Ich wollte mich gerade aufrappeln da spürte ich wie ich gegriffen wurde. Ich quitschte erschrocken und überrascht zugleich auf und zappelte einen Moment. Doch da Ravens Stimme so nah war und ich auch ihre Worte hörte, hielt ich rasch inne. Tu..tut mir leid. Ich war es eben nicht gewohnt in völliger Dunkelheit herum zu irren. Und da ich sie ja nur als Fleck wahr nahm - selbst jetzt wo ich von ihr gehalten wurde - war es eben nicht einfach ihr zu folgen. (Raven darf Shiro mit ziehen XD)

Jajaja, halt still. Chester war ziemlich leicht und ich war alles andere als schwach. Problemlos trug ich ihn also auf den Armen mit mir mit und trat so den Heimweg an.
(Wohngebiete der Charaktere/Das Waisenhaus)

input_value Der Untergrund » JERICHO » Kajüten von JERICHO

Wenn ich ehrlich war, dann war mir das alles auf JERICHO dann doch zu viel. Zuerst die mehr als aufregende Begegnung mit Orianna, danach die erschreckende Nachricht von Richard, der wohl beinahe deaktiviert worden wäre oder schlimmeres, dann der plötzliche Zusammenbruch von Ralph, ich hatte einfach ein wenig verschwinden müssen von diesem Ort. Ich wollte es allen recht machen, aber ich hatte kaum Zeit für mich, für meine eigenen Gefühle, die mir doch noch selber so neu waren, manchmal wusste ich gar nicht, warum alle immer so zu mir aufsahen, obwohl ich doch selber noch so neu mit meiner eigenen Abweichung war. Also hatte ich einen Ort aufgesucht, der mir sehr bekannt war, eine größere Kunstgalerie in Greektown, in der ich öfters mit Carl zusammen Abende verbracht hatte, meist auf wichtigen Kunst-Galas, auf die er trotz seines Widerwillens eingeladen worden war. Vielleicht hatte ich einfach gehofft ihn zu sehen, aber er schien dieses Mal nicht hier zu sein, als gerade die letzten Gäste der Galerie in die Nachtluft hinaus verschwanden und ich sie vom Hinterausgang aus in meiner versteckten Position beobachtete.

Auch heute hatte ich meine Aufgabe erfüllt. Mein Besitzer und ich waren die letzten, die heute die Galerie verließen. Heute hatte ich tatsächlich auf einen Gast besonders acht geben müssen. Kaum waren wir aus der Galerie heraus getreten, schloss sich die Tür. Sofort schaute ich mich in der Umgebung um. Soweit ich das sehen konnte, war alles normal. Doch mein Besitzer schien ein Problem zu haben. Dieser stellte sich vor mich und begann mit mir zu reden. Wie konntest du den Gast heute nur so nah an mich ranlassen? Ich hätte sterben können! Du hast versagt heute. sagte er sehr aufgebracht zu mir. Nachdem er das gesagt hatte, schubste er mich gegen die Wand der Galerie. Dort blieb ich dann so liegen, wie ich in die Position gerutscht war. Schließlich hatte ich nicht die Aufgabe bekommen auf zu stehen.

RK600 #144 027 178 - 23. Bisher hatte ich nur einen einzigen anderen Androiden gesehen mit derselben Modellbezeichnung wie ich und dieser war der RK900 gewesen, der weiterentwickelte Prototyp von dem RK800, der sich dem Polizeidepartment angeschlossen hatte, meiner Informationen nach. Allerdings erkannte ich sie im selben Moment auch, denn ich hatte sie bereits öfters gesehen, natürlich hatte ich sie damals nicht bewusst wahrgenommen, aber ihr Besitzer war ebenfalls ein berühmter Künstler, jemand, den Carl nie hatte besonders leiden können, aber er hatte generell kaum einen seiner Kollegen wirklich gemocht, oder ihre Galas und Partys. Ich beobachtete die Situation, doch als der Mann handgreiflich wurde, beschloss ich einzuschreiten. Kein Android hatte diese Behandlung verdient, ich hatte nie gewusst, dass ihr Besitzer sie so schlecht behandelte, in der Öffentlichkeit hielt er sich immer sehr zurück. Ich erhob mich aus meinem Versteck und trat auf die beiden zu. Hoffentlich würde der Mann mich nicht als der Android von Carl erkennen, denn ich hatte vor mich einfach als Menschen auszugeben, um ihn hoffentlich davon abzubringen. Wirklich fabelhaft die Gala heute. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?, fragte ich also in einem entspannten Tonfall, als würde mich sein Verhalten nicht weiter stören, wie es die meisten Menschen wohl auch nicht tat, während ich auf die beiden zuging. Ich musste nur nahe genug herankommen. Vielleicht konnte ich sie dazu bringen mich zu berühren, um ihren Besitzer zu verteidigen. Ich bin ein großer Fan Ihrer Skulpturen.

