Ich spielte in Ruhe weiter bis Ritsu einstieg und lächelte dann leicht. Ich merkte daß er eine eher wehmütige Note einstreute, worauf ich so gleich einging und dem ganzen einen leicht melancholischen Anklang verlieh. Jedoch immer wieder durch kleine fröhlichere Etappen die ich hier und da einsetzte. Es war wie eine Erzählung voller Wehmut und Melancholie jedoch mit kleinen guten Momenten. Mit ihm zu spielen machte Spaß und das schon allein weil er wirklich gut war und genau wusste was er tun musste damit wir im Einklang waren. Das machte es viel leichter sich beim spielen zu entspannen. So schloss ich irgendwann die Augen und folgte einfach meinem Gefühl und dem was Ritsu mir auf dem Klavier gab.

Es war faszinierend, wie gut das hier lief, anders als mit LoGen, aber trotzdem sehr gut, ich konnte mir kaum vorstellen, wie ich es all die Jahre ausgehalten hatte, ohne ein Musikinstrument anfassen zu können. Als unser gemeinsames Stück schließlich endete, erwachte ich wieder, beinahe wie aus einer Trance, so entspannt war ich gewesen. Grinsend verschränkte ich meine Arme vor mir. Du bist ja wirklich ganz okay., merkte ich fech an und nickte dann mehr als zufrieden, Können wir irgendwann ja wieder machen. Gerade war ich allerdings dafür definitiv zu müde, denn ein Gähnen unterbrach wieder mein Satzende und ich fiepste leise vor Müdigkeit, auch wenn ich versuchte mir das nicht anmerken zu lassen.

Ich genoss es wie wir zusammen spielten, voller Harmonie und es tat unglaublich gut wieder zu spielen, hatte ich das seit dem Vorfall doch nicht mehr getan gehabt. Als das Stück endete öffnete ich wieder die Augen und grinste leicht. ,,Du bist aber auch nicht schlecht", entgegnete ich ebenso frech wie er und nickte als er meinte das wir das wiederholen konnten. Jedoch gähnte er erstmal und ich glaubte sogar ein leises fiepsen von ihm zu hören, war mir da aber nicht ganz sicher. ,,Jetzt solltest du wohl aber erstmal ins Bett. Du wirkst als ob du gleich einschläfst."

Stolz flammte kurz in meiner Brust über das Lob auf, aber ich versuchte es so gut wie möglich zu verbergen, wobei das tatsächlich gar nicht so schlimm war, denn ich war einfach viel zu müde für alles im Moment. Gar nicht wahr., beschwerte ich mich allerdings trotzdem trotzig und entgegnete einfach als Konter kindlich, Du bist müde. Wahrscheinlich wäre mir in jedem anderen Zustand etwas besseres eingefallen, aber gerade war ich wirklich erschöpft wie schon lange nicht mehr. Und das hieß wirklich viel für jemanden wie mich, der absolut immer müde war. Ich rutschte also von dem Schemel herunter und blinzelte wie eine Eule, bevor ich natürlich ganz selbstbestimmt mit verschränkten Armen fragte, Ist dein Zimmer auch oben? Ich streckte mich betont lässig, als ob mich die Antwort gar nicht so interessieren würde.

Sichtbar irritiert rieb ich meine Stirn, nachdem @Nightfall mir dort einen Kuss aufgedrückt hatte. Selbst meine Mutter hatte niemals derartig Zuneigung gezeigt. Von ihr hatte ich höchstens mal ein Streicheln über den Kopf oder ein sanftes Kneifen in die Wange erhalten. Mhh..naja..ich glaube es ist eh schwer jemanden so zu sehen wie er ist..wenn man sich nicht mit demjenigen befasst..glaub ich.. gab ich dann nachdenklich zurück.

Shirokuro war offenbar irritiert. Da magst du recht haben. stimmte ich ihm zu. Nun fuhr ich ihm langsam durchs Haar. Mein Halbbruder kommt mich auch nur ganz selten besuchen. Aber er ist sehr beschäftigt. Wenn ich älter bin, möchte ich in seine Fußstapfen treten. sagte ich zu dem weiß haarigen Jungen. Vorsichtig nahm ich seine Hände.

Mein Nackenhaar stellte sich auf, als @Nightfall mir nun durch die Haare strich. Es war ein anderes Gefühl, als wenn Mama es tat. Ich habe keine Geschwister...nur Mama. Ich weiß nicht einmal wo Papa ist. erklärte ich dann in einem recht neutralen Tonfall. Mittlerweile hatte ein Teil meines Herzes akzeptiert, dass ich meine Mutter nie wieder sehen würde, ein anderer Teil vermisste sie jedoch weiterhin. Was macht denn dein Halbbruder? hakte ich neugierig nach, während ich nun auf unsere Hände sah. Offenbar mochte Maxwell - ich kannte ja nach wie vor seinen 'Villian' Namen nicht - es in körperlichem Kontakt mit anderen zu stehen. Sicher, Mama und ich hatten ab und an miteinander gekuschelt oder waren Hand in Hand durch einen Einkaufsladen gegangen, wenn sie mich mal mit genommen hatte. Sachte führte ich unsere Hände nun so aneinander, dass ich unsere Finger miteinander verschränken konnte.

