Alleine die Reaktion von LoGen war mir schon Antwort genug, Babykätzchen waren meiner Meinung nach das süßeste und niedlichste auf dieser gesamten Welt und niemand konnte mir etwas anderes erzählen, zumindest niemand, der nicht einfach völlig dreist log oder nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Wenigstens war LoGen soweit etwas abgelenkt, es tat ihm sicher gut und wir hatten immerhin noch Zeit, zumindest spürte ich aktuell nichts, was diesen Traum stören konnte, es sei denn jemand versuchte uns aufzuwecken von außen. Etwas erstaunt sah ich allerdings wieder zu ihm, als ich nach all den verschiedenen (Nicht-)Antworten seiner Väter, eine Frage von ihm gestellt bekam. Nein, wirklich nicht., schnaubte ich amüsiert, Ich habe schon weird gesehen. Das hier kommt nicht mal ansatzweise dran. Ich lachte leise und schüttelte den Kopf, bevor ich meinen Kopf hob zu der seltsamen Liege, auf der Remus mit Janus am Schoß saß, denn dort waren mir definitiv zu viele Arme und ein deutlich zu nerviger Metamensch, der mir jetzt schon Kopfweh bereitete. Ich beschloss also das aus meiner Sicht einzig logische zu tun und hob eine Hand an. Und halt die Klappe, Remus. Ich formte ohne Probleme einen kleinen Bungalow um die Liege herum, der alle Geräusche verstummen lassen würde, denn ich hatte nicht vor, mir weiterhin seine seltsamen Aussagen anzuhören. Ich sah dann allerdings wieder zu Patton, der offenbar nun auch die Kätzchen entdeckt hatte, und nickte leicht zustimmend. Hm, Kätzchen sind schon die besten Tiere auf der ganzen Welt.

(Remus)
Ich war schon überrascht von Janus plötzlicher Anhänglichkeit, doch ich zeigte es nicht, ich hatte allerdings auch nicht viel Zeit dazu, denn wir waren bald von einem Bungalow umgeben, in das uns Ritsu gebannt hatte. Grinsend streckte ich die Zunge zur Tür hin heraus. Naawh, du machst keinen Spaß! Dann begann ich zu lachen und ließ mich schließlich mit Janus zusammen einfach nach hinten auf den Rücken fallen, meine eigenen Arme um ihn gelegt. Ich stehe ja mehr darauf es vor anderen Leuten zu treiben, aber wenn der so prüde sein muss... Ich machte allerdings keinerlei Bewegung dazu Janus auch nur irgendwie sexuell anzufassen.

(Janus)
Ich bemerkte es sofort, als es um uns herum ruhig wurde, was dieses Gebäude vermutlich für Eigenschaften hatte. Sicherlich wollte Ritsu Remus nicht weiter reden hören und hatte so dafür gesorgt, dass er es nicht musste. Das bedeutete allerdings auch, dass wir vor den Blicken der anderen sicher war, was mich dazu verleitete mich wieder mehr zu entspannen, umso mehr, da wir uns bald in einer liegenden Position befanden und ich meinen Kopf auf Remus' Brust ablegen konnte. Alles nur, weil du deinen verdammten Kopf durchsetzen musst. Ich schloss die Augen und gestattete mir einfach den Moment zu genießen. So eine Chance würde nie wieder kommen, egal ob wir in den nächsten Stunden alle starben, oder zurück ins normale Leben traten. Mnemosyne ist ja so ein charmanter Mann, herzallerliebst. Beste Berührungen. Könnte ich tagelang ertragen. Ich verzog das Gesicht und konzentrierte mich auf das Geräusch von Remus' Herzschlag, der gleich wie mein eigener schlug.

