Ich schenkte meinem Bruder ein liebevolles Lächeln und nickte dann auch Ezra zu. ”Schön dich wieder zu sehen Ezra.” erwiderte ich auf ihre Begrüßung. Das sie mich ebenfalls mit Sissi angesprochen hatte fand ich nun nicht unbedingt ideal, da wir uns lediglich von der Ausbildung her kannten, doch ich war auch niemand der wegen eines Spitznamens ein Fass aufmachte.
Die dritte im Bunde stellte sich dann als Felicita vor. Auch ihr schenkte ich ein Lächeln. ”Cecilia Shandon, freut mich ebenfalls.” erwiderte ich die Begrüßung und sah dann mit einem seufzen zu der Tafel mit den Aufträgen die man kaum sehen konnte. ”Es ist wirklich viel zu voll.” Vielleicht sollte ich auch einfach wieder nach Hause gehen und warten bis der ganze Mist vorüber war. Allerdings hieß das auch kein Geld. Vielleicht leerte es sich ja ein wenig und man konnte gleich, wenn es sich vielleicht etwas geleert hatte einmal nachsehen. Aber das hieß eben im Umkehrschluss auch das diese Aufträge dann nicht mehr so gut waren.

Still hörte ich bei der Vorstellungsrunde zu. Das Ezra meine Schwester Sissy genannt hatte, fand ich nicht gerade so ideal. Aber ich sagte dazu nichts. Immerhin war das die Angelegenheit meiner Schwester. Tief atmete ich ein und aus. Der Stromausfall macht das Gedränge nicht viel besser dachte ich vor mich hin. Ich wusste kaum was ich sagen sollte. Also schwieg ich erstmal. Es beruhigte mich, dass meine Schwester hier war. So war ich erstmal ein wenig zusätzlich abgesichert.

Um ehrlich zu sein hatte ich meinen Witz als sehr lustig empfunden, Eliot nachzuahmen, immerhin hatte ich bisher diesen Spitznamen noch nie gehört, aber ich beschloss, dass Eliot wohl einfach einen Stock im Arsch haben musste zurzeit, den er dort einfach nicht losbrachte. Zuerst Antialkoholiker und jetzt das. Felicita stellte sich natürlich sofort charmant wie eh und je vor, während ich in Richtung Cecilia nickte. Wir hatten unsere ersten Übungen als Jäger gemeinsam., erklärte ich Felicita, sie hatte zwar doch zu einer sehr ähnlichen Zeit die Ausbildung absolviert, war damals allerdings schon ein wenig weiter gewesen, daran erinnerte ich mich noch gut. Unsere Anfangszeiten, mit Joyce und Jocelyn. Ich sah kurz auf mein Intercom, doch Jocelyn hatte noch immer nicht auf meine Nachricht geantwortet, was mich besorgt die Stirn runzeln ließ. Zum Rest sagte ich allerdings erstmal nichts, steckte dafür aber zumindest mein Intercom wieder ein, meine Switch auch nach kurzem Zögern.

Aah, ich verstehe. Ezra erklärte woher sie Cecilia kannte und ich grinste diese fröhlich an. Da hast du Ez ja noch in ihrer braven Phase kennengelernt. Ich kicherte leise und stieß Ezra mit dem Ellenbogen an, ehe auch ich mich umsah und mich der allgemeinen Meinung mit einem Nicken anschloss. Sí, ich wäre auch lieber Zuhause, ve~

Eliot redete wie so off nicht sehr viel und ich erwischte mich einmal mehr bei der gedanklichen Frage wie er überhaupt mit anderen zurecht kam wenn er so wenig redete. Doch Ezra zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich als sie Felicita erzählte woher wir und kannten. Bestätigend nickte ich, musste dann aber über den Kommentar der Rothaarigen schmunzeln . ”Das kann man sicher so sehen.“ Die ersten Übungen hingen mir ebenfalls noch im Gedächtnis, zu Schade das sie die Ausbildung abgebrochen hatte… aber ich war auch froh das sie so ihren Weg gefunden hatte. Das Gedränge gefiel mir garnicht und so wandte ich den Blick von der Masse ab und wieder zu unserer kleinen Gruppe. ”Was glaubt ihr eigentlich hat den Stromausfall verursacht?” versuchte ich ein anderes Thema anzuschneiden. Bestimmt fab die Regierung im Nachhinein eine offizielle Erklärung aber im Moment konnte man sich ja ein bisschen darüber unterhalten.

