Nun meine Teuerste, ich habe ein Stück Land und ungeheuer viel Geld. Ich ließ meine beste näselnde Lord-aus-dem-vergangenen-England-Stimme hören und setzte einen gewollt arroganten Blick auf. Ich kann dir alles kaufen was du willst Darling. Was willst du mehr?

Ich kicherte kurz gut gelaunt, bevor ich meine Beine überschlug und meine Hände wie eine zarte Dame auf meinem Schoß platzierte, während ich unschuldig mit meinen Wimpern klimperte und mir sein Angebot durch den Kopf gehen ließ. Aber dann all dieses Land und Geld denn tatsächlich Liebe kaufen?, fragte ich mit voller Dramatik und legte mir um diese Dramatik noch einmal zu betonen eine Hand auf die Stirn, meinen Blick wie zum Nachdenken abgewandt.

Meine Liebe, Geld kann alles kaufen. Ich nickte weise und verzog dann schnöselig die Nase. Aber dieses Nachdenken musst du dir abgewöhnen meine Teuerste, das passt nicht zu einer hübschen Dame aus gutem Hause.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie Xeno seine Nase verzog und musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht zu lachen. Die Zeiten damals kamen mir verrückt vor, ich konnte sie mir kaum vorstellen, gab aber mein Bestes um in der Rolle zu bleiben. Nun gut, ich werde Euer Angebot überdenken., meinte ich, während ich meine Hand wieder auf meinem Schoß ablegte, Aber nur, wenn Ihr mir versprecht, dass Ihr mir auch nur die schönsten Kleider kauft.

Welch seltsame Welt das damals gewesen sein musste. Ich amüsierte mich prächtig in meiner Rolle des Lords. Nur die allerschönsten Liebchen. Du wirst an meiner Seite stehen und die Gäste bei den Dinners begrüßen. Diener werden dir jeden Wunsch erfüllen. Ich nickte Weise, als wäre das das perfekte Angebot.

Hmm, das klingt nach einem tollen Angebot., meinte ich und begann dann gut gelaunt zu lachen, denn dir Vorstellung war einfach zu gut. Ich musste ehrlich sein, trotz all dem was passierte und wie schrecklich unsere Situation hier oft war, ich war froh zumindest nicht in diesen Zeiten geboren worden zu sein, auch wenn man natürlich immer nur das kannte, in was man eben hineingeboren wurde.

Ich stimmte in Arthurs Lachen ein, das unser Schauspiel unterbrach und erhob mich langsam. Komm Sweet Pea, ich bringe dich noch Nachhause, ja?

Bringe mich zurück zu meines Landhaus, nicht dass sich meine unverschämt reichen Eltern noch Sorgen machen., scherzte ich und stand dann aber sofort auf, um zu Xeno zu gehen, denn er hatte recht, ich sollte wohl auch nachhause, egal wie schwer sich meine Muskeln anfühlten.

Keine Sorge, pünktlich vor ein Uhr wirst du wieder Zuhause sein, so wie ich es dem Herrn Vater und der Frau Mutter versprochen habe. Ich lachte auf und bot Arthur den Arm zum einhaken an, ehe ich hinaus an die frische Luft treten wollte. Wiedersehen. Ich sah kurz mit einem Lächeln zu dem Androiden zurück, der noch immer an der Rezeption saß.

Ich lachte und schüttelte den Kopf, während ich mich bei Xenos Arm unterhakte. Auch ich drehte mich noch einmal um, um der Androiden-Rezeptionistin freundlich zuzulächeln und mich mit einem Nicken zu verabschieden. Vielen Dank und tschüss! Die Vorstellung eine Mutter zu haben, war etwas seltsam für mich, wenn auch überhaupt nicht im negativen Sinne, es war nur, dass die einzige Frau in meinem Leben, welche in der Art dieser Beschreibung entsprach, meine Tante war und das wäre doch wirklich seltsam.

Der Schwall kühler Luft machte mich fast ein bisschen schwindelig, aber auf eine gute Weise. Beschwingt ging ich los, die Straße entlang, sehr guter Laune. Zwischendurch rief ich noch ein Taxi an die nächste Straßenecke das uns Nachhause bringen sollte.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich theorerisch sofort auf der Stelle hätte einschlafen können, so entspannt war ich, auch wenn mich die kühle Luft wieder etwas aufweckte. Das hat Spaß gemacht., meinte ich schüchtern, aber ehrlich zu Xeno und lächelte dabei glücklich.

Ich sah Arthur von der Seite an und lächelte sanft. Die Aufführung, die Massage oder das Herumgeblödel? Mir fiel einmal mehr auf wie sehr mich Arthurs Meinung und Gedanken eigentlich wirklich interessierten. Ich wollte wirklich gerne wissen was ihm so gut gefallen hatte.

Alles heute, wo du dabei warst., meinte ich einfach glücklich und drehte meinen Kopf zu Xeno, der mich, wie ich feststellte, gerade von der Seite ansah. Wobei ich die Aufführung definitiv nie vergessen werde. Das Publikum, die Musik, der Tanz, alles war perfekt gelaufen. Beinahe so, als hätte es so sein sollen.

Mir wurde innerlich warm und das brachte mich fast dazu Panik zu schieben, denn... Was zum Teufel geht hier ab? Das war ja fast so als würde es mich wirklich freuen, dass Arthur gerne Zeit mit mir verbrachte und, dass ich nicht standardmäßig davon ausgegangen war. Wenn ich ehrlich war machten mir tiefere Gefühle etwas Angst. Bei Lucifer war das in Ordnung gewesen, doch jetzt wo er tot war? Oh nein, sicherlich nicht. Auf gar keinen Fall würde ich mich emotional an jemanden binden. Ich hatte hier nur Date Nummer drei mit Arthur, weil... es interessant war und ich sein Fan war. Genau. Das war der einzige Grund. Ich hatte auch meinen Spaß Nugget, du bist eine wunderbare Gesellschaft.