Cyana's Kommentar brachte mich dann doch dazu ein wenig zu grinsen, zumal ich mir sicher war, dass das Lob auch ernstgemeint war, auch wenn er natürlich nicht mit einem ihrer Kuchen mithalten konnte, es war wirklich unglaublich, wie schön der im Café gewesen war. Jetzt musste ich mich allerdings erstmal um diese nervigen Ratzen kümmern, ich war jetzt schon mehr als nur genervt davon. Eine Hand in die Hüften gestemmt, machte ich mich also auf, um mir eines der Kinder am Oberarm zu schnappen, die gerade um einen Tisch mit Kunden herumliefen und laut durch die Gegend schrien. Ihr nervt die Gäste., sagte ich ziemlich motivationslos, während ich mir auch das zweite Kind am Oberarm schnappte, bevor ich Anstalten machte die beide nach draußen zu befördern, Wo ist euer Erziehungsberechtigter? Die Kinder wehrten sich ziemlich, sie schrien nur noch lauter durch die Gegend und zappelten, dabei hielt ich sie nicht einmal fest fest, wie denn auch? Ich hatte weder die Stärke noch die Motivation dazu, sie waren einfach nur jung und eines der beiden versuchte mich anzuspucken.

Das mit der Erziehungsberechtigten war offenbar genau die richtige Frage gewesen, denn eine leicht mollige Frau mit blondem Kurzhaarschnitt kam plötzlich auf mich zugeschnellt, als hätte ich versucht ihre Kinder zu schlagen. Ich hatte absolut keine Ahnung, woher sie gekommen war, aber plötzlich kam sie auf mich zu, während sie bereits durch das halbe Café brüllte, "Mädchen, lass sofort meine Kinder los!" Sie bremste mit wutverzerrtem Gesicht kurz vor mir ab und begann wild mit dem Intercom, das sie in der Hand hielt, zu fuchteln. Nun, ich konnte es ihr verzeihen, immerhin trug ich ein Kleid und sie war etwas weiter weg gewesen, aber ich machte keine Anstände ihre Kinder loszulassen und betrachtete sie stattdessen einfach nur gelangweilt. Ihre Kinder haben die Gäste gestört, sie müssen leider das Café verlassen., sagte ich mit vollkommen gelangweilter Stimme und gähnte beinahe demonstrativ, die Wahrheit war allerdings auch, dass ich auch gerne einen kleinen Power-Nap gemacht hätte, gerade jetzt. Aber bei diesem Geschreie war das wohl kaum möglich. "Das ist vollkommen inakzeptabel und respektlos! Wie kannst du es wagen, so mit mir oder meinen kleinen Engeln zu sprechen?", beschwerte sie sich lautstark, vollkommen egal, das hier auch noch andere Leute waren, "Ich möchte mit dem Betreuer von dem ganzen hier sprechen." Der bin ich. "Bitte?" Ich betreute das Maid Café. Ich sah sie trocken an und zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben, es machte beinahe Spaß sie zu ärgern, würde sie nicht so laut und schrill herumschreien. Aber scheinbar lief nun ein für alle Mal das Fass über, denn ihr Kopf wurde immer röter und röter. "Das erklärt allerdings einiges, so wie hier alle herumlaufen, einer hochwertigen Schule jedenfalls nicht angemessen. Was ist das hier, das Rotlichtviertel oder einfach nur ein Crossdressing-Wettbewerb?" Nun verzog ich allerdings das Gesicht und zuckte zurück, wobei ich ihre Kinder losließ, die sich schnell hinter ihrer Mutter zu verstecken versuchten, aber darauf schien die Frau gar nicht erst zu achten. Sexualisierung, gerade von mir selbst, war ein sehr, sehr schwieriges Thema bei mir und ich fand es immer sehr gruselig, wenn Erwachsene in diesem Sinne so über jemanden wie mich dachten, es erinnerte mich immer zu sehr an meinen... an ihn. "Es ist kein Wunder, das die Jugend von heute immer weiter verkommt, ich verlange jetzt sofort eine Entschuldigung, Bürschchen!"

