Ich drückte Arthur noch an mich, als Vanir sich vom Schauplatz verabschiedete und auch noch, als Sirenen laut wurden und Rettungskräfte auftauchten. Das Schutzschild blieb aufrecht, auch wenn es immer mehr an meinen Kräften zehrte. Ich barg Arthurs Gesicht instinktiv an meiner Schulter, als ich kurz aufsah und die Zerstörung um uns herum sah, ich wollte nicht, dass er das sah. Lass uns Nachhause, okay? Ich zitterte selbst, aber sonst war ich ruhig, ich hatte solche Dinge schon einige Male gesehen und erlebt, allerdings nicht in der Position in der ich jemand anderen beschützen wollte. Das war neu und verängstigte mich.

Mir war einfach nur schlecht, der Geruch war schrecklich um uns herum, aber auch die Geräuschkulisse war nicht besser, während noch immer Schreie, Stöhnen und Wimmern die Luft erfüllte, also presste ich mein Gesicht fest in Dantalion's Schulter, auch wenn ich meine Augen nie geöffnet hatte, und nickte. Ich würde Dantalion sowieso einfach folgen, ich hatte weder die Kraft etwas anderes zu tun oder mich zu wehren, noch irgendwelche Ideen, mein Kopf fühlte sich vollkommen leergefegt an, von der Zerstörung um uns herum.

Okay, einfach festhalten. Ich änderte meinen griff um Arthur etwas und breitete dann die Flügel aus. Mit ein paar kräftigen Schlägen hoben wir ab. ich war erschöpft und ausgezehrt, aber ich schaffte es uns vom Boden in die Lüfte zu erheben, fort von dem grauenhaften Geruch nach brennendem Fleisch und Tod, weg vom Geschrei und den Sirenen. Ich sah zu, dass wir rasch aus dem stinkenden rauch heraus und in die relativ saubere Luft kamen, ehe ich direkt den Weg zu meinem Apartment einschlug.
(Wohngebiete der Charaktere » Dantalion's Apartment)

Etwas anderes wäre mir auch gar nicht in den Sinn gekommen, ich klammerte mich förmlich an Dantalion fest, ich wusste ja, dass mit ihm zu fliegen sehr sicher war, wir hatten es immerhin schon gemacht, dass er eventuell auch erschöpft sein konnte, kam mir in meiner Panik noch gar nicht in den Sinn, während ich mich verkrampft an ihm festhielt und einfach hoffte, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwunden waren.

tbc: Wohngebiete der Charaktere » Dantalion's Apartment

cf: Wohngebiete der Charaktere » Dantalion's Apartment (die Festung der Zweisamkeit)

Nach der Arbeit war ich sofort hierher gekommen, wir hatten aktuell keine Proben im Theater und ich hatte sowieso hierher kommen wollen, denn ich liebte den Schnee und ich hatte gehört, dass es auch einen Eislaufplatz gab. Gerade stand ich in meinem Weihnachtspullover mit dem Rentier-Haarreif auf dem Kopf und starrte begeistert und auch etwas entgeistert diese riesige Schneeschanze an, auf der bereits einige Leute schifuhren oder snowboardeten. Ich quietschte begeistert und machte mich dann sofort auf zum Eislaufplatz, wo ich mich auf eine der Bänke setzte, um mir dort meine eigenen Eislaufschuhe anzuziehen.

Aufgeregt lief ich an der Hand meines Vaters dahin und sah mit leuchtenden Augen all die Lichterpracht an, die ich zum ersten Mal sah. das hier war mein erster Jahrmarkt und ich wollte alles sehen und alles erleben was es nur gab. Doch als erstes blieb ich prompt an dem großen Eislaufplatz stehen, welcher in der Mitte des ganzen Trubels aufgebaut war und auf dem auch schon einige Leute vor sich hin fuhren. Papa! Können wir auch fahren? Ja?

(Patton)
Ich hatte ganz brav mich und LoGen eingepackt, völlig der vernünftige Vater der ich natürlich total war, und rannte jetzt genauso begeistert wie mein Sohn durch die Gegend und quietschte vor Freude über jede einzelne Attraktion, die es hier zu sehen gab, den Eislaufplatz natürlich eingeschlossen. LoGen musste auch nicht lange bitten, denn ich wollte auch aufs Eis. Ich konnte fahren und LoGen würde es in Windeseile lernen, kein Zweifel, ich musste es ihm nur beibringen. Die Schuhe waren also rasch ausgeliehen und schon angezogen, doch kaum berührten die Kufen das Eis spürte ich einen großen Widerwillen in mir drin, der nicht mir gehörte und mir rasch die Kontrolle entriss.

