Der Name des Motels machte sehr viel mehr her als es selbst dann tatsächlich tat, schmutzig, heruntergekommen, voller Leute die man lieber nicht nach ihren Ausweisen fragen sollte, aber es war nahe und ein guter Ort um auf die Leute der Regierung zu warten. The Witch lag bewegungslos auf meinen Schultern, ihr Speer war in meiner Hand und ich war doch etwas außer Atem als ich endlich ankam, mein Körper musste die Kopfverletzung ausgleichen die ich hatte, aber ich war glücklich hergekommen und wartete nun am Parkplatz auf Ezra, als wäre es gar nichts ungewöhnliches eine bewusstlose, verletzte Frau auf den Schultern zu tragen, während man selbst mit Waffen nur so behängt war, aber wenn man einen SWAPPER schon in Aktion erlebt hatte, dann war das gar nicht mehr so seltsam zu sehen.

cf: Das Zentrum » Inneres Zentrum

Mit einem lässigen Schwenker bog in in den Innenhof des Motels ein, der gleichzeitig den Parkplatz darstellte, ich war hier schon öfters gewesen, also war es keine große Sache für mich, hier wurde nicht viel nachgefragt und das war auch gut so. Ich hielt mein Motorrad an, stieg elegant ab und sicherte es, bevor ich mir auch meinen Helm vom Kopf nahm. Gilbert ist gut angekommen., war das erste, was ich Anthony mitteilte, bevor ich mich gleich daran machte mit dem älteren, dunkelhäutigen Mann an der Rezeption zu sprechen, ich bekam meinen Schlüssel und kehrte damit gleich zu Anthony zurück. Kann ich dir den Speer abnehmen?, fragte ich schließlich vorsichtig, ich wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen, aber er wirkte doch etwas außer Atem, blieb nur zu hoffen, dass er es nicht als Angriff auf seine persönliche Stärke sah, solche hatte ich leider auch schon viele erlebt.

Ezra fuhr auf den Hof und mein Blick folgte automatisch und wie festgeklebt jeder seiner Bewegungen, wie er sich von seinem Motorrad schwang, wie sich die schmalen Muskeln unter dem hautengen Anzug bewegten, wie er den Helm vom Kopf nahm. Dann allerdings musste ich mich wieder zur Ordnung rufen und nickte auf die Information hin zufrieden. Mein Bruder war in Sicherheit und würde sich hoffentlich ausruhen, das war sehr gut so. Danke. Ich überließ es Ezra das Zimmer zu besorgen und war von seiner Frage dann doch etwas überrascht, ich hatte nicht erwartet, dass er rücksicht nehmen wollte, doch ich reichte ihm ohne großen Protest den Speer, es war mor gerade nur recht weniger zu tragen zu haben, The Witch war dank ihrer Größe nicht eben leichty und ich war mir in meiner Stärke und Kompetenz sicher genug um nicht beleidigt zu sein, weil man mir seine Hilfe anbot. Gerne. Welche Nummer haben wir?

21., teilte ich ihm mit und nahm erleichtert davon, dass er sich nicht beleidigt fühlte, den Speer entgegen, der auch ein ordentliches Gewicht hatte, wie ich feststellen sollte. Anthony war aber auch ein Berg von einem Mann, er konnte solche Dinge wohl ohne Probleme tragen, aber er hatte trotzdem eine Kopfverletzung davongetragen und auf das sollte man Rücksicht nehmen, wenn man effizient zusammenarbeiten wollte. Ich konnte nicht anders als ihn kurz einmal zu mustern, bevor ich mich umdrehte und dann gleich auf unser Zimmer zusteuerte, es war noch im Erdgeschoss, also mussten wir keine Treppen steigen. Ich sperrte die Tür auf und ein heruntergekommener kleiner Raum mit Doppelbett und uralter Technik offenbarte sich uns. Ich lehnte den Speer direkt neben der Tür auf die Wand und hielt dann Anthony die Tür auf, damit er The Witch problemlos aufs Bett legen konnte, anderswo war auch kaum Platz.

