blessing in disguise » Das RPG: Kolonie Solomnia » Der Außenbezirk » Heroes HQ » Safe Rooms
Das Kind versteckte sein Gesicht in meiner Schulter und klammerte sich an meinem Arm fest, verständlich nach der Hölle, durch die wir gerade gegangen waren. Ich tat mir immer sehr schwer Gefühle und vor allem Zuneigung zu zeigen, aber zum Glück hatte es nicht gerade viel gebraucht, um das Kind zu überreden, mit mir mitzukommen. Der gesamte Grand Circus Park steht in Flammen, überall sind- Ich beschloss, das Wort "Leichen" vor dem Kind nicht in den Mund zu nehmen. Das Kleine weiß nicht, wo seine Eltern sind, sie waren offenbar auf der Faschingsparade. Das war relativ offensichtlich, das Kind trug immerhin unter meinem Pullover ein Wonderwoman-Kostüm, ein goldenes Stirnband mit Stern auf der Stirn. Lange blonde Haare, wahrscheinlich ein Mädchen, aber damit hatte ich mich noch nicht wirklich befasst, ich hatte auch kaum mit dem Kind sprechen können. "Will nicht.", schluchzte das Kind, als Julieta meinte, ich sollte das Kind Pepa geben, aber es hustete dann auch gleich sehr stark und ich strich ihm sanft über die langen blonden Haare, Nicht für lange, okay? Es war immer ein bisschen gruselig mit Kindern umgehen zu müssen, ich hatte solche Angst, dass ich mich in meine Mutter verwandeln würde, etwas das ich um jeden Preis vermeiden wollte. Es hob schließlich aber doch seinen Kopf und ließ mich es an Pepa weitergeben, bevor ich einen Handschuhe auszog, die Maske herunterzog, und den Maisfladen entgegennahm. Ich nahm artig einen Bissen davon, auch wenn ich keinen Hunger hatte, aber ich wusste ja, es würde mich heilen, was es auch in Nullkommanichts tat, es waren ja auch eben keine besonders großen Verletzungen gewesen. Das Kind hatte sich inzwischen etwas umgesehen und dadurch auch Bruno entdeckt. "Ist das der, der mich wirklich gerettet hat?" Ich hatte eventuell von Bruno erzählt, um das Kind etwas zu beruhigen.

Ich hatte meine liebe Mühe das Kind, welches mir nach etwas Überredung von Blythes Seite aus, überreicht wurde, nicht anzuregnen, auch wenn über mir schon wieder eine dunkle Wolke aufgetaucht war, zu großen Teilen auch wegen der Vorstellung wegen dem was da auf der Parade passiert sein musste. Sonnenschein... Sonnenschein... Ich lächelte das Mädchen sanft an und hielt es geschickt auf den Armen, ich konnte meistens gut mit Kindern, ich wünschte mir ja auch selbst einmal welche. keine Angst, du bist sicher bei uns, versprochen. Ich bin Pepa und das ist Julieta, wenn du ihre leckere Chocolate y Queso trinkst geht es dir gleich besser, das verspreche ich dir ganz fest. Nun, jedenfalls körperlich würde es helfen, über den psychischen schaden den das Kind erlitten hat musste man gar nicht erst reden.
Mitleidig und warm lächelte ich das kleine Mädchen an und wartete geduldig bis es bereit war sich an Pepa weitergeben zu lassen, die es zum Glück nicht auch noch nass machte. Blythe bekam ihre Arepa gereicht, die sie auch gleich aß, ich sah zufrieden wie sich ihre Kratzer schlossen, und dann gab ich dem kleinen Mädchen mit sanften Lächeln ihre Tasse. Hier, das ist ganz lecker. Der Blick des Mädchens traf dann auf Bruno und ich warf ihm einen auffordernden Blick zu, er sollte näher kommen, das Kind sollte schon den sehen, der ihm auch geholfen hatte, was er schließlich getan hatte, auf seine eigene Weise. Genau, das ist unser kleiner Bruder, Bruno, er ist ein Wahrsager.
