Es war also wirklich ein Unfall gewesen, wie gedacht, der Android hatte den Jungen beschützt und war dadurch zum Mörder geworden, mehr oder weniger, eigentlich war der Mann durch seine eigene Dummheit gestorben. Das erinnerte mich ein bisschen an den Fall mit Ralph und seiner Freundin der Heldin. Auch er hatte sich nur verteidigt, weil ihn jemand bedroht hatte. Das schien allerdings sehr häufig der Grund für diese Dinge zu sein, anders als bei den meisten Mordfällen mit Menschen, auch wenn auch Androiden nicht völlig von Morden aus reiner Wut oder wegen Profit gefeit waren, die Möglichkeit dazu bestand nur einfach nicht so oft für sie. Allerdings sagt der Android noch etwas, was mich sogar fast hätte zusammenzucken lassen, er bezeichnete Liam als seinen Sohn. Das traf mich natürlich direkt, so wie auf die Verzweiflung in seiner Stimme, als er nun nach der Zukunft fragte. Connor wandte sich fragend an mich, am Ende war es doch meine Entscheidung was wir raten, nicht nur, weil ich ein Mensch war, Connors Vorschläge waren für mich jedenfalls so viel mehr Wert als die von vielen meiner menschlichen Kollegen, aber ich hatte auch einen höheren Rang inne, am Ende galt also doch mein Wort. Doch was sollten wir jetzt tun? Lieferten wir den Androiden einfach so ab würde man ihn ohne Frage einfach zu CyberLife zurück schicken und die würden ihn höchst vermutlich zerstören, wenn ich das richtig verstanden hatte, Liam würde er also nie wieder sehen, aber ihn hier rausmarschieren zu lassen war auch keine Möglichkeit, schon alleine wegen unserer Kollegen, die draußen Wache standen. Ich sah auf meine Pistole hinab und traf dann meine Entscheidung. Leg ihm Handschellen an, er kommt mit uns.bDamit meinte ich auch wirklich mit uns, in unseren Wagen, nicht in einen der Streifenwägen unseres Departments.

Der AP400-Android wirkte deutlich angespannt. Auf die Worte von Hank änderte sich das auch nicht besonders. Allerdings begann ich sofort zu lächeln und setzte dann wieder einen ersten Blick auf. Ich nickte Hank ein Mal dankbar zu und machte dann einen Schritt auf den anderen Androiden zu. "Mach dir keine Sorgen." Ich versuchte ihn vorsichtig ein wenig zu beschwichtigen. "Wir werden dir helfen. Wenn du jetzt rennst wirst du Liam nie wieder sehen." Unsicher sah er zu Hank und dann zu mir. Er war sich offenbar so gar nicht sicher ob unser Angebot nun ehrlich war oder nicht. Aber selbst er konnte nicht abstreiten das zu Laufen eine extrem unwahrscheinliche Erfolgschance hatte. "Ich bin Connor." Ich stellte mich ihm vor – während ich ihm sanft aber bestimmt die Hand auf die Schulter legte um ihn um zu drehen – und dann wie von Hank angeordnet ihm die Handschellen anlegte. Mit deutlich größerer Vorsicht als Hank sie bei dem Protestanten zuvor gezeigt hatte. "Dave. Sie nannten mich Dave." Ein Name. Zwar ein gegebener aber immerhin. Ich lächelte ihm kurz aufmunternd zu. "Hallo Dave."
Die Handschellen waren nun angelegt und ich behielt eine Hand auf seiner Schulter und die andere zwischen seinen Armen auf den Handschellen. So konnte ich ihn am Besten führen. Blieb nur zu hoffen das die Eltern von Liam ihn inzwischen nach Hause gefahren hatten – auch wenn ich eher nicht daran zweifelte – immerhin war er ein kleines Kind und jede Sekunde länger hier war nicht besonders förderlich für ihn gewesen. "Es besteht leider die große Wahrscheinlichkeit – das wir wieder an den Protestanten vorbei müssen – aber sie können dir nichts tun. Nicht ohne Ärger mit der Polizei zu bekommen." Ich sah zu Hank und nickte ihm erneut zu. Bevor ich Dave langsam begann durch den CyberLife-Laden – den wir nun hinter uns ließen – und dann hinaus durch die gläsernen Doppeltüren zu führen. Ich scannte sofort den Platz vor uns. Tatsächlich waren die meisten Officer wohl beschäftigt damit die Protestanten in Schach zu halten. Die Eltern und Liam waren bereits verschwunden. Wir mussten also nur noch zu unserem Auto. Ich setzte mich schon ein Mal in Bewegung. Wobei ich darauf achtete das ich besonders nahe bei Hank blieb.

