Ezra gab mir eine kleine Warnung und auch wenn ich nicht wusste was genau er vorhatte vertraute ich ihm mittlerweile völlig. Ich stand ihm also als Katapult zur Verfügung und sah wie geschickt und schnell er sich hinter The Witch beförderte und sie erfolgreich mit einem gezielten Messerstich zum Aufgeben zwang. Passend dazu traf nun auch endlich die Verstärkung ein und übernahm unser Ziel. Ich salutierte kurz und sah ihnen einen Moment nach, auch ich war außer Atem, das Adrenalin pumpte nur so durch meine Adern, auch wenn mein Körper nach außen hin völlig ruhig aussah, kein Zittern, kein Zucken gar nichts, alles eine Frage der Erfahrunh und davon hatte ich zur Genüge. Ezra kam zu mir und ich war ihm gerne eine Stütze, auch wenn ich automatisch die bahndschuhten Hände ausstreckte und ihn zusätzlich satbilisierte. Wir standen nun wirklich dicht beisammen, unsere Gesichter waren einzig durch unseren Größenunterschied getrennt. Mein Blick zuckte einige Momente zwischen Ezras katzenartigen Augen hin und her, ehe ich es in mir fand ihm zu antworten. Ja. Bei dir?

Kaum trafen meine Augen auf die von Anthony, ebenfalls geweitet und voller Adrenalin, selbst wenn sich sein Körper sonst nicht bewegte, wie ein gigantischer Fels in der Brandung, reagierte mein Körper bereits ohne mein Zutun. Es war, als hätte sich alles bis zu diesem Moment aufgestaut und brach nun durch den unsichtbaren Damm, an dem sich alles aufgestaut hatte. Ich hatte seine Blicke zuvor bereits bemerkt, aber jetzt war es wie ein Tropfen in ein Fass, das überzulaufen drohte, und ich murmelte nur noch, Gleich viel besser. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, sprang ich Anthony förmlich an, meine Beine schlang ich dabei ohne Probleme um seine Hüften, und ich verband unsere Lippen miteinander, direkt stürmisch und rau, ohne großes Vorgeplänkel, ich wusste, was ich wollte, und das war gerade Anthony. Viel zu lange hatte ich Alex hinterhergetrauert, dem was wir gehabt hatten, aber es war im Endeffekt doch alles lügen gewesen, natürlich, ich war noch nicht bereit für mehr als das hier, das rein körperliche, aber das genügte mir gerade auch vollkommen.

Ezras Sprung und der Kuss überraschten mich, aber dann irgendwie auch gar nicht mehr. Mein Körper reagierte automatisch, ich stützte den Söldner mit meinen Händen an seinem Hinterteil und erwiderte den Kuss, auch wenn ich durch den Schwung ein paar Scgritte zurück stolperte, aber das war mir nur ganz recht, denn nachdem ich den stürmischen, heißen Kuss einige Momente lang genossen hatte, begann ich damit in großen Schritten zurück zu unserem Zimmer zu gehen, wo ich die Tür zutrat und mich mit Ezra förmlich auf das quietschende Bett warf. Ein Wunder, dass es dabei nicht einbrach, aber das konnte ja noch werden, denn alles woran ich noch denken konnte war dieser unfassbar attraktive Körper nun unter mir und das was ich damit anzustellen gedachte. Schon seit ich Ezra heute kennengelernt hatte, hatte ich seinem Körper verlangend nachgesehen, warum ich das am Anfang versucht hatte zu unterdrücken war mir nicht ganz klar, immerhin hatte es meine Kompetenz nicht eingeschränkt, ich war ja kein Teenager mehr, der sich von Hormonen völlig verwirren ließ, aber nun wo die Gefahr gebannt war und Ezra ebenfalls Interesse an mir hatte konnte ich endlich los lassen. Ich war sonst nicht gar so sehr der Typ für One-Night-Stands, aber das Adrenalin und die geteilte Gefahr, vielleicht aber auch die Kopfverletzung, hatten bei mir für den Moment jegliche Schranken gelöst.

