Ich zog eine Augenbraue hoch, ob Connors Reaktion. Hatte er etwa nicht mit dieser Frage gerechnet? Es war doch schließlich unser Job Mörder dingfest zu machen, auch wenn diese aus Plastik bestanden. Halt, nein, das war mein Job, schließlich war ich ein Mensch, Androiden hatten keine Jobs. Zufrieden über meine Ausbesserung hörte ich Connor zu und wollte schon nachfragen was Thirium damit zu tun hatte, ich kannte das nur als Komponente der Droge Red Ice. Allerdings konnte ich mir das Fragen sparen, denn ich bekam die Antwort auch so, in Form eines weiteren Faktes über Androiden, ohne den ich genauso gut hätte weiter leben können. Die weitere Ausführung hingegen war schon sehr viel interessanter und ich merkte sie mir für zukünftige Fälle mit Androiden als die Täter, die kamen immer häufiger vor. Ich hatte verstanden, dass Connor einzig für doe Lösung solcher Fälle programiert worden war. Entsprechend konnte ich eine nützliche Schlussfolgerung sehen. Ich legte den Kopf etwas zurück und musterte Connor von der Seite. Aber ich wette... du kannst sie noch sehen, oder?

Die Observation des Lieutenant war korrekt. Meinem Prototypen war es möglich nach Spuren von blauem Blut zu scannen. "Korrekt." Meine LED drehte sich zwei Umdrehungen behielt dabei aber ihre blaue Farbe. Meine Mission hatte sich nun aktualisiert. Finde den Abweichler. Ebenso erschien gleich die erste Aufgabe. Suche nach blauen Blutspuren. Ich begann zu scannen. Die erste Blutspur führte von der Küche ins Wohnzimmer. Wie in der Rekonstruktion. Dann ging es den Gang weiter. Die Spur endete schließlich vor einer Sackgasse mit einem Vorhang. Den Vorhang zur Seite ziehen war meine erste Aktion. Der Besen der dabei auf den Boden fiel ließ mich schnell einen Schritt zurück. Meine LED wurde eindeutig gelb. Das war so nicht geplant gewesen. Ein Scan der Wand verriet mir eine weitere Information. Leiter wurde benutzt. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und scannte die Tür zum Dachboden. Spuren führen auf den Dachboden. Ein eindeutiger blauer Handabdruck befand sich auf der Luke. Sofort änderte sich meine momentane Aufgabe. Finde etwas zum Klettern. Ich bahnte mir meinen Weg zurück in die Küche und nahm einen der Stühle von dort um diesen unter die Luke zu stellen.
Problemlos im Dachboden angekommen bahnte ich mir langsam den Weg durch die Spinnweben. Die Sicht war blockiert aber mein Scanner verriet weiterer Thirium-Spuren. Schlussendlich aber bemerkte ich ihn. Ein HK400-Android in den Schatten. Abweichler lokalisiert. Er hatte dunkle Haut, schwarze kurze Haare und dunkle Augen. Seine Uniform war mit Blut bespritzt und er war an einigen Stellen bereits kaputt. "Ich hab mich nur verteidigt…" Seine LED war rot. "Er wollte mich umbringen… Ich bitte dich. Verrat mich nicht.“ "Er ist hier, Lieutenant." Meine Stimme war laut damit sie auch eindeutig unten zu hören war. Meine Mission hier war erledigt.

