Auch ohne das er etwas davon sagte konnte ich mir denken das die Wochen nicht spurlos an ihm vorbei gegangen waren und ihn sicher. Ich so schnell los lassen würden. Jedoch würde ich ihm, ganz gleich wie lange es auch dauern sollte, beistehen und ihm helfen wieder in sein Leben zurück zu finden. Ob wir noch andere Hilfe annehmen würden, würde sich zeigen müssen. Vor allem müsste ich ihn dazu mit Sicherheit erst überreden denn ich kannte schließlich seinen Dickschädel alles allein schaffen zu wollen.
Leise brummend bekam ich eine Reaktion auf meine Worte und lächelte sanft während ich ihm weiterhin zart und sanft über die Wange strich. Mir war auch klar das er jeden Funken Normalität brauchen würde den er kriegen konnte, selbst wenn er sie vielleicht anfangs noch hinterfragte. Bei seiner ehrlichen Antwort lächelte ich leicht, gab ihm noch einen Kuss und nahm ihn dann an die Hand um ihn langsam zu unserem Schlafzimmer zu führen. ,,Dann lass uns schlafen gehen."

Selbst wenn ich noch andere Sachen hätte machen können während er zu Bett ging, wollte ich mich noch nicht von ihm trennen und ihn allein lassen. Die Angst das hier nur ein Traum war und er wieder verschwinden würde wenn ich ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen ließ war immer noch sehr präsent und ich wusste genau noch einmal würde ich so etwas mit Sicherheit nicht überstehen. Ich war ja dieses Mal schon ein totales Wrack gewesen und da wollte ich nicht wissen wie es aussehen würde wenn es nochmal passiert.
Auf einmal hob er mich im Brautstil hoch- und ich lachte leise bevor ich mich an ihn kuschelte, den Kopf an seine Schulter gelehnt. ,,Ich könnte mir auch nur wenige Plätze vorstellen wo ich lieber wäre als in deinen Armen", sagte ich leise und genoss es von ihm gehalten zu werden. Sanft legte er mich auf dem Bett ab und ließ sich dann ebenfalls auf dieses fallen. Sofort rutschte ich wieder an seine Seite und gab ihm einen kurzen Kuss. ,,Komm lass uns noch die Sachen ausziehen und uns dann dicht zusammen kuscheln", schlug ich ihm vor.

Ich konnte ihm ansehen wie sehr ihm mein Lachen gefallen hatte und als dieses verstummte lächelte ich ihn voller Wärme und Liebe an. Mein Vorschlag die Sachen los zu werden und uns dann hinzulegen kam gut bei ihm an, allerdings gab gerade als er damit anfangen wollte sich auszuziehen sein Intercom und neugierig rutschte ich näher zu ihm. Als ich sah wie sich sein Gesicht verzog wusste ich auch gleich das etwas vorgefallen sein musste und als er dann noch auf die RESISTANCE fluchte wurde ich ungewollt blass. Ohne das ich etwas dagegen tun konnte taten sich vor meinem inneren Auge sofort wieder die Bilder auf von dem Tag als er zur Mission aufgebrochen war bei der er verschwunden war und wie sich die Nachricht von seinem vermeintlichen Tod rum sprach. Mein Herz zog sich zusammen und füllte sich an wie ein eisiger Klumpen als ich wie durch Watte hörte das er etwas unternehmen musste. Augenblicklich hatte ich Bilder vor Augen wie er das Haus verließ und wie ich erneut die Nachricht bekam das ihm etwas geschehen war. Nur mit dem Unterschied das ich bei dieser Vorstellung diesmal wirklich seine Leiche vor meinen Augen sah und ob ich es wollte oder nicht mit kam ein hilfloses Wimmern über die Lippen während ich auf sein Intercom sah. ,,Nicht .....bitte geh nicht .....es wird ......du wirst.......lass mich nicht wieder allein", flehte ich ihn leise an die Stimme nur ein Wimmern während mir die Tränen in die Augen stiegen und mir langsam über die Wangen liefen. ,,Geh nicht. Ich.....ich will dich nicht wieder verlieren. Nicht wo du gerade erst wieder da bist!" Die anfängliche Angst wurde schon eher zu Panik da ich wusste das ich ihn wenn er wirklich gehen wollen würde nicht aufhalten könnte und ich griff nach seinem Arm und hielt mich an diesem fest, ließ den Kopf dagegen fallen. Ein Zittern ergriff mich während sich die Bilder dessen was passieren könnte immer wieder vor meinen Augen abliefen und wieder und wieder flehte ich ihn leise an das er doch bitte nicht gehen sollte. Ich hoffte einfach das er auf mich reagieren und bleiben würde.