Ich beobachtete erst besorgt und dann erleichtert wie meine Schwestern und Blythe sich um das kleine Mädchen kümmerten, dessen Herz unsichtbare und leider auch unheilbare Kratzer abbekommen haben musste. Blythe war rechtzeitig gekommen um es vor dem Tode zu bewahren, aber ich hatte nicht rechtzeitig gesehen was passieren würde um zu verhindern, dass das Mädchen seine Eltern verlor, oder so viel Schlimmes zu sehen bekam. Warum hab ich auch nicht rechtzeitig was gesehen? warum hab ich heute keine Prophezeiung vorgenommen? Dumm! Dumm! Dumm! Klopf, klopf, klopf, klopf, klopf. Klopf auf Holz. Leise murmelnd klopfte ich fünf Mal auf die Tischplatte und dann gegen meinen Kopf und bemerkte erst dann, dass das Kind mich ansah und auch indirekt ansprach, was dazu führte, dass ich zusammenzuckte und es mit großen Augen ansah. Julieta stellte mich vor und ich nickte schließlich langsam zur Bestätigung, ehe ich auf die Aufforderung meiner Schwester hin ein paar kleine Schritte vor trat. Ja, also... ich hab gesehen was passieren würde und... gerettet hat dich ja Black Thorn, also...
Die beiden Damen schienen das mit den Kindern sowieso viel besser zu machen als ich, was mich wieder deutlich entspannte, ich wusste, dass ich mich schwer tat damit Emotionen zu zeigen, besonders aber Zuneigung, einer der vielen Gründe warum Kinder für mich eher nicht in den Sternen standen. Meine Mutter wäre entsetzt gewesen über so einen Entschluss, aber es war auch nicht so, als ob mich ihre Meinung interessierte, zumindest... versuchte ich, dass sie es nicht tat. Das Kind schien etwas misstrauisch, probierte dann aber doch von der heißen Schokolade und prompt begannen die großen Augen zu leuchten. Ich schmunzelte ganz leicht. "Ein Wahrsager? Wie toll!", teilte das Kind sofort mit, "Ich sehe auch manche Sachen, die andere Leute nicht sehen." Kurz wirkte sie leicht verträumt, bevor sie zu mir sah. "Ihr könnt mich beide gerettet haben!"

Gut, dass du das auch sagst, unser Bruder ist nämlich leider ein cretino und will uns das nicht glauben. Wir finden das nämlich auch ziemlich toll. Ich grinste in Brunos Richtung, ehe ich wieder im Blick behielt, dass das Mädchen auch ja seine Tasse austrank, zumindest zur Hälfte. Ihre Kratzer begannen jetzt schon zu verschwinden und ich lächelte leicht darüber.
Ich freute mich sehr, als ich sah, dass die Schokolade dem Kind schmeckte, ich mochte es immer sehr, wenn meine Speisen und Getränke gut ankamen, sowieso einmal abgesehen davon, dass es gegen die körperlichen Schmerzen half, die das Mädchen ohne Zweifel hatte. Was meinst du denn damit, dass du Sachen sehen kannst, corazón? Ich warf Pepa zwischendurch einen tadelnden Blick zu, denn wir wussten doch alle, das Bruno es nicht leicht mit seiner Fähigkeit hatte, auch wenn sie natürlich recht hatte, dass wir seine Zukunftssicht sehr viel positiver sahen als er und es ihm auch immer wieder sagten.
Das Mädchen sprach davon, dass meine Fähigkeit toll wäre und Pepa stimmte ihr auch sofort zu. Ich verzog leicht das Gesicht, denn ich fand das ja eigentlich so gar nicht toll, versuchte dann aber mein bestes mit einem Lächeln in Richtung des Kindes, denn es wusste es ja nicht besser. Okay, okay, wir haben dich beide gerettet. Ich hob aufgebend die Hände und war auf die Antwort des Mädchens auch recht gespannt, denn es konnte ja sein, dass sie ein Meta war, aber es war auch eine Möglichkeit, dass sie einfach über eine blühende Fantasie verfügte.
"Was ist ein... cretino?", fragte das Kind sofort neugierig und nippte währenddessen an seiner Tasse, ich stellte mich einfach neben Bruno, ich sagte zwar nichts, aber ich konnte mir vorstellen, dass das nicht besonders angenehm für ihn war, denn das war es für mich auch überhaupt nicht. Allerdings hatte Julieta tatsächlich eine sehr interessante Frage gestellt, deren Antwort mich nämlich auch interessierte und das Kind legte kurz seinen Kopf schief, wahrscheinlich um einzuschätzen, ob es in Ordnung war darüber zu sprechen. "Meine Mama hat gesagt, ich kann die Aura von anderen sehen. Deine ist ganz warm.", teilte es Julieta das schließlich doch sehr direkt mit, bevor es direkt die leider sehr schwierige Frage stellte, "Wo ist meine Mama denn? Mein Papa war auch da."

