Ich hatte keine Ahnung, was bei Xeno im anderen Raum gerade passierte, während ich von dem Mann freundlich nun wirklich begrüßt und dann in Richtung Liege verfrachtet wurde. Im Gegensatz zu Xeno, musste ich niemanden davon überzeugen, nicht schreiend und in Panik davonzulaufen, während ich obwohl der Mann eine wirklich große und muskulöse Figur hatte, mit absoluten Samthandschuhen behandelt wurde. Es war wirklich himmlisch, vor allem bei all meinen verspannten, armen Muskeln.

Ich wurde langsam genervt, als die Frau duch zwar etwas beruhigte, aber mich immer noch nicht massieren wollte. Dabei wusste doch jeder, das man einem Bösewicht besser gab was er wollte. Ich seufzt und erinnerte mich schließlich an etwas, was Lucifer einmal gesagt hatte. "Diese Deals können dir auch das sichern was du willst, ohne, dass du Gewalt anwenden musst." Ich konnte förmlich seine Stimme in meinem Ohr hören und es versetzte mir einen Stich ins Herz, kombiniert mit einer zugeschnürten Kehle, doch ich schollt mich selbst, mich zusammen zu reißen und setzte wieder ein Lächeln auf. Okay, wissen Sie was? Sie massieren mich und ich schwöre Ihnen, dass ich Ihnen heute nichts antun werde. Deal? Mit einem charmanten Augenzwinkern hielt ich ihr meine Hand hin. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, schlug sie ein und entspannte sich offensichtlich, als der Deal in Kraft trat. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper und meine roten Augen blitzten einige Momente auf, ehe ich lächelte und zur Liege nickte. Darf ich jetzt? Auf die Zusage der Masseuse hin legte ich mich endlich auch auf die Liege und streckte mich aus. Passen Sie nur mit den Flügeln auf.

Bei mir herrschte währenddessen absolute Entspannung, nachdem ich auch niemanden überzeugen musste, dass ich irgendwelche bösen Weltbeherrschungspläne bei einer Massage schmiedete. Ich ahnte ja aber auch nicht, dass sich hinter Xeno jemand verbarg, der diese Probleme hatte. Nach dieser Massage völlig tiefenentspannt, kleidete ich mich wieder an und setzte mich draußen auf einen der weichen Stühle, nachdem sich alle meine Gliedmaßen wie ein Stück Butter in der Sonne anfühlten.

Nachdem Abschluss des Deals lief alles ruhig und ich konnte die Massage genießen. Zum Glück passte die junge Dame gut bei meinen Flügeln auf und schaffte es sogar die Flugmuskeln rundherum zu entspannen. Nachdem die Zeit abgelaufen war verabschiedete ich mich, zog mich wieder an und traf draußen auf einen ähnlich entspannten Arthur, den ich gleich anlächelte. Hey.

Hi., begrüßte ich Xeno leicht abwesend, aber mit einem überglücklichen, entspannten Grinsen. Ich deutete auf einen der Stühle, die ganz in der Nähe von meinem eigenen standen. Du kannst dich gerne noch hinsetzen, ich weiß nicht, ob ich mich so schnell wieder bewegen kann. Ich war wirklich absolut entspannt, aber auch angenehm müde.

Ich setzte mich auf den nächsten Stuhl neben Arthur und atmete entspannt aus. Das war nötig... Ich überschlug elegant die Beine und griff mir eines der herumliegenden Gesundheitsmagazine.

Zustimmend seufzte ich und streckte all meine Gliedmaßen, die sich wirklich so anfühlten, als wäre ich gerade neu geboren worden. Noch vollkommen unversehrt und entspannt. Neugierig sah ich zu Xeno, der schließlich etwas ganz ähnliches gesagt hatte bei unserem ersten Treffen. Weißt du, bei unserem ersten Treffen, hast du irgendwie anders auf mich gewirkt., meinte ich ehrlich nachdenklich.

Ich sah von meinem Magazin auf, diese Hautpflegetipps musste ich mir merken, und zog fragend und amüsiert eine Augenbraue hoch. Ach ja Darling? Wie habe ich denn auf dich gewirkt?

Irgendwie einschüchternd und etwas... direkter? Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass Xeno nun vorsichtiger mit mir umging als zuvor, auch wenn ich natürlich nicht ganz wusste, ob das nun nur meine eigene Einschätzung war oder auch so der Realität entsprach. Ich runzelte kurz die Stirn und sah ihn dann direkt an. Sorry, ich wollte nicht, dass das gemein klingt oder so., meinte ich leicht verlegen, auch wenn ich es eigentlich positiv gemeint hatte. Zuvor war ich deutlich nervöser gewesen, wenn ich bei Xeno gewesen war und nun hatte ich bemerkt, dass er doch gar nicht so einschüchternd war.

Bin ich nicht mehr direkt Honey? Das konnte doch eigentlich nicht sein, ich war einer der direktesten Menschen die es in dieser Kolonie gab. Hatte ich mein Verhalten wirlklich so verändert? Wenn ja, warum? Und auch anderen gegenüber? Das wäre gar nicht gut.

N-Nein das vielleicht nicht, aber einfach auf eine andere Art und Weise., versuchte ich es besser zu erklären, aber das war gar nicht so einfach, immerhin waren unsere ersten Begegnungen auch schon eine ganze Weile her und an jede Kleinigkeit konnte ich mich auch nicht erinnern.

Vielleicht schüchtere ich dich nicht mehr so ein, weil du mich jetzt schon besser kennst. Ich zwinkerte Arthur zu, nun etwas beruhigter, denn diese Erklärung gefiel mir schon sehr viel besser.

V-Vielleicht., stimmte ich ihm einfach so halb zu, nachdem ich mir nicht sicher war, was ich sonst groß dazu sagen sollte, auch wenn ich eigentlich nicht ganz daran glaubte, dass es nur daran lag. Statt also noch einmal darauf einzugehen, wechselte ich lieber zu einem Thema von dem ich ganz genau wusste, dass Xeno es mochte. Mode. Weißt du, in diesen Outfits fühle ich mich so, als wären wir in meinem Landhaus im achtzehnten Jahrhundert und du bist der freundliche Mann, den meine Eltern mir ausgesucht haben., teilte ich ihm also meine kreativen Gedanken mit, die mein Gehirn manchmal einfach so produzierte, Oder als würde ich eine Bar im Wilden Westen leiten und du bist der Gast, der eigentlich nicht aus dieser Stadt kommt, der nur für Geschäfte da ist. Ich hatte gestern vor lauter Aufregung wieder einmal zu lange wach gelegen und mir Serien über schon ewig vergangene Zeiten angesehen.

Ich unterdrückte ein Lachen, als ich hörte was Arthur da von sich gab, doch konnte ein breites Grinsen nicht vermeiden, dass sich in meinem Gesicht bildete. Wenn ich dein ausgesuchter Mann wäre, würdest du mich dann gerne heiraten Hun?

Ein Grinsen zog sich über mein Gesicht, als ich Xenos Grinsen beobachtete, während etwas in meinen Augen frech funkelte. Ich weiß es nicht, Sir, was hätten Sie mir denn zu bieten?, fragte ich unschuldig, aber noch immer mit diesem frechen Funkeln in meinen Augen. Ich hatte ziemlich Spaß an so etwas, vor allem weil Xeno sich zum Glück über meine etwas kreativen Gedanken selbst nicht lustig machte.