch wenn sie mir vererbt worden war, und wir lebten hier eine Firmenkultur der Gleichstellung und des Vertrauens! Sofort fuhren meine Finger zu Mystiques Arm, mit dem sie mir, wenn auch nur leicht, die Luft abschnürte, während Panik meinen ganzen Körper flutete wie eine Tsunami eine Insel. Mein Blick wanderte umher, nach etwas, das mir helfen würde, aus dieser unangenehmen Situation zu entkommen, doch es gab nichts, während Mystique noch in aller Ruhe eine Nachricht schrieb.
Husten war ich zurück gestolpert, als sie endlich von mir abließ, und hatte dann gleich die Ansage mit Kamera im Gebäude, als auch einen Live-Stream auf YouTube geschaltet und die Kamera ausgerichtet. Ansonsten versuchte ich, mich ruhig zu verhalten, besonders nachdem Charlie versucht hatte, die Wogen zu glätten. Jedoch traf Bulls Aussage, dass die Reichen Geld scheffeln würden, während Metamenschen so litten, einen Wunden Punkt. Aufgebracht ballte ich die Hände zu Fäusten, und entgegen jeder Vernunft erhob ich erneut die Stimme. "Das ist nicht wahr! Nicht alle sind so", widersprach ich todesmutig, "für mich ist es egal, ob Mensch, Meta oder Android! In dieser Firma bekommt jeder eine Chance auf einen Arbeitsplatz und hier sind wir alle gleich! Nur damit ihr wisst, was ihr hier eigentlich zerstört!" Leider hatte ich nicht immer so von Metas und Androiden gedacht, und das hinterließ ein Loch voller Reue und Scham in mir. Es wäre nicht mal schwer, das aus meiner Vergangenheit herauszufinden, doch die Mühe hatte sich zu meinem Glück wohl noch keiner gemacht.
Dummerweise wurde mir gerade jedoch klar, dass ich einen ziemlich blöden Fehler gerade gemacht hatte, denn den dreien hier zu widersprechen, Mystique hatte ja bereits vorgeschlagen, dass ich den Anfang machen solle, war mit Sicherheit die Unterschrift für mein Todesurteil nach einem langen, qualvollen Weg des Leids... Unwillkürlich wich ich zurück, in diesem großen Büro mit Glasfront, nun glich ich wohl eher einem Reh, das in der Falle saß. Man hätte davon ausgehen können, dass ich als CEO es hätte besser wissen müssen, als Bösewichte noch zu reizen, aber anscheinend war ich einfach zu dumm. Vielleicht hatte ich allerdings ein wenig Glück und wenigstens Mystique würde beschäftigt sein, da Vanir das Kostüm nicht auszog, ihre Aussage bezüglich dessen einfach ignorierte und die große Rede begann. Scheiße, Scheiße, Scheiße!

Als ich den Livestream mitbekam, beschloss ich auf eigene Faust die Geiseln zu befreien. Gerade konnte ich keine andern Swapper erkennen. Deswegen stürmte ich zum Fahrstuhl. Nun fuhr ich in die oberen Etagen. Durch die Schilder konnte ich mich orientieren. Ich schnappte nun meine Waffe. Kurz darauf kam ich beim Büro an und rammte die Tür mit meinem Körper auf.

