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Vielleicht hätte er sich ja beschwert, dass ihr mich zum Krankenhaus bringt., kommentierte ich sarkastisch und grinste dann, Ob ihm wohl überhaupt eingefallen wäre, dass so etwas wie eine Schwangerschaft oder Geburt anstrengend ist? Die Vorstellung war absolut lächerlich und trotzdem leider irgendwie nicht ganz so abwegig, manche Leute lebten einfach in ihrer eigenen Welt. Natürlich hatte ich hier und da mehr Aufmerksamkeit bekommen, es war auch nicht gerade so, als wäre eine Schwangerschaft so ultimativ einfach gewesen, aber ich hatte es eben nicht nötig gehabt um Aufmerksamkeit zu betteln, hatte ich noch nie, ich wusste immerhin, ich hatte eine Familie, auf die ich mich verlassen konnte und Freunde genauso. Bitte sag nicht, dass du sie gleich zu eurer Hochzeit einlädst, Brüderchen., meinte ich dann allerdings leise lachend und nickte zustimmend, Gefällt mir jetzt schon!

"Hey, ich sage nur, zuzutrauen wärs ihm gewesen." Gilbert hob die Hände, als wollte er jede Schuld von sich weise, grinste dafür allerdings natürlich zu sehr, denn, zugegeben, Gelion war nie sehr gut darin gewesen sich in andere hinein zu versetzen und mit ihnen mitzufühlen, ein Umstand, der mir erst viel zu spät klar geworden war, nachdem Gilbert wieder zurück gekommen war. Gilbert der schlimmes erlebt hatte und der lange verschwunden gewesen war und der deshalb extra Unterstützung gebraucht hatte, was Gelion zwar gesagt hatte er würde es verstehen, doch sein Verhalten hatte eine andere Sprache gesprochen. "Das kommt erst beim nächsten Date, kesese~" Gilbert lachte, winkte dann aber amüsiert ab. "Es wird jedenfalls ein riesen Ding, sie werden so verlegen sein, aber ich weiß ja was ihnen gefällt."

Leider wahr., meinte ich und seufzte, bevor ich Gilbert eher unauffällig die Hand für ein High-Five hinhielt, denn wir hatten diese Zeit immerhin überstanden, jetzt brauchten wir uns auch keine Sorgen mehr darum zu machen, sie würde nie wieder kommen und wenn ich mir das mit Feliciano und Anthony so ansah, dann hatten wir wahrscheinlich bald ein sehr gutes Match für unseren ältesten Bruder, eines das er auch verdient hatte. Es wird ihnen alleine schon gefallen, weil du dabei bist., merkte ich an und lächelte weich, Ich weiß einfach, es wird klappen, Gil, du wirst sie umhauen. Nicht nur mit deinem maßlosen Selbstbewusstsein. Ich lachte sanft.

Breit Grinsend schlug Gilbert gar nicht so unauffällig bei Skye ein, auch er war sehr froh darüber, dass ich mir nun an anderer Stelle einen mehr zu mir passenden Partner suchte. Einen potentiellen Partner jedenfalls, wie ich mir noch einredete, noch war ja nichts entschieden, richtig? "Da hast du vollkommen recht, aber danke für das zusätzliche Selbstbewusstsein." Grinsend hängte Gilbert seinen Arm um Skyes Hals und zog sie in eine halbe Umarmung, ehe er wieder zu Feliciano und mir herüber sah. "Haben sie jetzt genug geflirtet?"

Ich fürchte, das wird nie passieren, Brüderchen., antwortete ich grinsend und schlang einen Arm um Gilbert herum, bevor mir etwas einfiel, Der Süße hat übrigens an der Ampel vor dem Kreisverkehr ein großartiges Bild von euch gemacht, warte, ich schick es dir eben. Ich holte mein Intercom heraus, eine neue Jinder-Nachricht von Cynthia, die ich gleich beantwortete, bevor ich das Bild heraussuchte und dann Gilbert schickte. Definitiv was für Instagram.