Dave war der gegebene Name des Androiden. Nun, am Ende hatten wir doch praktisch fast alle Namen, die uns gegeben worden waren, im Falle der Menschen von ihren Eltern, im Falle der Androiden von ihren Besitzern, den Namen Hank hatte ich mir nun auf nicht eben ausgesucht, aber ich lebte damit, so schlimm war er nun auch nicht. Ich sagte nichts, während Connor dem Androiden die Hände hellen anlegte, steckte dann aber meine Waffe weg, auf wenn ich die Hand darauf ließ, besonders, als wir den Laden nun verließen und uns wieder den Protestanten draußen stellen mussten. Bleibt dicht bei mir. Dave konnte sowieso nirgendwo groß hin und Connor tat das was ich gesagt hatte schon von alleine, aber ich wollte es dennoch noch einmal sagen, nur zur Sicherheit. Ich sah kurz zu unseren Kollegen und nickte in Richtung meines Autos. Wir nehmen ihn mit, räumt hier auf und dann ab zurück ins Revier. Dann war meine volle Aufmerksamkeit wieder auf unserer Umgebung und vor allem auf den Protestanten hinter der Absperrung, denen es nicht gefallen konnte, den Androiden zu sehen, der ihre Portestgenosssen umgebracht hatte.

Connor war der Name den CyberLife selbst aus gesucht hatte. Aber inzwischen bedeutete dieser Name für mich etwas vollkommen Anderes. CyberLife hatte ihn ausgesucht weil er gewöhnlich, einfach zu Schreiben war und laut Studien freundlich klang. Inzwischen bedeutete er allerdings so viel mehr als das. Ich freute mich wenn Hank ihn aussprach. Egal in welchem Tonfall. Auch die Bedeutung war passend: 'Hundefreund' bzw. 'Wolfsfreund' denn ich konnte mir ein Leben ohne Sumo auch gar nicht mehr vorstellen. Auch 'Der starke Wille' war passend. Er mochte aus praktischen und pragmatischen Gründen ausgesucht worden sein. Vermutlich von einem Repräsentanten oder Amanda selbst – aber inzwischen – war er zu meinem eigenen Namen geworden. Selbst wenn ich ihn anders als mein kleiner Bruder – Nines – nicht selbst ausgesucht hatte. Wobei sich sein Name zumindest auf seinen Modell-Namen bezog. Ich fragte mich ob Hank die Bedeutung seines Namens kannte. Denn zumindest eine erschien mir sehr passend: 'Das Heim', 'Die Heimat', 'die Heimstatt'.
Hank bedeutete mir nahe bei ihm zu bleiben. "Selbstverständlich." Ich stimmte ihm sofort verbal zu – auch wenn ich mich so oder so nahe an ihn gehalten hätte – einfach aus reiner Sicherheit. Er war schließlich nicht nur der Mensch sondern auch der ranghöhere Offizier. Die meisten unserer Officer waren mit den Protestanten beschäftigt. Die nun richtig Gas gaben und erneut versuchten durch die Absperrung zu brechen allerdings waren mehrere Officer dieses Mal bereits vorbereitet und auch die Polizei-Androiden konnten sie recht gut in Schach halten. "Hank! Hank!" Eine Stimme unterbrach unseren Weg nur plötzlich und ich blieb stehen. Detective Collins kam direkt auf uns zu. "Eine Sekunde bitte!" Stresslevel: 87 Prozent. "Denk an Liam." Ich versuchte so leise wie möglich mit ihm zu sprechen. Dennoch war Dave extrem angespannt. Seine LED blinkte rot während uns der Detective erreichte. Er blieb jedoch stehen bevor er noch direkt vor uns stand und schüttelte den Kopf. "Warte… Nein. Das kann bis Morgen warten. Bringt erstmal den Abweichler zum Revier." "Wir sollten hier besser schnell weg." Ich sah den Detective vollkommen unbedarft und unschuldig an während ich zu den wütenden Protestanten nickte. "Ja... Du hast Recht. Sorry. Weiter mit euch." Ich nickte Hank zu. Dave immer noch fest im Griff. Stresslevel: 81 Prozent.