Zu sehen wie Elena in meinem Griff um Atem rang und versuchte meinen Griff zu lösen war einfach amüsant. So schwach wie sie war würde sie sich nie gegen mich wehren können egal wie sehr sie es auch versuchen würde, dafür waren die Menschen einfach viel zu verweichlicht. Was wenn man mich fragte auch kein Wunder war, denn wann mussten sie schon mal etwas tun um um ihr Leben zu kämpfen. Keiner von ihnen wusste wie es war wenn man ausgegrenzt und angegriffen wurde für das was man war und wenn man jeden Tag Angst haben musste das jemand herausfand was man war. Sie lebten alle in ihrer kleinen heilen Welt während wir Metas täglich bangen mussten das jemand herausfand das wir anders waren und fürchten müssten genau dafür fertig gemacht zu werden. Bull beschrieb es da schon ganz richtig. Die Reichen scheffeln Geld bis zum geht nicht mehr und wir Metas müssen uns mit den Resten zu Frieden geben.
Daher lachte ich auch nur abfällig als die gute Elena sich, nachdem sie sich um den Live-Stream gekümmert hatte, rechtfertigte das nicht alle so wären. ,,Oh meine Liebe genau so ist es. Wenn ihr eine Chance sehr Geld zu machen dann tut ihr es und dabei ist es egal auf wessen Kosten ihr das tut. Du magst sagen das hier jeder gleich ist aber sei doch mal ehrlich. Das war nicht immer so", sprach ich kalt. Es war einfach lächerlich wie sie versuchte sich aus allem raus zu winden. Es wurde immer Unterschiede zwischen Mensch und Metas geben ganz egal was sie auch sagte. Kann gut sein das sie es hier so handhaben wollte wie sie es sagte, aber das änderte nichts daran das es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war wenn man sich den Rest der Kolonie betrachtete.
Ich sag dann aber nachträglich zu Charlie und schnaubte leise. ,,Tja meine Liebe da gibt es nur einen Haken. Selbst in meinem echten Aussehen besser aussehe als ihr zwei. Also hat es nichts mit meiner Fähigkeit zu tun."
Ich konzentrierte mich dann allerdings wieder auf Vanir und Bull und als Vanir ernsthaft im Hasenkostüm vor die Kamera trat, knurrte ich leise. Mit harschen Schritt ging ich zu ihm, zog ihm die Faust kräftig über den Kopf und riss ihm dann den Kopf des Kostüms runter. ,,Du elender Vollidiot! Willst du uns völlig lächerlich machen?! Ich sagte dir doch du sollst dieses Ding ausziehen!", fuhr ich ihn an. Allerdings beließ ich es dann dabei und grinste fies in die Kamera. ,, Entschuldigt die kleine Unterbrechung. Es geht sofort weiter und ich kann dem Blödmann neben mir nur zustimmen. Ich überlasse euch dann wieder dem herzallerliebsten Vanir", sprach ich und verabschiedete mich lachend mit einer Kusshand.
Ein paar Minuten später wurde plötzlich die Tür aufgerammt und nach einem kurzen Moment der Überraschung begann ich zu lachen. ,,Mir scheint da will jemand Held spielen. Ach wie toll. So schnell bekommt man neue Spielzeuge." Freudig grinste ich Bull und Vanir an und da zumindest ersterer sich schon ein wenig austoben durfte und Vanir das später definitiv noch tat, und auch jetzt gerade seinen Spaß hatte, beschloss ich mich des ganzen anzunehmen und war mit einem Satz über den Schreibtisch auf den Neuankömmling zu gesprungen. Befreit und finster lachend rannte ich dann auf ihn zu und da ich meinen Spaß haben wollte, holte ich erstmal zu mehreren Schlägen aus um zu sehen ob er denn überhaupt etwas zu bieten hatte. Außerdem wollte ich verhindern das er seine Waffe einsetzen konnte. ,,Kom mein Lieber lass uns spielen", forderte ich ihn lachend auf während ich nach ihm schlug. Es war einfach viel zu lange her das ich mal so richtig meinen Spaß haben konnte und das würde ich jetzt daher um so mehr auskosten.