Ich folgte Ezra den Gang entlang, dankbar, dass ich nicht auch noch Stufen hochmusste, und trug The Witch dann in den Raum hinein. Er war kaum einer Erwähnung wert, ein Bett, ein Tisch, das Bad direkt im selben Raum, wenn es denn überhaupt solch eine Bezeichnung verdiente. Ich legte unsere Gefangenerecht unsanft auf das Bett, welches quietschte, aber sie war eben doch sehr schwer und eine Schwerverbrecherin, da musste ich wirklich nicht mit Unsicht heran gehen. Ich ließ meine Schultern kreisen, als sie endlich frei waren und spürte wie ein paar Gelenke knackten.

Einen kurzen Moment hatte ich beinahe den Eindruck eine Regung von The Witch zu sehen, aber als ich sie, nachdem sie Anthony auf das Bett gelegt hatte, genauer mustern wollte, rührte sie sich bereits überhaupt nicht mehr, wie ein Stein. Es musste wohl Einbildung gewesen sein, ihr Atem ging fiel zu flach um nicht in Ohnmacht zu sein, es sei denn... mein Blick wurde auf die breiten Schultern von Anthony gelenkt, die er gerade kreisen ließ, sie waren sicherlich insgesamt zweimal so breit wie meine und ich konnte meinen Blick einen Moment gar nicht davon lösen, Felicita hatte jedenfalls nicht übertrieben bei den Belware-Geschwistern. Es waren zwei Stühle da, also konnte jeder von uns sitzen, aber ich wollte mich zuerst noch umziehen, in der Motorradkleidung hatte ich einfach nicht so viel Bewegungsfreiheit. Ich stellte die Tasche also am anderen Ende des Zimmers ab, viel mehr Privatsphäre gab es in diesem Zimmer wohl nicht, bevor ich mich begann zu entkleiden, wie schon zuvor auch, aber wesentlich weniger gestresst, ich musste mich hier schließlich nicht mehr abhetzen. Meine Narben an der Brust waren deutlich zu sehen, weshalb ich mich dann auch umdrehte, als ich mich eigentlich umziehen wollte, aber irgendwie musste ich zuerst noch in meiner Tasche herumgebückt wühlen, ich hatte es wohl irgendwie geschafft meine eigene Kleidung vor mir zu verstecken.

Ich ließ mich auf einem der Stühle nieder und versuchte mich zusammenzureißen Ezra nicht beim Umziehen zu beobachten. Es war normal für mich, wenn man sich voreinander umzog, aber Ezra zog mich irgendwie besonders an, seine schmale, filigrane und doch kräftige Gestalt, die sehnigen Muskeln und der wohlgeformte Hintern, der mir gerade entgegen gestreckt wurde, da der Söldner etwas in seiner Tasche suchen musste. Hutze schoss durch meinen Körper und ich rief mich zur Ruhe, das hier war weder Ort noch Zeit um jemanden auf diese Weise zu begehren. Was war überhaupt los mit mir? Es war ja fast so als läge ich seit Monaten auf dem Trockenen. Sicher, ich hatte keinen Partner, aber ich war doch wohl irgendwann in letzter Zeit zum Zug gekommen. Oder? Allerdings fiel mir kein einziges Mal ein, was mich irritiert die Stirn runzeln ließ, während ich nachdachte. Sicher war nichts mehr gekaufen seit Gilbert zurück war, aber vorher? War ich denn nicht ausgegangen mit Skye? Hatte ich mir niemanden aufgerissen? Warum nur nicht? Das nachdenken darüber brachte mir nur mehr Kopfschmerzen und das Gefühl irgendetwas zu übersehen.

Schließlich schaffte ich es endlich meine Kleidung wiederzufinden, zuerst legte ich die schwarze Hose an, dann das weiße Unterhemd, den schwarzen Rollkragenpullover. Ich schnürte meine kniehohen Stiefel und warf mir schließlich auch noch die Militärjacke über, bevor ich mich umdrehte und dann doch den Blick von Anthony bemerkte, der auf mir lag. Für einen Moment schoss ebenfalls eine Hitze durch meinen Körper und meine Wangen erröteten leicht, während ich versuchte es zu überspielen, indem ich mir einmal durch meine Haare wuschelte, die nun über meine Stirn fielen. Ich konnte gar nicht verstehen, wie jemand wie er mich so ansehen konnte. Trotzdem trat ich ohne zu zögern einige Schritte auf ihn zu. Jetzt können wir nur mehr warten., sagte ich, meine Kehle fühlte sich irgendwie sehr trocken an, Wir müssen uns nur in der Zwischenzeit beschäftigen.