(Logan)
Ich bemerkte Pattons Blick, doch zögerte ihn zu erwidern. Ich war mir nicht sicher, ob ich richtig verstand worauf er anspielen wollte. Was genau da mit Janus und Remus war wusste keiner so genau, ich war nur froh, dass Ritsu dafür sorgte, dass uns nicht mehr die Ohren klangen, weil Remus Obszönitäten schrie, und Roman und Virgil... nun, irgendetwas war da zwischen ihnen, das bemerkte sogar ich, aber ob es Rivalität, Hass oder sonst etwas war wusste ich nicht. Und bei Patton und mir? Zugegeben, der andere Mann hatte mir bereits sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er an mir interessiert war. Nur wieso? Wie ein Rätsel, das ich nicht lösen konnte, denn das war Patton für mich ja auch, sah ich schließlich doch zu ihm hinab, die Stirn leicht gerunzelt.

(Patton)
Ich bemerkte Logans Blick gleich nachdem ein Bungalow um Janus und Remus herum entstanden war, was mich sehr erleichterte. Sicher, ich kam mit allen hier klar, aber gerade Remus war... er war mir unheimlich, er erschien mir zu unberechenbar zu sein. Ich spürte wie mein Gesicht unter dem intensiven Blick immer röter und röter wurde, doch bemühte mich darum mich auf die süßen Babykätzchen bei Ritsu und LoGen zu konzentrieren, beide Hände in die Knie gekrallt. Ich meine Welpen sind auch super duper süß, aber Kätzchen sind schon extremst niedlich.

(Roman)
Ich fühlte wie mein Herz einen Sprung machte, als Virgil bei seinem Dank an mich, der nebenbei gesagt überaus überraschend kam, so unglaublich süß aussah. Er war so verlegen und unsicher, ich wollte ihn einfach nur... Küssen. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und brachte mich ins Wanken. Doch ich war ein Held, ich durfte nicht zurück weichen. Virgil hatte mir gedankt und ohne Zweifel war er gerade dabei sich ängstlich meine Reaktion darauf auszumalen und immer schlimmeres zu denken, je länger ich hier hockte und nichts sagte. Also los. Ich muss handeln. Ich lehnte mich vor und schlang meine Arme um die so klein wirkende Gestalt, die Virgil war. Kein Grund deinem Prinz zu danken, es ist immerhin meine Aufgabe die Maid in Not zu retten.

(Virgil)
Ich war schon dabei mir die Lippen blutig zu beißen und war vollkommen sicher, dass Roman im nächsten Moment aufspringen und mich auslachen würde. Dabei war er doch gerade noch so nett gewesen. Aber das war doch so gar nicht er. Richtig? Nein. Eigentlich nicht richtig. Aber er wird sich jetzt sicher wieder ändern. Bestimmt. Oh, was soll ich nur machen? Kann ich hier drin die Zeit anhalten? Aber wo sollte ich hin? Und dann war ich plötzlich umgeben von zwei starken Armen und hörte Romans volle und selbstbewusste Stimme wieder an meinem Ohr. Ich zögerte, eine ganze Weile, doch dann traute ich mich cie Umarmung zu erwidern und meine Stirn an Romans breiter Schulter anzulehnen. es dauerte eine ganze Weile länger noch, bis ich ein paar leise, gedrückte Worte rausbekam, fast eigentlich gegen meinen eigenen Willen. Und was hat die Maid dann davon, wenn sie am Ende nur wieder alleine ist und der Prinz in den Sonnenuntergang reitet?