Es war eine kalkulierte Aktion gewesen, ich hätte so etwas niemals gemacht, wenn ich nicht genau gewusst hätte, wie es ankommen würde, denn Anthony reagierte in etwa so wie erwartet. Ich fühlte mich, als würde mich jemand wie auf einem Thron auf Händen tragen, als er mich auf seinen starken Armen stützte. Eng presste ich mich an seinen Körper mit meinem, während ich spürte, wie sich die Hitze in mir mehr und mehr aufstaute. Ich vertiefte den Kuss zugleich, ohne noch groß zu zögern, meine Augenlider fest geschlossen, auch wenn sie leicht flatterten. Ich spürte, wie sich Anthony bewegte und wenige Momente später landeten wir auch schon beide am bedenklich quietschenden Bett. Pass auf, big boy, sonst zerstören wir am Ende noch das Bett., warnte ich ihn leise lachend, während ich meine Lippen über seinen Hals gleiten ließ, wobei es in meinem Tonfall beinahe mehr wie eine Aufforderung klang als eine Warnung. Ich nutzte aber den Moment und drehte uns um, natürlich nur unter der Mitarbeit von Anthony, alleine hätte ich keine Chance gegen seine bloße Stärke gehabt, etwas, das noch einmal mehr Hitze durch meinen Körper schießen ließ. Nun saß ich aber rittlings auf seinen Hüften, die Beine links und rechts neben ihm, während ich mich an seiner Uniform zu schaffen machte, um diese von ihm zu entfernen. Ich bin so feucht für dich., raunte ich ihm dabei ins Ohr, bevor ich unsere Lippen wieder miteinander verband. Ich war einfach so vollständig in der Situation, machte mir keine Gedanken über etwas anderes, es war unglaublich befreiend, endlich einmal nicht alles zu überdenken, sondern wie beim Training einfach den Körper für sich sprechen zu lassen, was er auch zur Genüge tat. Ich war schließlich, zumindest gerade, auch nur ein Mann.

Das Bett... nun, hatte es nicht wirklich überlebt, das Kopfteil war mittendrin abgebrochen, aber das hatte nun wirklich niemanden von uns aufgehalten, und ich lag gerade mehr oder weniger quer über das Bett, über meinem Körper lag nur ein dünnes weißes Laken, meine Haare waren ziemlich durcheinander und hingen mir ins Gesicht, während mein Atem viel zu schnell ging. Ich war einfach nur sehr, sehr, sehr zufrieden, während ich erst jetzt wirklich aus diesem Nebel an Lust wieder erwachte, aber ich fühlte mich extrem wohl dabei. Ich war vollkommen entspannt, meine Beine fühlten sich an wie Pudding, und ich spürte noch hier und da das letzte Beben durch meinen Körper laufen. Ein wenig rot war ich schon im Gesicht, aber vor allem vor Anstrengung, und vielleicht ein bisschen wegen der Erinnerung, wie ich Anthony bestiegen hatte wie einen Berg.

Ezra sah sowohl unter mir, als auch über mir einfach nur heiß aus, diese helle Haut machte mich einfach schier Wahnsinnig und das konnte nur durch intensive Erkundung von dieser in den Griff bekommen werden. Ist das eine Warnung oder eine Aufforderung? Schon jetzt war meine Stimme rau von Verlangen und als Ezra den Spieß umdrehen wollte ging ich einfach mit, wodurch er auf meinen Hüften saß und einen köstlichen Druck auf meine Lenden ausübte. Alleine seine leisen Worte entrangen mir ein verlangendes Geräusch und auch ich blieb nicht untätig dabei Ezra zu entkleiden und mehr und mehr von ihm zu sehen, wobei ich es auch nicht bleiben ließ unsere Mitten aneinander zu pressen, wann immer sich mir die Chance ergab.

Ich öffnete schwer atmend die Augen, ich spürte Ezras heißen Körper noch neben mir und war noch ganz durch den Wind dank unserer Taten und alleine das Bild wie der Söldner mich bestiegen hatte war eines das ich auf keinen Fall vergessen konnte und es auch nicht wollte. Ich fühlte mich allerdings nun endlich wieder vollkommen entspannt, seit Monaten hatte sich das ganze in mir aufgestaut, seit Monaten war ich nicht mehr zum Zug gekommen und nun, ich war eben auch nur ein Mann, ich hatte Bedürfnisse, welche ich aus irgendeinem mir nicht nachvollziehbaren Grund nicht gestillt hatte. Meine Kopfwunde pochte weit entfernt noch mit leichtem Schmerz, aber das Schmermittel und die eben erlebten Hochgefühle unterdrückten das ganze sehr erfolgreich.