(Logan)
Es gefiel mir ganz und gar nicht in welcher Position ich mich wiederfand, als ich die Kontrolle über unseren Körper übernahm. Patton hatte uns tatsächlich aufs Glatteis geführt, Pun not intended. Janus hatte nein gesagt, als LoGen darum gebeten hatte auf diesen Jahrmarkt zu gehen und trotzdem waren wir jetzt hier. Noch schlimmer, wir standen auf dem Eis, in Schlittschuhen, und ich konnte nicht fahren. Kaum wurde mir das klar rutschten mir die Kufen weg und ich knallte aufs Eis. Ich rang nach Luft und sah mich nach meinem Sohn um. LoGen. Wir gehen.

Glückselig hatte ich meine Schuhe angezogen und war dann meinem Vater aufs Eis gefolgt, nur um zu sehen wie dieser seine Persönlichkeit wechselte und sofort hinfiel. Ich hielt mich am Rand der Bahn fest und glitt so gestützt zu ihm hinüber. Bist du okay Logan? Und muss das wirklich sein? Es ist so toll hier. Unglücklich schmollend schob ich die Unterlippe vor und wünschte mir Patton zurück. So sehr ich auch jeden meiner Väter liebte, so war doch Patton der, der für solche Sachen am besten geeignet war.

Gerade hatte ich mich aufs Eis geschwungen, um dort ganz elegant meine Runden zu drehen, ich war sehr geübt darin und konnte ohne Probleme auch schon kleinere Kunststücke machen, Sprünge, Pirouetten wie beim Ballett und gerade fuhr ich auf einem Bein mit meinem anderen gerade ausgestreckt, als ich plötzlich einen kleinen Tumult wahrnahm und stehenblieb, nachdem vor mir jemand das Eis geküsst hatte, den ich allerdings sofort erkannte. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich nun Roman oder Virgil vor mir hatte, aber Virgil hatte doch einen ganz anderen Kleidungsstil gehabt, also musste es wohl Roman sein. Roman?, sprach ich ihn also an, während ich auf ihn zufuhr, Seit wann hast du denn eine Brille? Soll ich dir helfen? Erst jetzt bemerkte ich auch den kleinen Jungen neben ihm, der sich gerade vorsichtig an der Bande entlang hangelte. Ich lächelte ihn schüchtern an und hob eine Hand, um ihm freundlich zuzuwinken. Hallo. Ich bin A-Arthur., stellte ich mich etwas verlegen vor, da ich ihn nicht kannte, und musterte ihn kurz neugierig. Ich hielt "Roman" dafür dann aber gleich meine beiden Hände hin, um ihm aufzuhelfen, meine Kufen fest ins Eis gestellt, damit ich selber nicht rutschte. Weißt du, ich glaube, das liegt an der Physik. Aber mach dir keine Sorgen, das ist nicht so schwer zum verstehen. Zumindest hatte ich so etwas einmal in der Schule gehört, dann musste es wohl stimmen. Ich lächelte "Roman" fröhlich und wohl auch etwas hohlköpfig an, auch wenn ich mich noch immer fragte woher die Brille nur so plötzlich kam. Mein Rentier-Haarreif wackelte leicht im leisen Wind.

Ich sah streng zu LoGen hoch, während ich überlegte wie ich jetzt am besten aufstehen sollte, doch ehe ich ihn zurecht weisen konnte wurden wir von einem blonden, jungen Mann angesprochen, der mich als Roman ansprach, was meiner schlechten Laune nicht eben zuträglich war. Seit ich Logan bin und nicht Roman. Nur Patton und ich benötigten eine Brille, keiner der anderen, ein Wechsel zwischen uns beiden war also immer recht simpel, besonders da wir die selbe Stärke hatten. Trotz meines Unwillens aber ließ ich mir dennoch von Arthur, er nannte seinen Namen und ich wusste ihn auch endlich zuzuteilen, auf die Füße, oder eher Kufen, helfen, wo ich dann wackelig stand und mich recht hilflos an dem kleineren, jüngeren Mann fast festklammerte, während ich ihn fast entsetzt ansah. Was willst du mir von Physik erzählen?

