Momentan, das musste ich ehrlich zugeben, war mir das alles zu viel. Zum ersten Mal seit langem erlebte man mich sprachlos. Eigentlich war ich alles andere als das, ich hatte eine starke Hau-drauf-Mentalität und ließ mich in der Regel nicht ins Boxhorn jagen, doch für diesen Moment stand die Zeit einfach still. Ghost Evolution schoss aus vollen Röhren zurück und ließ Vanir nicht einmal so weit kommen, dass er sie sprachlos machte, doch dann war auf einmal der Strom weg. Alles wurde dunkel und kurz darauf ertönte eine Durchsage der Regierung, dass sie alles im Griff hätten. Auch in mir weckte es unangenehme Erinnerungen, doch ich versuchte, ruhig zu bleiben und atmete zitternd, aber tief ein und aus. Silverhead erwischten die Flashbacks deutlich schlimmer, was aber auch mehr als verständlich war, denn immerhin lag seine Gefangenschaft erst kürzlich zurück. Ehe ich reagieren konnte, war bereits Snow wieder da und kümmerte sich um diesen, nachdem sie gegen Vanir zurück geschossen hatte, während Red förmlich zu verzweifeln schien, mir fiel auf, dass er ungewöhnlich ruhig war. Das erste Mal erlebte ich mit, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Das stimmt alles nicht. Du bist großartig. Während Neo nur einen Kommentar abgab und ansonsten nichts unternahm, erhob ich mich, um zu Red zu treten. Nachdem Moon Elf das Intercom zertrümmert hatte, war ein blaues Flackern von ihr zu sehen. Was sie tat, sah ich nicht, aber wenig später gingen flackernd die Lampen wieder an, was mich sehr erleichterte. dieses Mal war ich es, die ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Wenn diese Maskenfresse nochmal sowas abzieht, werde ich ihn eigenhändig zertrümmern", kam es leise von mir, doch man konnte deutlich erkennen, dass ich jedes einzelne Wort ernst meinte. Jeden einzelnen Knochen in seinem verdammten Körper. "Hör nicht auf das, was heute gesagt wurde. Du bist großartig und das weißt du auch. Und das weiß jeder hier", fügte ich hinzu, eigentlich war man solche sanften Worte von mir gar nicht gewohnt. Aber anhand der nicht sonderlich konstruktiv formulierten Kritik seitens Silverhead, Vanir und dem Stromausfall konnte ich mir in etwa vorstellen, was gerade in ihm vor ging.

Ich ballte meine Faust bei den Worten von Vanir. Das konnte ich nicht zu lassen. Schließlich eskalierte die Situation. Das Licht flackerte plötzlich und fiel aus. Die Regierung ließ verlauten, dass in der gesamten Kolonie der Stromausgefallen war. Ich überlegte meine Fähigkeiten anzuwenden, als Moon elf gerade Das Inter Com zerstörte. Daraufhin lief sie zur Steckdose und machte dass, was man nie machen sollte. So leuchteten die Lampe im Raum wieder auf. Es war wahrscheinlich aber nur hier so. Ich versuchte meine Fassung zu bewahren, und fuhr mir durchs Gesicht. Das ganze war schon Härter Scheiß. Auch für mich war es hart. Aber nach Solomnia Records war sowas eigentlich zu erwarten gewesen. Immerhin hatte die Resistance deutlich angekündigt, dass diese wieder da waren.

Es ging ziemlich drunter und drüber in den nächsten Minuten und ich hab mir Mühe Vanir einfach zu ignorieren denn egal was er über die Zwillinge wusste war mir egal. Ich wollte es nicht von ihm erfahren sondern von ihnen sobald sie dazu bereit wären darüber zu reden. Besorgt sah ich daher zwischen Red und Silverhead hin und her nur um kurz darauf mehr oder weniger im Dunkeln zu sitzen. Snowwhite erschien kurz darauf und kümmerte sich um letzteren während Moon Elf sich, nachdem sie das Intercom zertrümmert hatte, darum kümmerte das es wieder Licht gab. Vermutlich aber nur hier alles andere wäre wohl zu viel des guten. Ich selbst ging um den Tisch herum bis ich neben Red stand dem ich eine Hand auf die Schulter legte und ihn dazu bewegte das er mich ansah. ,,Gib nichts auf das was dieser Trottel gesagt hat. Du hast nichts falsch gemacht. Natürlich ist es nicht zu 100% optimal das du mit ihm verhandelt hast, aber du hast getan was du für richtig gehalten hast um einen Freund zu retten. Das verstehe ich und ich denke auch jeder andere wird es verstehen, der ein oder andere wird einfach ein bisschen Zeit brauchen", sagte ich ruhig zu ihm und drückte seine Schulter sanft. Bei den letzten Worten sah ich zu Silverhead der, so war ich mit sicher, auch irgendwann verstehen würde warum Red das getan hatte. Manchmal musste man einfach zwischen zwei Übeln wählen und wenn eines davon war einen Freund zu verlieren und das andere mehr oder weniger harmlose Daten weiter zu geben dann hätte ich wohl ähnlich gehandelt wie er.
,,Du bist ein guter Mensch und daran wird sich nichts ändern ganz gleich was diese Maskenfresse oder jemand anders sagt oder tut. Verstanden?"
Eindringlich sah ich ihn an und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln ehe ich das Thema wechselte damit sich die Lage erstmal beruhigen konnte. ,,Gut ich denke wir sollten erstmal die Lage hier im Gebäude checken und dann sollten ein paar von uns sich raus auf die Straße begeben um dort für Ordnung zu sorgen. Es wird sicher hier und da Chaos und Panik geben. Vielleicht finden sich auch noch wieder ein paar SWAPPER oder so die uns dabei unterstützen. Das kann sich nur positiv auf die derzeitige Lage auswirken. Wir müssen jetzt Präsenz zeigen und den Leuten das Vertrauen in uns zurück geben." Ernst ließ ich meinen Blick über die anderen schweifen um zu sehen was sie von meinen Worten hielten und mir persönlich schwebte auch schon jemand vor mit dem ich zusammenarbeiten wollen würde wenn er dabei war.