Ezras leicht geröteten Wangen waren es, die mich zurück ins Hier und Jetzt brachten und in mir das Verlangen weckten nicht nur diese Stücke Haut in dieser Farbe zu sehen, sondern noch viel mehr, ich wollte seinen schlanken Nacken und seine flache Brust erröten lassen, während ich diesen schmalen Körper erkundete. Ich schüttelte leicht den Kopf, um mich zusammen zu reißen und nickte dann zustimmend. Uns fällt schon etwas ein. Mir würden da so einige Dinge einfallen, aber die wären so unprofessionell, dass ich den Gedanken gar nicht zu Ende denken wollte.

Unter dem Blick hatte ich beinahe mehr das Gefühl entblößt zu sein als zuvor, aber ich konnte gar nichts mehr weiter sagen, auch wenn ich meinen Mund geöffnet hatte, denn wie aus dem Nichts spürte ich plötzlich einen schmerzhaften, mörderischen Absatz in meiner Seite, der mich mit voller Kraft einfach direkt aus der Tür hinausbeförderte. Ich landete einige Meter weiter draußen am Parkplatz unsanft am harten Beton. The Witch zögerte keine Sekunde und schnappte sich wieder ihren Speer, mit dem sie direkt auf Anthony losging, natürlich tat sie das, sie wusste immerhin, dass er im Gegensatz zu mir von vorhin noch verletzt war. Ich rappelte mich unter Schmerzen trotzdem so schnell wie möglich auf, ich musste so schnell wie möglich helfen.

Es wurde deutlich warum man sich nie zu sehr in Sicherheit wiegen sollte, wenn man auf der Arbeit war, ich schob meine Unachtsamkeit allerdings ohne schlechtes Gewissen auch auf meine Kopfverletzung. The Witch war nämlich mittlerweile offenbar wieder aufgewacht und hatte sich einen Plan zurecht gelegt, der beinhaltete erst einmal Ezra loszuwerden, sie trat den Söldner erflogreich aus der Tür, und sich dann mich vorknöpfen, der ich durch meine Verletzung geschwächt war. Ich schaffte es noch meine Messer zu ziehen um den Speer abzublocken, doch knallte mit dem Rücken gegen die Wand und hatte keinen Ausweg mehr, zumal mein Schädel auch noch gegen die Wand donnerte, was mir einen Moment fast die Sicht nahm. Glücklicherweise verschwand das schnell genug wieder, dass ich einen weiteren Stoß nich einmal abwehren konnte, aber meine Reaktionen waren zu langsam, lange würde ich mich nicht mehr erwehren können.

Ächzend stemmte ich mich wieder auf meine Beine, bevor ich mit voller Geschwindigkeit wieder zu unserem Motelzimmer rannte, indem The Witch gerade natürlich ohne jede Rücksicht Anthony attackierte, er fing gerade noch einen Angriff ab, aber sogar ich mit meinem noch leicht schwirrenden Kopf konnte sehen, dass er einfach ein kleines Stück zu langsam war, ihr Speer stieß wieder erbarmungslos auf ihn herab, aber ich warf gleich mehrere Butterflymesser nach ihr, die sie entweder im Gesicht treffen würden, aber sie bemerkte sie natürlich und wich nach hinten aus, musste dadurch aber zum Glück ihren Angriff abbrechen. Die Messer blieben hinter ihr tief in die Wand gebohrt stecken, aber ich ging direkt in den Nahkampf, um ihr keine Chance zu lassen. Ich warf mich auf den Boden, um zu ihr zu schlittern und ihr dort meinen Fuß von unten gegen das Kinn zu treten mit einem geschickten Spruntritt nach oben. Ich schaffte es dadurch, dass ich mein Bein über meinen Kopf zurückzog, um so ein knappte Rückwärtssprungrolle nach hinten zu machen, ihr den Speer aus den Händen zu reißen, der einige Meter weiter draußen auf dem Parkpark landete und dort tief im Beton stecken blieb. Ich lag am Boden, für den Moment relativ wehrlos in ihrer Nähe, aber sie selber war auch entwaffnet und stieß einen frustrierten Schrei aus, während ich mich auf den Ellbogen nach hinten rappelte, um ihren eventuellen bloßen Faustangriffen ausweichen zu können, wenn wir sie jetzt auf den Parkplatz hinausbekommen könnten wäre es natürlich perfekt, denn so einfach würde sie sich nicht ergeben, auch wenn sie jetzt vielleicht keine Waffe mehr hatte. Sie besetzte immerhin nicht umsonst einen der höchsten Posten bei der RESISTANCE.