Plötzlich spürte ich eine deutliche Wärme hinter mir, etwas, womit ich wenn ich ehrlich war gar nicht gerechnet hatte, denn ich hatte gerade meinen Mund geöffnet, um etwas sehr bösartiges zu erwidern, denn egal wie unwohl ich mich fühlte, das konnte ich, aber es blieb mir erspart, aber plötzlich eine Hand über meiner Schulter schwebte. Ich wusste gar nicht so recht, wie mir geschah, während ich meinen Mund wieder schloss und dann zu Cyana sah, während die Frau vor uns nur noch röter vor Wut wurde. "Es ist ja wohl nicht meine Schuld, wenn Sie ihre Kinder offenbar nicht richtig erziehen können.", fauchte die Frau sofort zurück, man bemerkte wie unwohl es ihr war, dass sie mehr oder weniger erwischt worden war, aber sie sah sich offenbar noch immer im recht. Ich lehnte mich unterdessen etwas zurück, ein zufriedenes Grinsen im Gesicht, dass sich Cyana als meine Mama ausgab. Die blonde Frau vor uns musterte sie allerdings nur abschätzig, eindeutig unzufrieden mit dem, was sie vor sich erblickte. "Aber bei so jemandem wie Ihnen wundert mich das auch wenig. Wenigstens mästen Sie Ihr Kind nicht." Ich zog eine Augenbraue hoch, nun mit neuen Selbstbewusstsein, auch wenn ich im Café bereits gesehen hatte, dass sich Cyana mehr als nur gut selbst verteidigen konnte, bevor ich mit eisiger Stimme sagte, Meine Mama ist die schönste Frau hier, aber von so einer blöden Trulla kann man sich wohl keinen guten Geschmack erwarten.

Überaus zufrieden grinste ich, ich mochte diese Seite von Cyana ziemlich gerne, sie konnte offenbar auch ganz schön austeilen, wenn sie wollte, dafür dass sie sonst so beinahe überfordernd nett war. Am liebsten hätte ich die blöde Trulla getreten, aber ich gab mich vollkommen damit zufrieden, wie Cyana sie fertig machte und wie warm sie zu mir herablächelte. Es war etwas, das ich schon sehr lange so nicht mehr gesehen hatte und für einen Moment fragte ich mich, wie es wohl wirklich gewesen wäre, eine Mutter oder auch einen anderen Elternteil gehabt zu haben. Die Frau blies unterdessen empört ihre Backen auf, bevor sie noch einmal einen Finger hob und mit diesem auf uns deutete, "Das wird noch ein Nachspiel haben, darauf können Sie wetten! Ich werde mich bei der Schulleitung höchstpersönlich beschweren!" Mit einem letzten wütenden Blick, packte sie beide ihre Kinder grob und zerrte sie selbst unter ihrem Protest einfach hinaus, noch immer rot vor lauter Wut und die Leute begannen leise zu tuscheln, aber niemand anderer sagte wirklich etwas. Ich atmete durchaus etwas erleichtert auf. Jetzt könnte ich einen Power-Nap noch viel mehr vertragen.

Nun wurde ich doch tatsächlich etwas rot, als sie mir einen Kuss auf meine Haare gab, es war eine so vertrauensvolle Geste, das ich war nicht wusste, was ich damit anfangen sollte, denn so etwas war mir schon so lange nicht mehr passiert, generell körperliche Zuneigung war sehr seltsam, ungewollte Berührungen versetzten mich sowieso in Panik, aber alles was nicht so war wie mein... wie er es getan hatte, fühlte sich beinahe fremd oder seltsam an. Ich schüttelte jedoch trotz meiner leichten Abgelenktheit sofort den Kopf und grinste dann, Du hast es ihr ganz schön gegeben.