Ich ignorierte Vanir einfach nachdem ich ihn angefahren hatte. Seine Worte könnten mir nicht egaler sein aber ich war mir sicher das ich ihm bei passender Gelegenheit sofort die Augen auskratzen würde. Jetzt gab es aber wirklich wichtigeres. Ryan legte auch sofort seine Arme um mich als ich bei ihm ankam und ich hab ihm gerne den Halt den er gerade bei mir suchte.
Cyana kümmerte sich auch kurz darauf um die Beendigung des Telefonats als auch dafür das wir zumindest hier im Raum wieder Licht hatten. ,,Für dich immer Liebster", flüsterte ich als mein Mann sich bei mir bedankte. Etwas das er in meinen Augen nicht tun musste. Ich lehnte mich danach noch immer an ihn und lächelte leicht als ich sah wie die anderen sich um Red kümmerten und ihn aufzumuntern und zu trösten versuchten. Ryan schloss sich dem auch an, auf seine eigene ernste aber trotzdem nicht weniger herzlich gemeinte Art. Nicht jeder würde das so sehen aber wer ihn kannte der merkte schon wie er manche Sachen meinte.
Ghost Evolution war dann auch die erste die sich bezüglich eines weiteren Vorgehens äußerte und ich konnte an ihrem Plan nichts aussetzen. Sie hatte ja recht. Wir mussten jetzt Präsenz zeigen. ,,Ich finde den Vorschlag gut. Nachdem wir hier alles kontrolliert und alle beruhigt haben sollten wirklich einige von uns raus auf die Straße und die Leute unterstützen wo sie können."

Auch Ghost Evolution machte sich schließlich stark für Red und sagte ihm, dass er ein guter Mensch war und kein schlechter Anführer, was mich leicht lächeln ließ, ich hoffte schwer, dass er es glaubte und sich nicht weiterhin für einen schlechten Anführer hielt. Neo blieb in der Zwischenzeit weiterhin ruhig, während Moon Elf sich für das kaputte Intercom entschuldigte. Nun, das war durchaus schade, aber aus meiner Sicht hatte sie absolut recht gehabt, dieser verdammte Drecksack hatte nur Mist gelabert. Red hatte versucht, sie aufzuhalten, doch dazu war es zu spät gewesen, und er reagierte erst dann wieder, nachdem ich meine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Als er sich bedankte, war seine Stimme kaum zu hören, und ich nahm meine Hand trotzdem nicht gleich weg. "Da gibt es nichts zu danken, das ist nur die Wahrheit", antwortete ich dann und brachte für einen Augenblick ein leichtes Lächeln zustande. Danach gab er Silverhead recht, doch ich nickte leicht, als er meinte, dass er ihn nicht hatte verlieren wollen. Sogleich nahm ich die Hand von Reds Schulter und schlug mir diese flach auf die Brust. "Ich hätte genauso gehandelt. Nur dank dir, Silverhead, kann ich heute hier stehen, als Teil der Mission COURAGE. Ich hätte keine Entscheidung anders getroffen", fügte ich wenig später noch hinzu.
Allerdings fand ich den Vorschlag, den anderen mit dem Stromausfall zu helfen und zu unterstützen. "Halte ich für eine gute Idee", fügte ich ebenso hinzu, auch den Vorschlag von Cyana fand ich wirklich gut und stimmte zu. Damit beendete er schließlich so langsam die Besprechung und ich nickte erneut. "Alles klar, dann schauen wir mal, dass wir da ein wenig helfen", entgegnete ich wenig später, ehe ich meine Finger laut knacken ließ, "dann werde ich mich an dieser Stelle verabschieden. Wenn etwas ist, könnt ihr mich jederzeit erreichen." Ich hob die Hand zum Abschied, ehe ich den Besprechungsraum verließ.

