Jetzt wird es Zeit für ein Nickerchen!, kündigte ich fröhlich an, noch immer ziemlich außer Atem, aber ich versuchte, mein Schnaufen etwas zu unterdrücken, denn peinlich war es mir schon, natürlich, weder LoGen noch ich waren wirklich dafür gebaut, aber trotzdem wurde mir in diesen Momenten immer klar, wie erschreckend schwach ich doch war. Nun, zumindest körperlich. Ich schwebte allerdings regelrecht in mein Schlafzimmer, oder wohl eher das Zimmer, was früher Lightqueen, dann irgendwann Eraser Head und Raven und nun mir gehört hatte, es war noch sehr gewöhnungsbedürftig, und ich knallte mich sofort aufs Bett, allerdings ohne LoGen loszulassen, den ich einfach ganz frech mit mir mitzog, oder naja, es zumindest versuchte.

Etwas ungeniert zog ich LoGen einfach noch ein kleines Stück weiter an mich heran, während ich mich ins Kissen kuschelte. Bei ihm... fühlte ich mich sicher, ich wusste, dass er nichts tun würde, das ich nicht wollte, dass er mich nicht anfassen würde einfach ohne jeden Grund oder wegen seiner eigenen Agenda, und er war... LoGen. Ich hatte schon bei seinem ersten Besuch hier irgendwie das Bedürfnis verspürt, auf ihn aufzupassen. Nur fünf Minuten., murrte ich und versuchte meine Arme um ihn zu schlingen.

Hmmm, nur fünf. Großspurig grinste ich und versuchte mich einfach nur auf LoGen's angenehme Wärme neben mir zu konzentrieren, während ich zum ersten Mal seit langem wieder mein Bett teilte, auf eine sehr... unerwartete Art und Weise. Ich lächelte also glücklich in mich hinein, als ich auch schon bereits nach wenigen Atemzügen fest eingedöst war.

Ich musste bei seinen Worten lachen. Ja, da konnte er wohl durchaus recht haben. Das er mir durch die Haare wuschelte, bedeutete mir viel. Es zeigte mir wie wichtig ich ihm war. Wie konnte ich bloß denken, dass er mir was antun würde? Klar, mein Bruder hatte die Fähigkeit einem Angst ein zu jagen und er war bei der Resistance. Immerhin hatte er mich zum Waisenhaus gebracht und mich auf dem Weg hier hin beschützt. Leute mochten sagen was sie wollten über ihn, aber er blieb der beste Bruder den ich hatte. Und das war etwas, was man mir nicht wegnehmen konnte. Während ich darüber nachdachte, lächelte ich, da ich wusste er würde mir wieder fehlen. Vor allem da seine Besuche so regelmäßig wie möglich waren, auch wenn dies unregelmäßig war.Pass auf dich auf und tu was du nicht lassen kannst. Wobei das machst du eh. Hab dich lieb großer Bruder. verabschiedete ich mich von Vanir, nachdem er gesagt hatte, das er los musste. Mit der Sicherheit, dass ich in Tränen ausbrach, sobald er weg war. Unsere brüderlichen Momente waren einfach etwas besonderes.

Als wir das nächste Mal wieder erwachten, waren bereits deutlich mehr als nur fünf Minuten vergangen, denn der Strom war inzwischen sogar wieder völlig hergestellt, was man alleine daran bemerkte, dass die Lampen nicht mehr andauernd dimmten oder flackerten. Es musste also doch einiges an Zeit vergangen sein. Noch völlig verschlafen rieb ich mir die Augen und bemerkte dann erst, dass LoGen noch immer bei mir lag, mit einem breiten Grinsen. Mir war durch meinen chronisch niedrigen Blutdruck oft zu kalt, aber mit LoGen neben mir, hüllte mich eine angenehme gemeinsame von uns produzierte Wärme ein. Ich stupste seine Nase an. Hey, Schlafmütze.

Hmmm, mehr so fünf Stunden., stimmte ich zu und löste mich dann langsam von ihm, etwas widerwillig, aber als ich mich umsah, stellte ich mit Freuden fest, dass wir doch schon eine Menge geschafft hatten, als mein Blick auf den eingeräumten Kleiderkasten fiel. Nun hatte ich eigentlich nur mehr zu dekorieren und die Wohnung etwas mehr für mich selber zu gestalten. Ich setzte mich also auf und seufzte erleichtert, während ich mein Intercom wieder einschaltete. Huh, sieh einer an. Ich stellte mit etwas Erstaunen fest, dass ich bereits zur Führungsgruppe der RESISTANCE hinzugefügt worden war, von Vanir, oder eher "Onkel Vanir", wenn es nach LoGen ging, höchstpersönlich. Ich kratzte mich beinahe etwas verlegen am Hinterkopf, denn das machte es dann doch etwas solider, wie in Stein gemeißelt, dass ich auch tatsächlich dabei sein würde, bei der obersten Etage aller Bösewichte. Wenn mein Bruder erst davon erfährt!

Natürlich war ich traurig gewesen, als LoGen gegangen war, aber es hatte noch viel zu erledigen gegeben und er hatte nun auch wichtige Verpflichtungen, also war ich ihm natürlich nicht böse. Beinah etwas nervös beobachtete ich den Gruppenchat der RESISTANCE, aber es meldete sich niemand, zumindest noch nicht. Ich seufzte also erleichtert und steckte das Intercom dann weg, als ich an LoGen's bedeutsame Worte dachte. Es stehen uns noch aufregende Zeiten bevor. Ich wanderte die Treppen des Waisenhauses nach unten in den mittelgroßen Aufenthaltsraum, um erst einmal mich umzusehen, ob es noch etwas zu tun gab in der Zwischenzeit.

Zuerst hatte ich mich selbstverständlich noch versichert, dass im Waisenhaus solange alles in Ordnung sein würde, aber dann hatte ich mich sofort auf den Weg gemacht, als die Nachricht von LoGen eingetroffen war, dass das erste Meeting der RESISTANCE nun nach seiner Übernahme stattfinden würde. Ich hatte mich natürlich noch hübsch gemacht und war dann sogleich aufgebrochen, aber trotzdem spürte ich mein Herz nervös klopfen. Ich versuchte das allerdings so gut wie möglich von mir wegzudrängen, genauso wie die Gedanken an den alten Anführer.

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