Meine Angst und Panik nahm immer mehr überhand und ich nahm selbst gar nicht wahr wie er mit sich ringen musste. Ich durchlebte gerade einfach immer wieder die Situation als ich ihn das letzte Mal auf eine Mission verabschiedet hatte, wie er ging und wie ich noch am selben Tag die zwei Nachrichten bekamen die mir nacheinander alle Hoffnung nahmen. Erst die Nachricht das der Test ein falsches Ergebnis angezeigt hatte, was er ja noch nicht einmal wusste, und dann die Nachricht das er wahrscheinlich tot war. Ich begann ohne es zu merken beinahe zu hyperventilieren. Ich war einfach ganz in meiner eigenen Welt die mir gerade meine schlimmste Angst wieder und wieder vor Augen führte. Hilflos wimmerte ich als er sich bewegte, wenn auch nur um sein Intercom weg zu legen, aus Angst das er sich mir entzog. Da er sich dann jedoch zu mir setzte und mich an sich drückte kam schleichend bei mir an das er nicht ging, das er mich nicht mit meiner Angst um ihn allein lassen würde. Durch die Tränenschleier sah ich ihn etwas verschwommen als er mir eine Strähne aus dem Gesicht wischte und als seine Worte dann ganz bei mir ankamen warf ich mich, noch immer leicht schluchzend, an seine Brust und klammerte mich an ihm fest. ,,Es tut mir leid....es tut mir so leid.....ich habe einfach Angst. Ich will dich nicht nochmal verlieren. Wenn.....wenn ich dich wieder verlieren weiß ich nicht wie ich das überstehen soll", schluchzte ich gegen seine Brust ohne einen Gedanken daran zu verschwenden das sein Oberteil und seine Brust nass wurden. Wie ich ihm die andere Sache sagen sollte daran dachte ich noch nicht einmal.

Er hielt mich dicht bei sich und das zusammen damit wir er meinen Rücken streichelte war der pure Balsam für meine Seele. Es war als konnte ich fühlen wie die Wunden in meinem Herzen, die die Einsamkeit und die Angst und Panik während seiner Abwesenheit und auch von eben hinterlassen hatten, sich ganz langsam zu schließen begannen. Auch die Tränen versiegten langsam, aber ich drückte mich immer noch an ihn. Allerdings wischte ich mir mit dem Handrücken die Tränen weg und sah zu ihm auf. ,,Du hast recht. Zusammen schaffen wir das. Zusammen, mit viel Zeit und der Hilfe unserer Freunde", stimmte ich ihm zu. Ich würde sogar jede andere Hilfe annehmen wenn es hieß das wir unser Leben wieder normal führen konnten. Zu letzterem, das wusste ich, würde ich ihn im Notfall überreden wenn nicht sogar zwingen müssen aber ich würde alles tun was nötig war damit wir wieder normal leben konnten. ,,Können....wir uns hinlegen? Wir können ja noch überprüfen ob jemand den Leuten geholfen hat und dann sollten wir mit den anderen vielleicht ein Treffen ausmachen bei dem wir besprechen das wir etwas organisieren um den Leuten zu zeigen das wir uns nicht unterkriegen lassen dürfen. Das wir da sind, auch wenn es vielleicht nicht immer so wirkt und das alles wieder gut wird. Wir könnten ja auch helfen, da Vanir sicher nicht ohne einen großen Knall geht, alles wieder aufzubauen. Wie findest du das?", sprach ich einfach Mal drauf los. Ich versuchte damit mich selbst von eben abzulenekn und vielleicht etwas Normalität zu finden, würde ich sonst ja auch schon planen wie wir den Leuten helfen können.

,,Das so wieso. Wir müssen ja wissen bei wem wir uns bedanken müssen und wer ein Lob benötigt", stimmte ich ihm sacht lächelnd zu. Sein brummen ignorierte ich einfach Mal als ich Hilfe erwähnte. Ich konnte mir denken das er es allein schaffen wollte, aber wenn es nicht ging dann sollte man die Hilfe auch suchen und annehmen. Sobald er sich dann hinlegte, kuschelte ich mich tief in seine Arme und schlang die Arme um ihn. Seit ich ihn verloren hatte, war dies dann auch die erste Nacht in der ich nicht mehrfach schreiend aufwachte weil ich ihn tot vor mir sah. Ich schlief endlich wieder ruhig und auch lange, weigerte mich ihn los zu lassen bis ich rjchtig wach war.
Danach strichen die Tage ins Land und ich merkte wie angespannt mein Liebster war. Jedes noch so kleine Geräusch ließ ihn zusammen zucken, sorgte dafür das fast schon aufspringt und immer hing sein Blick aus einem der Fenster nach draußen in richtung der Straße. Ich wusste schon bald nicht mehr was ich tun sollte da er sich so anders verhielt als ich es von ihm kannte, immer stand er unter Spannung. Warum komme ich nicht richtig an dich heran? Du bist so.....anders seit du zurück bist.... Vom Flur aus beobachtete ich ihn wie er erneut aus dem Fenster starrte. Tonlos- ließ mich das seufzen und erst mein Intercom riss mich aus diesen trüben Gedanken. Er hatte die Nachricht wohl auch schon gelesen da er mich tief und ich streckte den Kopf ins Zimmer. ,,Bin schon hier", meinte ich sacht lächelnd bevor ich schnell in meine Schuhe schlüpfte um dann mit ihm ins Taxi zu steigen und zum Hauptquartier zu fahren.

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