"Du hast ja so recht." Gilbert grinste breit und nickte zustimmend, in seinen Augen würden wir wohl nie zu flirten aufhören und es würde uns auch nie genug sein und auch wenn mir das noch nicht ganz klar war, hatte mein Bruder vollkommen recht mit seiner Annahme. Er zog sein Intercom hervor und begann zu lachen, als er das Bild von Skye sah. "Oh, es ist einfach perfekt, ich lade es gleich hoch." Gesagt, getan, mit ein paar wenigen Klicks war das Bild auf Instagram hochgeladen.

Grinsend sah ich Gilbert dabei zu, wie er das Bild hochgeladen hatte, und wollte gerade etwas sagen, als plötzlich eine Gang aus anderen Motorradfahrern an uns vorbeidüste, in vollem Tempo, bis sie schließlich etwas langsamer wurden. Ich zog die Augenbrauen zusammen, als einer von ihnen beinahe neben Feliciano stehenblieb, allerdings noch auf der Straße, weshalb er sein Motorrad weiterrollen ließ. "Boyyy! Schau doch mal zu einem richtigen Mann!", rief er ekelig grinsend und einige seiner buntgemischten Freunde johlten, "Wenn du mich reinlassen würdest, würde ich dein kleines Loch dominieren!" Ich sah rot, so etwas mochte ich gar nicht, schon gar nicht bei meinen Freunden. Hey, Arschlöcher! Ich bückte mich und nahm einen Stein zur Hand, den ich den lachend wegfahrenden Motorradfahrern hinterherwarf, keine einzige Sorge verschwendete ich daran, dass sie vielleicht umdrehen und zurückkommen konnten, stattdessen war ich viel mehr bereit ihnen gleich zu Fuß nachzustellen, wenn auch sehr unrealistisch für jemanden meiner Ausdauer, völlig außer mir vor Wut. Der arme Feli.

Felicianos und meine friedliche Ruhe wurde gestört, als das laute Jaulen von Motorrädern jedes Gespräch unmöglich machte, doch während das den kleineren Mann schon etwas nervös machte, es war etwas zu plötzlich gekommen, passierte das wahrhaft schlimme an dieser Situation erst, als die Gang uns passierte und eines der Mitglieder, das extra langsam fuhr und sein gesichtsvisier hochgeklappt hatte um seinen Spruch loszulassen. Dieser war nämlich nichts als anrüchig und widerlich, und Feliciano erstarrte vor mir zur Salzsäule. Er war immer sehr offen mit seiner Sexualität und mit dem Flirten, oft ging er auch darauf ein, wenn ihm jemand auf der Straße etwas zurief, doch hier zog sich eine deutliche Grenze. Das was der Mann da rief war nichts als widerlich. Tränen bildeten sich in den großen, braunen Augen meines Gegenübers und er begann zu zittern. Ich sah dem Motorradfahrer nach und machte einen Schritt zurück, bis sich sein Rücken an mich presste. Er zitterte und Angst war deutlich an seiner Haltung zu erkennen, er fürchtete, der Mann könnte anhalten, absteigen und zu ihm treten um seine Worte wahr zu machen. Ich schlang ohne zu zögern meine Arme um seinen schalen Körper, drehte ihn herum und drückte ihn an mich. Alles ist in Ordnung. Du bist sicher. Hätte ich hier nicht zu tun... nun, ich war mir nicht sicher ob die die angewiderte Wut, die in mir brodelte hätte unterdrücken können. Wie gerne wäre ich der Gang nachgerannt, oder hätte aus der Ferne ihre Räder zerschossen, doch ich hatte anderes, das meine Aufmerksamkeit verlangte. Gilbert, der ebenso wütend war, hatte auch einen guten Grund nicht direkt Rache zu üben, denn kurz nachdem Skye ihren stein geworfen und damit auch tatsächlich jemanden getroffen hatte, stürmte sie los und er musste ihr nachsetzen um sie aufzuhalten. In wenigen Schritten war er hinter ihr und hob sie einfach an den Hüften auf, damit sie nicht weiter rannte. "Ihr könnt froh sein, dass ich sie festhalte! Eure Visagen merke ich mir!"