Ein cretino ist jemand der sich ziemlich doof benimmt. Natürlich hatte diese Beleidigung eine etwas bösere Bedeutung, aber ich würde das einem kleinen Kind nicht erklären, ich hoffte allerdings die Kleine würde das jetzt nicht übernehmen, allerdings konnte ich einfach nicht anders als meinen Bruder ein bisschen zu beleidigen. Das Mädchen beantwortete nun auch Julietas Frage und bestätigte damit auch, dass sie nicht nur in ihrem Status als Kind berechtigt war hier zu sein, sie war auch ein Meta, allerdings schwieg ich auf ihre folgende Frage hin unsicher, denn wie erklärte man einem kleinen Kind, dass seine Eltern vermutlich tot waren? Hilfesuchend sah ich zu Julieta, ob sie sich zu helfen wusste.
Pepa erklärte das spanische Wort dem Mädchen zum Glück kindergerecht und ich lächelte es dann auch aufmunternd an, als es uns erzählte was es denn so sehen konnte. ich legte mir entzückt eine Hand auf die Brust, als sie sagte meine Aura wäre warm, denn dadurch fühlte ich mich sehr geschmeichelt, dann aber wurde mein Lächeln schwächer, auch wenn ich es ihr zur Liebe aufrecht erhielt, um sie nicht zu verunsichern. Ihre Eltern waren vermutlich Opfer der schrecklichen Tat von Vanir geworden, der nicht einmal davor zurück schreckte seine eigenen Leute umzubringen, wir hatten den Artikel eben erst gelesen, er war ganz neu herausgekommen. Pepa wusste offensichtlich nichts zu sagen, also versuchte ich es, in einem weichen, möglichst gut aufgelegtem Tonfall, auch wenn sich meine Kehle zuschnürte. Das wissen wir leider nicht Süße, aber wir werden nach ihnen suchen, ja?
Als Meta war das kleine Mädchen hier umso sicherer, was mich auch sehr erleichterte. Pepa hatte ich kurz einen bösen Blick zugeworfen, da sie mich beleidigt hatte, doch sank dann in mich zusammen, als das Kind, natürlich, nun nach seinen Eltern fragte. Julieta versuchte ihm noch etwas Hoffnung zu machen, auch wenn wir wohl alle wussten wie vergebens diese sicherlich war. Während das Kind nun aber abgelenkt war beschloss ich zu versuchen Blythe zu fragen ob sie etwas gesehen hatte, Überlebende oder sonstige Spuren, die auf die Eltern des Kindes hinweisen konnten. Ich versuchte ihren Blick aufzufangen und wedelte mit den Händen etwas ungeschickt herum, um ihr zu symbolisieren, dass sie mit mir mit in die nächste ecke kommen sollte, auf die ich nun auch zusteuerte.
Das kleine Kind giggelte vergnügt, als Pepa ihm das Wort erklärte und trank dann die heiße Schokolade aus, während es nickte, auch wenn ich nicht anders konnte, als leise zu seufzen, während ich meinen Maisfladen aufaß, denn seine Eltern würde es vermutlich nie wieder sehen. Vielleicht würde es hier aufwachsen, vielleicht in einem Waisenhaus, aber sehr sicher nicht bei seinen Eltern. "Danke für die Schokolade.", murmelte das Kind dann schüchtern, wie ich hörte, allerdings bemerkte ich eher die etwas hektischen Zeichen von Bruno. Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch und nickte dann, bevor ich ihm mit großen Schritten um die nächste Ecke folgte, wo ich ihn fragend ansah, sobald wir stehen blieben. Ich fragte mich, was nur los war.

Ich lächelte zufrieden, als ich das Kichern des Kindes hörte und schaffte es so auch endlich die Wolke über mir loszuwerden und sie durch einige wärmende Sonnenstrahlen zu ersetzen, die auf das kleine Mädchen herabschienen. Was hältst du jetzt von einer kleinen Tour? Es gibt hier viel zu sehen.
