Ich lächelte, als Cyana ihm ein Kompliment machte und seinen Arm tätschelte, ehe sie sich wieder mir zuwandte. Sie gab mir recht, und ich lächelte wieder Ritsu an, als er meinte, er habe den Donut und den Kaffee so wunderbar gemacht. "Mit diesem Wissen werde ich es jetzt noch mehr genießen", gab ich zurück und lächelte ihn noch einmal an.
Trotz seines Auftretens war zu erkennen, dass ihn das Lob freute. Dass es länger gedauert hatte, machte mir nichts aus. Immerhin hatte ich mir Zeit dafür genommen, hierher zu kommen, und diese Zeit hier zu nutzen. Auch wenn er noch ziemlich trotzig wirkte, und sein Auftreten auch recht frech ankam, so ließ ich mich daran nicht stören oder mir die Laune verderben. Frech erwiderte er Cyanas Kompliment, während ich schließlich einen Bissen von dem Donut nahm. Er war köstlich. Auch der Kaffee war vorzüglich. "Beides schmeckt so fantastisch, wie es aussieht", stellte ich fest. Ich sparte nicht an Komplimenten, warum denn auch, immerhin war beides wirklich wunderbar. "Darf ich fragen, wie ihr euch kennen gelernt habt? Kennt ihr euch schon länger?" , fragte ich dann plaudernd, ganz nebenbei.

Cyana übernahm zum Glück das Beantworten der Frage, kündigte dann aber auch gleich schon an, dass sie sich bald verabschieden musste, was mich das Gesicht verziehen ließ. Ich sagte jedoch nichts dazu, denn so schade es auch war, ich würde sicherlich nicht zugeben, dass ich so fühlte, außerdem war jede Erinnerung an die Mission COURAGE mir sowieso zu blöd. Red Riding Hood, andauernd in den Medien, aber wann hatte er jemals jemandem geholfen, den ich kannte? Nie. Meinem Bruder hatte auch niemand geholfen. Du musst nichts zahlen, aber du kannst spenden., erklärte ich dann einfach und lächelte, hielt ihr aber trotzdem das Kartenlesegerät hin, falls sie eben letzteres tun wollte, Hier ist alles gratis. Die Schule sammelt nur Spenden, aber man muss nicht, eigentlich ist hier alles umsonst. Ich würde sicher nichts zahlen, wenn ich nicht musste, aber ich war ja auch nicht Cyana, ich hatte ja noch nicht einmal mein eigenes Intercom oder so etwas, von einem Konto mit Geld ganz zu schweigen.

"Verstehe, durch einen Freund also", antwortete ich und lächelte beide einen Moment an. Etwas überrascht war ich allerdings schon, als Cyana wohl leider gehen wollte, aber meine Rechnung mit übernehmen wollte. Immerhin mangelte es bei mir sicher nicht an Geld, doch natürlich würde ich nicht ablehnen. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt ein Nein akzeptieren würde. Schon kurz darauf zückte sie ihre Karte, um dem gesagte dann auch Taten folgen zu lassen.
Ritsu erklärte schon wenig später, dass hier alles kostenlos sei, und ich freute mich nun umso mehr über den Scheck, den ich bei den Schülern der Tombola zurück gelassen hatte. Er hielt ihr trotzdem das Karteblesegerät hin, sollte sie spenden wollen. "Ein gutes System, finde ich", merkte ich lächelnd an, ehe ich mich an Cyana wandte, "saß ist wirklich sehr nett von dir, vielen Dank."

Cyana spendete natürlich trotzdem, sie war eben auch ein guter Mensch, ich sah es zwar als Geldverschwendung, aber ich würde mich sicherlich nicht darüber beschweren, so dumm war ich dann auch nicht. Elena schien sich jedenfalls sehr darüber zu freuen und ich zögerte kurz, als Cyana dann vor mir stand, während ich mit erröteten Wangen zur Seite schaute. War doch klar., wehrte ich trotzig ihr Lob ab, obwohl man deutlich sehen konnte, aber ich würde das sicherlich nicht zugeben. Dann umarmte ich sie auch ganz kurz, wobei ich mich für einen Moment in ihrer Berührung tatsächlich entspannte, bevor ich mich wieder von ihr löste und dann nickte, Mach nichts Dummes. Für mich mehr oder weniger so gut wie "Pass auf dich auf.", aber auch das würde ich natürlich niemals laut aussprechen und abstreiten, sollte mich jemand fragen.