Endlich kehrte etwas Ruhe ein und ich konnte das Chaos der anderen Persönlichkeiten von Deceit etwas einfach ignorieren, denn ich hatte wirklich genug davon. Ich ließ die Kätzchen zu Patton hinüberrennen, wo eine dann auch gleich selbstständig beschloss, sie musste neugierig an Logan schnuppern und überließ den beiden die beiden Traumkätzchen. Man konnte ihnen sowieso nichts tun, nachdem sie nur Vorstellungen und Ideen in einem Traum waren. Dann sah ich allerdings zu LoGen, dem ich fest meine Hand auf die Schulter legte. Okay, dann machen wir mal das, was Kinder am besten können, tatsächlich handeln nämlich., meinte ich mit einem schiefen Grinsen, bevor ich nachdenklich in die Richtung sah, auf die Insel, auf die ich den nun wohl bald ehemaligen Anführer der RESISTANCE verbannt hatte, Sobald ich anfange den Traum zu lösen, werde ich wahrscheinlich nicht ewig Kontrolle haben, aber zuerst... muss ich ihn dafür in den REM-Schlaf einsperren. Ich hob beide Hände und ließ langsam, Holzscheit für Holzscheit und Nagel für Nagel eine Brücke sich über den Ozean bauen, von unserem Stand bis hin zu der Insel, auf die ich den Mann gesperrt hatte, der damals vor LoGen Hand an mich gelegt hatte. Ich zögerte kurz, bevor ich einen ersten Schritt in Richtung Brücke machte. Denn hier war ich wohl der Einzige, der jetzt handeln konnte. Es war an der Zeit, wir sollten nicht ewig warten und am Ende riskieren, dass er uns entkam oder meine Traumwelt zusammenbrach. Eigentlich war hier zwar nichts gefährlich, ich war sowieso in Kontrolle von allem, was passierte, aber trotzdem lief mir ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken das hier alleine zu tun. Auch wenn ich es konnte. Oder eher können musste. Ich hab das noch nie gemacht... kommst du mit mir mit? Ich drehte mich schließlich um und sah zu LoGen, meinem besten Freund. Er kann uns hier nichts tun.

(Remus)
Unbewusst verstärkte ich meinen Griff um Janus noch etwas mehr, als er, auf seine eigene Art und Weise erklärte was in ihm vorgegangen war, ehe wir hier gelandet waren. Mnemosyne, was für ein Stud, wenn ich dem bei Nacht begegnen würde... Ich erging mich in grausigen Details darüber was ich am liebsten mit unserem bald ehemaligen Anführer anstellen würde, mit einem fröhlichen, fast unschuldigen Ton, als würde ich ein Kindermärchen erzählen.

(Janus)
Einen kleinen Moment spannte ich mich an, doch dann zerging ich fast in Remus' Armen und lauschte seinen Worten, die von seinem kranken Geist, doch auch von seinen Gefühlen für mich erzählten, man musste sie nur richtig zu interpretieren wissen. Ich hatte ein winziges Lächeln im Gesicht und lokerte meinen eigenen Griff keine Sekunde. Wenn man nur Momente in eine Flasche füllen könnte...

(Logan)
Mein inneres Dilemma wurde nicht eben beendet, aber doch auf später verschoben, da Ritsus erschaffene Traumkatzen zu uns getollt kamen und es sich eine von beiden in den Kopf gesetzt hatte, sie müsste statt an Patton unbedingt an mir schnuppern. Wie erstarrt sah ich das kleine Wesen an, unsicher wie ich mich zu verhalten hatte. Sicher, es gab Anleitungen dazu, wie man sich solchen Tieren zu nähern hatte, doch fast alle fügten am Ende hinzu, dass man sich auf das Tier einlassen musste, dass sie individuell waren und man sich auch von seinem Gefühl leiten lassen musste. Was für ein Unsinn... Unterdessen bildete Ritsu eine Brücke über das Meer, wie ich vermutete zu Mnemosyne hinüber. Er schritt also zur Tat, unsere Zeit wurde knapp.

(Patton)
Ich fiel fast in Ohnmacht, als die süßen, kleinen Kätzchen zu uns herüber kamen und ließ mich sofort von der Liege auf die Knie in den Sand fallen, um sie zu begrüßen. Eine jedenfalls von ihnen, die andere suchte sich nämlich Logan aus, der daraufhin so starr dasaß, das ich einfach lachen musste. Entschuldige bitte Lo, aber du schaust drein, als stündest du einem wilden Biest gegenüber. Halte ihr einfach die Hand hin, sie wird dich schon nicht beißen. Sie mag dich.

