Ich nickte und lächelte etwas. „Ja, es ist ziemlich interessant.“ Mit meiner Arbeit war ich wirklich zufrieden. Und mit meinem Einkommen kam ich ganz gut aus. Ich konnte ja sogar noch zwei Katzen mit ernähren. “Hmm... es gibt wohl nicht viele die einem Androiden helfen würden.“ überlegte ich laut. Erst danach viel mir auf wie blöd sich das anhören musste, weswegen ich Orianna entschuldigend ansah. „ Oder jemandem der wie einer aussieht.“ schob ich schnell hinterher.

Ich freute mich für ihn*sie, dass sein*ihr Job sehr interessant war, er*sie war sehr gut weiter gekommen. Und das konnte nicht jeder von sich behaupten, vor allem, wenn dieser jemand ein Meta war.
Seine*ihre Aussage ließ mich abwinken, allerdings wirkten meine Bewegungen eher eckig statt flüssig, da meine Mechanik nicht mehr die beste war. "Schon in Ordnung", antwortete ich dann und lächelte kurz, doch schon bald wurde ich wieder ernst, "für die meisten bin ich nur noch eine Maschine. Und, ich sollte dich vorwarnen, wenn CyberLife davon Wind bekommt, werden sie mich als Abweichler einstufen." Es war besser, wenn Bailey das bereits vorher wusste, da das auch Gefahr für ihn*sie bedeuten könnte.

Ich lächelte erleichtert als sie abwinkte. Ich wusste ja das sie noch sie war. Und ändern würde sich das auch nicht. Die Sache das sie als Abweichler eingestuft werden würde verwunderte mich doch etwas. “Aber... du hast dich selbst gebaut. CyberLife hat nichts mit deinem Entstehen zu tun.“ warf ich etwas platt ein. Von Technik verstand ich leider nicht so viel, und auch nicht von Androiden. Ich konnte eine Glühbirne oder ein Leuchtelement auswechseln und gegebenenfalls mein Fahrrad reparieren, aber das war’s auch.

Nach seiner*ihrer Antwort nickte ich langsam. Wenn ich nicht bei CyberLife gearbeitet hätte, würde ich es vermutlich auch so sehen, doch dank meiner Arbeit damals in diesem Konzern wusste ich, dass genau das der Punkt war. "Genau deswegen. CyberLife fertigt als einziges Androiden. Sie kennen alle ihre Fähigkeiten und deren Programmierung, und kennen diese sehr gut", erklärte ich dann, "und ich bin nicht von CyberLife, weshalb ich für den Konzern eine Bedrohung darstelle. Vor allem, da ich für sie einmal gearbeitet habe." Ich hatte lange überlegt, einfach CyberLife um Hilfe zu bitten, mich dennoch dazu entschieden, es nicht zu tun, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie mich als Abweichler sehen würden, eben viel zu hoch war.

Ich hörte ihr zu und nickte dann langsam. “Das ergibt Sinn.” stimmte ich dann zu. “Du kannst trotzdem erstmal bei mir unterkommen. Wenn es zu dem Fall kommen sollte das CyberLife davon Wind bekommt schauen wir dann weiter.” entschloss ich dann, auch wenn ich nicht vor hatte es soweit kommen zu lassen. Meine Wohnung war sicher für Metas, das diese nicht entdeckt werden konnten, zumindest das ich nicht endeckt werden konnte. Ein Andriod sollte nicht schwerer zu verstecken sein.

Dankbar lächelte ich Bailey an und atmete sichtbar erleichtert auf. Zwar gefiel es mir nicht, da er*sie vielleicht auch noch die Konsequenzen dafür tragen musste, wenn ich von CyberLife entdeckt werden würde. Daher war es mir auch wichtig gewesen, dass er*sie auch wusste, worauf er*sie sich damit einließ, und nicht dass ich einfach bei Bailey unter kam und er*sie später unter den Folgen meines Handels zu leiden hatte. Diese Welt kannte keine Gnade. Und würde sie auch nie kennen. "Danke Bailey. Du bist meine Rettung", antwortete ich ehrlich und lächelte ihn*sie an.

Ich erwiderte ihr Lächeln. „Kein Ding. Ich leb ja eh selbst die ganze Zeit mit nem ähnlichen Problem.“ meinte ich schulterzuckend und grinste etwas schief. Auch wenn hier wenige Menschen und Metas waren, mich wirklich über meine Fähigkeiten unterhalten wollte ich nicht in der Öffentlichkeit. Nur zur Sicherheit. „Wollen wir dann? Ich kann auch wann anders wieder hierher kommen...oder garnicht.“ So spannend war die Gegend doch nicht wie ich gedacht hatte.

Ich erinnerte mich daran, wie ich damals zufällig erfahren hatte, dass Bailey ein Meta war, und nach dieser Aussage nahm ich an, dass er*sie noch immer nicht registriert war. Allerdings war ich die Letzte, die ihn*sie verpfeifen oder in irgendeiner Weise verurteilen würde. Immerhin waren wir Freunde.
"Sicher, gerne. Ich hoffe nur, ich habe dich jetzt nicht groß aufgehalten", antwortete ich Bailey, "Ich muss nur etwas langsam machen. Meine Mechanik ist nicht so gut derzeit."