Die drei begannen eine lockere Unterhaltung und Sissy versuchte ein anderes Thema anzuschneiden. Es war merkwürdig, denn kurz darauf ging der Strom wieder an und eine Durchsagen von der Regierung wurde bekannt gegeben. Ich könnte wetten, die Resistance steckt hinter dem Stromausfall. Jetzt nachdem sie sich bei dem Tag der offenen Tür so ein dramatisches Comeback verpasst haben erklärte ich, wie ich die Lage einschätzte. Besser gesagt, was ich glaubte, was für den Ausfall der Grund gewesen war. Das konnte schon gut möglich sein. Immerhin waren es Metawesen, die auf der falschen Seite standen, meinem Geschmack nach.

"Brav". Ich schnaubte nur und der Strom ging wie aufs Stichwort wieder an und ich seufzte zufrieden, immerhin bedeutete das, dass man nun auch wieder online zocken konnte, das zweitwichtigste, außerdem sah ich sogleich weniger besorgt auf mein Intercom, nur um dann nochmal die Stirn zu runzeln und noch eine Nachricht hinterherzusenden, die zum Glück durchging. Na dann ist das immerhin erstmal erledigt., meinte ich nur erleichtert und schüttelte dann den Kopf, Oder die Androiden, die das Stromkraftwerk bedienen, haben Blödsinn gemacht. Frage mich ja noch immer, warum die Regierung der Meinung war, es wäre gut, das fast nur mehr Roboter machen zu lassen. Kurz fühlte ich mich beinahe etwas schuldig auf meine Worte hin, wandte mich dann allerdings Felicita zu, der ich einen fragenden Blick zuwarf, auch um mich etwas abzulenken von der ganzen Sache mit Bull. Sie machte sich sicherlich auch Sorgen, dass wir schon so lange nichts mehr von Jocelyn gehört hatten.

Ich kicherte, immerhin war Ezra garantiert noch nie in ihrem Leben wirklich brav gewesen, das passte ja auch so gar nicht zu ihr. Cecilia fragte nach unserer Meinung zum Stromausfall und Eliot hatte da dann doch etwas zu sagen, auch wenn Ezra da anderer Meinung war. Zugegeben, irgendwas muss ihr neuer Anführer ja auch machen um ernst genommen zu werden. Die RESISTANCE konnte gut und gerne hinter dieser Sache stecken. Als mein Intercom mehrfach brummte holte ich es sofort heraus und sah nach was für Nachrichten durchgekommen waren, jetzt wo das Netz wieder lief. Feliciano hatte mir geschrieben, dass alles in Ordnung war, es war von SOLOMNIA TODAY ein neuer Artikel veröffentlicht worden und Ezra hatte in unserer Freundesgruppe nachgefragt ob Jocelyn in Ordnung war, die sich immer noch nicht gemeldet hatte. Ich machte mir Sorgen, doch ich hatte die Antwort warum Jocelyn sich nicht meldete auch sehr schnell am Schrim, sie wurde nämlich im Artikel erwähnt. Mir wich die Farbe aus dem Gesicht und ich hielt Ezra mein Intercom vor die Nase. Ich glaube ich weiß warum Joce sich nicht meldet. Und da ust Damien also hinverschwunden.

Auch ich wusste das Ezra nie wirklich brav gewesen war weswegen ich auch darüber schmunzeln konnte. Mit einem Mal ging der Strom wieder an und ich seufzte doch leise auf. Das war was gutes. “Ah, wunderbar.” murmelte ich leise. Die Antworten auf meine Frage waren sehr unterschiedlich, was ich doch irgendwie interessant fand. Während mein Bruder und Felicita auf die RESISTANCE setzten, warf Ezra eine Theorie über die Arbeiten im Kraftwerk ein. Ich legte einen Moment nachdenklich einen Finger ans Kinn und zuckte dann die Schultern. “Hm. Ich denke beides ist möglich.” Das war meien Art, ich bildete mir nur ungerne große Meinungen. Vor allem über soche Themen mit denen ich kaum etwas zu tun hatte. Wobei das ja auch wieder nicht ganz stimmte mit meinem Job und so. Dann nahm ich die Hand auhc wieder herunter und holte mein Intercom hervor welches vor einem Moment leicht gepiept hatte. Ich überflog den Articel von SOLOMNIA TODAY und wiegte kurz den Kopf hin und her. “Sieh mal an, da hast du wohl recht gehabt, brother dear.” wandte ich mich Eliot zu und hielt ihm mein Intercom hin. Felicitas Worte zu Ezra bedachte ich mit einem etwas mitleidigen Gesichtsausdruck. Die beiden kannten Jocelyn besser als ich und so konnte ich ihre Sorge durchaus verstehen. Ich wäre auch besorgt wenn einer meiner Freunde oder, himmel beware, Eliot mit so einem Satz in der Zeitung erwähnt werden würden.