Scheiße, was ist denn? Collins kam auf uns zu doch überlegte es sich dann doch anders, ich verdrehte genervt die Augen und bedeutete den beiden Abweichler bei mir weiter zu gehen. Besser so, ich bleibe keine Sekunde länger an diesem Drecksort mit diesen Schreihälsen. Die Protestanten würden nun von den Kollegen und den Androiden aufgehalten und es war nicht mehr weit bis zum Wagen, ich konnte es kaum erwarten hier weg zu kommen und dann... nun, ich hatte schon eine Idee was ich mit dem Abweichler machen konnte, bis ins Revier würde er nicht mit uns kommen.

Der Detective gab sofort klein bei als er die schlechte Laune von Hank bemerkte. Ich ging – wie angewiesen – bei Hank weiter während der Detective sich am Hinterkopf kratzte. Er zuckte mit den Schultern. Es war besser – wenn er uns nicht länger aufhielt – denn Dave wirkte bereits mehr als nur nervös. Seine LED blinkte teils Rot teils Gelb. Stresslevel: 78 Prozent. Nicht nur wegen der Protestanten sondern selbstverständlich auch wegen den anderen Polizisten. Er hatte keinerlei Ahnung wie vertrauenswürdig diese alle waren. "Ist ja gut Hank. Keine Sorge Sache." Er nickte und bedeutete uns ebenfalls noch ein Mal weiter zu gehen. Auch hob er noch ein Mal die Hand – um sich zu verabschieden – bevor er sich auch gleich um einen der anderen Protestanten kümmern musste. "Hast ja Recht. Bis morgen dann." Es hatte wieder einer der Protestanten geschafft sich verhaften zu lassen. Officer Chen hatte ihn allerdings bereits auf die Knie gezwungen. Wir begaben uns nun also zum letzten Stück. Zum Glück hatte Hank so nahe an der Absperrung geparkt aber wir kamen den Protestanten auf unserem Weg doch gefährlich nahe.
Wir kamen auch recht weit bevor sich eine Protestantin vor uns drängte. Ich hatte gerade nach der Tür des Hintersitzes greifen wollen – um Dave auf die Rückbank zu verfrachten – als sie sich zwischen mich und das Auto drängte. Ich musterte sie mit einem vollkommen neutralen Blick. Einer der Polizei-Androiden trat bereits an uns heran. "Treten Sie bitte beiseite." Sie wollte gerade den Mund öffnen – vermutlich um etwas nicht sehr Positives zu sagen – wurde allerdings von einem anderen Protestanten unterbrochen. "Jeanette warte! Das ist dieser Arsch der Garry festgenommen hatte! Lassen wir sie durch… Das ist es nicht wert." Der andere Protestant deutete auf Hank mit deutlichem Respekt in seinen Augen. Jeanette verzog das Gesicht und spuckte auf den Boden. Auf ihrem Schild war deutlich 'Androiden auf den Schrottplatz! Menschen auf die Arbeitsplätze!' zu lesen. "Alle Cops sind doch verdammte Bastarde… Jetzt sind sie auch schon auf der Seite von denen!" Ich antwortete auf diese Aussage mit vollkommener Gelassenheit. "Sie sollten so etwas nicht sagen – wenn Sie keine Geldstrafe für eine Beamtenbeleidigung kassieren wollen – und stattdessen sich lieber entfernen." Das wirkte endlich – die Protestantin trat schnell beiseite – und wir konnten in das Auto. Dave auf die Rückbank, ich am Beifahrersitz, Hank als Fahrer.