Ich kam gerade bei meinem Vater auf dem Eis an, als sich uns ein schlanker, junger Mann anschloss, der in süße, sehr weihnachtliche Sachen gekleidet war und höchst elegant über das Eis glitt. Arthur Armstrong, bekannt aus dem Ballett, sein Status war mir allerdings erstaunlicherweise unbekannt. Etwas das sich noch ändern sollte. Er arbeitete allerdings am selben Theater wie Roman, daher kannte er ihn ohne Zweifel. Hi! Ich bin LoGen, freut mich sehr. Ich strahlte Arthur an und begann dann zu kichern, als er sich, vielleicht unbeabsichtigt, über meinen Vater lustig machte. Ja Logan, Physik ist nicht so schwierig.

Oh? Oh., machte ich mehr als nur verwirrt, als mir "Roman" erklärte, das er gar nicht "Roman" sondern Logan war, denn in meinen Kopf war das sehr kompliziert. Virgil hatte zwar abgestritten, dass Roman und er verheiratet waren, aber hieß das, dass das hier dann sein Bruder war? Ich kannte mich einfach nicht aus, beschloss aber dann nicht zu sehr darüber nachzudenken, sondern stemmte mich lieber recht mühelos eigentlich in das Eis, um Logan problemlos hochzuziehen. Ist es nicht Physik? Wegen Gleichgewicht und Rutschen und... so. Ich lächelte LoGen freundlich, wenn auch etwas schüchtern an, als er sich mir auch vorstellte. Ich glich währenddessen Logan's unsicheren Stand locker aus, man sah mir an, dass ich am Eis mehr als nur geübt war. Allerdings ging mir dann erst ein Licht auf. LoGen und Logan? Wie cool! Ich strahlte, bevor ich mich mit einem geduldigen Lächeln wieder an Logan wandte. Ich kann dir dabei helfen, das zu lernen. Ihn zu ärgern kam mir auch bei dieser Formulierung wieder gar nicht in den Sinn, ich wollte ihm vielmehr helfen, immerhin stand er hier mitten auf dem Eis, ohne große Chance runterzukommen, wie auch immer er überhaupt hierher gekommen war.

Arthur wirkte auf mich wie ein sehr verwirrter junger Mann, er schien überhaupt nicht zu schnallen was vor sich ging und sein Gehirn schien offenbar überaus langsam zu arbeiten. Ich sah ihn nun eine Weile einfach nur mit stummen Entsetzen an, welches nach und nach zu ehrlicher Verwunderung wurde. Faszinierend.... Wie kann jemand mit so geringer Hirnkapazität überhaupt funktionieren? Arthur schien auch jetzt erst den ähnlichen Klang meines und LoGens Namen zu verstehen, an den ich mich allerdings auch erst hatte gewöhnen müssen. Patton hatte mich stundenlang angebettelt die Abkürzung anzunehmen und erst nachdem ich erfahren hatte, dass sie bereits Fuß gefasst hatte, hatte ich aufgegeben und zugestimmt. Dann allerdings beschloss der junge Mann mir anzubieten mir das Schlittschuhlaufen beizubringen und auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte, so sah ich auch keinen anderen, weniger lächerlichen Weg vom Eis herunter, auf dem Patton es irgendwie geschafft hatte so weit vorwärts zu kommen. Wie stellst du dir das vor?

Ich fiel fast um, so sehr musste ich schließlich lachen, Arthur machte mit seinen Worten die ganze Situation nämlich ganz und gar nicht besser und stichelte nur noch weiter auf meinen Vater ein, welcher allerdings, leider, bereits etwas anderes im Kopf zu haben schien. Arthur hatte das dann allerdings auch, ihm fiel nämlich jetzt auf wie ähnlich sich unsere Namen waren und ging darauf ein. Nicht wahr? Mein Name war Dads Idee glaube ich, er fand das großartig, Mama allerdings auch. Eigentlich alle bis auf Logan. Ich grinste zu meinem Vater hinüber, der sich dazu herablassen wollte sich von Arthur das Schlittschuhlaufen beibringen zu lassen, ohne Zweifel nur deshalb, weil er so effektiver wieder vom Eis herunter kommen konnte. Eine großartige Idee, ich schaue zu!