„Okay, dann machen wir langsam.“ nickte ich als sie meinte ihre Mechanik sei Momentan nicht mehr so gut. Ich schlug die Richtung ein die ich gekommen war und versicherte mich immer das Orianna mitkam und nicht zurück viel. „Nein, aufgehalten hast du mich nicht. Ich bin hierher gekommen weil ich die Gebäude zeichnen wollte, aber... irgendwie ist es nicht so interessant wie ich mir erhofft hatte.“ erklärte ich im Gehen.

Gemeinsam hatten wir uns erhoben, dankbar nickte ich ihm*ihr zu, ehe es bereits los ging. Meine Bewegungen, während ich ging, waren eckig und alles andere als anmutig. Sollte ich wirklich die Chance auf besseres Material haben, würde ich versuchen, an dieses zu kommen. Meine Messingkugel, ich hatte sie nicht genutzt, weil ich so wenig Energie gehabt hatte, bis Bailey mich aufgezogen hatte, hielt ich ruhig in der Hand, während wir unterwegs waren. Gerade musste ich nichts erkunden oder mir wirklich Sorgen machen.
Erleichtert atmete ich auf, als er*sie mir versicherte, ich hätte ihn/sie nicht aufgehalten. "Oh verstehe. Es gibt wahrlich interessantere Orte als den Lost District", antwortete ich ehrlich. Auch wenn ich nicht gerade ein Talent im Zeichnen war.

Ich zuckte erneut die Schultern. ”Ich hab ein paar Fotos gesehen und fand die Ruinen ganz interessant. erklärte ich mich. Ihre Messingkugel war mir vorhin noch garnicht aufgefallen. Warum sie die wohl mittrug? Ich würde wohl später danach fragen. Erst einmal wollte ich uns beide sicher nach Hause bekommen.

-> Baileys Apartment

"Oh verstehe", antwortete ich dann ehrlich, "Es kommen eigentlich nicht viele hierher. Dann hätte ich wirklich Glück, heute auf dich zu treffen." Darüber war ich wirklich froh. Mit Bailey gemeinsam machte ich mixh dann auf dem Weg aus dem Lost District hinaus.

=> Baileys Appartment

Tief atmete ich durch. Den Lost District zu betreten erfüllte mich mit einem merkwürdigen Gefühl. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich hier gelebt und war beinahe kaputt gegangen, vergessen und allein in irgendeiner Ecke, wenn Bailey mich nicht gefunden hätte. Ich hatte ihm*ihr wirklich so vieles zu verdanken, auch die Idee mit dem Onlineshop war gut. Jetzt musste ich nur noch Teile finden, denn ich hatte nicht vor, diese von einem lebenden Androiden zu nehmen. Ich würde nur nehmen, was niemandem mehr gehörte, denn Androiden ausschlachten war das letzte, das ich tun wollte. Immerhin wusste ich, wie es sich anfühlte, dem Tode nahe zu stehen.
Den Regenschirm hatte ich unter den Arm geklemmt, ehe ich mit ein paar Handgriffen meine Messingkugel aktivierte, die kurz darauf in meiner Hand schwebte. Diese war schon fast wie eine Drohne und ich schickte sie aus, damit ich ein größeres Gebiet abdecken konnte. Schon eine Weile lang hatte ich diese nicht mehr benutzt, bei Bailey hatte ich diese eben nicht gebraucht. Meine leuchtenden, blauen Augen wanderten aufmerksam in der Gegend herum, ob sich vielleicht bereits in der Nähe ein paar lose Teile auftreiben ließen.

Ich konnte froh sein, dass ich nicht Essen oder Trinken musste, dass war vielleicht der einzige Vorteil, wenn man ein Android war, jedenfalls, sah ich das so. Ich schlenderte vorsichtig durch die Gassen und hiel Ausschau nach anderen, die vielleicht meine Hilfe brauchten oder eben nach Dingen, die ich selbst gebrauchen könnte.

Ein Gegenstand, den ich durch meine Messingkugel in einer Gasse ausgemacht hatte, lenkte mich ab, weshalb ich dann ein wenig abwesend war. Eine Thyriumpumpe, die niemandem gehörte, sie lag etwas versteckt in einer Gasse, lenkte mich ab. Vielleicht konnte ich diese wieder reparieren. Daher hatte ich mich in die Gasse begeben und diese, meine Messingkugel schwebte neben mir, unter ein bisschen Schutt auszugraben. Vorsichtig pustete ich den Dreck ein wenig herunter, damit konnte ich doch sicherlich etwas anfangen. Wenig später erhob ich mich wieder, mit dem Blick auf die Thyriumpumpe, überlegte bereits, wie ich das wieder instand setzen konnte, und ging weiter. Erst kurz bevor ich in eine Person (Varus Sturmbringer) hinein lief, gerade so konnte ich bremsen. "Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst", entschuldigte ich mich sogleich. Er hatte auffällige, lange rote Haare, auch seine Augen waren rot. Das war bei andere nicht so oft zu sehen und gefiel mir. Kurz trat ich, um ein wenig höflichen Abstand zu wahren, einen Schritt zurück. "Ich bin Orianna... freut mich", stellte ich mich dann unsicher vor. Das Bauteil landete in meiner Tasche, damit ich ihm eine Hand hin halten konnte.