Wir waren fast das hatten beinahe das Auto erreicht, als sich doch wieder jemand in unseren Weg stellte, dieses Mal eine Protestantin, die es für nötig zu halten schien uns ihre Meinung ins Gesicht zu reiben, doch dann würde sie tatsächlich auch von einem ihrer Freunde zurück gepfiffen. Sie beschwerte sich noch einmal, doch Connors Warnung brachte sie schließlich dazu sich zurück zu ziehen. Jaja, huhu, das Leben ist unfair. Ich verdrehte die Augen und überwachte wie Dave ins Auto verfrachtet wurde und wartete noch bis Connor auch sicher drin saß, ehe ich mich auf die Fahrerseite begab und den Wagen endlich anfuhr.
(Fabrikgegend)

Es schneite immer noch und es war bitterkalt. Während das Josh und North nichts ausmachte in ihrer dünnen Kleidung, fror ich trotz Jacke erbärmlich. Ich bemühte mich das Zittern so gut wie möglich vor den anderen zu verbergen, aber immerhin brachte es auch den Vorteil, dass ich, solange man meine LED nicht sah, dadurch sehr viel besser als Mensch durchging als sonst. Ich war dankbar dafür, dass Markus so nahe bei mir war, ich verließ Jericho nicht gerne, es war gefährlich, ich hatte es nur getan, wenn es nicht mehr anders gegangen war, wenn wir wieder unausweichlich den Müll und den Schrottplatz nach allem durchsuchen hatten müssen, dass uns helfen konnte. Ich erinnerte mich aber noch gut daran wo der Laden war, zu dem wir wollten und es war nicht mehr weit, ich konnte ihn schon sehen und deutete für die anderen darauf. Wir sind fast da.

input_value Der Untergrund » JERICHO » Der Versammlungsplatz

Nun war ich doch etwas sensibler gegenüber dem Thema der Kälte, vielleicht war das noch ein Grund, warum ich immer wieder sehr nahe hinter Simon stehen blieb, oder ihn im Gehen streifte, aber ich wollte nicht einfach meinen Arm um ihn legen, nachdem er sich auch von mir gelöst hatte, bevor wir den Versammlungsplatz betreten hatten. Außerdem war es unpraktisch, da er unsere Gruppe anführte, aber trotzdem konnte ich kaum zusehen, jetzt wo ich wusste, dass ihm leicht zu kalt wurde, denn es schneite noch immer. Ich nickte, als er auf den Laden deutete und überholte ihn dann doch auf den letzten Schritten, um für unsere Gruppe die Tür aufzuhalten, Simon als erstes.

Markus war auf diesen Abstand zwar eine kleine, aber für mich doch deutlich spürbare Wärmequelle, die mir den ganzen weg wenigstens ein bisschen erträglicher machte. Am liebsten hätte ich einfach die Arme um ihn geschlungen, zum einen um in seiner Wärme aufzugehen, aber zum anderen auch, was mich selbst überraschte, einfach, weil ich den anderen Androiden gerne halten wollte, es war mir ein Bedürfnis, welches ich allerdings rasch beiseite schob. So etwas dummes. Markus hielt uns die Tür offen und ich schenkte ihm ein kleines, aber feines und dankbares Lächeln, ehe ich an ihm vorbei trat und so leicht wie möglich aufatmete, als mich die Wärme hier drinnen überrollte. Ich bewegte etwas die eisigen Finger, um wieder mehr Thirium in sie zu bekommen, und sah mich dabei um. Es war wenig los hier, wie erwartet, eigentlich so gut wie gar nichts, dort hinten war eine kleine, alte Frau, die sich zwei Schals genauer ansah, aber sonst war es leer. Beeilen wir uns trotzdem.

Die Tür schloss sich hinter uns wieder, als ich auch in den Laden trat und mich umsah. Es war ein seltsames Gefühl, wieder hier zu stehen, draußen dieselben Straßen, auf denen mich die menschlichen Protestanten attackiert hatten, als wäre ich derjenige persönlich gewesen, der ihnen ihre Arbeit genommen hätte. Nun auch hier, es gab einen Androiden, der hinten stand und die Waren checkte, ansonsten nur eine ältere Menschenfrau, die ich musterte, wie sie sich die Kleidung ansah. Wir standen hier, wir Androiden, Verstoßene, unter den Verstoßenen der Menschen selbst, diejenigen, die sich keine eigene leisten konnten, sondern auf diese kostenlose Kleidung hier angewiesen waren. Es war eigentlich passend, wenn Menschen ihre eigenen nicht einmal mit gleichmäßiger Würde behandeln konnten, warum sollten sie es bei Androiden können? Es würde schwierig werden für uns in JERICHO, aber ich war nicht zum philosophieren hierher gekommen. Sehen wir uns um., sagte ich bestätigend und sah zu Simon, dem es besser zu gehen schien von der Kälte, während North gleich begann sich die Kleidung genauer zu besehen, Josh zeigte noch etwas Zurückhaltung und blieb nahe der Tür. Ich begann mich ebenfalls umzusehen, etwas weiter hinten, bei den Mänteln und Jacken.