Ich hatte nicht oft Missionen bei denen ich ein Leben retten und nicht mehrere nehmen sollte, es war also höchst ungewohnt für mich alleine zu planen was ich nun vorhatte, ganz zu schweigen davon, dass ich erst vor wenigen Minuten Bescheid bekommen hatte was Sache war, eigentlich sofort nachdem der Livestream aus der Chefetage des Gebäudes der Plattenfirma "Solomnia Records" online gegangen war, manchmal konnten diese dummen Menschen eben doch sehr schnell sein. Aber ich wäre kein Genie, wenn ich nicht sehr schnell einen guten Plan ausgeheckt und diesen auch bald umgesetzt hätte. Er war denkbar simpel, ich hatte mich auf das Dach des Gebäudes begeben und seilte mich von da gerade ab, es war nicht besonders weit, nachdem die Chefetage, in der sich mein Ziel aufhielt, sehr weit oben im Gebäude befand. Ich linste einen Moment noch durch das Fenster hinein, ehe ich mich nur noch mit einer Hand und meinen Füßen festhielt, mich noch weiter herunterließ, und das Fenster vor mir mit meinem gezogenen Blaster in tausend Scherben zerbersten ließ. Perfektes Timing. Gerade war nämlich ein Mann durch die Tür des Büros gestürmt und riss damit die sonst eher ruhige Atmosphäre auseinander, ich musste also den Moment nutzen. Charlie Gotobed, eine gute aussehende, aber schon etwas ältere Dame und auch die Frau die ich retten sollte, stand nicht zu weit weg und mit einem Sprung war ich bei ihr, nur um sie ohne zu zögernd um die Hüften packte und sie dank meiner Stärke problemlos hochhob. Meine Fresse, so einfach hab ich ja noch nie Geld verdient, du bist Gold wert, Süße. Ich schnappte mir wieder mein verstärktes Seil und schwang mich mit meiner Beute, die ich nun nur noch am Arm hielt, hinaus, allerdings blieben wir nicht lange dort, denn durch ein geöffnetes Fenster, das ich zuvor schon ausgespäht hatte, ging es rasch wieder hinein ins Gebäude und hinunter ins Erdgeschoss, von wo aus ich, gemäß des Auftrags, dafür sorgte, dass Charlie in ein Taxi und damit auf schnellstem Wege Nachhause kam. Breit und zufrieden grinsend sah ich auf meinem Intercom zu, wie die Zahlung einging, ein fetter Haufen Kohle. Und das für diese Shitshow, da sagt man nicht nein.
(Hunter HQ » "SWAPPER"-Bar)

Es passierte zu viel auf einmal, als dass ich noch viel reagieren konnte, denn kaum hatte Mystique zurück geschossen, die anderen waren leider völlig mit dem Livestream beschäftigt, der gestartet worden war und nun der ganzen Kolonie mitteilte was passierte, stürmte plötzlich ein junger Mann durch die Tür, der augenscheinlich nicht zu unseren Entführern gehörte. Das war aber noch nicht alles, denn im selben Moment zerbarst neben mir ein Fenster und eine waschbärenähnliche Kreatur sprang herein. Nichts als ein erschrockener Schrei entkam mir, als das Wesen mich plötzlich packte und aus dem Fenster warf, jedenfalls war so mein erster Eindruck, in Wahrheit war das wohl eine Rettungsaktion gefunden, denn nach einigen weiteren Momenten in Todesangst, an welche ich mich hinterher kaum noch erinnerte, saß ich plötzlich auch schon in einem Taxi und fuhr der Heimat zu. Nein! Elena! Doch es war zu spät, ich war bereits weit weg, in Sicherheit, aber getrennt von meiner lieben Freundin, die weiterhin in Todesgefahr schwebte.
(Wohngebiete der Charaktere » Villa der Gotobeds)

Wir kamen gar nicht mehr so weit, diesen Song zu singen, denn eine Durchsage mit Livestream begann, die mich geschockt erstarren ließ. Ungläubig sah ich auf das Bild und verstand nicht, warum. Ich hatte immer das getan, was die RESISTANCE von mir verlangt hatte, hatte mich sogar schon öffentlich gegen Helden gestellt und gegen Zayn damals agiert. Ich war der Sache ergeben gewesen und hatte daran geglaubt. Und nun waren sie hier und drohten alles zu zerstören, was ich mir in der langen Zeit hier aufgebaut hatte. Neben den Menschen, all den Unschuldigen, die sie hier bedrohten, war die RESISTANCE gerade dabei, meine Zukunft zu Scherben zu schlagen. Alles, was mir im Moment etwas bedeutete...
Mein ganzer Körper begann zu zittern, während Meine Atmung immer schneller wurde. Ich begann, zu hyperventilieren, und hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Die ganze Welt erschien auf einmal weit entfernt, auch Harmony nahm ich kaum noch wahr. Warum? Warum nur? Sie zerstören hier so viel, was mir etwas bedeutet, und das, obwohl ich ihnen treu ergeben war. Warum nur? Warum können sie wenigstens nicht hervor Halt machen? Geht die RESISTANCE etwa so mit ihren Leuten um? Immer? Auf einmal kam mir wieder das in den Sinn, was Zayn mir erzählt hatte, wie Vanir ihn damals ausgenutzt und dann alles zerstört hatte, was er liebte. War jetzt etwa ich dran? Rächte sich jetzt alles, was ich getan hatte? War es ein Fehler gewesen?
Mit offenem Mund starrte ich auf die Bildschirme im Empfangsbereich, schüttelte den Kopf und konnte nicht fassen, was gerade geschah. Und das... Das hatte ich unterstützt. "Ich kann... Ich kann nicht...", brachte ich erstickt hervor, ehe ich mich einfach umdrehte, ohne weiter auf Harmony oder den Livestream zu achten, und drängte mich in die Masse, um das Firmengebäude so schnell wie möglich zu verlassen. Am Liebsten würde ich Elena helfen, doch allein hatte ich keine Chance. Das mussten die Helden tun, die auch Ahnung davon hatten, was zu tun war.

