Ein leises Seufzen kam mir über die Lippen. Wieder einmal war der Regierung ein Meta ins Netz gegangen. Es handelte sich um Christian McNeal, und sein Unternehmen war führungslos gewesen. Leider konnte er es nicht mehr weiter führen, doch mein Mann und ich hatten gleich alles in die Wege geleitet und seine Firma mitsamt den Daten und Kontakten zügig aufgekauft. Das war besser so, bevor die Regierung noch alles komplett ausschlachten würde und nutzen aus den Daten ziehen könnte. Kurz darauf war es uns auch gelungen, einer seiner Mitarbeiter, Jes McCoal, der ebenfalls inhaftiert worden war, da herauszuboxen und für unsere Sache zu gewinnen. Was Marketing anging, konnte ihm kaum einer das Wasser reichen.
Nun war es an mir, die wirklich existierenden Kontakte ebenfalls zu kontaktieren, denn wir würden Sentinel Enterprises gewissenhaft als ein Teil von Solomnia Records weiter führen. Mit dem Intercom in der Hand, Salomon half mir, die Daten zu sichten, ging ich die Kontakte durch, die er gehabt hatte. Lediglich auf Jinder hatte ich keine Chance, seine Kontakte zu prüfen. Das würde wohl länger dauern, denn ich würde mir die Zeit nehmen, jeden von Ihnen persönlich kennenzulernen.
Anscheinend war er gerade dabei, ein neues Talent an Land zu ziehen, das Treffen war für heute vereinbart und ich würde wohl an seiner Stelle dahin gehen. Ich beschloss, Raven zu kontaktieren, auch Charlie, sowie die Sängerin Pink G.R.L., die er unter Vertrag hatte. Wie ich sehen konnte, hatte er gute Arbeit geleistet. Doch wir würden noch vorsichtiger vorgehen. In der letzten Woche hatten wir sogar einen Computerspezialisten engagiert, der sich einzig und allein um unsere Cybersicherheit kümmern würde.
Nachdem ich nun lange genug überlegt hatte, wie ich seine Kontakte anschreiben sollte, begann ich, die ersten Nachrichten heraus zu schicken.

Nun, es waren sehr gute Nachrichten, denn ich vertraute darauf, dass mein Vorgänger bei der Auswahl der Künstler einen sehr guten Geschmack haben würde, und war bereits gespannt, was sie so konnte. Ich verabschiedete mich mit einem Kuss von meinem Mann, mit einer Umarmung von Salomon, und dann ging es bereits los in die Gärten. Ich konnte nur hoffen, dass es gut werden würde.
Iferade war ich wirklich froh, dass die junge Dame trotz der Umstände zugesagt hatte, denn ich wäre von der Ergreifung meines Virgesetzten in Spe ziemlich misstrauisch geworden und hätte selbst vermutlich abgesagt. Leicht schüttelte ich den Kopf und verließ das Firmengebäude, um mich zu dem anberaumten Treffen zu begeben.

=> Der Außenbezirk - Die Gärten

Die Tage zogen ins Land, während wir in der Firma es neu koordinierten und daran arbeiteten, die Künstler, die Christian McNeal unter Vertrag gehabt hatte und tatsächlich existierten, kennenzulernen, einzuladen und bei uns unter Vertrag zu nehmen. Daneben arbeiteten wir auch an einem Projekt, dass sich auf einen alten Film namens "The greatest Showman", bezog. Natürlich war das daneben noch nicht alles, es würde nun auch ein Schulfestival stattfinden, bei dem ich auch gerne vorbei schaute. An den Schulen gab es so viele neue Talente, so viele junge Leute, ich sah mir einfach das Festival und das, was die jungen Leute vorbereitet hatten, sehr gerne an. Sobald die Anzeige nun geschaltet war, stieg ich in mein Auto, um nun zur hiesigen Highschool zu fahren.

