cf: Wohngebiete der Charaktere » Hank's Haus

Mit großen Augen sah ich zu Connor hoch, als er mich ansprach, während ich fröhlich zwischen Hank und ihm, immer wieder Sumo streichelnd, herging. Ich freute mich sehr hier zu sein, was man auch darin merkte, dass meine Schritte leicht federten, auch wenn ich immer wieder zu Hank hochschielte, der noch immer recht schweigsam schien. Ich schwankte immer zwischen meiner Unsicherheit und meiner unfassbaren Dankbarkeit, denn Connor und Hank waren immer gut zu mir gewesen bisher, auch wenn ich mich deswegen noch schuldiger fühlte, dass sie noch immer nicht alles wussten. Allerdings war das genau die richtige Frage, die Connor mir hier gestellt hatte, um mich vollkommen von meinen vielen viel zu schnellen Gedanken abzulenken. Heute hatten wir Unterricht im Chemielabor! Es war so aufregend, wir haben ein Unterwassergewitter gemacht!, begann ich sofort mehr als nur aufgeregt zu quasseln, scheinbar ohne dazwischen Luft zu holen, Kaliumpermanganat reagiert mit konzentrierter Schwefelsäure unter Bildung von 4 Manganheptoxid, einem Säureanhydrid. Aber der zerfällt rasch weiter in Braunstein und Sauerstoff, und dann entsteht an der Grenzfläche Schwefelsäure und Ethanol oxidiert der Alkohol unter Feuererscheinung und dann sieht man Blitze unter Wasser!

Sumo hatte seinen Blick immer wieder auf Peter gerichtet. Besonders wenn dieser ihn streichelte schenkte der große Rüde ihm vollständige Beachtung. Sumo war ein sehr auf seine Menschen im Haushalt fokussierter Hund – allerdings hatte ich festgestellt – das es beinahe so wirkte als ob er auf Peter aufpassen wollen würde. Das Verhalten von Hunden zu lesen war nicht immer so einfach da es einfach weniger erforscht war als jenes der Menschen aber ich hatte doch meine den Wahrscheinlichkeiten nach berechneten und dadurch durchaus gerechtfertigten Vermutungen. Ich lächelte Hank zu. Mein Schmunzeln war zum Einen deutlich amüsiert und zum Anderen auch einfach weich meinem Liebsten gegenüber.
"Die Funk-Erscheinungen sind tatsächlich beeindruckend." Ich nickte. Das eben genannte Experiment hatte ich sofort in meiner Datenbank recherchiert aber komplexe Chemie zu verstehen war für einen Prozessor wie meinen lange keine Herausforderung mehr. Logische Schritte mit logischen Abläufen mehr war dazu nicht zu sagen. Ich überließ es Hank selbst noch mehr dazu zu sagen oder zu fragen. "Es ist vorbildlich sich für die Wissenschaften zu begeistern. Sie haben die Menschheit weit gebracht." Ohne Wissenschaft wären schließlich auch niemands Androiden entstanden. Unser Blut – Thirium 310 – war pure künstliche Chemie. Ich führte uns direkt in einen Laden der spezialisiert auf Kleidung für Jungen im jüngeren bis älteren Pubertätsalter war. Old Navy // Einzelhandelsunternehmen für Bekleidung und Accessoires. // Abteilung: Jugendliche. Ich hatte ihn für am geeignetsten empfunden als ich die Umgebung gescannt hatte. "Möchtest du dir selbst etwas aussuchen Peter?" Ich sah zu Peter und brachte Sumo dazu sich brav zu setzen. Der große Hund tat dies auch sofort.

Ich schwieg zunächst weiterhin, als Peter aufgeregt von seinem Chemieunterricht zu erzählen begann, welcher ihm offenkundig sehr gefiel. Meine Schulzeit war schon eine Weile her und auch wenn Chemie nie mein liebstes Fach gewesen war, so hatte ich mich auch dort um halbwegs gute Noten bemüht, um mir meinen Traum nicht zu verbauen. Ich musste eine Weile nachdenken, aber irgendetwas läutete bei der Beschreibung dieses Versuchs bei mir. Hm... ich glaube das haben wir auch irgendwann gemacht. Da hab ich auch tatsächlich mal aufgepasst. Die Versuche hatte ich am Liebsten gehabt, ich war ein Mann der Praxis, nicht der Theorie, das war ich immer schon gewesen, selbst wenn sich meine Sprunghaftigkeit mit der Zeit etwas mehr zur Vernunft gewandelt hatte. Ist das dein Lieblingsfach? Wir näherten uns nun dem Geschäft das Connor wohl ausgesucht hatte, es schien tatsächlich eher auf Leute in Peters Alter ausgelegt zu sein. Wenn du Hilfe beim Aussuchen brauchst, das ist Connors Steckenpferd. Grinsend dachte ich an den Abend zurück in dem Connor mich völlig betrunken auf dem Küchenboden gefunden und ausgenüchtert hatte, nur um mir dann ein Hemd seiner Wahl auszusuchen.

Wirklich? Mit großen Augen sah ich zu Hank auf und kicherte dann. Erwachsene hatten mir bisher noch selten erzählt, dass sie in der Schule nicht aufgepasst hatten, auch meine Tante May hatte immer versucht mir mehr oder weniger überzeugend einzureden, dass sie eigentlich immer brav gewesen war, aber ich war mir ziemlich sicher, das war nur gewesen, um mich zu motivieren. Lieblingsfach? Ich senkte meinen Blick und sah einen Moment sehr ernst drein, als wäre das, worüber ich nachdachte, gerade die wichtigste Entscheidung der Welt. Ich könnte mich nie entscheiden. Es gibt doch noch so viele andere tolle Fächer! Strahlend und offensichtlich mehr als zufrieden mit meiner Antwort lächelte ich also wieder zu Hank hoch, bevor ich ebenfalls breit lächelnd zu Connor sah und dann zwischen ihnen hin und her. Modegeschmack war offenbar laut Hank eher das Ding von Connor, aber... Hmm..., überlegte ich erneut und lächelte dann glücklich in mich hinein, Aber deine Jacke ist doch so cool. Die große Jacke, die Hank mir auch am allerersten Abend, als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, geliehen hatte, um meine zitternden Schultern gelegt hatte, das war die Jacke, an die ich auch gerade dachte, eines der Kleidungsstücke, neben meinem Superheldenanzug, das ich wohl nie mehr vergessen würde. Ich sah mich nun allerdings im Laden um, auch wenn mein Blick immer wieder zu den beiden Erwachsenen neben mir zurückgleiten wollte. Wenn ich etwas finde... Oh, das ist ja so toll! Es war ein dunkles T-Shirt, auf dem sich zwei Atome, die im Comic-Stil gezeichnet waren, sich unterhielten, während das eine also deklarierte "I lost an electron", antwortete das andere, "Are you positive?", was mich sofort zum kichern brachte, während ich das T-Shirt betrachtete wie das nächste Weltwunder.