Ezras für sich selbst sprechenden Fähigkeiten im Kampf retteten mir in letzter Sekunde das Leben, denn den nächsten Angriff, der auf mich zuraste, hätte ich nicht mehr abwehren können, ich war zu langsam. Doch so würde The Witch gezwungen von mir zurück zu weichen und schließlich schaffte Ezra es sogar ihr den Speer abzunehmen und ihn nach draußen zu befördern, wodurch er sich aber in eine sehr prekäre Lage brachte. Ich hatte mich allerdings genug wieder gefangen und stürmte vor, die Messer nicht mehr in den Händen. Mit aller Kraft und dem vollen Gewicht eines muskelbepackten Agenten von fast 1,90 Metern Größe, rammte ich unsere Gegnerin und beförderte sie mit meinem Körper aus der Tür hinaus auf den Parkplatz, wo wir mehr Platz für den Kampf haben würden, als diesen kleinen Raum. Sie wurde hinaus geschleudert und knallte auf den Boden, von wo sie sich aber natürlich wieder aufzurappeln begann, wenn auch deutlich langsamer nach diesem Aufprall.

Tatsächlich arbeiteten wir ziemlich ausgezeichnet im Team, das musste sogar ich zugeben, denn ich hätte es so direkt nicht erwartet, normalerweise arbeitete ich lieber alleine, ich war nicht so gut mit Fremden, auch wenn die Belwares in dem Sinne nicht vollkommene Fremde waren. Anthony schaffte es also The Witch nach draußen zu drängen und ich konnte mich wieder aufrappeln, während ich ihnen so schnell wie möglich nach draußen folgte, wo ich meine Chance sah und auch sogleich ergriff. Anthony!, warnte ich ihn, bevor ich mir mein Jagdmesser aus meiner Jackeninnentasche schnappte, Anlauf nahm und sprang. Noch im Sprung stützte ich mich an den Schultern von Anthony ab, an denen ich mich dank seiner Kraft problemlos nach oben katapultierte, darauf vertrauend, dass er wusste, was ich ungefähr vorhatte, während ich mit meinem Messer ausholte. Der Plan ging auf, durch die Größe von Anthony schaffte ich es mich sogar ein kleines Stück hinter The Witch zu katapultieren, der ich das besagte Messer in den Rücken rammte, tief und fest, womit ich sie tatsächlich mit meiner Landung in die Knie zwingen konnte. Wenn ich das rausziehe, verblutest du in ein paar Sekunden., machte ich sie mit kühler, analysierender Stimme auf ihre Situation aufmerksam, woraufhin sie sich auch klugerweise nicht mehr bewegte. Wie gerufen trudelte nun auch tatsächlich die Verstärkung ein, weitere Agenten der Regierung, in spezieller Ausrüstung, vollkommen in schwarz und mit Visier, sodass man ihre Identitäten kaum erkennen könnte. "Wir haben den Befehl The Witch in Verwahrung zu nehmen. Agent Belware und..." Ich musterte den Typen von der Regierung emotionslos. Ezra Lee, ich erwarte meine Bezahlung., sagte ich vollautomatisch, noch voller Adrenalin, während er nur nickte und den Transfer des Kopfgeldes sofort bestätigte, ich nickte und ließ das Messer los, das er übernahm. Sie nahmen The Witch sofort in Gewähr, genauso wie ihre Waffe, den Speer, und transportierten sie ab, als wären sie nie hier gewesen. Mit schweren Schritte stolperte ich extrem außer Atem nach vorne, ich musste mich irgendwo abstützen und das tat ich auch, mit meinem Unterarm an Anthony's breitem und stabilen Oberkörper, wo ich dann zu Anthony hochsah und noch beim hochsehen gemurmelt fragte, Alles okay?