=> Das Bildungszentrum - Solomnia-Highschool - Eingang und Pausenhof

Leise seufzte ich. Es gab in letzter Zeit sehr viel zu tun, vor allem mit der Vorbereitung des Events, dem Tag der offenen Tür, an dem wir unsere Firma noch einmal vorstellen und den Menschen etwas näher bringen wollten. Jeder würde eingeladen sein, auch die RESISTANCE, wobei ich hoffte, dass sich von den hochkarätigen Bösewichten keiner hierher trauen würde. Ich hatte die neuesten Nachrichten natürlich auch gelesen und sie erfüllten mich mit Schmerz. Auch wenn nichts, was ich tat, wirklich etwas dafür helfen konnte, überlegte ich bereits, wie ich ein kleines Statement dazu abgeben konnte, denn ich verurteilte Vanirs Taten zutiefst. Dass er nicht einmal mehr vor seinen eigenen Leuten Halt machte, war erschreckend.
"Ich mache für heute Schluss und gehe noch eine Runde in den Gärten spazieren. Ihr könnt für heute auch erstmal Schluss machen", wies ich die anderen an. Dann trat ich noch zu meinem Mann herüber und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Bis nachher Zuhause, mein Schatz", verabschiedete ich mich lächelnd von ihm und verließ dann wenig später das Firmengebäude. Es würde sicher gut tun, wenigstens für einen kurzen Moment hier heraus zu kommen und eine kleine Auszeit in den Gärten zu nehmen.

=> Der Außenbezirk - Die Gärten

Schon wieder war ich aufgeregt, als ich den riesigen Wolkenkratzer von Solomnia Records erreichte. Tief atmete ich durch und betrat das Gebäude. Ich war sogar rechtzeitig dran, der Tag hatte erst vor kurzem begonnen und bisher war noch nicht sehr viel los. Allerdings hoffte ich, dass bald viele hier sein würden und der Tag sehr gut besucht sein würde. Immerhin geschah es nicht alle Tage, dass so eine riesige und namenhafte Firma die Tür für alle öffnete und sich bei der Arbeit auf die Finger schauen ließ.
Daneben respektierte ich die Mitarbeiter der Firma sehr. Wie ich mitbekommen hatte, war Kiara ein Meta, und Salomon hatte schon einmal mir gegenüber durchblicken lassen, dass er selbst ein Abweichler war. Damit trat ich auf den Empfang zu, um Alexa zu begrüßen. "Hallo Alexa! Tut mir leid, dass ich nicht früher dran bin! Wie gehts? Ich hoffe, ihr habt nicht auf mich gewartet", stellte ich fest und lächelte sie an. "Hallo Era. Alles gut, wir haben noch nicht gewartet. Es hat gerade erst angefangen", antwortete sie und lächelte zurück, ihre LED war konstant blau, "mir geht es gut."

Mit einem Lächeln begab ich mich nach unten in den Empfangsbereich, ich freute mich schon darauf, allerlei Leute hier begrüßen zu können. Ein solches Event bot auch immer genügend Raum, um eventuell auch neue Talente an Land zu ziehen, was ebenso eine immerwährende Aufgabe dieser Firma und etwas, das ich immer wieder gern machte. Wir machten Träume wahr, und konnten einiges ermöglichen. Era war an der Stelle ein gutes Beispiel. Sie hatte sehr viel mitgemacht und sehr viel Probleme gehabt, weshalb ich mir auch immer Mühe geben würde, ihr gegenüber alles so Transparent und verständlich wie möglich zu halten.
Schon bald trat sie allerdings ein und grüßte mit einem Lächeln Alexa, erkundigte sich sogar nach ihrem Wohlergehen, als würde sie einen normalen Menschen von sich gegenüber haben, und keinen Androiden. Das war eine Mentalität, die mir sehr gut gefiel und es freute mich, zu sehen, dass gerade eine unserer neuesten Künstlerinnen eine solche Mentalität an den Tag legte. Kurz darauf trat ich zielstrebig mit einem Lächeln auf sie zu. "Era! Wie schön, dich zu sehen. Freut mich, dass du hier bist", begrüßte ich das Talent mit einem strahlenden Lächeln.

Ich war mehr als erleichtert darüber, dass ich nicht wirklich zu spät war und alles gerade erst anfing, denn so hatte ich noch Zeit und konnte nachher auch noch schnell in ein anderes Outfit schlüpfen. Da ich mich so beeilt hatte, war ich noch immer in den Klamotten von der Japan Expo unterwegs, und so wirklich mein Stil war es immer noch nicht. Bevor ich allerdings irgendetwas weiter sagen konnte, hörte ich Elenas Stimme, und sie kam mit einem strahlenden Lächeln auf mich zu. Ich nickte Alexa noch einmal zu, um ihr deutlich zu machen, dass ich sie natürlich nicht einfach ignorieren würde, wandte mich dann mit einem ebenso strahlenden Lächeln Elena zu. "Hallo Elena, ich freue mich auch!", begrüßte ich sie ebenso, "Alexa und ich haben gerade darüber gesprochen, dass ich zum Glück nicht so spät dran bin, wie befürchtet." Ich lachte nervös und spielte an einer langen, lockigen, blauen Haarsträhne.