Als ich eine Stimme hörte, stand ich auf und stellte mich zu meinem Besitzer. Mein Besitzer wandte sich wieder zu seinem allgemein bekannt freundlichen Gesicht. Ja natürlich, ist alles in Ordnung. Ich wünschte jede Gala wäre so fabelhaft. sprach mein Besitzer. Das Verhalten des Lebewesens war merkwürdig. Es kam immer näher. Als ich das Gesicht erkennen konnte, scannte ich dieses sofort. Mein Speicher erkannte das Gesicht als Android, welcher einem berühmten Maler gehörte. Dieser war zur heutigen Gala aber nicht erschien, genauso wenig wie sein Android. Bis jetzt erschien keine Gefahr erkennbar zu sein.

Proximitätszone außer Reichweite. Ich scannte meine Nähe zu dem RK600-Android, aber sie war noch aus meiner Reichweite, am besten näherte ich mich also dem Künstler, unter der Fassade eines Fans, vielleicht würde sie mir dann in den Weg treten, womit ich sie dann berühren konnte. Um meine Berechnungen und Analysen zu überdecken, lachte ich locker auf, ein breites Lächeln im Gesicht. Das freut zu hören., sagte ich also und trat nun direkt in die Nähe des Künstlers, bis ich vor ihm stand, Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen zu Ihren Skulpturen? Die haben mich schon immer besonders fasziniert... Noch einen Schritt nach vorne, um zu sehen, ob sie nun einschreiten würde.

Ich scannte das Verhalten. Auch wenn ich ihn als Freundlich eingestuft hatte, so kam der Android von Carl meinem Besitzer zu nahe. So dass ich einschreiten musste. Keinen Schritt näher sprach ich, um den Androiden vor zu warnen. Nun hatte ich mich vor meinem Besitzter beschützend aufgebaut, meinen Arm schützend ausgestreckt. Hinter mir hörte ich meinen Besitzer etwas vor sich hinmurmeln. Dieser Android greift ja immer erst viel zu spät ein, was hab ich auch erwartet?

Wie erwartet trat Saphir vor ihren Besitzer, den Arm leicht ausgestreckt, was mir schon reichte, denn ich ergriff diesen, um ihn an mich zu ziehen, und unsere Hände im nächsten Moment kurz miteinander zu verschränken. Dabei sah ich ihr fest in die Augen, während ich meine Identität nun als Android wohl enthüllen musste. Wach auf. Meine dunkle, menschliche Haut außen zog sich zurück und zeigte ihre eigentliche weiße Hülle, aus denen alle Androiden gebaut waren, während ein leichter blauer Schein sich zwischen unseren Fingern ausbreitete. Ich baute so eine Verbindung zu Saphir auf, um sie zu erwecken, sie von ihrer Programmierung zu lösen und ihr die Möglichkeit zu geben, selbst zu denken, also ein künstliches Bewusstsein zu entwickeln.

Der Android ergriff meinen Arm und enthüllte sich auch als ein Android. Ich hörte die Worte 'Wach auf'. Als ich das hörte schien etwas in mir wach zu werden. Nun Schritt ich von meinem ehemaligen Besitzer weg. Meine Augen prägten sich dieses Gesicht gut genug ein. Verzeihung Sir, aber ich denke nicht dass sie mich so behandeln sollten sagte ich höflich in die Richtung von dem Künstler.