Mit einem Lächeln trat ich in die Schulkantine ein, allerdings verrutschte es deutlich, als ich den dort herrschenden Tumult bemerkte, stumm beobachtete ich das Geschehen. Eine der Beiden konnte ich sofort identifizieren: Dryadalis. Sie war ein sehr bekanntes Gesicht unter den Superhelden, allerdings auch ein sehr bekanntes Model. Wenn ich ehrlich war, bewunderte ich ihre Einstellung sehr, denn nicht viele waren stolz auf ihren Körper und zusätzlich noch sehr stark. Die beiden regelten das sehr gut, und als ich näher trat, denn ich hatte beschlossen, die beiden anzusprechen, stellte sich die weitere Person (Dreamcatcher) als ein Junge heraus, wohl ein Schüler dieser Schule, denn wie ich dem Gespräch hatte entnehmen können, war er der Betreuer des Cafés. Sein Kostüm war wirklich wunderbar und ich bewunderte seinen Mut, trotz dass er ein junger Mann war, ein solches Kostüm zu tragen, die Schüler hatten sich auch hier ins Zeug gelegt und trugen auch alle Maid-Uniformen. Es war einfach fabelhaft.
Mit zielstrebigen Schritten und einem freundlichen, aber selbstbewussten Lächeln trat ich auf die Beiden zu. "Guten Tag, ich hoffe, ich störe Sie nicht", sprach ich beide wenig später an und warf diesen auch ein Lächeln zu, "ich habe eben den Tumult mitbekommen und finde es wunderbar, wie Sie es geregelt haben." Die Kinder könnten echt eine gute Erziehung gebrauchen, aber leider gab es viele, bei denen die Kinder mindestens genauso eingebildet und verzogen wurden, wie die Eltern selbst es waren.

Stolz grinste ich, denn ich wäre wirklich stolz, wenn meine Mutter so gewesen wäre, aber sie war ja nie im Bilde gewesen und mein Bruder hatte es auch mehr als genug im Griff gehabt auf mich aufzupassen, wenn es notwendig wurde, auch wenn ich eigentlich keine Hilfe brauchte, natürlich. Eine Frau (Elena Shearwood), die zuvor schon die Schulkantine betreten hatte, trat nun auf uns zu und ich blieb stehen, aber musterte sie misstrauisch, Fremde waren bei mir so eine Sache. Ich verschränkte also die Arme und streckte mein Kinn frech hoch, aber ließ Cyana erst einmal reden, sie war sicherlich auch die, die hauptsächlich gemeint war.

Mir entging das Misstrauen im Blick des jungen Mannes (Dreamcatcher) nicht, dennoch lächelte ich sie beide unbeirrt an. Er reckte sein Kinn vor, doch das ließ mein Lächeln nicht verblassen. Aufmerksam hörte ich ihr dann zu, während sie sprach. "Eine gute Einstellung",antwortete ich ehrlich, aber es wunderte mich nicht, denn sie war eine bekannte Heldin und ein wunderschönes Model.
"Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt", stellte ich schließlich fest und lächelte sie an, "Elena Shearwood Mein Name. Dürfte ich Ihnen Gesellschaft leisten? Ich finde es der Wahnsinn, was die Schüler hier alles aufgebaut haben. Einfsch wunderbar!"

Wieder weiteten sich meine Augen und ich wurde schon ein wenig verlegen, als Cyana wie von selber so reagierte, dass sie mich an sich zog, trotz meines frechen Auftretens. Ich wusste gar nicht, wie sie das tat, aber ich konnte ihr schlecht vormachen, dass ich das nicht mochte. Ja, zu schade auch., antwortete ich jedoch trotzdem frech mit einem sarkastischen Unterton, bevor ich Cyana einmal kurz anlächelte und dann schnell wieder einen frechen Blick aufsetzte und zu Elena sah, Was kann ich Ihnen bringen, wenn Sie dann sitzen?