Lächelnd beobachtete ich, wie sich Cyana dann von Ritsu verabschiedete und ihm eine Umarmung anbot. Er errötete kurz, aber umarmte sie kurz. In den Abschied mischte ich mich nicht ein, sondern wandte meinen Blick einen Moment ab, um den Beiden diesen Moment zu gönnen. Erst danach erhob ich wieder die Stimme. "Machs gut. Es war mir eine Freude", lächelte ich Cyana dann an.

Einen Moment sah ich Cyana noch nach, sie war wirklich etwas besonderes, ich verstand nicht so recht, wie sie denn so nett sein konnte, aber zugleich auch so erträglich, es war wirklich seltsam. Nun war ich allerdings mit Elena alleine, ich räumte den leeren Eisbecher von Cyana auf mein Tablett und rückte auch den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, wirklich zurecht, eigentlich war ich ganz froh, dass sie nicht hingesehen hatte, mir waren solche Sachen einfach immer sehr peinlich, ich wollte sie nicht mögen, aber ich tat es dann doch. Bist du berühmt?, fragte ich schließlich Elena sehr direkt, denn dieser Gedanke geisterte mir schon die ganze Zeit im Kopf herum.

Die sehr direkte Frage war überraschend und ich hielt inne, als ich gerade wieder ein paar Schlucke meines Kaffees trinken wollte. Schließlich stellte ich die Tasse wieder ab und lächelte ihn an. "Ja, also... Ja. Allerdings mehr durch die Firma. Ich hab jetzt nichts besonderes geleistet", antwortete ich vollkommen bescheiden. Ich achtete natürlich auf das Image von Solomnia Records, gab aber nicht mit meinen Leistungen oder irgendwas in der Richtung an. "Warum fragst du?"

Wenn ich ehrlich war, dann konnte ich mir nicht vorstellen, dass es groß einen Unterschied machte, Elena war sicherlich eine von denen mit massiv mehr Geld, als ich es mir jemals in meinem Leben vorstellen konnte. Ob man nun etwas besonderes geleistet hatte oder nicht, das war beinahe trivial, eigentlich war es doch besser nichts besonderes geleistet zu haben, dann musste man sich zumindest in dem Sinne nicht groß anstrengen. Hm, ich hatte so die Vermutung., erklärte ich meine Frage mehr oder weniger und zuckte dann mit den Schultern, als gerade ein neuer Kunde das Café betrat, und ich Elena noch einmal zunickte, bevor ich mich um den neuen Kunden kümmern ging. Tse, willkommen im Maid Café. Sein Outfit war wirklich toll, das bemerkte ich allerdings sofort, ich sah ihn eine Spur neugierig, aber noch immer sehr frech an. Was kann ich Ihnen bringen?

Leicht legte ich den Kopf schief und lächelte ihn an, als bereits schon eine Antwort von ihm kam. Ganz sicher war ich mir da zwar nicht, aber es war ja nicht so wichtig. "Achso, verstehe", gab ich dann zurück und erwiderte sein Nicken. Einen Moment sah ich ihm nach, ehe ich mich wieder Kaffee und Donut zuwandte, um beides noch zu Ende zu genießen.

Elena hatte sich wieder ihrem Kaffee und Donuts zugewandt, ich hatte noch einmal zu ihr gesehen, sie schien wirklich immer freundlich und fröhlich, das war beinahe schon... seltsam? Verdächtig? Unerklärbar? Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich respektierte durchaus, dass sie sich nicht von mir irritieren hatte lassen, auch wenn es schade um die sonst immer lustigen Reaktionen war. Ich habs schließlich auch selber gemacht., gab ich trotzig zurück, auch wenn eindeutig ersichtlich war, wie sehr ich mich freute, bevor ich ihn einmal genau musterte, Deines ist auch gut, der Fingerlack und das dezente Make-up spiegeln sich in der Jacke gut wieder. Ich nickte dann allerdings und gähnte, wieder einmal, bevor ich es schnell aufschrieb, nicht das es schwierig war, aber sollte ich zwischendrin wieder eindösen, wollte ich die Bestellung nicht vergessen, denn noch einmal zu fragen war anstrengend. Kommt dann, sonst noch etwas?