(Roman)
Virgils Worte ließen mich innehalten, den anderen Mann, der mich zu meiner Erleichterung und zu meinem Glück zurück umarmte, weiterhin fest in meinen Armen. Ich hatte deutlich gehört was er fast unhörbar gesagt hatte. Ich schwieg eine Weile und überdachte genau was ich sagen wollte, ehe ich mich etwas zurück lehnte und Virgils Gesicht mit einer Hand umfasste, so dass ich ihm in die Augen sehen konnte. Ich glaube du hast da was falsch verstanden Virge. Märchen enden immer mit der Phrase "Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende". Und ich bin ein Märchenprinz, oder? Dann ist das auch das Ede dieser Geschichte.

(Virgil)
Ich war mir schon sicher, dass Roman nichts mehr sagen und mich einfach von sich stoßen würde, sollte er überhaupt gehört haben was ich gesagt hatte. So etwas dummes und lächerliches kann auch nur ich sagen. Ist das peinlich... Er wird mich hassen. Also... noch mehr hassen. Warum kann ich nicht einmal meine dumme Klappe... Mein Gedankengang wurde prompt unterbrochen, als Roman sich tatsächlich von mir löste, allerdings stieß er mich dabei nicht fort, nein, er ergriff ganz sanft mein Gesicht und zwang mich damit sacht ihn anzusehen. Ich sah ihn fassungslos an, als ich hörte was mein Gegenüber zu sagen hatte. W...was? Meine Stimme war einige Oktaven hochgerutscht und ich musste mich erst einmal Räuspern, ehe ich wieder etwas Verstand zusammenkratzen konnte um mehr zu sagen. Princey... lüg mich jetzt nicht an. Das ist sehr uncool.

Zwar nickte ich selbstbewusst, aber im Inneren war ich mir da überhaupt nicht sicher, ich wusste, dass meine Emotionen sehr stark mit meiner Metafähigkeit verknüpft waren und dass ich auch durchaus starke Fähigkeiten hatte, aber eine richtige Kontrolle hatte ich eigentlich noch nie über sie gespürt. Sie waren wie eine Naturgewalt, die mich verteidigen, aber sich auch jederzeit gegen mich richten konnte. Pah, den nehmen wir mit links., sagte ich trotzdem nonchalant grinsend, als ich meine Finger mit denen von LoGen verschränkte, auch wenn eine wahre Welle der Erleichterung durch mich floss, als ich ihn an meiner Seite wusste. Wir begaben uns nun also zu dem Weg hinüber, wo der Anführer bereits auf uns zu warten schien, schäumend vor Wut, aber doch gefangen noch in seinem traumhaften Gefängnis. Doch scheinbar hatte zumindest die Stille darin nachgelassen. "Das werdet ihr noch bereuen, ihr elendigen Ratten! Niemand war jemals ein besserer Anführer als Mnemosyne, alle hatten sie Angst vor mir! Diese Dummköpfe, nichts anderes als Chaos und Anschläge im Sinn, du wirst es noch sehen, kleiner LoGen, was du davon hast." Ich trat vor und einen Schritt zur Seite, vor LoGen, denn es irritierte mich extrem, wie er mit meinem besten Freund da sprach. Sein Blick war noch immer genauso einschüchternd wie vorher, aber ich drückte meine Schultern nach hinten und richtete mich gerade auf. Das reicht jetzt., unterbrach ich ihn, bevor ich zwei Hände in die Luft vor mir streckte. Komm schon! Ich spürte meine Fähigkeiten, meine Kräfte, aber es war, als wären sie aus Sand, der meinen Fingern entgleiten würde. Jetzt konzentrier dich! Mit einem Mal sah ich wieder die Hand, mit der er nach LoGen gegriffen hatte, die Hand, wie sie mit meiner Wange kollidiert war und schließlich die Hand, die sich um die Kehle von Deceit geschlossen hatte, bereit uns alle zu töten. Plötzlich manifestierte sich hinter seinem Gefängnis eine riesige eiserne Tür mit tausenden von kleinen Schlössern, die sich alle öffneten, bevor er, wider seines Protestes, dort hineingeschoben wurde, mit meinen sich schließenden Händen schloss sich schließlich auch die Tür, die sich versiegelte, Schloss für Schloss. Als sich schließlich auch noch eine Sperre vorgeschoben hatte, quer über die Tür, sah ich erst wieder zu LoGen zurück, ich hatte gar nicht realisiert, dass ich die ganze Zeit seine Hand gehalten hatte. Kurz nickte ich ihm entschlossen zu, denn viel länger würde uns hier nicht bleiben, jetzt mussten wir handeln, solange der ehemalige Anführer der RESISTANCE hier in seinem REM-Schlaf eingesperrt war. Kurz drückte ich noch seine Hand, bevor die Welt um uns herum scheinbar immer heller wurde, bis sie sich langsam begann vor unseren eigenen Augen aufzulösen. Es wird Zeit.