Wenn ich euch noch einmal begegne, dann schiebe ich euch allen einen Schlagstock in den Arsch!, fauchte ich wütend, während ich strampelte, aber so wie Gilbert mich aufhob, hatte ich natürlich gegen seinen Griff keine Chance, wenigstens ergriffen sie alle schön die Flucht, es war auch besser so, denn ansonsten wäre ich noch wütender geworden. Langsam hörte ich auch wieder auf mich gegen Gilbert's Griff zu wehren, sogar der, den ich mit dem Stein getroffen hatte, absolut verdient, war inzwischen über alle Berge. Wütend schnaubte ich, meine Zigarette hatte ich vor lauter Wut auch einfach auf den Boden fallen lassen, aber ich brauchte beinahe sofort noch eine, wenn ich alleine an diese Arschlöcher dachte. Der arme Feliciano, ich sah mich nach ihm um.

Erst als die Gang aus unserem Sichtfeld entschwunden war setzte Gilbert Skye vorsichtig wieder ab und warf uns auch einen Blick zu. Feliciano hatte sich an mich gepresst und zitterte imme rnoch, doch immerhin hatte er wieder aufgehört zu weinen, auch das Zittern ließ jjetzt langsam wieder nach, während ich ihm über den Rücken strich um ihn zu beruhigen. Mein Blick traf auf meine Geschwister und ich zögerte kurz, ehe ich ihnen mit dem Kinn ein Signal gab, dass sie zu uns kommen sollten. Gilbert griff nach Skyes Arm, um zu erhindern, dass sie doch noch losrennen wollte, und zog sie mit sanfter Gewalt zu uns zurück.

Etwas widerwillig aber doch folgte ich Gilbert, einerseits freute ich mich beinahe für Anthony, er machte das wirklich gut und die beiden standen gerade einander wirklich nahe, andererseits hatte so einen Schrecken wirklich niemand verdient, schon gar nicht ein Goldstück wie Feliciano. Hey Darling, alles okay?, fragte ich also sanft nach, doch etwas besorgter.

Gilbert musterte Feliciano einen Moment, sah dann zu mir und wirkte höchst zufrieden mit der Situation, auch wenn ich wusste, dass ihn die Umstände, die dazu geführt hatten mindestens so wütend machten wie uns andere beiden. Feliciano hob langsam den Kopf und wischte sich mit einer Hand über die Augen, ehe er mit noch immer etwas zitternder Unterlippe zu Skye und Gilbert aufsah und leicht lächelnd nickte. "Geht schon wieder. Danke fürs verteidigen. "Na ist doch ganz normal Kleiner, keiner hier will, dass dir was passiert."

Du gehörst immerhin zu uns, Honey, und niemand redet so mit meinen Freunden., sagte ich mit einem sanften Lächeln, während ich zu Feliciano sah und blickte dann kurz bedeutungsvoll zu Anthony, Du bist hier immerhin in besten Händen, nicht wahr? Ich sah wieder zu Feliciano, es tat weh dieses süße Gesicht voller Tränen und zitternd zu sehen, er war einfach nicht für so etwas geschaffen, ich hatte keine Probleme mit vielen Sachen, auch Gilbert und Anthony erschreckte nur wenig, aber Feliciano wollte man einfach in eine Decke packen und beschützen, das merkte sogar ich.

Feliciano lächelte nun noch etwas breiter, das Zittern seiner Lippe ließ nach und nun wirkte er wieder fast ganz normal, mit dem Unterschied, dass er sich immer noch an mir festhielt, als hätte er Angst doch noch weggerissen zu werden, etwas, das ich niemals zulassen würde. "Sí, sí das bin ich, bei euch muss ich eigentlich wirklich keine Angst haben." "So ist es schon besser." Gilbert grinste und ich drückte Feliciano leicht etwas mehr nich an mich. Dir wird nichts passieren, solange ich... solange wir es verhindern können. Etwas verlegen sah ich zur Seite um weder Feliciano noch meine Geschwister ansehen zu müssen.

Ganz genau, ihr Turteltauben., meinte ich grinsend auf Anthony's "kleinen" Versprechen hin, den ich ihm sicher nicht einfach so durchgehen lassen würde, es war gut, wenn er wieder in diese Richtung dachte, besonders für ihn, er war doch jemand, der durchaus auch gerne in einer Beziehung war, natürlich brauchte er sie nicht, aber Feliciano war einfach perfekt. Ich zwinkerte Gilbert zu, wir dachten sicher dasselbe. Dann, wollen wir mal wieder zurückfahren?