Ich war froh, dass das Mädchen nicht weiter nachfragte und atmete unmerklich auf, denn ihr genauer zu erklären was Sache war, wäre jetzt vermutlich keine gute Idee gewesen, sie hatte genug für einen Tag erlebt. Aber natürlich cariño, gern geschehen. Und wenn du mit Pepa wieder da bist gibt es ein leckeres Essen, ja?
Blythe reagierte zum Glück auf meine Zeichen und folgte mir in die Ecke, wo ich schon stand und nervös mit meinen Fingern spielte, die Schultern hochgezogen. Ich war nicht gut mit solchen Gesprächen, aber solange meine Schwestern das Kind ablenkten war wohl der beste Moment um nachzufragen. Ich ähm... wollte nur fragen... du hast nicht vielleicht irgendetwas gesehen? Von ihren Eltern? Oder irgendeinem sonstigen Überlebenden?
"Oh jaaa, eine Tour, bitte bitte!", hörte ich eine begeisterte Stimme um die Ecke, während ich Bruno musterte, er wirkte furchtbar nervös, als würde ich ihm gleich den Kopf abbeißen, was mich dazu brachte auch meinen Blick zu senken und auf meine Füße zu starren, ich hoffte, dass ich ihn nicht zu sehr einschüchterte, das passierte mir leider doch gerne einmal und ich wusste nicht wirklich, wie ich es abstellen sollte, wenn ich nicht auf Mission war. Mit den ein, zwei Personen, die mir wirklich nahe standen, ging es eben ganz natürlich, ansonsten war es schwieriger als gedacht. Nein., antwortete ich sehr direkt, bevor ich etwas schuldbewusst auf meine Hände starrte, die ich vor mir verschränkt hatte, Es war sehr viel... Tod, kaum ein Lebenszeichen. Aber alle in ihrer unmittelbaren Nähe waren Leichen oder schon bei den Sanitätern. Man merkte mir deutlich an, dass sogar ich nicht gerne über Tod sprach, ich hasste es um genau zu sein, aber es war nun einmal die Wahrheit, es waren unglaublich viele gestorben auf dieser Parade, wenn sie nicht an der Explosion gestorben waren, dann vielleicht am Rauch, an den Nachwirkungen, oder wurden übertrampelt von der panischen Menge.

Na dann komm mal mit. Mit so viel Sonnenschein wie nur möglich über meinem Kopf ging ich mit dem Mädchrn auf den Armen los, um ihr unsere Einrichtung zu zeigen, dabei warf ich aber Julieta einen bedeutungsvollen Blick zu, sie sollte schauen was Bruno da hinten trieb, nicht, dass er sich wieder selbst in Schwierigkeiten brachte.
Ich winkte den beiden davon gehenden nach und nickte leicht auf Pepas Blick hin, natürlich würde ich nach Bruno sehen, ehe ich das Essen auftrug. Ich ging also leise zu der Ecke, hinter der die beiden Helden verschwunden waren, und lauschte still den was Blythe da sagte. Bruno hatte offensichtlich mehr wissen wollen und dieses mehr war sehr deprimierend.
Ich senkte auch meinerseits den Blick und hielt die Luft an, während Blythe erzählte, aber es half nichts, der Schaden war bereits angerichtet worden, so viele Menschen waren gestorben. Ich... verstehe. Tut mir leid, dass du das sehen musstest. Ich rieb mir mit einer Hand über den gegenüberliegenden Arm und wippte auf der Stelle etwas auf und ab. Dann müssen wir eine Unterkunft für das Mädchen finden.
Das Kind war ein Mädchen, zumindest wahrscheinlich, das registrierte nun auch langsam bei mir, immerhin wenn sich mein Beschützerinstinkt aktivierte, war es schwierig sich um solche Details noch groß zu kümmern. Denkst du sie kann hierbleiben, oder habt ihr keinen Platz?, fragte ich sofort nach, allerdings mit einem unsicheren Unterton. Ich wollte sie nicht in eine Einrichtung geben, schon gar nicht eine staatliche, wo ich sie nicht besuchen konnte. Andere Möglichkeiten waren mir für Metas nicht bekannt.

Nervös begann ich mit meiner Ruana zu spielen und einige lose Fäden zu ziehen. Ich weiß nicht ob wir... naja die Kapazitäten haben uns um ein kleines Kind zu kümmern. Jedenfalls nicht auf Dauer, Kinder hatten ganz andere Bedürfnisse als die Metas die sonst hierher kamen.