Ich beobachtete Connor auf seinem Weg durch das Haus, einer Spur nach die ich nicht sehen konnte, die aber offenbar da war. Stirnrunzelnd beobachtete ich seinen Aufstieg ins Dach und stand unten herum, langsam genervt, auf einen Laut von ihn wartend. Was zum Teufel ist da oben los? Schließlich ertönte endlich wieder Connors Stimme zu mir herunter und versetzte mich, auch wenn ich es natürlich abstreiten würde, in Sorge. Verdächtige waren gefährlich, wenn man sie alleine stellte, mir war dabei egal, dass ob es sich dabei um einen Menschen, einen Metamenschen oder einen Androiden handelte. Oh scheiße. Baker! Carter! Bewegt eure Ärsche! Die beiden weit aus fitteren Kollegen folgtem Connors Weg in den Dachstuhl und zogen oben ihre Waffen, die sie auf den Abweichler richteten. Sie zwangen ihn zu Boden und legten ihm Handschellen an, er wehrte sich kaum. Dann navigierten sie ihn umständlich vom Dachboden herunter und brachten ihn zu einem der Einstzfahrzeuge, welches auch gleich abfuhr. Der erste Teil dieses Falls war erledigt, jetzt brauchten wir nur noch ein Geständnis um alles zu den Akten legen zu können. Ich ging nach den beiden Kollegen nach draußen und atmete erst einmal tief die sehr viel frischere Luft hier ein. Nach dem Gestank da drinnen eine reine Wohltat. Ich lehnte mich, eine Hand in der Hosentasche, an die Wand neben der Tür und dachte nach. Zugegeben, ohne Connor wäre dieser Mord vermutlich entweder unaufgeklärt geblieben oder wir wären noch sehr lange daran gesessen. Ich empfand kein Mitleid für das Opfer, das lag nicht daran, dass ich abgestumpft war, ich empfand häufiger Mitleid, für tote Kinder, Frauen, redliche Männer, doch nicht für drogenabhängige Schläger. Ich mochte keine Androiden, doch ich hatte auch nie verstanden warum man auf sie einschlagen sollte, sahen sie doch trotzdem aus wie Menschen. Als Ben zu mir trat sah ich ihn müde an. Leihst du mir eine Zigarette? Er seufzte und gab mir eine, Feuer auch gleich dazu. Ich nahm einen tiefen Zug und seufzte leise. "Der Android könnte ziemlich nützlich werden." Hm... "Ich frage mich warum ausgerechnet du den bekommen hast." Mh... "Mit dir ein Gespräch zu führen ist immer wieder eine Freude." Halt die Klappe.

Die beiden Officer kamen nach oben. Ich wartete ab bis sie mich und den Abweichler gefunden hatten. Dann trat ich zurück während sie ihn verhafteten. Sie bewegten sich mit ihn den Weg hinunter und aus dem Haus um ihn in einen Einsatzwagen zu setzen. Ich begleitete sie nach unten. Der Android unternahm keinen Fluchtversuch und versuchte auch nicht sich zu wehren. Androiden konnten deutlich größere Kraft als Menschen erzeugen. Wobei es selbstverständlich Metamenschen in meiner Datenbank gab die diese Kraft auch übertroffen hatten. Ich wartete auf eine neue Aufgabe allerdings stellte sich die Mission wieder auf den Standard-Befehl. Folge Lt. Anderson.
Ich trat also aus dem Haus und sah mich um. Direkt neben der Tür stand der Lieutenant und der Detective der das Briefing gegeben hatte. "Lieutenant. Detective." Ich nickte den beiden zu bevor ich stehen blieb meinen Blick starr nach vorne gerichtet. Ich hatte momentan keine direkte Anweisung. Außer zu warten gab es also nihchts zu tun. Ich nutzte den Moment um Cyberlife einen kurzen Bericht über die Situation zu schicken. Ein paar kurze Sekunden in denen ich meine Augen schloss. Und fertig.

Connor trat nun neben uns und die Menschenmasse löste sich auf. Der Android starrte ins Leere und mir lief bei dem Anblick ein Schauer über den Rücken. Das ist so verdammt creepy, wenn die sich nicht bewegen. "Es sind Roboter Hank." Stell dir mal vor ein verfluchter Mensch würde so da stehen. Ben seufzte nur und schüttelte den Kopf, ehe er sich in Bewegung setzte. "Komm dann gleich in die Station und füll den Bericht aus, sonst bleibt das noch ewig liegen. Außerdem will Fowler dich sicher wegen dem Adroiden sprechen." Ich ließ ein genervtes Stöhnen hören, doch sah dann wieder zu Connor. Hey, kommst du jetzt mit?

Als ich wieder meine Augen öffnete bemerkte ich den Blick des Lieutenant. Seine Worte zuvor hatte ich halb gehört. Mein Speicher konnte während der Berichterstattung kurz nicht beschrieben werden. Trotzdem hatte ich das 'creepy' gehört. "Tut mir leid, ich habe Cyberlife Bericht erstattet." Mein Tonfall war wieder ausschließlich informierend. Die Art wie er mit mir und über mich sprach interessierte mich nicht. Ich war nur eine Maschine die ihm zur Unterstützung zugeteilt worden war.
"Selbstverständlich." Ich machte mich bereit ihm wieder zu folgen. Der Detective machte sich auf den Weg zur Station wohin sich der Lieutenant offenbar ebenfalls begeben sollte. "Meine Anweisungen sind es Ihnen weiterhin zu folgen Lieutenant."