=> Der Außenbezirk - Die Gärten

Era wurde das alles zu viel und sie verschwand. So schnell wie sie in der Masse untergetaucht war, konnte ich gar nicht reagieren. Ich atmete einmal tief ein und aus. Das war ein Fall für uns Helden. Ich nutzte meine Überprüfungs Fähigkeit, doch auf dieser Ebene schien keiner von der Resistance zu sein. Also nahm ich das Mikrofon und begann mit meinen Worten die Masse zu beruhigen. Es klappte ein wenig und ich evakuierte alle die hier waren raus. Nach und nach gingen die Personen raus. Gut das gab mir ein wenig Zeit nach zu denken. Ich streckte mich kurz und sah dann zu den Bildschirmen. Es war eine reinste Frechheit, was dort abgezogen wurde. Jedoch war ich für einen richtigen Einsatz nicht ausgerüstet, weswegen ich auch nicht viel unternehmen konnte.

cont'd: Wohngebiete der Charaktere » Motelzimmer 136 (Black Thorn)

Die letzten Wochen waren hart für mich gewesen, Einsatz um Einsatz, Rettungsaktion um Rettungsaktion, kaum Zeit für mich selber oder meine Freunde, ich hatte ehrlicherweise die Welt einfach aus den Augen verloren. Trotzdem hatte ich, als ich den Livestream gesehen hatte, nicht einfach schlafen können, so gerne ich das auch nach tagelangem Nicht-Schlafen getan hätte, auch wenn ich wusste, dass es gefährlich war einfach so und in meinem aktuellen körperlichen Zustand einzugreifen, ich musste es einfach verhindern, dass irgendwer noch zu Schaden kam. Ich hatte mich in das oberste Stockwerk hochgekämpft, bis zu dem Büro, aus dem die Live-Übertragung stattfand, und rannte nun direkt auf das Büro zu. Aus dem Weg!, rief ich dem Jäger (Eliot) zu, den ich leicht aus dem Weg stieß, um an ihm vorbeizukommen und mich dann ohne nachzudenken sofort auf Vanir zu stürzen, der nun einmal der erste war, den ich hier drin sah, gerade mitten in seinem Auftritt. Ich verschwendete keine Worte, denn ich hatte nichts zu sagen, es war Zeit zu handeln und diese Situation hier im Schach zu halten. Niemandem hier durfte etwas passieren, den Geiseln schon gar nicht und ich nahm keine Rücksicht auf Verluste, während ich mich blind in das Geschehen stürzte.

(Die Posts von Elena und Vanir sind einmal nach Absprache vertauscht.)

