Kaum angekommen pöbelte ich auch schon die ersten SWAPPER an und erhob mich dank meiner Jetstiefel in die Höhe um mir einen besseren Überblick über die sich tummelnde Menge zu machen. Besonders drängten sie sich natürlich um die Missionsaushänge, doch da würde ich mich nicht sofort reinstürzen, ich setzte darauf, dass die lukrativen Aufträge erst kommen würden, wenn die Situation sich zuspitzte und dann würde ich zuschlagen.

Ich war sofort aufgebrochen als die Durchsage begonnen hatte, hatte vorher noch eine Tasche mit dem nötigsten gepackt in der ich sowohl ein auseinander gebautes Scharfschützengewehr und zwei Handfeuerwaffen, eine für den direkten Nahbereich und eine für eine mittlere Distanz, dabei hatte. In einer Halterung am Gürtel trug ich noch für den Notfall ein Kampfmesser dabei und damit war ich ausreichend gerüstet. Jetzt hieß es erstmal warten und ich schob mich durch die Menge bis zur Wand. Dort lehnte ich mich mit der Tasche neben mir an die Wand und schob die Hände in die Taschen meiner schwarzen Jeans, aber nicht ohne vorher meine Jacke zu richten. Das Hemd ließ ich wie es war halb geöffnet wodurch man Teile meines Tattoos sehen konnte.
Mein Blick ging durch die Menge und dabei entdeckte ich die Freunde von Jocelyn, Ezra und Felicita wenn ich mich nicht irrte. Ohne darüber nachzudenken grinste ich leicht und erinnerte mich daran wie ich Jocelyn zuletzt einen Auftrag direkt vor der Nase weg geschnappt hatte, sicher etwas worüber sie sich bei ihren Freunden und ihrem Bruder beschwert hatte. Frech und dreist wie ich war zwinkerte ich den beiden einmal zu als sich unsere Blicke für einen kurzen Moment trafen. Mal sehen ob ich jetzt wo sie wohl erstmal ausfällt ihren Freunden einen Auftrag wegschnappen kann. So eine Gewohnheit muss man schließlich aufrecht erhalten und da ihr Bruder scheinbar noch nicht da ist müssen ihre Freunde ausreichen. Sie muss ja etwas haben worüber sie sich mit diesen über mich aufregen kann, ging es mir grinsend durch den Kopf. Das Jocelyn wohl eine Weile ausfallen würde hatte ich schon gehört, aber ich musste ihr doch eine Beschäftigung bieten und unsere kleine Rivalität am laufenden halten.
Dazu sollte es gar nicht kommen denn ich hörte wie einige was vom Krankenhaus und einem Hilfegesuch von dort erwähnten. Beim Krankenhaus fiel mir ein das ich dann gleich einen Abstecher zu meiner Lieblingsrivalin machen konnte. Daher schob ich mich mit geschulterter Tasche durch die Menge um mir genau diesen Auftrag zu schnappen. Mal sehen was genau es da zu erledigen gibt und wie es dem Quälgeist Jocelyn geht. Mit diesem Gedanken verlies ich den Benefactor wieder und machte mich zügig auf den Weg zum Krankenhaus.

==> Das Zentrum - Das Krankenhau

Auch keinen Bock auf Gedränge, was?, fragte ich den Jäger, der sich neben mich lehnte, Eliot Shandon, ich hatte ihn schon ein paar Mal hauptsächlich hier oder in der "SWAPPER"-Bar gesehen, dachte mir aber im ersten Moment gar nicht viel dabei, besonders, als sich prompt Felicita zu mir gesellte, der ich erleichtert zu nickte. All diese Leute auf einem Haufen machten mich doch ziemlich nervös, auch wenn ich wusste, dass ich hier sein wollte, alleine wegen den Aufträgen. Das kannst du laut sagen., stimmte ich ihr zu und legte meinen Kopf kurz auf ihrer Schulter ab, erleichtert sie nach unserem ganzen Freundeschaos wiederzusehen, Sie/ihr aktuell. Wie geht es Jocelyn? Felicita hatte sie immerhin besucht, wie ich aus unseren letzten Nachrichten in der Gruppe hatte herauslesen können. Mir fielen allerdings prompt die Augen aus dem Kopf, als ich plötzlich einen sehr... pelzigen Söldner ins Blickfeld fasste (Rocket), der mich nur irritiert den Kopf schütteln ließ. Und wer zum Fick hat das Frettchen hier reingelassen?, fragte ich, als im nächsten Moment ein blonder Schönling uns zuzwinkerte (Damian), während ich in meinem Kopf nach einem Namen suchte und dann mich aber an Felicita wandte, sie war so viel besser in dem als ich und Joyce und Jocelyn waren so viel besser verknüpft, dass ich alle ihre Bekannten gar nicht kennen konnte. Bin ich dumm, oder kennen wir den?, fragte ich, als mir in dem Moment einfiel, was Jocelyn letztens über Eliot gesagt hatte und mich prompt umdrehte und mit meinem Finger jeder noch so großen Zurückhaltung oder Höflichkeit zuwider auf ihn deutete. Mir war jetzt wieder eingefallen, in welchem Zusammenhang genau ich Eliot's Namen vor unserem ganzen Freundesdrama noch gehört hatte. Sekunde, du warst das!