Ich gab mein Versteck nun auf und trat um die Ecke zu den anderen beiden Metas. Ich griff nach Brunos Hand und nahm sie zwischen meine eigenen beiden, ehe ich nachdenklich zu Blythe hochsah. Eine kleine Welle kamn wie bestimmt bei uns bleiben, aber wir werden ihr eine andere Unterkunft suchen, mach dir da keine Sorgen.
Ich hatte sowieso verständnisvoll genickt, es gab hier immerhin auch Kinder, aber natürlich waren die meisten älter oder hatten Eltern hier, oder zumindest Elternfiguren unter den Helden, und das konnte ich wahrscheinlich nicht sein, sollte ich auch gar nicht, davon abgesehen, dass ich nicht fest zur Organisation gehörte. Allerdings eilte ihm auch gleich seine Schwester Julieta wieder zur Seite und ich machte respektvoll einen Schritt zurück, ich wollte nicht, dass sie sich bedrängt fühlten. Okay, gut., sagte ich, aber wenn man wahrscheinlich deutlich merkte, wie unzufrieden ich war, Ich hab nur ein Zimmer, ich kann sie nicht nehmen. Um genau zu sein hatte ich nicht nur "nur" ein Zimmer, sondern auch generell gar keinen eigenen Wohnort, auch nicht gerade ideal, aber das wäre ich sowieso nicht für ein Kind. Könntet ihr mir dann bescheid sagen, wenn... ich meine- ist egal. Ich war nicht wirklich gut darin nach solchen Sachen zu fragen, also ließ ich es lieber sofort wieder sein.

Ich lächelte ein bisschen melancholisch, aber hauptsächlich warm über Blythes Worte, denn sie schien so eine nette Person zu sein, auch wenn sie das Kind nicht nehmen konnte, so machte sie sich doch Gedanken um es, das hinterließ bei mir einen mehr als guten Eindruck. Mach dir keine Sorgen, wir kümmern uns darum, dafür sind wir ja da. Vielleicht weiß einer unserer Anführer ja was. Ein trauriger Ausdruck zog über mein Gesicht, als ich an den Verlust dachte, den wir kürzlich erlitten hatten, Silverhead war Teil der Führungsgruppe der Mission COURAGE gewesen und nun war er fort.
Ich überließ es erst einmal Julieta zu reden und Blythe gut zuzureden, dass sie kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte, was ja auch wirklich stimmte. Sie hatte das Mädchen gerettet und damit schon viel mehr für es getan als es viele andere hätten. Meine Schwester schien dann allerdings in Gedanken zu versinken und ich konnte mir auch vorstellen in welchen. Ich hatte es vorrausgesehen, aber nichts daran ändern können was mit Silverhead geschah, es war furchtbar gewesen. Ich drückte ihre Hand in meiner und klopfte mit der anderen auf das nächste Objekt aus Holz, was ein Türrahmen war, ehe ich das ganze mit einem Klopfen gegen meinen eigenen Kopf beendete. Klopf, klopf, klopf, klopf, klopf. Klopf auf Holz. Ich murmelte leise vor mich hin, ehe ich wieder zu Blythe hochsah. Wir geben dir gerne bescheid, wenn wir sie untergebracht haben. Also... wenn es das ist was du willst?
Das... wäre gut. Ich verzog das Gesicht bei meinen Worten, als ich den Ausdruck von Julieta sah, ich tat mir selber schwer wirkliche Trauer zu zeigen, aber ich wusste, dass uns allen wohl etwas fehlte, auch wenn ich kein festes Mitglied hier war und deshalb es auch so sah, dass ich kein Recht hatte darüber wirklich traurig zu sein, aber es setzte unsere Mission doch einige Schritte zurück und das war nicht gerade erfreulich. Silverhead war verschwunden und tot geglaubt, es wäre zwar nicht das erste Mal, das jemand seines Kalibers dann wieder zurückkehrte, aber darauf sollte man lieber nicht wetten. Stattdessen sah ich zu Bruno, der nun wieder zu mir hochsah, nachdem er in sich hineingemurmelt und gegen den Türrahmen geklopft hatte, dem ich etwas unsicher zunickte. Das war das, was ich eigentlich sagen hatte wollen, bevor ich es mir anders überlegt hatte.