(Logan)
Patton mochte das ganze witzig finden, doch ich war immer noch schwerstens überfordert allerdings beschloss ich dann seiner Aufforderung folge zu leisten und hielt der kleinen Katze meine Hand zum schnuppern hin. Das tat sie auch, biss aber dann hinein, wenn auch nicht sehr stark, und war so schnell meinen Arm hochgeklettert, dass ich gar nicht rasch genug reagieren konnte, ehe ich das kleine Wesen auf meinen Schultern hatte, wo es sich schnurrend hinlegte. Und was jetzt? Ganz steif saß ich da, ich wollte das Kätzchen nicht stören, wie es da so fröhlich auf mir lag.

(Patton)
Mein Herz schmolz förmlich dahin, als ich die Reaktion der kleinen Katze auf Logan sah, denn sie sprang ganz verspielt an ihm hoch. Die Katze die bei mir war rollte sich auf meinen Beinen zusammen und ließ sich friedlich streicheln, wovon ich natürlich sofort gebrauch machte, den Blick auf den Mann an meiner Seite gerichtet. Und jetzt? Ich blinzelte kurz verwirrt, ehe ich wieder auflachte. Jetzt genießt du eins der schönsten Gefühle auf der Welt, eine schnurrende Katze, die dir vertraut und auf dir liegt.

(Roman)
Virgils Unglaube wäre süß gewesen, wenn er sich nicht auf etwas bezogen hätte was mir so sehr am Herzen lag wie dieses halbe Geständnis an meinen Lieblingsemo. Ich schüttelte heftig die Augen und nahm beide Hände von Virgil in meine eigenen um sie fest aber doch sanft zu drücken. Ich würde dich niemals anlügen Virgil. Nicht bei diesem Thema. Ich... Meine Stimme versagte und ich musste meinen Mut zusammen kratzen um die nächsten Worte hervorzubringen, die mir aber doch auch so auf der Zunge brannten. Ich liebe dich. Jetzt war es also draußen und ich konnte nur noch hoffen. Denn wenn das hier schief lief, dann konnte mein weiteres Leben sehr peinlich werden, Virgil und ich würden für immer aufeinander kleben. So seltsam es anderen vielleicht auch scheinen mochte, vielleicht gar narzistisch, in eine andere Persönlichkeit meines Körpers verliebt zu sein, so war das nun einmal mein Leben. Virgil war so anders als ich, wir alle waren so verschieden, dass wir uns nie als die selbe Person sehen hätten können.

(Virgil)
Mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen hörte ich was mir Roman antwortete. Mein Gehirn hörte gleich wieder völlig auf zu arbeiten, ich hatte nur Platz für einen einzigen Gedanken, welcher Romans Worte wieder und wieder wiederholte. "Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich." Sag... sag das nochmal, bitte. Ich konnte meine eigene Stimme kaum hören, doch ich nusste sichergehen, dass ich mir nicht eingebildet hatte was Roman gesagt hatte. Konnte es wirklich sein? Konnte es sein, dass mein Gegenüber meine so lange verborgenen und verleugneten Gefühle erwiderte?

Wir alle bemerkten wie sich unsere Körper nach und nach auflösten und wieder zu einem zusammenflossen. Die einen klammerten sich förmlich an diese falsche Realität, während die anderen akzeptierten, dass ihre begrenzte Zeit nun vorbei war.