Ich nickte auf Ezras Pronomen hin und wechselte problemlos in meinem Kopf zu diesen hinüber. Den Umständen entsprechend, sie ist sehr unglücklich, dass sie so hilflos ist. Und sie hat viel über Eliot geredet. Erst jetzt wandte ich den Kopf herum und entdeckte den eben angesprochenen Mann direkt neben uns. Ich musste einfach automatisch leise lachen, als ich ihn bemerkte. Wenn man von Teufel spricht. Es gab so viel zu sehen, so viele verschiedene Arten von Leuten, dass man meinen mochte es könnte einen nichts mehr überraschen, allerdings tat es die fellige Gestalt mit den Jetstiefeln dann doch, auf die Ezra mich hinwies. Ich runzelte kurz die Stirn, ehe mir der Name einfiel, denn ich wusste doch, dass ich diesen auffälligen Kerl irgendwoher kannte. Das ist Rocket, ziemlich aggressiv und geldversessen. Feli wollte ihn mal streicheln, er hat ihm fast die Hand abgebissen. Ich nickte zufrieden und sah dann sehr verwirrt zu dem nächsten Kerl auf den Ezra mich hinwies, dieses Mal war es ein großer, blonder Mann (Damian), der mir auch dunkel bekannt vorkam, aber ich brauchte hier etwas länger um drauf zu kommen, da war der Mann dann auch schon weg. Ist das nicht der Kerl mit dem Joce dauernd einen Wickel hat? Ezra erkannte unterdessen Eliot, was mich wieder recht amüsierte, denn sie deutete sehr dramatisch auf den jüngeren Mann.

Selbst in all dem Chaos konnte ich Geräusche immer noch sehr gut voneinander unterscheiden und man konnte sigar fast behaupten ich hätte einen sechsten Sinn dafür, wenn jemand Mist über mich redete. So hörte ich natürlich auch, wie mich eine Söldnerin (Ezra) als "Frettchen" bezeichnete, wodurch mir natürlich gleich der Kragen platzte. Dank meiner Jetstiefel war ich ziemlich schnell bei ihr und ihrer Gruppe und schob meine Nase direkt in ihr Gesicht. Lady! Ich bin kein verficktes Frettchen! Die Einzige, die ich nach kurzem überlegen von ihrer kleinen Gruppe noch kannte war Felicita Vargas, aber nur, weil ihr Zwillingsbruder einmal so blöd gewesen war zu versuchen mich zu streicheln, wie ein verdammtes Haustier.

Das kann man sich wirklich ersparen sagte ich auf die Aussage des Swappers neben mir. Eine andere Swapperin stieß dazu (Felicitas Vargas) und die beiden begannen sich zu unterhalten. Ich lauschte dem Gespräch und hörte Harold's Gedanken dazu. Na das war ja super gelaufen! Ich hatte zwar da kein privaten Kontakt mehr. Es war so unangenehm sich den Körper mit Harold zu teilen. Er war so anders als ich. Selbst wenn, hat sich das erledigt sagte ich beschwichtigend. Und wenn ihr euch über jemanden unterhaltet, macht das vielleicht unauffälliger sagte ich ernst und verschränkte meine Arme, während ich fest in diese rein kniff. Bleib Ruhig Eliot, wenn du jetzt ausrastest bringt es dir selbst am wenigstens dachte ich mir in Gedanken.