Connors Erklärung machte seine starre Haltung nicht unbedingt besser und ich verdrehte leicht die Augen über seine zweite Antwort, während ich genervt in Richtung Wagen ging. Anweisungen mein Arsch. Ich hatte keine Lust in die Station zu fahren, ich wollte mich lieber zuhause betrinken, aber nein... Ich seufzte genervt, schloss meinen Wagen auf und setzte mich hinein.

Stumm folgte ich dem Lieutenant zu seinem Wagen. Auch mithilfe meines Sozialmoduls konnte ich nicht herausfinden was das Problem mit meinen Anweisungen war. Vermutlich wäre es hilfreich den Lieutenant besser kennenzulernen. In den letzten drei Monaten hatte ich keine direkte Zusammenarbeit benötigt. Andererseits wusste ich auch das der Lieutenant einer der besten des Police Department war. Ich war nur nicht direkt darauf programmiert diese Dinge zu werten.
Meine LED drehte sich ein paar Mal während ich ihm folgte. Wie schon zuvor setzte ich mich einfach auf den Beifahrersitz. Software-Instabilität. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Diese Meldung hatte ich in den letzten Monaten erst zwei Mal erhalten. Es war wohl besser diese Daten erst einmal nicht weiter zu bearbeiten.
>> Colonial Police Department

Ich ließ den Motor an und fuhr los, als Connor eingestiegen war. Ich drehte wieder die Musik auf, relativ laut, einfach um meine eigenen Gedanken zu übertönen.
(Colonial Police Department)

Zwei Geiseln in einem Frachtcontainer, ein Metamensch, der forderte ihn mit einem der Schiffe mitfahren zu lassen. Er wollte Sein Heil außerhalb der Kolonie suchen. Etwas, was sich viele wünschten, aber kaum einer schaffte. Unser Auftrag war es die Geiseln zu befreien und den Metamenschen zu erledigen, auf die eine oder andere Weise. Wir waren zu viert, was bedeutete, dass nur einer unsere Rücken freihalten konnte und die anderen den Boden übernahmen. Ich teilte eine SWAPPER-Kollegin als Sniper ein und ging selbst mit dein anderen beiden, ein Mann und eine Frau, in den Nahkampf. Der Plan war simpel, doch die Umsetzung war gefährlich. Wir mussten den Meta herauslocken, doch wir kannten seine Fähigkeit nicht und so etwas war immer riskant. Das Problem, welches wir hatten, nachdem wir die früh ergraute Frau aus dem Container gelockt bekamen, war nun, dass ihre Fähigkeit es war sich auf Sichtweite zu Teleportieren und das im Bruchteil einer Sekunde. Zudem hatte sie eine Waffe und keine Angst diese zu benutzen, wie ich am eigenen Leib erfuhr. Denn von einem Moment auf den anderen stand sie hinter meinem SWAPPER-Kollegen, der sich nicht mehr rechtzeitig hätte umdrehen können. Statt ihn sinnlos mit Worten zu warnen trat ich ihn wortwörtlich aus dem Weg und steckte so selbst einen Schuss in die Schulter ein, doch das hielt mich von meiner nächsten Aktion nicht ab. Ich war nahe genug an der Frau dran und sie hatte den Blick ein paar Sekunden zu lange auf ihr Opfer fixiert, welches sich am Boden abrollte, so dass sie sich nicht sofort weg teleportierte. Ich zog eins meiner Messer und rammte es ihr ohne Rückhalt in die Brust. Sie versuchte sich noch an mir festzuklammern, brach dann aber zusammen. Ich spürte wie mir Blut den Arm herunter rann. Der Lebenssaft aus zwei Körpern vermengte sich am Boden und ich trat zurück, mir meinen Arm haltend. Meine Kollegen befreiten die Geisel, die Scharfschützin forderte den Abholtrupp an, zusammen mit einem Krankenwagen, hauptsächlich für die Geiseln. An meinem Arm wurde ein Durchschuss festgestellt, ich wurde verbunden und bracht dann nachhause auf, nachdem ich Lob an meine Kollegen ausgeteilt hatte. Den Schmerz in meinem Arm spürte ich zwar, doch ich würde es überleben. Nur das Blut auf meiner Uniform störte.
(Anthony‘s Wohnung)

