Mein Gehirn versuchte währenddessen noch immer die Botschaft zu verarbeiten, dass jemand tatsächlich an mir interessiert war und mit mir auf ein Date gehen wollte. Andere Leute gingen auf Dates und hatten feste Beziehungen und so etwas, aber ich hatte bei diesem Thema einfach noch nie wirklich an mich gedacht. Nervös kicherte ich und schielte auf meine Nase, die er gerade angestupst hatte. Okay, gerne., sagte ich einfach sofort zu und lächelte ihn breit an.

Und wir haben eine Zusage. Was machst du da nur Dante? Du kannst doch nicht als Xeno sowas anfangen. Oder allgemein. Naja, ich war immer offen für etwas neues. Ich lächelte zufrieden und sah dann zur Bar zurück. Wunderbar. Lass uns noch etwas trinken, ja? Um die Nerven zu beruhigen. Und dann bringe ich dich Nachhause.

Mein breites Lächeln wurde von lieb zu charmant, in dem Moment, als er mir ebenfalls zufrieden zulächelte, ohne, dass ich es überhaupt bemerkte. Ein ungewohntes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus, das ich allerdings als wirklich angenehm einstufte, weshalb ich gar nicht erst wollte, dass es wieder wegging. Danke, Xeno.

Und dieses Lächeln. Damit könnte Arthur wirklich ganze Heere in die Knie zwingen, ohne ein Wort sagen zu müssen. Ich nahm seine Hand und zog ihn wieder an die Bar, wo ich mich erneut auf einen der Hocker setzte und Arthur bedeutete sich auf dem daneben nieder zu lassen.

Ich ließ mich einfach wieder mitziehen und tatsächlich fühlte es sich schon etwas gewohnt und beinahe entspannend an. An der Bar angekommen setzte ich mich auf den Barhocker, auf den er gedeutet hatte. Danke für all deine Hilfe und so., bedankte ich mich noch einmal, immerhin wollte ich auch, dass er verstand, dass es mich ehrlich freute, dass er so geduldig mit mir war.

Hey, natürlich mache ich das Sweetie. Ich will doch, dass du dich auch wohl fühlst. Ich zwinkerte Arthur zu und wandte mich dann der Barkeeperin zu, die gerade zu uns kam. Für mich einen Long Island Iced Tea und für meine entzückende Begleitung einen Erdbeer-Daiquiri. Ich brauchte was starkes und der Erdbeergeschmack in Arthurs Drink würde ihm sicherlich gefallen.

Das ist wirklich nett von dir., meinte ich lächelnd, auch wenn ich innerlich mich langsam wirklich fragte, wie sehr meine Tante mich wohl ausschimpfen würde, wenn ich ihr alles erklärte, was ich heute getan hatte. Ich war zwar erwachsen, aber sie machte sich eben dennoch viele Sorgen um mich, immerhin war ich das noch nicht lange. Interessiert hörte ich zu, was er bestellte, ich kannte die Getränke zwar nicht, aber Erdbeeren klang immer gut.

Sag mal Hun, was isst du gerne so? Und was sind deine Hobbys? Jetzt mal außer dem Theater. So normale Fragen fragte ich normalerweise nie auf einem Date. Es war irgendwie aufregend so etwas neues zu machen. Interessiert lächelte ich Arthur an.

Einen Moment zögerte ich, immerhin hatte er mir bis jetzt noch nicht wirklich Fragen zu meiner Persönlichkeit gestellt, aber das interessierte Lächeln überzeugte mich einfach frei heraus zu antworten. Ich esse eigentlich ziemlich viel gerne, ich bin nur Vegetarier und du so?, erzählte ich und überlegte kurz, bevor ich bestimmt sagte, Außer Avocados, weil die sind böse. Ich legte meinen Kopf leicht schief, während die Barkeeperin uns schon die Drinks herstellte. Dankeschön. Ich singe auch ohne Theater gerne und spiele meistens dazu Ukulele und ich male auch gerne, wobei das, was ich da meistens tue, eigentlich mehr kritzeln ist. Ich tat eben oft einfach das, was mir gerade in den Sinn kam und das war beim Malen auch nicht anders. Was machst du sonst gerne so?

Fast schon fasziniert lauschte ich Arthur. Selten noch hatte mir jemand so freiwillig über sein Leben erzählt, noch weniger wenn ich nachgefragt hatte, denn das tat ich eigentlich nie. Vielleicht lag das daran, dass ich gerade Xeno war und nicht Dante. Ich konnte daraus ein nettes kleines Experiment machen. Das würde lustig werden. Ich esse eigentlich alles gerne, am liebsten Meerestiere und sowas. Warum sind Avocados eigentlich böse? Das hatte mich sowohl irritiert, als auch fasziniert. Ob es für diese Abneigung einen Grund gab? Auch Arthurs Hobbys interessierten mich, besonders das Zeichnen. Was zeichnest, oder kritzelst du denn so? Ich gehe am allerliebsten Shoppen, am besten den ganzen Tag. Oh und ich gehe sehr gerne ins Theater und in die Oper, aber das versteht sich ja von selbst.

Mein Blick wurde kurz etwas undurchsichtig, als ich sagte, Avocados wurden erschaffen um die Welt zu zerstören. Dann war es wie, als wäre der Moment schlagartig vorbei, da ich ihm wieder ganz normal zulächelte und zuhörte, als wäre gar nichts passiert. Was mir gerade in den Sinn kommt, oder alles, was eben gerade um mich herum ist. Ich legte meinen Kopf leicht schief. Du scheinst Kleidung und Mode ziemlich zu mögen.

Mir wanderten beide Augenbrauen zum Himmel und ich wollten schon noch einmal nachfragen, besann mich dann aber eines besseren. Ich notierte Arthurs Antwort aber doch. Mal sehen ob ich irgendwoher eine Avocado bekam. Ich will auf jeden Fall mal eines deiner Bilder sehen. Und natürlich liebe ich Mode. Mode ist das wichtigste im Leben. Ich nickte überzeugt auf meine Lebenseinstellung hin. Mode und Männer.

Leicht verlegen sah ich zur Seite und zuckte dann mit meinen Schultern. O-okay, aber nur solange du keine allzu großen Erwartungen hast. Immerhin malte ich meistens einfach nebenher und nicht unbedingt als hauptsächliche Tätigkeit, davon abgesehen, dass ich mich nie wirklich einschätzen konnte wie gut ich war. Männer?, fragte ich mit leicht schief gelegtem Kopf.

Oh Sweetie, das sind keine Erwartungen, das ist Wissen um dein Können. Ich hatte gar keinen Zweifel daran, dass Arthur in jedem künstlerischen Belang zumindest okay war. Na du weißt schon Honey, Männer kennenlernen, mit ihnen schlafen, sie als Kissen nutzen, sowas eben. Es fiel mir schwer, doch ich hielt alles möglichst jugendfrei, ich wollte Arthur nicht überfordern. Oder ihm einen falschen Eindruck von mir übermitteln, dass ich Trophäen sammelte oder sowas. Dabei war das doch weit unter meinem Niveau.

Ich kicherte leicht, als er erwähnte, dass er Männer gerne als Kissen nutzte, denn das war wirklich eine lustige Vorstellung für mich. Ist es so toll neben jemandem in Bett zu schlafen?, fragte ich also einfach, immerhin hörte ich die Leute öfters darüber sprechen mit wem sie schon "geschlafen" hatten, was mich immer etwas verwirrte, aber andererseits hatte mir das auch noch nie jemand erklärt. Nur Männer?