Arme Joce., stimmte ich Felicita, oder eher ihren Erzählungen, zu, aber es stimmte ja auch, das Ding bei Solomnia Records war echt übel gewesen, es drückte mir immer noch auf den Magen bei dem Gedanken, dass Bull dabei an einem nicht unwesentlichen Drittel Schuld gewesen war. Natürlich die gesamte RESISTANCE und die Regierung mit ihren Provokationen auch, aber Bull war für mich einfach plötzlich so... persönlich. Ich musste wirklich dringend mit Joyce und Jocelyn reden. Eliot! Das wars. Als Felicita seinen Namen erwähnt hatte, erinnerte ich mich wieder komplett und knallte mir die Hand vor die Stirn, bevor ich mich kurz noch einmal nach dem blondhaarigen Typen umsah. Damian? Ja, der scheint direkt wieder weg. In dem Moment sprach auch gleich Eliot seine Gedanken dazu aus, während ich etwas zögerlich, beinahe etwas peinlich berührt meinen Finger zurückzog, als ich mich langsam an die ganze Geschichte erinnerte. Ich hatte den Livestream von dem Anschlag auf Solomnia Records immerhin gesehen, jeder in der Kolonie hatte das wohl. Shit. Du warst auch bei Solomnia Records dabei, nicht? War ja ein ziemliches Ding. Quer durch den Raum schwebte allerdings im nächsten Moment auch schon ein eindeutig von Tollwut infiziertes Frettchen in süßen kleinen Jetstiefeln auf mich zu, als hätte ich es durch meine Frage beschworen, und kicherte leise über Felicita's Beschreibung, während ich völlig gelassen den Augenkontakt zu dem, offenbar, Waschbär aufbaute. Das klingt nach Feliciano, allerdings. Ich warf Eliot einen kurzen Seitenblick zu, bevor ich wieder gelassen und regelrecht nonchalant, aber ganz natürlich, wie ich mich eben meistens gab, zu diesem "Rocket" sah. Lässt du dich immer so leicht provozieren? Kann ja gar nicht gut laufen als Söldner...

Eliot hatte Kritik für uns, aber ich lachte nur locker auf und legte den Kopf etwas schief. Scusi, ich hab dich einfach nicht gesehen, ve~ Ich dachte an all die negativen Dinge die Jocelyn über Eliot beim Angriff auf Solomnia Records erzählt hatte und schwieg dazu lieber. Damian, den Ezra nun beim Namen nannte, war schon verschwunden und damit erst eknmal auch aus meinem Sinn. Ganz anders als Rocket, der herangekommen war um Ezra direkt anzugiften, wovon sie sich aber nicht sehr beeinflussen ließ und stattdessen entspannt antwortete. Können wir uns botte vertragen? Ich finde es hier viel zu eng um sinnvoll zu streiten, ve~

Ich werde fürs Schießen bezahlt, nicht fürs Knuddeln. Ich starrte die Söldnerin vor mir weiter böse an, auch wenn sie darauf nicht groß reagierte, und hätte das gerne noch weiter getan, wenn Felicitas Aussage nicht so wahr gewesen wäre. Ich hätte ihrer kleinen Freundin gerne in den Kopf geschossen, aber dann wäre ich heute am Ende an gar keinen Auftrag mehr gekommen unf darauf hatte ich noch weniger Lust als darauf mich wieder zu beruhigen. Ich schnaubte genervt und wandte mich von der Söldnerin ab, nur um neben Felicita zu landen, ich konnte genau so gut hier auch Treibstoff sparen. Wo ist dein bekloppter Bruder? Ich hab mit ihm noch eine Rechnung offen.

Die Entschuldigung der Swapperin tat ich mit einem Handzeichen ab, das alles gut war. Ein Teil Ihrer Konversation hörte ich noch mit, als auffiel, dass ich auch dabei gewesen war, bei Solomia Records.Besser gesagt merkte die Swapperin Lee das an. Ja es war ein fettes Ding. Aber war ja auch nicht anders zu erwarten wenn drei der Hauptbösewichte der Kolonie an einem Ort sind meinte ich ruhig. Auch ich bemerkte nun das Viech, was zu uns kam. Genervt verdrehte ich die Augen. Das wurde hier ja zu einer richtigen Party. Nun das Viech gesellte sich offenbar zu uns, und meinte es hatte mit dem Bruder von der Swapperin Vargas noch eine Rechnung offen. Mit konnte das ja recht egal sein. Es war nicht meine Angelegenheit. Also schaute ich weg und verschränkte meine Arme etwas mehr.