(<< CPD)
Wir erreichten die Lafayette Avenue - Den Tatort. Dort standen bereits zwei Polizeiautos vor dem Haus sowie vier entsprechende Officers. Die Beweissicherung war laut dem Eintrag des Falles in der Datenbank abgeschlossen. Ich konnte einige interessante Daten für unseren Fall auslesen. "Die Officer vor Ort berichteten: Es gebe Anzeichen dafür das die Hintertür bei ihrer Ankunft von innen vollständig verriegelt war. Der Abweichler hätte das Hauptschloss öffnen müssen. Oder es so stark beschädigen dass es einbricht. In der Aussage der Frau steht sie habe niemanden einbrechen gehört und das der Android ihrer Frau für gewöhnlich im Büro bleibt." Nummer 16 war eines der wenigen schöneren Häuser im Außenbezirk. Das High-End der Nachbarschaft. Es gibt verzierte Tore die die jeweiligen Häuser versiegeln. Überwachungskameras an beiden Seiten. Rot überdachte Häuser und creme oder beige gestrichen - jedes mit einem kleinen Garten.
"Lieutenant..." Ich drehte mich zu Hank um. Bei Fällen mit traumatischen Begegnungen mit Androiden wäre es suboptimal für den Erfolg unserer Mission wenn ich das Sprechen übernehmen würde. Zumindest deuteten die meisten Einträge über 'Traumatische Erfahrungen' darauf hin. "Wie in der Akte angegeben - hat Lydia Groves kürzlich ein Trauma erlitten bei einer Begegnung mit einem Android. Ich halte es für das Beste wenn Sie hauptsächlich die Konversation übernehmen. Wenn das in Ordnung ist für Sie." Ich sah Hank abwartend an. Meine momentane Aufgabe aktualisierte sich während dessen. Folge Hank.

Möglich, dass der Android an einen Schlüssel gekommen ist. Man ließ ja schließlich allerlei im Büro herumliegen, wenn man lange dort war, das war schon häufiger vorgekommen. Ist klar, ich rede mit ihr. Komm mit. Ich grüßte meine Kollegen im näher kommen mit einer Handbewegung und hielt nur kurz neben ihnen an. Dank dem wunder des technischen Fortschritts da können wir uns die Besprechung sparen. Wo ist Lydia Groves? Meine sarkastische Aussage brachte ein Grinsen in die Gesichter meiner Kollegen und sie verwiesen mich an das Innere des Hauses, welches ich auch gleich betrat und im Wohnzimmer eine Frau antraf, die dann wohl unser Opfer war. Guten Morgen Miss Groves, ich bin Lieutenant Hank Anderson, ich werde Ihnen einige Fragen zu dem Vorfall stellen, der sich erreignet hat, in Ordnung? Ich behielt eine offene Körperhaltung bei und bemühte mich darum nicht besonders grummlig auszusehen, beides Dinge, die für gewöhnlich recht beruhigend auf die zu Befragenden wirkten.