Um uns herum formte sich langsam wieder die Realität zurück, aus der Traumwelt heraus, während ich zuerst noch müde blinzelte, denn wir hatten immerhin wirklich geschlafen. Vor mir waren noch immer LoGen und Deceit, die wohl jetzt beide ebenfalls aufwachen würden, während der noch schlafende ehemalige Anführer der RESISTANCE direkt vor ihnen lag. Er atmete tief, als könnte ihn, zumindest für den Moment, nichts auf dieser Welt wecken. Jetzt wurde es Zeit zu handeln, allerdings überließ ich das lieber Deceit, nun nur mehr eine Person, was beinahe schon ungewohnt war, denn er hatte wohl als einziger die körperliche Kraft und auch den Plan, was auch immer sie jetzt mit ihm machen wollten.

Ich war selbst etwas überrascht, als ich nach erwachen aus dem von Ritsu geschaffenen Traum die Kontrolle übernahm und nicht Janus, doch dieser schien sich für den Moment weit zurück gezogen zu haben, also musste ich die Sache nun selbst in die Hand nehmen. Ich zog meine Brille hervor und setzte sie auf meine Nase, während ich mich aufrichtete und den Schlaf aus meinen Augen blinzelte. Immernoch hatte ich Pattons warmes Lachen in den Ohren und fühlte seine Nähe neben mir. Genug! Es gibt Wichtigeres! Namemtlich Mnemosyne, der im Tiefschlaf vor uns lag, in welchem er wohl, nach Plan, von Ritsu gehalten wurde. Rasch hatte ich wieder alle meine Sinne beisammen und einen neuen Plan ausgeheckt. Es würde anstrengend werden, meine Körperkraft war weitaus geringer als die von Janus, Roman oder gar Remus, aber es würde reichen müssen, denn Ritsu und LoGen standen in der körperlichen Särke noch weit unter mir. Wir bringen ihn runter zu den Zellen. LoGen, lauf vor und bereite eine Zelle vor, du weißt wo die Controlpanel sind, modifiziere sie entsprechend. Ritsu, geh mit ihm, ich bringe Mnemosyne hinunter.

Zurück mit uns kam Logan von der Partie, derjenige, der zuvor gerade noch scheinbare Todesangst vor ein paar süßen Kätzchen gehabt hatte, aber zum Glück verschwendete er nicht lange Zeit und legte seinen Plan dar. Mir war inzwischen ziemlich müde, aber ich beschlossen einfach nur zustimmend zu nicken, dieses Mal außergewöhnlich aber ohne Widerspruch, einfach weil die Angst doch zu groß war, unser ehemaliger Anführer konnte zuvor noch aufwachen, bevor es so weit war, weshalb ich mich auch sofort in Bewegung versetzte, egal wie schwer meine Augenlider waren, denn jetzt hieß es LoGen hinterher, so schnell wie möglich.

tbc: Die Zellen

Keinerlei Protest kam von den beiden Jungen, was mich sehr zufrieden stellte, und bald war ich mit Mnemosyne alleine. Wie gerne ich doch ausgeholt und ihm zwischen die Beine getreten hätte, doch ich konnte nicht riskieren, dass er dann vielleicht doch aufwachte. Ich schob meine Brille mit dem Mittelfinger zurecht und sah verächtlich auf den großen Mann vor mir hinab. Vielleicht könnten wir Remus irgendwann erlauben ein paar Minuten mit ihm alleine zu sein. Doch das war alles noch Zukunftsmusik, jetzt musste Mnemosyne erst einmal sicher verwahrt werden, dann konnten wir über so etwas nachdenken. Ich machte mich also an die schwere Arbeit Mnemosyne irgendwie aus der Tür und in den Keller hinunter zu schaffen, ohne, dass uns jemand sah. Letzteres war wenigstens das kleinste Problem, ich wusste genau wo wer aller Wahrscheinlichkeit war oder eben nicht, das Körperliche hingegen war sehr viel schlimmer.
(Die Zellen)