Aufmerksam hörte ich den dreien zu. Es klang logisch, was Ezra sagte und kurz darauf ging das Licht wieder an. Die Menge schaute sich ein wenig verwundert um und ich zuckte nachdenklich mit meinen Schultern. Also ob irgendein eine größere Macht das beeinflusst hatte, so wirkte die Menge. Dennoch blieb ich lieber ruhig. So viel hatte ich außerdem nicht zu sagen. Nachdenklich schaute ich mich um und überlegte, was ich sagen konnte. Mir fiel nicht sonderlich viel ein. Trotzdem wollte ich etwas sagen. Nun schaute ich auf den Intercom meiner Schwester, den sie mir zeigte und ich nickte. Also kein großer Grund zur Sorge. Zumindest nicht mehr als sonst immer merkte ich an.

Alle anderen Konversationen hatte ich komplett ausgeblendet, als mir Felicita ihr Intercom hingehalten hatte. Mein Herz pochte viel zu schnell in meiner Brust und ich kniff die Augen zusammen, um es einfach irgendwie hinzukriegen, diesen Text vor mir zu lesen. Immerhin war er nicht handschriftlich, das war immer am schlimmsten, aber trotzdem brauchte ich mehrere Minuten, um da irgendetwas entziffern zu können, stieß dann allerdings endlich auf Jocelyn's Namen. Scheiß Dyslexie. Ach du Scheiße., flüsterte ich empört und ballte meine Hände zu Fäusten, Dieser verfickte Pisser. Wenn ich den in die Finger kriege... Gut, zugegeben, zum Glück hatte sie Damian gerettet, aber hätten wir nicht auch mehr tun können? Es blieb wohl nichts, außer zu warten, bis sie sich melden konnte, um uns mitzuteilen, wo sie gerade war. Ich ignorierte den Rest der Situation um uns herum vollkommen, denn ich war gerade einfach auf hundertachtzig, während ich innerlich schon längst beschlossen hatte, dass ich mich einmal gehörig über diesen "Pandora" informieren würde. Der würde sein Leben noch bereuen. Darauf erstmal ein Bier. Mit diesen Worten stampfte ich auch schon entschlossen davon.

tbc: "SWAPPER"-Bar

Ich ließ Ezra ihre Zeit den Artikel zu lesen, kam aber nicht umhin immer nervöser zu werden, selbst wenn ich wusste, dass es nichts brachte sie zu stressen, im Gegenteil wohl eher. Dieser Faccia di culo, der soll mir mal über den Weg laufen. Pandora, diesen Namen würde ich so schnell sicher nicht vergessen. Solange sich Jocelyn allerdings nicht meldete konnten wir nicht viel tun, sie konnte mittlerweile überall sein. Ich sah wieder auf mein Intercom, ich hatte eben noch eine Nachricht von meinem Bruder bekommen. Ich muss auch los, arrivederci! Ezra wollte einen trinken gehen und ich winkte Eliot und Cecilia zu, ehe ich mich durch die Menschenmassen davon machte.
(Wohngebiete der Charaktere » Haus der Vargas)

Ich seufzte leise bei Eliots Antwort. Ich hatte ihn lieb und kannte ihn vielleicht auch besser als ich mich selbst kannte, und trotzdem wünschte ich mir manchmal ich wüsste was in seinem Kopf vorging. Denn bei den wenigen Worten wusste man einfach nicht was man antworten sollte.
Ezra stürmte davon und auch Felicita verabschiedete sich ebenfalls, was nur noch meinen kleinen Bruder und mich hier stehen ließ. Einmal abgesehen von der Menge die zwar ein klein bisschen weniger geworden war, aber trotzdem noch da stand. ”Tja, das lässt wohl nur noch uns beide.” kommentierte ich und warf einen Blick auf mein Intercom. Mit einem kleinen Schmunzeln sah ich die Nachricht. ”Also dann… ab ins Café? Bist du mit den Auto da?” wollte ich wissen und lächelte Eliot an.

Ezra und Felicitas verschwanden und hatten es anscheinend sehr eilig. Ich seufzte auf. Immerhin war ich mehr froh als traurig darüber, dass die beiden weg waren. Mein Intercom piepte mit seinem Benachrichtigungston, nach den Worten von Sissy, dass es nun nur noch wir beide waren. Das mit dem Café klingt hervorragend, ja ich bin mit dem Auto da sagte ich und lächelte kurz. Ein Familientreffen bei uns war immer spannend.
=> City Café Pub

Ich nickte Eliot zu als er zustimmte ins Café zu gehen. „Oh gut, ich hab meins Zuhause gelassen.“ Auch wenn wir wahrscheinlich hätten Laufen oder den Bus nehmen können, so war der Weg mit dem Auto doch angenehmer. Ich freute mich unsere Cousins wieder zu sehen.

-> City Café Pub