Hank hatte selbstverständlich berechtigte Anmerkungen. Zudem hatten wir den Tatort noch nicht untersucht. Mein Scanner hatte einige nützliche Funktionen die manch andere Drohnen oder Standard-Polizeigeräte nicht hatten. Darunter auch die Polizei-Androiden mit ihrem letzten Stand der Technik. Wir betraten das Haus. In der Akte hieß es das der Angriff gewalttätig gewesen und insbesondere das Foyer einiges an Schaden zugefügt worden sei. Keine Anzeichen von Gewalt? Wir betraten das Wohnzimmer. Lydia Groves war eine kaukasische Frau – gräuliches rotes Haar das zu einem engen Pferdeschwanz gebunden war – in einem weißen Anzug. An ihrem Ringfinger befand sich ein großer Ring. Ehe-Ring // Gravur: 'R & L' // Brillant in Weißgold; 3 Karat. "Ja natürlich Lieutenant." Frau Groves warf mir einen Blick zu. "Die Officer erwähnten das heute noch jemand hier sein würde. Danke das Sie sich die Zeit genommen haben - nehme ich an." Ein goldenes Geländer ist um die Treppe zum zweiten Stock hinauf geschwungen. Überall Dekor und gepflegter Marmorboden. "Kaffee Lieutenant?"
Frau Groves deutete auf das weiße Ledersofa. Ich blieb in der Nähe der Tür. Nah genug um Mrs. Groves Antworten und Reaktionen einzuschätzen aber weit genug um sie nicht zu stören. "Darf ich fragen bevor wir anfangen Lieutenant?" Frau Groves warf einen weiteren Blick auf mich. "Gibt es einen Grund warum Sie… das bei sich haben? Kann es nicht einfach - ich weiß nicht - draußen warten?" Ich unterstand Hank. Er konnte jeder zeit bestimmen das ich den Raum verlassen sollte. Solange meine interne Programmierung den Befehl nicht überschrieb. Mein Tonfall war standard-mäßig höflich. Im Kontrast zu meinem neckischen Tonfall mit Hank zuvor. "Bitte vergessen Sie einfach das ich hier bin."

Danke, nein. Ich nahm nicht gerne etwas von den Personen an, mit denen wir an Tatorten zu tun hatte. Nicht, dass ich hier jemanden verdächtigte, sondern eher, weil einfach Nein zu sagen einfacher war als jedesmal extra abzuwägen. Ich setzte mich neben Frau Groves auf das Sofa und folgte ihrem Blick zu Connor. Glauben Sie mir, ich hätte Connor auch gerne wo anders, aber meine Anweisungen verbieten es mir ihn rauszuwerfen. Sie müssen sich nicht sorgen, ich habe ihn für Sie im Blick. Das war in gewisser Hinsicht eine kleine Lüge, theoretisch hätte ich Connor wegschicken können, dass er den Tatort untersuchen sollte oder so etwas, doch im Moment fühlte es sich nicht richtig an ihn wegzuschicken. Zudem konnte er Körperhaltungen, Stimmlagen und der gleichen sehr gut lesen, wie ich wusste. Erzählen Sie mir bitte alles woran Sie sich noch erinnern können. Was haben Sie getan, ehe es zu dem Angriff kam?

Frau Groves schüttelte ihren Kopf. Aber sie gab sich soweit befriedigt. Die Zusicherung von Hank stellte sie zufrieden. Meine LED drehte sich kurz. Hank hat gelogen? "Die Regeln heutzutage. Wirklich eine Schande." Sie hatte ihre Augen nun wieder auf Hank. Nicht einmal in den Mikrobewegungen beachtete sie meine Präsenz. Anzeichen der 'Panik' oder 'Unsicherheit' konnte ich nicht erkennen. Trotzdem nahm ich meine Standard-Haltung ein. Die Hände hinter dem Rücken gefaltet. Gerade Haltung. Bescheidener Blick. Höre die Aussage an. "Na dann, Lieutenant. Was wurde in meiner ersten Aussage nicht besonders deutlich gemacht?"
Sie überschlug ihre Beine. "Es muss durch die Hintertür gekommen sein. Das Schloss war aufgebrochen worden. Es ist völlig unbrauchbar, ich muss das auch ersetzen lassen." Sie faltete ihre Finger in ihrem Schoß und warf einen Blick nach links. "Ich hatte den Fernseher an diesem Abend ziemlich laut an. Ich machte gerade das Abendessen. Dann ging ich gerade ins Foyer um zu überprüfen ob ich dort mein Intercom gelassen hatte. Da griff sie… es mich sofort an. Der Assistent-Android meiner Frau keine Zweifel." Frau Groves nickte. "Ich habe es kaum geschafft, mich mit dem zu verteidigen was herum lag. Ich habe jedoch eine Wunde erlitten." Sie hielt ihren Arm hoch. Ein langer Schnitt entlang ihres Unterarms wurde sichtbar. Oberflächliche Schnittwunde // Flache Hautverletzung. // Mögliche Ursache: Messerklinge. "Ich habe es abgewehrt bis es geflohen ist."