=> Das Zentrum - Inneres Zentrum

Ich hörte noch aufmerksam bis zum Schluss mit und notierte mir ein paar kleinigkeiten. Somit war das Meeting wohl beendet. Man sieht sich verabschiedete ich mich respektvoll und steckte meine Hände in die Taschen. Das war ein recht anstrengendes Meeting gewesen, was mir defintiv im Kopf bleiben würde, für die nächste Zeit. Alleine das mit dem Anführer der Resistance und dem Stromausfall. Zum Glück lief der Strom jetzt wieder. Aber was wenn sowas noch mal vor kam? Die Kolonie war definitiv in Gefahr.
=> Die Safe Rooms

Es wurde noch endgültig festgelegt wie wir weiter vorgehen würden und wir wurden von Red in Gruppen eingeteilt. Ich nickte einmal und schrieb kurz eine Nachricht auf die ich auch schnell eine Antwort bekam, hatte mein Gesprächspartner wohl auch sein Akku gespart. ,,Gut dann mach ich mich mal auf den Weg. Bis zum nächsten Mal alle miteinander", verabschiedete ich mich von allen und tippte mir mit dem Zeigefinger einmal an die Schläfe.
Mein Weg ging direkt nach draußen wo ich zügig durch die Straßen lief und schon auf dem Weg zum Treffpunkt in Greektown. Joyce wartete da schon auf mich und nach einer, wegen der Lage, kurzen Begrüßung machten wir uns auch direkt an die Arbeit. Gemeinsam gingen wir durch die Straßen und halfen überall, egal was es war. Wir beruhigten die Leute denen aufgrund der Dunkelheit Angst haben, lösten Tumulte auf wenn wir welche entdeckten und noch einiges mehr. Es war anstrengend aber wir überstanden die Zeit bis der Strom einsetzte.
Erleichtert hatten wir uns eine Pause gegönnt jedoch nur bis wir die Nachrichten gelesen hatten. Oh Gott die arme Jocelyn! Ohne Worte wussten wir beide das es jetzt nur eines gab das wir tun konnten. Fast gleichzeitig sprangen wir von der kleinen Mauer auf der wir gesessen hatten und hetzten durch die Straßen. Ich hing immer etwas hinter ihm zurück, aber das verstand ich denn immerhin ging es hier um seine Schwester.

==> Das Zentrum ---> das Krankenhaus

(Der Inhalt ist mit @Joyce und Jocelyn Heracim abgesprochen und Joyce wird von seinem letzten Standort mitgezogen und fängt am Krankenhaus wieder an)

Es wurde beschlossen die Idee umzusetzen und ich wusste das Ryan gerne geholfen hätte, aber das konnte ich ihn noch nicht. Nicht so wie es ihm derzeit noch ging. Er war nervlich noch nicht wieder in der Lage dauerhaft helfen zu können. Zu mal ich unbedingt mit ihm reden wollte und sich das nicht länger aufschieben ließ, taten wir das schon viel zu lange weil er so stur war.
Was die Besprechung anging hatte wohl niemand mit einem derartigen Verlauf gerechnet, aber irgendwie hatten wir sie doch nochbanz gut hinter uns gebracht. Trotz Störung durch Vanir. Bei dessen Äußerung zu seinem Standort stieg Sorge um die dortigen Kinder in mir auf die sich jedoch etwas legte als Ryan versprach dort jemanden vorbei zu schicken. Als es wieder um die Verhandlung mit der RESISTANCE ging lächelte ich Red sanft an. ,,Ich verstehe euch beide. Im Normalfall hätte ich auch nicht mit ihnen verhandelt, aber das hier war eine andere Situation und ich bin wohl diejenige die euch am dankbarsten ist das ihr das getan habt. Also mach dir bitte keinen Gedanken darum. Manchmal muss man über seinen Schatten springen und etwas tun was man sonst nie tun würde um etwas zu erreichen", sprach ich ihn mit einem sanften Lächeln an. Er sollte sich deswegen wirklich nicht den Kopf zerbrechen wie ich fand, hatte er doch nur getan was er für richtig gehalten hatte.
Bei leisen Stimme meines Mannes die kurz darauf erklang nickte ich leicht aber ging nochmal kurz zu Red und Cyana um sie beide einmal fest in die Arme zu schließen und ihnen ein ,,Danke" zu zu flüstern. Danach schloss ich mich aber sofort Ryan an und begab mich mit ihm nach Hause.

==> Wohngebiete der Charaktere ---> Familie Crawfords Maison