Er ist stellvertretender Anführer einer Organisation. sagte ich zu meinem Notfallmäßigen Zimmernachbarn. Als er seine Finger so legte, dass wir die Fingern mit einander verschränken konnten, tat ich es ihm gleich. Weißt du, beides hat vor und nachteile. Aber ich bin froh dich kennen zu lernen. erklärte ich sanft.

Maxwell erklärte was sein Halbbruder tat, was jedoch noch mehr Fragen in meinem Kopf aufwarf. Was war das für eine Organisation? Was machte diese? Und..und..und. Als er dann meinte dass er froh sei mich kennen zu lernen legte sich wie einige Male zuvor meine Stirn in tiefe Falten. Warum? Es war doch nichts besonderes an mir - und es gab hier schließlich noch viele andere Kinder mit denen er sich anfreunden konnte.

Weil du für mich was besonderes bist. antwortete ich ihm. Nun fuhr ich durch seine Haare. Er war wirklich süß. Mekn Bruder arbeitet in der Resicstanse. Deren Gegner ist die Mission Courage. Bei der Mission Courage sind nur Idioten. erklärte ich weiter zu meinem Bruder. Ich liebte es einfach über ihn zu reden.

Zitat von Dreamcatcher im Beitrag #1459

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Stolz flammte kurz in meiner Brust über das Lob auf, aber ich versuchte es so gut wie möglich zu verbergen, wobei das tatsächlich gar nicht so schlimm war, denn ich war einfach viel zu müde für alles im Moment. Gar nicht wahr., beschwerte ich mich allerdings trotzdem trotzig und entgegnete einfach als Konter kindlich, Du bist müde. Wahrscheinlich wäre mir in jedem anderen Zustand etwas besseres eingefallen, aber gerade war ich wirklich erschöpft wie schon lange nicht mehr. Und das hieß wirklich viel für jemanden wie mich, der absolut immer müde war. Ich rutschte also von dem Schemel herunter und blinzelte wie eine Eule, bevor ich natürlich ganz selbstbestimmt mit verschränkten Armen fragte, Ist dein Zimmer auch oben? Ich streckte mich betont lässig, als ob mich die Antwort gar nicht so interessieren würde.

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Jaja., murrte ich nur, aber es fand sich nicht wirklich Schärfe in meiner Stimme, Du solltest auch schlafen gehen. Ich funkelte Zayn an, aber dann gähnte ich sofort wieder, nicht mehr in der Lage, wirklich böse zu schauen, stattdessen hob ich, als er noch einmal zu mir sah, kurz die Hand, um ihm beinahe schüchtern nachzuwinken. Eigentlich wollte ich nicht, dass er ging, aber ich war auch extrem müde und ich würde sicherlich niemanden um Hilfe fragen. Ich wickelte mich also in meine Decke ein und fiel schnell in einen tiefen Schlaf, jedenfalls bis mich mein grausamer Wecker in der Früh leider direkt für diese blöde Schule weckte. So ein Mist!

tbc: Das Bildungszentrum » Solomnia High School » Eingang und Pausenhof

Ich zog einen Moment über die Geste von @Nightfall den Kopf zwischen die Schultern, da es wirklich ungewohnt für mich war, derart viel Körperkontakt zu haben - auch wenn ich eben gerne kuschelte. Kurzerhand schlang ich meine Arme um die Taille von Maxwell und schmiegte mein Kinn an dessen Brust. Sichtlich aufmerksam lauschte ich dessen Erzählungen. Du magst ihn wirklich sehr, nicht wahr? Es war eine sanfte, ja liebevolle Feststellung. Glaubst du..er..er würde mich auch mögen? hakte ich dann unsicher nach, während ich meine Augen schloss. Gerade sah ich Maxwell als großen, leuchtenden roten Fleck vor mir, während ich durch die Wände hindurch die anderen Bewohner des Hauses als verschwommene rote Punkte wahr nahm, welche durch die Gegend "tanzten". Der Anblick der sich bewegenden Punkte sorgte dafür, dass mir etwas schwindlig wurde.

Shirokuro kuschelte sich an mich.Ja, er ist auch mein Vorbild. sagte ich ruhig zu dem weißhaarigen Jungen. Ich genoss einfach die nähe zu ihm. Ich kanns dir nicht sagen, mir ist nie ganz klar, wen er wirklich mag oder nicht mag. erklärte ich ihm. Leider konnte ich ihn da nicht wirklich beruhigen, dass fand ich ziemlich doof. Aber ich konnte auch nichts dran ändern.Das wird schon funktionieren. meinte ich nun Hoffnungsvoll. Es war das einzige was ich nun gerade für ihn tun konnte.

Ich runzelte die Stirn Ich kann niemanden als mein Vorbild betrachten..außer Mama hatte ich ja nie jemanden der für mich da war.. erklärte ich dann mit einem leicht nachdenklichen Tonfall. Ich öffnete meine Augen wieder, nur um diese schnell wieder zu zu kneifen. Aua.. Ich hielt meine linke Hand an meine linke Schläfe und rieb diese. Soviele rote tanzende Punkte hatte ich bisher nie wirklich gesehen, was wohl daran lag dass Mama mich meist zu Uhrzeiten nach Draußen mit nahm, wenn wenig Leute unterwegs waren. Mein Kopf tut weh..mir ist schwindlig.. dass ich inzwischen richtig blass geworden war, wusste ich nicht.