Bei Ihrer Antwort musste ich leise auflachen und schüttelte leicht den Kopf. "Wie Alexa schon gesagt hat, hat es gerade erst angefangen", bestätigte ich noch einmal Alexas Worte, sie nickte lächelnd. Erst dann fiel mir aber auf, dass sie noch das Outfit von der Japan-Expo trug. "Du hast auch noch genug Zeit, um dich umzuziehen, wenn du das möchtest", bot ich an, ehe mir noch etwas einfiel, "und nachher muss ich dir noch den neuen Artikel zeigen, der in der Gazette über dich erschienen ist." Durch das Interview hatte ich natürlich bereits vor Erscheinen des Artikels davon gewusst, aber ich wollte ihr diesen als Überraschung zeigen - zur Not würde ich diesen auch vorlesen.

Es war ein wunderschöner, sonniger Tag, als ich auf das große Firmengebäude von Solomnia Records zuhielt, mein weißer Rock flatterte angenehm um meine Beine und mein dunkelblaues Oberteil saß ebenfalls perfekt. Die Zukunft für heute war überaus ungewiss, ein Umstand der mir gar nicht gefiel, doch zur Unterstützung dieser Firma wollte ich unbedingt zu diesem Tag der offenen Tür kommen, allerdings hatte ich deshalb auch Simon und Clara Zuhause gelassen, die zum Glück beide nicht zu dringend hatten mitgehen wollen. Genau durch diese eben erwähnten offenen Türen trat ich gerade auch und sah mich mit einem entspannten Lächeln um.

Ich war wirklich erleichtert, dass ich nicht zu spät war, mich noch würde umziehen können. Die neuesten Nachrichten interessierten mich auch sehr, es musste etwas wirklich Gutes passiert sein, und ich freute mich schon darauf, davon zu erfahren. Allerdings kamen schon bald ein paar Besucher an, und ich konnte unter ihnen Charlie ausmachen. Nun strahlte ich noch mehr und holte tief Luft, ehe ich winken rief: "Charlie! Du bist auch da! Wie schön dich zu sehen!"

Era schien sich über die Entwicklung ihrer Karriere wirklich zu freuen, und ich freute mich darüber, dass wir als Solomnia Records das für sie möglich machen konnten. Das hatten wir alles auch Charlie zu verdanken, weil ohne sie wäre Era nie an diesen Christian geraten. Jedoch Vertrieb ich den Gedanken, weil es mich dennoch mit Bedauern erfüllte, dass die Regierung ihn geschnappt hatte, um jetzt nicht weiter darüber nachzudenken.
Noch mehr allerdings schien Era sich zu freuen, als sie Charlie ausmachen konnte, die gerade durch die Tür getreten war. Sofort wank sie dieser zu, und ich verschränkte die Hände, während ich freundlich und zurück haltend lächelte. Ich würde sie begrüßen, ohne durch den ganzen Raum zu schreien, wenn sie zu uns kommen würde. Dennoch freute es mich, dass Era das alles hier, und auch Charlies Erscheinen, so sehr freute.

Era war die Erste die mich entdeckte, wie vorhergesenhen, und ich schmunzelte bei ihrer Freude. Ich erhob leicht eine Hand zum Grüßen und überwand den Abstand zwischen uns beiden, und auch den zu Elena, die bei Era stand. Era, Liebes, ich freue mich dich zu sehen, Elena, sich natürlich auch. Ich gab beiden jüngeren Frauen kleine Küsschen auf die Wangen, beziehungsweise auf in die Luft neben diesen und lächelte.

Als Charlie dann zu uns trat, ich musste ja wirklich an mich halten, nicht zu ihr zu stürmen, strahlte ich sie noch immer mehr als froh an. Schon wenig später war sie da und ich erwiderte die Küsschen neben ihren Wangen in der Luft einfach, während sie mich auf diese Art begrüßte. "Wie geht es euch eigentlich?", erkundigte ich mich wenig später und strahlte sie weiter förmlich an. Ich freute mich immer sehr, wenn Charlie zu meinen Auftritten oder den Events kam, an denen ich teilnehmen sollte. Auch wenn es bisher mit heute nur zwei waren.