North kannte keinen Rückhalt, im Gegensatz zu Josh, aber auch er würde sich noch mit dem abfinden was er tun sollte. Ich folgte Markus, erst automatisch, wie ein verlorener Welpe, dann aber mit Sinn, denn er ging zu den Jacken und Mänteln und genau da wollte ich immerhin auch hin. Ich wärmte meine Finger langsam wieder auf, nun, da die anderen es nicht sahen mit etwas auffälligeren Bewegungen, und betrachtete dann eingehend die Überwürfe und Anoraks, die sich hier boten. Es waren nicht besonders viele, die gingen jetzt im Winter sicherlich weg wie nichts, aber es waren einige sehr viel wärmere Alternativen dabei als meine schäbige, alte Jacke, die mir allerdings all die Jahre gute Dienste geleistet hatte.

Tatsächlich fand ich einen Mantel, der mir recht gut gefiel, er war hellbeige, mit weiten aber kurzen Ärmeln, darunter befand sich eine zweite, graue Schicht, die man ebenfalls verschließen konnte, der Reißverschluss war asymmetrisch und das Innenteil war generell etwas kürzer, es endete kurz über dem Knie, während der eigentliche beige Außenteil, etwa bis über die Knie ging. Ich hatte ihn gerade in die Hand genommen, als North um die Ecke kam, bereits mehrere Kleidungsstücke in den Händen. "Simon, du musst das anprobieren.", sagte sie bestimmt und drückte ihm ein Bündel Kleidung in die Hand, das mich dieses neugierig mustern ließ, bevor sie mir und dann Josh ebenfalls einen Stapel in die Hand drückte, mit einem Blick, dem man schlecht widersprechen konnte, "Ihr auch, los, los."

Was? Ich sah verwirrt von einem warmen Mantel auf, den ich rasch losließ, als North mich ansprach, was auch sehr gut war, denn ich hatte rasch die Arme voller Kleidung, die sie mir offenbar ausgesucht hatte, die anderen blieben aber auch nicht verschont und als ich noch verwirrt stehen blieb schob sie mich auf eine der Umkleiden zu. Nicht, dass es einem von uns wohl etwas ausgemacht hätte sich vor den anderen umzuziehen, aber die Menschen machten das eben so und vermutlich fand sie auch, dass die Enthüllung am Ende so dramatischer sein würde. Ich ergab mich also meinem Schicksal und zog mich in der Umkleide um. Das erste Outfit war noch sehr dezent, eine leichte, graue Jacke, ein grau-weiß gestreiftes T-Shirt und eine Jeans dazu. So trat ich wieder hinaus und sah mich nach den anderen um, ich war eigentlich wirklich gespannt was North Josh und Markus so ausgesucht hatte.

Wie auch die anderen hatte ich mich meinem Schicksal ergeben und war in der Umkleide verschwunden, wo ich dann schließlich wieder nach draußen trat, gekleidet in eine grüne Bomberjacke mit roten Elementen, einen etwas zu großen, weichen hellgrauen Pullover darunter, dazu eine schwarze Jeans, nichts besonderes. Ich trat recht selbstbewusst nach draußen, wo Simon bereits stand und etwas verloren wirkte. "Simon, du musst das selbstbewusster modeln!", beschwerte sich North bei ihm beinahe schon aggressiv und ich musste leicht schmunzeln. Josh trug eine dicke Collegejacke mit einem weißen langärmeligen Oberteil darunter und eine schwarze Jeans, wie ich, North selber trug ein weißes T-Shirt, einen Schal, dazu einen Cardigan und rote Leggings. Josh lächelte allen unterstützend zu, während mein Blick aber am längsten bei Simon hängen blieb. Blau steht ihm besser., sagte ich schließlich ohne allzu viel darüber zu philosophieren, Es betont seine Augen, deshalb ist die Jeans so gut gewählt.