Es war seltsam therapeutisch das Gefühl, das mich gerade durchlief, während ich einfach nur entspannt daliegen konnte, meine Muskeln fühlten sich definitiv ausgelastet an, nicht nur von der Mission, aber ich hatte auch ordentlich Enthusiasmus und Energie hineingesteckt, wir beide, es war beinahe so gewesen, als wären wir wie zwei Hungernde übereinander hergefallen. All die Bilder schossen mir noch durch den Kopf, ich in Anthony's Armen, Anthony über mir, unter mir, hinter mir, wir hatten uns jedenfalls nichts geschenkt und ich hatte das Gefühl, dass ich das auch sehr gebraucht hatte. Hmmm., machte ich genießerisch und streckte mich erst einmal komplett durch wie eine Katze, Das war wunderbar. Eigentlich versteckte ich mich lieber, ich hatte es auch versucht, aber das war kaum möglich, wenn man vollkommen nackt war. Es hatte aber gut getan, der Blick, mit dem mich Anthony angesehen hatte, mit dem ich ihn auch angesehen hatte, wie das nächste Weltwunder, voller Wollen und Neugier, auch wohlwollendes Erstaunen, und ich hatte gar nicht anders können als mich gehen zu lassen und gut zu fühlen. Ein bisschen blieb ich noch liegen, wir hatten ja doch Zeit, aber dann wurde es doch Zeit sich langsam zu bewegen, es wurde langsam schon wieder hell draußen und ich wollte nicht, dass sich Felicita zu große Sorgen um mich machte. Ich rollte mich also hinüber und begann langsam mich wieder anzuziehen, während ich einmal relativ locker über die Schulter zu Anthony lächelte. Wir sehen uns irgendwann mal wieder in der "SWAPPER"-Bar?

Mhm. Du warst wunderbar. Ich setzte mich nun langsam doch auch auf, ich musste zurück Nachhause, nicht nur wegen meines Bruders, aber der andere Grund wollte mir einfach nicht einfallen, da war wieder das Gefühl als hätte ich irgendetwas vergessen, irgendetwas wichtiges. Es wird mir schon noch wieder einfallen. Ich erwiderte Ezras Blick und lächelte kurz und leicht, aber doch wertschätzend, ehe ich meine eigene Uniform Stück für Stück wieder anlegte. Ich will es hoffen, vielleicht können wir ja auch wieder zusammenarbeiten, du bist ziemlich gut.

Ein wenig stolz musste ich doch grinsen, denn wer hörte so eine Aussage denn nicht gerne? Ich schnürte mir gerade meine Stiefle zuende, nichts unangenehmes lag zwischen uns, das hatte ich allerdings auch erwartet, ich dachte über solche Dinge meistens viel zu lange vorher bereits nach, ich hätte niemals ein angespanntes Verhältnis zu einem engen Arbeitskollegen riskiert, und mir am Ende damit Chancen ruiniert. Ich badete schon ein wenig in den Komplimenten, das musste ich zugeben, es war beinahe so wie eine Massage für meinen zuvor noch angespannten Körper. Schmunzelnd erhob ich mich also vom Bett, wobei ich mich kurz an einer Wand festhalten musste, denn verdammt, Anthony war wirklich gar kein kleiner Kerl, in absolut allen Aspekten, bevor ich zu ihm hinüberstolzierte, auf die andere Seite des Bettes. Danke, du warst auch ganz okay., erwiderte ich kurz tatsächlich vollkommen entspannt etwas frech, bevor ich ihm zunickte, Kriegen wir sicher hin, würde mich freuen. Würde es mich wirklich, nicht nur mit Anthony, auch mit Gilbert zusammenarbeiten war wirklich effizient gewesen, ich machte mich nun also auf den Weg zu Felicita nachhause, mit einer kurzen Sa­lu­ta­ti­on in Richtung Anthony und noch immer nicht ganz so sicheren Beinen.

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Ich musste unwillkürlich grinsen als ich sah wie Ezra stolperte, definitiv meine Arbeit, ich wusste, dass ich sehr gut bestückt war, zudem wusste ich was ich im Bett tat, ich war durchaus talentiert, etwas was Ezra aber auch war, wie ich heute hatte erfahren dürfen. Wir werden uns Wiedersehen. Pass auf dich auf. Letzteres entkam mir automatisch, ich konnte Ezra gut leiden, entsprechend wollte ich natürlich, dass er sicher war. Ich sah seiner verschwindenden Gestalt eine Weile noch nach, ich ging sogar zur Tür und beobachtete wie er auf sein Motorrad kletterte und wegfuhr. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen trat ich selbst auch den Heimweg an.
(Wohngebiete der Charaktere/Apartment der Belwares)