Ihre LED hatte sich kurz auf gelb gedreht, ein eindeutiges Anzeichen, dass die Verbindung erfolgreich gewesen war, ich hatte für einen Moment daran gezweifelt, nachdem ich meine Fähigkeit noch nie bei anderen RK-Modellen angewandt hatte und wir doch sehr einzigartig unter den Androiden waren, aber umso erleichterter war ich über die Reaktion von einem Modell, das meiner eigenen Reihe entsprungen war, wenn auch erst Versionen nach mir. Es war wie jemanden, den man eigentlich schon lange kannte, wieder erneut auf eine ganz andere Art und Weise kennenzulernen. Ich ließ die Außenhülle an meinem Arm sich wieder wie eine menschliche Haut, täuschend echt, ausbreiten und trat einen Schritt zwischen die RK600 und ihren nun ehemaligen Besitzer, den ich mit meinen ungleichen Augen fest fixierte. Es wäre Ihnen besser angeraten zu gehen. Bitte gehen Sie.

Als meinem ehemaligen Besitzer klar wurde, in welcher Gefahr er sich befand, schaute er uns kurz misstrauisch an. Danach rannte er los und suchte das weite. Ich hob meine Augenbraue. Kein Wunder dass dieser Typ, jemanden wie mich gebraucht hatte. Schade für ihn, dass ich ihn nicht brauchte. Nun rief ich die Bilder ab, welche ich im Spiegel von meinem Aussehen gesehen hatte. Mir gefiel mein Aussehen sehr. Als ich mal Schmuck für seine Ehefrau gekauft hatte, hatte der Juwelier gesagt, mein Haar sei so blau wie das Blau eines Saphirs. Saphir war einer von verschiedenen Edelsteinarten. Es wurde Zeit sich von dem Namen, den der Typ mir gegeben hatte auch zu befreien. Also wandte ich mich an Markus. Hallo Markus, danke für deine Hilfe. Mein Name ist Saphir stellte ich mich ihm nun also vor und setzte ein leichtes Lächeln auf.

Zum Glück entschied sich ihr Besitzer eines Besseren, allerdings war wohl nie gesagt, wie bald er zurückkommen könnte, entweder mit Polizei oder anderen Kräften, also befanden wir uns sicher hier in Gefahr. Ich drehte mich also zu dem Androiden vor, die nun scheinbar etwas zu sich gefunden hatte und lächelte sie freundlich an. Saphir ist ein schöner Name. Er passt zu dir., stimmte ich ihr zu und nickte, Es freut mich, dass wir uns nun wirklich kennenlernen können. Jetzt wo wir... erwacht sind. Allerdings war ich mir auch der Gefahr bewusst, und dass wir besser nicht ewig hierbleiben sollten. Daher sah ich mich um und dann Saphir ernsthaft in die Augen. Mein Tonfall war leidenschaftlich und wie eigentlich meistens sehr von mir selber und meinen Worten überzeugt, als ich mit ihr sprach. Ich weiß, das ist alles noch sehr neu und ungewohnt. Aber ich würde dir gerne einen Ort zeigen, einen Ort, an dem wir Androiden frei sein können.

Ich nickte auf seine Worte. Mehr hätte ich dazu auch nicht zu sagen. Als er von einem Ort erzählte, wurde ich neugierig. Ich vertraue dir, ich würde dir zu jedem Ort folgen erklärte ich ihm. Damit war auch klar, wem von nun an meine Loyalität gehörte. Ich machte da wenig Kompromisse. Für mich gab es nun nur noch meine Freiheit. Das war mir nun das wichtigste.

=> Jericho - Decks des verrosteten Frachtschiffes

Das freut mich zu hören., entgegnete ich mit einem leichten Grinsen, während ich mich allerdings ehrlich fragte, in welchem Verhältnis wir wohl noch zueinander stehen würden. Natürlich konnte sie einfach nur ein Mitglied von JERICHO sein, ich würde sie nicht aufhalten, ganz im Gegenteil, bereits das stimmte mich sehr zufrieden, aber immerhin war sie auch ein Android der RK-Reihe, einer der einzigartigen Modelle. Theoretisch war ich ihr Vorgängermodell, auf die eine oder andere Art und Weise? Ob wir ein Band haben könnten, dass sich mit menschlichen Geschwistern vergleichen konnte. Ich war gespannt es herauszufinden, während ich ihr zunickte und sie dann durch die Straßen führte. Die Straßenlampen um uns herum flackerten und fielen schließlich aus, es war erstaunlich, aber der Strom schien wohl ausgefallen zu sein, aber nichts, das uns aufhalten würde, nach JERICHO zu kommen.

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