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. "Nur weil es euch so ergangen ist, muss das nicht heißen, dass es jetzt noch so ist. Es gibt ein paar Wenige, die auf ihre eigene Weise einen Unterschied machen. Und ich gehöre dazu", entgegnete ich, vermutlich etwas zu mutig. Denn ihre Worte zeigten eindeutig, dass sie genau wusste, dass ich in der Vergangenheit anders gewesen war. Ich war eine Mitläuferin gewesen und hatte mich über Metas lustig gemacht, weil ich nicht verstanden hatte, was es bedeutete, weil ich Angst hatte, dann nicht mehr cool zu sein. Schwer schluckte ich. "Und auch wenn es nicht immer so war, bedeutet es nicht, dass Menschen sich nicht weiter entwickeln können", verteidigte ich mich, jedoch viel zu leidenschaftlich, sodass man mit Leichtigkeit bemerken konnte, dass das einer meiner wunden Punkte war. Selbst nach Jahren empfand ich noch tiefe Scham für mein damaliges Verhalten, denn es hatte tiefe Spuren hinterlassen. Deswegen war Salomon zum Abweichler geworden und wir hatten uns eine lange, lange Zeit nicht gesehen. Nichts in der Welt würde das wieder gut machen, doch das war auch nicht der Grund, warum ich Solomnia Records auf diese Weise führte. Ich wollte Veränderung schaffen. Auf meine Weise.
Bulls Lachen ließ mich jedoch zusammen zucken und ich sah ihn an wie ein Reh, das in der Falle saß. Doch dann kam plötzlich alles auf einmal. Etwas (Rocket) brach durch die Scheibe, um sich Charlie zu schnappen und mit dieser gleich wieder zu verschwinden. "Charlie!", brachte ich hervor, doch Bulls wütendes Knurren ließ mich wieder verstummen. Bereits wenig später krachte die Tür in die Wand, und zwei Personen drangen in das Büro. Endlich! Das wird meine Rettung! Allerdings sollte die Heldin, Black Thorn, die in der Tür stand, nicht lange Ruhe haben, denn Bull wandte sich gleich ihr zu. Ein erschrockener Aufschrei entfuhr mir und ich schlug die Hände vor den Mund, als er die Heldin plötzlich vom Boden hoch hob und ihr die Luft abschnürte. Mystique hatte in der Zwischenzeit Vanir den Hasenkopf herunter gerissen und sich um den anderen Neuankömmling gewidmet. Sie alle waren beschäftigt, und so grausam es war, mein Selbsterhaltungstrieb nahm überhand und trieb mich dazu an, zu verschwinden. Bevor mich ein grausames Schicksal einholen würde, über das ich gar nicht nachdenken wollte. Ich musste hier weg, und da Vanir selbst auch beschäftigt war, war das hier die perfekte Gelegenheit. An etwas anderes konnte ich nicht mehr denken.
Im ersten Moment drückte ich mich an der Wand entlang, am Rande des Büros, in der Hoffnung, ich würde damit der Aufmerksamkeit der hier anwesenden Bösewichte entkommen und später fliehen können. Mein Herz schlug heftig und mein ganzer Körper zitterte. Lange würden meine Beine das alles hier nicht mitmachen, aber mit etwas Glück hatte ich es vielleicht dann hier raus geschafft. Jedoch kostete es mich ganz schön Selbstbeherrschung, nicht aufzuschreien, als ich dabei beobachtete, welches Ende Bull der Heldin bereitete. Ein leises Wimmern entfuhr mir, und ich drehte ihnen den Rücken zu. Gerade als ich los rannte, auf die Tür zuhielt, als wäre der Teufel hinter mir her, konnte ich das Glas krachen hören, und Bull wenig später fragen hören, wo sie stehen geblieben seien. Lauft schneller, ihr verdammten Beine! Schneller! Vor Panik war meine Kehle wie zugeschnürt, doch ich war vollkommen auf mein Ziel fixiert. Wenn ich erstmal den Fahrstuhl erreicht und die Türe sich geschlossen haben würden, dann war ich endlich in Sicherheit.