Es war einfach so gar nicht meine Art zu Streiten, generellen Konflikten außerhalb der Arbeit ging ich auch eher aus dem Weg, aber ich hatte was meinen Job anging doch ein gesundes Selbstbewusstsein, ich war locker eine der besten Söldnerinnen hier und ich behielt immer meinen kühlen Kopf, ob nun in der Arbeit oder sonst so, mich zu provozieren war quasi unmöglich, wenn man nicht meine spezifischen Angriffspunkte kannte. Allerdings hatte ich doch auch genug vom ganzen Gedränge hier, wenigstens konnte ich über ein paar Köpfe hinweg sehen, aber viel voller sollte es besser nicht werden. Same., antwortete ich also zu Rocket und hielt ihm meinen Arm vor die Nase, wo ich kurz grinsend meinen implantierten Cyberware-Flammenwerfer ausfuhr, Aber ich kann auch mit anderen Dingen bieten. Ich ließ mein Hightech-Implantat wieder zurück unter meine Haut, dort wo es verbaut war, verschwinden, und wandte mich dann aber ab, denn Rocket begann mit Felicita zu sprechen und ich befasste mich nicht mehr weiter mit einem Frettchen. Menschen waren für mich Söldner und was auch immer Rocket war, Mensch war er sicher keiner, es wunderte mich also, dass er überhaupt Aufträge bekam. Ich hatte ja nichts gegen Metamenschen, aber es hatte auch einen guten Grund, warum ich Söldnerin geworden war. Ich trat also einen Schritt zur Seite, dafür Richtung Eliot, dem ich zunickte. Glaub wir haben uns noch nie wirklich vorgestellt. Ich streckte ihm meine Hand hin, den Kopf selbstbewusst gehoben. Ezra, beste Söldnerin der Kolonie. Hab meine Jägerausbildung damals abgebrochen, weil es mir zu einfach war. Der Regierung so nachlaufen würde ich nie. Der letzte Part war etwas stichelnd formuliert, aber ich konnte nicht anders, nachdem, was Joyce über Eliot erzählt hatte.

Eliot unterhielt sich nun hauptsächlich mit Ezra und Rocket hatte mich zu seinem neuen Konversationsopfer auserkoren, nachdem sich die beiden Streithähne wieder voneinander gelöst hatten. Ezra stellte sich auf ihre ihr so typische Art vor und markierte die Söldnerin, wobei sie einen Seitenhieb gegen Jäger austeilte. Als wären ihre drei besten Freunde nicht ebenfalls Jäger. Ich sah zu dem zweibeinigen Waschbären hinab und zog eine Augenbraue hoch, ehe ich ihn angrinste. Scusa, Feli ist anderweitig beschäftigt, aber seine Hand kriegst du sowieso niemals.

Anderer Leute Technik hat viele Loser vorwärts gebracht. Hm, nicht schlecht das Teil. Wenn die irgendwann stirbt sollte ich versuchen da ran zu kommen. Aber ich kann das sicher auch so nachbauen. Ich zuckte die Schultern in Ezras Richtung und tat so als würde mich ihr Stück Technik kein bisschen interessieren. Stattdessen hörte ich mit haben Ohr zu, was um mich herum geredet wurde und sprach weiter mit der furchtbar fröhlichen Felicita. Das werden wir noch sehen, er sollte sie lieber von mir fern halten.

Ich schaute zu, als Miss Lee ihren Flammenwerfer zeigte, nur um dann wieder zu der Menschenmasse zu blicken. Schließlich stellte sie sich vor. Ernst nahm ich ihre Hand. Freut mich. Ich bin Eliot. Hauptberuflich bin ich Jäger, deswegen bin. Ich ja auch hier stellte ich mich ihr vor. Ihre Stichelei ignorierte ich. Jedoch hörte ich in meinem Kopf Harold, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte. Kurz zog ich meine Cappy zurecht, während ich Harold zum Schweigen brachte in meinen Gedanken. Es funktionierte ausnahmsweise. Schließlich musste mich hier in dieser Situation auch niemand beschützen. Kennst du jemanden der der Regierung nach läuft Ezra? fragte ich sie. Immerhin schien sie ja gegen jemanden oder gegen mich durch die Stichelei einen Seitenhieb verpasst haben zu wollen.

Boa, ich würde gerade so viel lieber zocken., seufzte ich genervt, während ich mich umsah, es war wirklich voll und die Gespräche um mich herum waren mir sowieso viel zu viel. Am liebsten wäre ich sofort wieder nachhause, aber das Problem war, Krisensituationen zahlten einfach irrsinnig gut und ich konnte noch nie so wirklich bei Geld widerstehen. Krise kann halt auch geil sein. Bisher konnte ich ja nicht so mitbekommen, dass du tatsächlich etwas draufhast., stichelte ich stattdessen weiterhin und musterte Eliot abwartend, Aber wir können gerne einen Auftrag annehmen und sehen, wer besser ist, Jäger oder Söldnerin. Es fiel mir eigentlich schwer direkt auf andere Leute zuzugehen, weshalb ich das lieber auf diese Art und Weise tat, außerdem verspürte ich auch ein bisschen den Drang Jocelyn zu beschützen, selbst wenn ich ihren Entscheidungen als erwachsene Frau wohl genauso vertrauen musste, wie sie meinen. Auch wenn ich bezweifelte, dass sie mit meinen Entscheidungen im Thema Bull glücklich sein würde. Diese ganzen Gespräche um mir herum, bereiteten mir langsam wirklich Kopfweh.