Bull wies mich noch einmal auf mein Kostüm hin, nachdem sein Lachen durch den Raum dröhnte, was aber nicht die Aufzeichnung im Geringsten störte, welches ich noch immer trug, was mich zum Kichern brachte. Zumindest so lange, bis Mystique mir erst einmal mit der Faust eine überzog. Laut heulte ich auf, so als habe mir das gerade wirklich weh getan, einfach, weil ich vor hatte, ein wenig zu trollen und das Ganze ein wenig amüsanter zu machen, ehe ich leise lachte, nachdem sie mir den Hasenkopf von meinem Kopf gerissen hatte. Kurz rückte ich mir meine Maske zurecht, ehe ich in die Kamera grinste. "Ich denke, selbst ohne das Hasenkostüm muss ich mich nicht wiederholen. Jeder von ihnen wird wissen, was ihnen blüht, wenn sie uns im Weg stehen", verkündete ich finster, während ich eine meiner Puppen in die Kamera hielt. "Ich werde jeden in Stücke reißen, der mir auf die Nerven geht", verkündete ich laut und begann erneut zu lachen, allerdings klang es eindeutig so, als hätte ich den Verstand verloren. Die Welt sollte erfahren, wie viel Spaß wir damit hatten, anderen weh zu tun, ihnen zu zeigen, dass wir mächtiger und so viel besser waren, als sie.
Ehe ich jedoch reagieren konnte, hörte man zerberstendes Glas, ein Waschbär oder was auch immer (Rocket), schnappte sich auf einmal unsere zweite Geisel und verschwand mit dieser so schnell, wie er herein gekommen war. "Verdammter Bastard! Aber dann werden wir uns eben mit der Miss Heldenhaft vorlieb nehmen! Wertlose Menschen!", brauste ich auf, Bull war ebenso wenig begeistert davon. Jedoch flog wenig später die Tür gegen die Wand und als erstes trat ein ziemlich harmlos aussehender Kerl (Eliot) herein, der offensichtlich Held spielen wollte. Aber das konnte er vergessen. Doch ehe es weiter gehen konnte, trat eine wohl sehr bekannte Heldin ein, Black Thorn. Ich war ihr oft genug über den Weg gelaufen, um sie zu hassen. Bull beanspruchte sie gleich als sein Ziel und Mystique kümmerte sich sofort um unseren anderen Eindringling, was bedeutete, dass ich erstmal ein wenig Freizeit hatte - um das Kostüm loszuwerden.
Leise kichernd, mir gefiel, wie wunderbar sich Bull um diese Heldin kümmerte. Ich spuckte in ihrer Richtung auf den Boden und beobachtete, wie Mystique ihren Spaß mit dem anderen Eindringling hatte. Das war mir auch recht, und ich versuchte, die Kamera so hinzuschieben, dass man beide sehen konnte, ehe ich mich daran machte, das Kostüm auszuziehen. Immer mehr kam mein Anzug zum Vorschein, und ich schob das pinke, harmlose Kostüm herunter. In dem Moment zog ein Wimmern von der CEO meine Aufmerksamkeit auf sich, und ich sah zu ihr. Kaum einen Moment drehte sie sich um und begann, auf den Fahrstuhl zuzurennen, als wäre der Teufel hinter ihr her. In gewisser Weise stimmte das ja. Ich schnapp sie mir~", säuselte ich und setzte mich in Bewegung, wollte ihr hinterher. Jedoch steckten meine Füße bis zu den Knöcheln noch in dem Kostüm, was mich mit einem mädchenhaften Schrei zu Fall brachte. Der Länge nach fiel ich hin und knallte direkt auf mein Gesicht. Wenigstens glich Bull meine Lächerlichkeit eben mit einem mehr als guten Auftritt aus, als er sich wieder zur Kamera wandte. Da bekam sogar ich fast schon Angst vor ihm.

Als ich reinkam ging Mystique von der Resistance auf mich los. Eine Heldin schubste mich zur Seite, weswegen. Die Schläge mich verfehlten. Mir war klar, dass sie nicht wollte, dass ich meine Schusswaffe einsetzte, weswegen ich mich kurz auf ihre Augen konzentrierten. Dann steckte ich schnell meine Waffe weg, während ich mit der anderen Hand zu schlug. Das ganze lief glatter als ich es gedacht hatte. Jedoch war mir klar, dass drei Metas auf einmal zu viel waren. Von der Ermordung der Heldin ließ ich mich nicht ablenken. Allerdings verlor ich ein wenig mein Gleichgewicht bei der lauten und unübersichtlichen Situation. Es war nicht gut, dass es jetzt passierte. Ich wusste das genau, trotzdem hatte ich es nicht verhindern können. Meine ganze Aufmerksamkeit lag nunmal bei Mystique.

Vanir machte bei meiner Kopfnuss einen auf weinerlich, was mich aber nicht weiter interessierte. Schon allein nicht weil kurz darauf mein neues Spielzeug, ein dunkelhaariger Swapper, eintrat und ich zögerte nicht eine Sekunde mich auf diesen zu stürzen. Kurz nach ihm trat jedoch noch jemand ein, eine Frau die ihn aus dem Weg stieß wodurch er meinen ersten Schlägen entging. Allerdings ließ ich mich davon nicht abhalten sofort nach zusetzen. Seinem ersten Schlag wich ich gekonnt aus mit einer seitlichen Drehung. Während dieser zog ich mein Bein hoch und trat ihm mit Schwung in den Magen. Von Bulls kleinem Spiel mit der Frau, genau genommen einer Helfen, ließ ich mich nicht ablenken, gönnte ich ihm doch seinen Spaß. Scheinbar hatten sie ja noch eine Rechnung miteinander offen wenn man von dem ausging das Bull sagte. Was mich jedoch ablenkte war der kleine Fluchtversuch unseres ersten Spielzeugs, der kleinen Elena oder Miss Heldenhaft wie Vanir sie genannt hatte nachdem die gute Charlie von einem, ich glaube kaum das ich das sagte, sprechenden Waschbär gerettet worden war. ,,Tut mir leid Süßer. Wir werden unser Spiel kurz verschieben", meinte ich gespielt lieblich säuselnd und setzte dem Tritt gleich noch einen Schlag gegen die Schläfe meines Gegners nach von dem ich hoffte das er ihn kurz benommen werden ließ. Sollte das nicht passieren wäre ja immer noch Bull da der ihn von irgendwelchem Blödsinn abhalten konnte. Ich selbst setzte mich in zügig Bewegung und folgte der kleinen Elena aus dem Büro raus auf den Flur.
,,Oh Elena!", sprach ich in leichtem Singsang und übertrieben fröhlich. ,,Wo willst du denn hin meine Liebe? Wir kamen noch gar nicht dazu miteinander zu spielen!" Lachend folgte ich ihr und holte sie relativ schnell ein, denn so verängstigt wie sie war kam sie nun wirklich nicht schnell voran und das obwohl es immer hieß Angst würde Flügel verleihen. Scheinbar traf das bei ihr jedoch nicht zu. Sobald ich in Reichweite war, streckte ich den Arm aus und packte sie einfach an den Haaren um sie an diesen mit einem Ruck zum stehen zu zwingen. Das war mit Sicherheit schmerzhaft aber das war mir sowas von egal. Gespielt enttäuscht schnalzen ich mehrfach mit der Zunge und schubste sie nachdem ich mich vor sie gestellt hatte zu Boden. ,,Was glaubst du wer du bist einfach so abzuhauen und uns um unseren Spaß mit dir zu bringen? Mmh? Sowas geht ja mal gar nicht und gehört wie ich finde bestraft." Nachdenklich sah ich auf sie runter, ließ den Blick langsam über ihren Körper wandern und blieb an ihrem Beinen hängen. ,,Oh ich weiß was ich tue. Ich denke damit du nicht wieder weglaufen kannst wenn ich dich zurück bringe wäre es doch ganz angemessen wenn ich dir eines deiner hübschen Beine breche. Findest du nicht auch das das angebracht wäre?" Auch wenn ich sie das fragte, war es mehr eine rhetorische Frage auf die ich keine Antwort erwartete. Breit, mit einem Hauch von Wahnsinn, grinste ich sie an während ich mit dem Bein ausholte und dann mit ganzer Kraft auf ihren linken Unterschenkel trat bis ich ein brechen hörte. Dieses Geräusch verschaffte mir eine enorme Genugtuung, so sehr das ich gleich nochmal zu trat bis ich noch ein zweites brechen hören konnte. Noch während sie sich vermutlich vor Schmerzen die Seele aus dem Leib schrie, packte ich sie mir am Kragen und zog sie hinter mir her wieder zurück ins Büro. ,,Seht mal wen ich wieder mitgebracht habe", trällerte ich fröhlich meinen beiden Kumpanen zu und mit etwas Schwung warf ich Elena wieder in den Raum. Kurz sah ich zu Vanir der von seiner lächerlichen Verkleidung zu Fall gebracht worden war, was mich nur darin bestärkte das es totaler Schwachsinn gewesen war das Teil so lange getragen zu haben.
Danach sah ich wieder zu "meinem" Swapper umzusehen was dieser tat.